Dankeschön!
Beiträge von Faustus Decimus Serapio
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...wie war das nochmal...
Ich möchte für die Saturnalienparty der Decimer ein paar kostenlose Angebote (bzw. für 0.01 Sesterzen) in die WiSim stellen. Habe aber die vage Erinnerung, dass es dazu mittlerweile irgendwelche Regeln, die das einschränken gibt. Wer weiß mehr?
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Über mein ganz persönliches Bedürfnis nach sichtbarer Rehabilitierung hinaus, fand ich es selbstverständlich, dass das Delegieren von Macht – und darum ging es ja im Grunde bei der Einsetzung der Reichspräfekten – natürlich öffentlich stattzufinden hatte.
"Es ist Tradition der Garde, Kommandowechsel mit einer Parade über das Forum Romanum und die Via Flaminia zum Marsfeld zu begehen." bemerkte ich. "Daran würde ich festhalten, und auch die Stadtkohorten mitmarschieren lassen. Nach der Zeremonie auf dem Marsfeld - bei der wir gleich die Tribünen von der Imagoweihe wiederverwenden können - würde ich dann beide Einheiten dem Volk noch etwas präsentieren lassen. Von Seiten der Garde...hm.. nachdem wir beim letzten Mal die Reitervorführung hatten, würde ich diesmal die Feldartillerie etwas zeigen lassen." -
Wieder mal hatte ich den Eindruck, dass der junge Scipio wenig zuhörte, und seine Antwort viel zu schnell hervorsprudelte, noch bevor er das Gesagte überhaupt aufgenommen und zumindest ein wenig bedacht hatte.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich sagte, dass der Partherfeldzug keine bleibende Änderung im Grenzverlauf ergeben hat. Notwenig war er trotzdem, um die Euphratgrenze abzusichern. - Der Bürgerkrieg hingegen war eine Katastrophe, ein sinnloses blutiges Gemetzel, in das eine Gruppe machtgeiler, alter, um ihre Privilegien bangender, und bis zum Bersten von Hybris erfüllter Senatoren dieses Reich gestürzt hat. Nein, ich glaube nicht dass ich oder irgendjemand sonst ihn hätte verhindern können. Es war eine Zeit, in der alle Zeichen auf Wahnsinn standen, in der ehrenhafte Männer plötzlich alles wofür sie je gestanden hatten vergaßen, in der die Götter selbst dem Irrsinn anheim zu fallen schienen, und die Schicksalsmächte das Geschick dieses Reiches in ein Knäuel von Chaos, Absurdität und Zerfall verwirrten. -"
Ich unterbrach mich selbst an dieser Stelle, denn es machte keinen Sinn, dem jungen Scipio von jenen absonderlichen Schicksalsverrenkungen und merkwürdigen Wetterphänomenen zu berichten, die damals die Putschisten auf so bizarre Weise an die Macht gehievt hatten. Daran zurückzudenken führte nur zu Kopfschmerzen und der Frage, ob unsere Realität wirklich so real war wie man so meinte? Oder ob wir vielleicht alle nur Figuren in einer unendlichen Geschichte waren, deren Autor damals gewaltig einen über den Durst getrunken hatte?
"Aber wie auch immer. Natürlich brachte der Bruderkrieg Veränderungen mit sich. Die erste war, dass Männer wie ich, die einfach nur Rom dienten, dazu gezwungen waren, nun eindeutig für Vescularius Partei zu greifen. Er war von Valerianus in seinem Testament zum Nachfolger bestimmt worden, der Senat bestätigte ihn als Kaiser. Trotz all seiner Schwächen war er natürlich einem Mann von so grenzenloser Infamie wie Cornelius, einem skupellosen Giftmörder, Kaisermörder und Kriegstreiber weitaus vorzuziehen. Es gab damals sozusagen nur die Alternative zwischen... der Krätze und der Pest, verstehst du?"Die Frage was ich getan hätte, als einfacher belogener Soldat, quittierte ich mit einem müden Schulterzucken. Wer weiß.
"Ganz recht. Die Hauptschuld liegt bei den Kommandanten. Das Pomerium zu schänden ist nichtsdestotrotz ein großer Frevel und eine große persönliche Schande. Für jeden einzelnen Soldaten der das getan hat. - Nein, ich habe nicht gegen anderen Decimer kämpfen müssen. Aber gegen meinen alten Freund Iulius Licinus. Als ich bei Vicetia die Garde ins Feld geführt habe... -
Wir haben versucht, die Putschisten aufzuhalten. Aber vergebens. Die allermeisten Römer steckten nur feige den Kopf in den Sand, als Cornelius seine Legionen ins Herz des Reiches führte. Sobald er sich dann als Sieger abzeichnete liefen sie ihm zu und leckten ihm begierig die Propagandalügen von den Lippen. Das war die einschneidenste Veränderung, die der Bruderkrieg über das Reich gebracht hat: Ehre wurde zu Unehre und Wahrheit zu Lüge erklärt. Das Schlechteste in den Menschen wurde gefördert. Der Umsturz hat eine Auslese mit sich gebracht, bei der nur die Schleimer und Wendehälse verschont blieben, und die allerlei seltsame Stilblüten trieb wie.. dass dann sogar ein pöbelnder Germanenbarbar auf Cornelius' Trittbrett bis zum Konsulat gelangte." Ja, schwer zu glauben war das alles, sogar wenn man es selbst miterlebt hatte.
"Mit Cornelius' Machtergreifung ist ein gesellschaftliches Klima von extremer Heuchelei und Duckmäusertum entstanden. Der Bruderkrieg hat Tausende Römer das Leben gekostet. Und er hat einen klaffenden Riss durch das Reich gezogen. Erst jetzt unter unserem neuen Kaiser wird das ganz langsam etwas besser. -
Aber... es reicht jetzt mit der Vergangenheit. Also genug davon jetzt." beendete ich das Thema. Denn es widerte mich noch immer gewaltig an. Und von meinem persönlichen Fall ins Bodenlose zu erzählen, das mußte jetzt echt nicht sein. -
Frohes neues Jahr!
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Schmunzelnd über den Possenreisser neckte ich Valentina noch ein bisschen mit den Siebenschläfern, vernichtete die übrigen dann selbst. Darauf griff ich mir ein Stück von dem phallusförmigen Gebäck, und knabberte gedankenverloren daran. Denn ich fragte mich gerade, woher ich nochmal die Dame kannte, die klassische Schönheit da drüben in der Rätselrunde, die mich so intensiv betrachtete...? Ich guckte freundlich lächelnd zurück, aber nun schien es mir als würde sie meinem Blick ausweichen.
Und natürlich horchte ich, durch das Stimmengewirr hindurch, auf Manius' Worte. Ein Rätselspiel, wie passend. Die geheimnisvolle Dame fand die erste Anwort. Gleich folgte das zweite Rätsel, und während Scipio, Plinia und Valentina sich unterhielten, überlegte ich was wohl die Antwort war. Hm... ja.. das könnte passen...Scipio postierte sich neben mir wollte wissen wer denn alle waren. Ein bisschen unlocker erschien er mir noch, als wäre er auf einer förmlichen Cena, nicht auf einem Saturnaliengelage.
"Das, mein seriöser junger Vetter" erklärte ich ihm mit einem breiten Grinsen, "sind alles Saturnalienfreude!" Wo bei ich ihm fröhlich auf die Schulter klopfte, und den Becher hob um mit ihm anzustoßen. "Io Saturnalia, Scipio! Trink und sei fröhlich!"Noch schien das Rätsel nicht gelöst, oder vielleicht hielten sich auch alle höflich zurück, aber ich ließ es mir nicht nehmen, richtete mich halb auf der Kline auf, und rief, den Becher hoch erhoben, mit leuchtenden Augen zu Manius herüber:
"Der Funke!! Das ist der Funke, der schläft im Feuerstein, wird vom Stahl herausgeschlagen! Anfangs leicht zu ersticken, doch wenn er wächst wird er zum Feuer, zum Brand, zur alles verschlingenden Feuersbrunst!"
Genau wie.....
Ach. -
Beim Saturnalien-Gelage sind Künstler- und Rotlicht-Charaktere herzlich eingeladen, sich einfach hinzu zu schreiben. Egal ob als Spielercharakter oder als NSC-Kurzauftritt. Tänzer, Musiker, Komiker, Mimen, Poeten, Jongleure, Kurtisanen, Huren... Alles m/w natürlich.
(Pudeldompteure werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.)
Simon kann einfach davon ausgegangen werden, dass sie für die Party von den Decimern engagiert wurden (und es wird dann auch in der WiSim vergütet). Von derb bis hochgeistig, alles was zur Unterhaltung beiträgt ist willkommen. -
Lässig auf der Kline ausgestreckt, in einer Hand den Kelch, in der anderen das Dessert, mal in diese, mal in jene Richtung plaudernd und scherzend, ließ ich es mir gut gehen. Wohin ich auch sah, allenthalben amüsierten sich die Gäste, und sogar mein Vater und meine hochvornehme Stiefmutter schienen ihren Spaß zu haben – sehr gut!
Nur in die eine Richtung... die Richtung in der Manius... mit der Harpyie in weiß... Platz genommen hatten... da konnte ich nicht so richtig hinsehen. Nur verstohlen schlich sich von Zeit zu Zeit mein Blick dahin... so aus den Augenwinkeln... und zog sich sogleich wieder zaghaft zurück.
Ach. Das war so... verkehrt.Valentina warnte mich fröhlich vor dem Platzen. Da lag allerdings ein Korn Wahrheit darin.
"Ja wen? Ich weiß auch nicht? Den Schönsten würde ich sagen."
Das wäre dann wohl Borkan. Wo der wieder steckte? Ich sah mich nach ihm um, dachte zuerst er habe sich wieder einmal unsichtbar gemacht, erblickte ihn schließlich die Tänzerinnen betrachtend, und im Gespräch mit dem helvetischen Freund der Philosophie.
"Ach übrigens, Dives hat abgesagt, weil er noch in Trauer ist. Ich hatte schon so überlegt deswegen, als ich ihn eingeladen habe, aber dann dachte ich mir, es ist die beste Ablenkung. Naja."
Gerade schritt einer der goldfarbenen Diener herum, reichte Erfrischungen, und über muskulösen Schenkeln zeichnete sich seine perfekte Rückseite reizvoll durch den halbdurchsichtigen Stoff ab. Besonders als er sich herab zu den Klinen beugte. Ich war ja nicht so, und wollte ja allen was bieten, und hatte darum auch eine Menge Kurtisanen engagiert – unter anderem von dem eleganten Zuhälter, der gerade mit Germanicus Aculeo plauderte – aber eben nicht nur, sondern natürlich auch männliche Prostituierte. So wie dieser holde Jüngling. Es waren schließlich Saturnalien!"Hier probier mal!"
Grinsend hielt ich Valentina den Spieß mit den köstlichen Siebenschläfern in Mohn vor die Nase und führte sie damit in Versuchung.
"Wetze deine spöttische Zunge lieber an diesen zarten Happen als deinem armen Verlobten!" neckte ich sie und schwärmte: "Ich mag das ganz besonders, wenn die zarten kleinen Knöchlein so zwischen den Zähnen zerknuspern!"[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151227/plvczjoc.png]| Der Possenreißer...
...kam in den Raum gewatschelt, ein kleiner Mann in schreiend bunten Kleidern, mit einer Maske angetan, deren Züge in dem grotesken, schon fast unheimlichen Zerrbild des Lachens erstarrt waren.
"Aaah!" lobte er den Wein, mit Kennergestik einen Kelch gegen das Licht haltend, "Was für ein herrlicher Rebensaft, er erinnert mich an den Aminaia-Wein des Scholastikos!"
Und quirlig, seine Geschichte zugleich lebhaft darstellend, begann er zu erzählen:
"Ein Bekannter von mir, Scholastikos seines Zeichens, hatte sich nämlich ein Fäßchen kostbarsten Aminaia-Wein erworben. Er versiegelte es sorgsam, und bettete es in seinen Weinkeller, um es dort behütet ruhen zu lassen, für eine ganz besondere Gelegenheit.
Sein Sklave jedoch, ein nichtsnutziger Galgenschwengel, hatte ein Gelüst nach dem wunderbaren Tropfen gefasst. Er schlich sich in den Keller... Dort bohrte er heimlich still und leise ein Loch unten in das Fass und nahm sich von dem Wein. Immer wieder. Ja, was für ein Galgenstrick!
Als aber der Scholastikos bemerkte, dass der Wein immer weniger wurde, da wunderte er sich, ja ganz perplex war er. So dass ich zu ihm sagte: 'Mein lieber Freund, schau doch einmal nach, ob nicht unten angezapft worden ist.'
Da aber entgegnete mir der Scholastikos: 'Dummkopf! Nicht unten fehlt ein Teil sondern oben!!" -
Auch aus Hispania? Offensichtlich! Der perfekte Anlass, ihn "auf einen Becher Wein einzuladen"! -
Vergiss es, Faustus. Du bist verdammt nochmal Prätorianer und im Dienst.
Das infamste war, wie sich zu der überwältigenden Schönheit, auch noch diese totale Unbefangenheit gesellte. Er weiß es gar nicht?! schoß es mir unwillkürlich durch den Kopf. Da waren keine selbstgewissen kleinen Gesten, kein Zelebrieren des eigenen Auftrittes, nichts selbstverliebtes, wie sonst so oft bei wirklich schönen Menschen. Er saß einfach nur da und guckte mich an und... oh. Dieses Lächeln. Dieses hinreißend nachlässige Lächeln, das.... Ich brauchte frische Luft.
"Ähm.. ja sicher." antwortete ich, von berückender Verwirrung durchrieselt. Was sollte ich denn tun, ich war eben ein Ästhet...! Erstmal suchte ich eine naheliegende Abkühlung. Erhob mich, öffnete das Fenster, und ließ den kühlen Luftzug über mich hinwegstreichen. Dabei sagte ich mir: Er ist einfach nur eine überraschende Verschönerung dieses Tages, Faustus. Ein schmückendes Ornament! Ruhig Blut. Genieße den Anblick, wie du ein Kunstwerk geniest. Wie ein klangvolles Gedicht, oder... ein Sonnenaufgang im Farbenrausch. Nur zum Ansehen, den Anblick genießen, nichts weiter.
So gewappnet konzentrierte ich mich mühsam auf das Thema. Die Postvorschriften. Genau. Die hatte ich mir natürlich mal raussuchen lassen, auf seinen Brief hin.
"Dass da noch immer der Legatus Augusti Cursu Publico drinsteht, den es schon lange nicht mehr gibt, ist natürlich, ähm, überholt und muß geändert werden. Ansonsten... habe ich nichts gesehen, was dringend überarbeitet werden müsste. Ein paar ungelenke Formulierungen vielleicht." Aber das fiel für mich jetzt nicht gerade unter dringend. "Was ist denn deiner Meinung nach daran so veraltet?" -
Da hatten wir etwas gemeinsam: unser beider Arbeit brachte es mit sich, Geheimnisse zu wahren.
Die Medica sprach die Sorgen, die ich mir ja auch machte, direkt aus. Und obgleich es ein todernstes Thema war, so tat es doch geradezu gut, sich einmal darüber austauschen zu können.
"Die Vorkoster-Situation lässt sich sicher noch verbessern. Bisher wird auf gewöhnliche Sklaven zurückgegriffen. Ein besonders geschulter Gaumen könnte gewiss noch viel mehr und viel zielsicherer herausschmecken."
Und einen Theriak hielt also auch die Expertin für wichtig.
"Das wäre mir sehr lieb, wenn du in dieser Hinsicht kraft deiner medizinischen Autorität auf ihn einwirken würdest. Denn unser Kaiser verfolgt... in der Öffentlichkeit häufiger mal die Stategie, Vertrauen zu demonstrieren. Um so wichtiger, dass wir alles tun um vorzubeugen, für den Fall des Falles."
Da fiel mir noch etwas ein. Es gab ja die Gelehrten, die durch reines Denken zu ihren Erkenntnissen gelangten. Und es gab die, die durch Empirie Ergebnisse erlangten. Darum schlug ich ihr liebenswürdig vor:
"Falls du Bedarf haben solltest an Subjekten um deine Mittel... fein auszujustieren... kann ich dir in unseren Verliesen gerne ein paar Individuen auftreiben, um die es nicht schade ist... beziehungsweise, die auf diese Weise dem Reich zumindest noch nützlich sein können." -
Tatsächlich folgte nun ein substanzielles Angebot, welches mein Vater, großzügig wie eh und je, sogleich an einen Verwandten seines iunischen Klienten weiterreichte. Der Centurio war mir ja bekannt, und da ich es immer gerne sah wenn fähige Offiziere ex caligae aufstiegen verfolgte ich zustimmend wie mein Vater das in die Wege leitete. Wobei mich natürlich weitaus brennender interessierte, wann denn die Parade zu meiner Wiedereinsetzung stattfinden sollte.
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Was für ein wunderschönes, tödliches, wie aus einem Traum entsprungenes Tier... und wie kraftvoll unsere Augusta die Worte des Pontifex erklingen ließ. Fides des Volkes, Fides des Staates, Fides des Soldaten, die Worte erhoben sich, riefen das Unsterbliche, vergegenwärtigten die Pflichten, und hellsichtig durch das Übermaß an Räucherwerk verlor ich mich um ein weiteres Mal im Bann von Manius' Worten – Manius' Worten, die mich von jeher verzaubert hatten – Manius' Worte in feuriger Klarheit ausgesprochen von unserer umschwärmten jungen Kaiserin... und... wo war ich... - ja... - ja, sichtbar und greifbar wurden in diesen machtvollen Worten mit einem Mal die Bande, die sich um uns alle, ausnahmslos alle Menschen hier auf dem Marsfeld schlangen und uns, Volk, Kaiser, Soldaten, uns banden und hielten, Halt und Fessel, Pflicht und Steg, Wehr des Zerfalls, Webmuster des Staates... und uns unausweichlich zu einem Größeren verknüpften.
Blut, Blut, Blut. Metallischer Dampf und Litatio.
Nun war es am Caesar, die heutige Trias zu vervollständigen, am Caesar wie Horus-Harpokrates zu Isis und Serapis zu treten. Eine kaiserliche Familie wie die göttliche Familie. Honos, Faustus, nicht Horus. Ja, Honos. Zu Fides und Mars.
Oh, dieses Adlerholz. Wo man das wohl in dieser Qualität kaufen konnte? Sicher hatte der Cultus Deorum da seine geheimen Quellen... -
Ich. war. so. ein. Tonto. Betreten betrachtete ich meine Füße, die knöcheltief in den Fettnäpfen staken. Jetzt hatte ich Valentina traurig gemacht. Auch wenn sie mit größter Contenance reagierte, mit Großmut, sogar etwas tröstendes hatte ihre Geste... war ja klar, dass niemand so etwas gerne hörte. Reuevoll hob ich endlich wieder den Blick traf den ihren, sah wie sie tief durchatmete.
"Mhm... bestimmt. - Ach Valentina. Du bist ein Schatz! Ich habe dich gar nicht verdient!" erklärte ich impulsiv. "Aber ich habe eine Idee. Wir können das doch so machen: Du bist meine Fortuna, das passt ja auch wirklich sehr gut, denn als ich dich zum ersten Mal getroffen habe, da... naja, ich will gar nicht mehr daran denken, aber fest steht, dass du mir inmitten dieser grausigen Lästermeute wie eine wohlwollende Fortuna oder eine gütige Isis erschienen bist... Und Borkan, Borkan wird Kairos, der glückliche Moment!" Ja, so wäre dieses Dilemma doch zu lösen. Wo Borkan doch sowieso nicht das Modell für Fortuna sein konnte...
"Wärst du damit einverstanden?" fragte ich sie schüchtern. Und auf ihre verständnisvolle Frage, warum kompliziert, da hätte ich ihr am liebsten gleich alles erzählt, ihr mein Herz ausgeschüttet... denn es ging ja mir ständig im Kopf rum, und ich konnte mit niemandem darüber sprechen. Aber... wie würde das aussehen, wenn ich jetzt ihr mein Leid über die Abgründe meines Liebeslebens klagen würde? Ausgesprochen weichlich... 'larmoyant' hätte Manius wohl gesagt. Nein, das ging nicht. Manius.... Ach."Es ist nur... wir kommen einfach aus verschiedenen Welten. Und wir sehen uns zu selten. Aber das wird schon." spielte ich die Sache herunter. "Übrigens wollen wir bald zusammen zu so einem Epikureer-Zirkel gehen, um da ein bisschen unseren Horizont zu erweitern, das wird bestimmt interessant... Aber keine Sorge, ich will mich nicht in Zukunft philosophierend von der Welt zurückziehen. Im Gegenteil. Ich sage dir das im Vertrauen, es ist noch nicht offiziell, es weiß noch niemand, ausser meinem Vater..." Mit unwillkürlich gedämpfter Stimme vertraute ich ihr an: "...Es ist so: der Kaiser hat mir meine Wiedereinsetzung als Präfekt der Garde in Aussicht gestellt."
Mit diesen Worten klopfte ich auf die hölzerne Armlehne der Kline, griff dann nach dem Salzfässchen und warf mir eine Prise Salz über die linke Schulter (ohne mich umzusehen).
"Und wenn... das wirklich wahr werden sollte..." fuhr ich fort, mit gegen die bösen Geister halb gespreizten, halb verknoteten Fingern, aber doch nüchtern im Ton, denn noch war gar nichts hieb- und stichfest. "...dann wäre eine so kleine Hochzeitsfeier nicht so angemessen." Es sollte ja nicht aussehen als wollten wir uns verstecken. -
"Im armamentarium kannst du die Trophäen besichtigen." bemerkte ich sarkastisch. "Roma Victrix... Das ist es was am Ende übriggeblieben ist von diesem Feldzug: ein bisschen Stahl an der Wand, keinerlei bleibende Veränderungen im Grenzverlauf, Narben, Invaliden, verstümmelte Krüppel, ein toter Kaiser und jede Menge Soldatengräber.... - Livianus war in Gefangenschaft, ja, aber frag ihn nicht danach. Sein Bruder Magnus hat dann eine Mission nach Parthien angeführt und ihn da rausgeholt."
So lange war das her."Man unterschlägt, dichtet hinzu, und lastet die eigenen Vergehen dem anderen an. So wie hier geschehen... Ein Kreis von Verschwörern fand sich zusammen, aus Patriziern und Nobilitas, um den alten Consular Tiberius Durus, Vinicius Hungaricus und Cornelius Palma. Sie stilisierten sich als 'Patrioten' und beschlossen nicht etwa, Vescularius zu beseitigen, nein, in ihrer machtgierigen Verblendung beschlossen sie, zu diesem Anlass gleich die ganze Ulpierdynastie auszulöschen. Verfluchte Hybris."
Düster versuchte ich zu erklären: "Aber das irrsinnigste ist, dass es ihnen gelang, auch... an sich sehr aufrechte Männer in ihren zerstörerischen Bann zu ziehen und zu so frevlerischen Taten zu verleiten. Sie müssen eine enorme Suggestionskraft gehabt haben. Und dass Vescularius den alten Adel immer wieder kränkte, und sich so für Steuergerechtigkeit stark machte, das spielte ihnen natürlich in die Hände... Es ging ums Geld, und es ging um ihr aufgeblähtes Standesbewußtsein – da war ihnen jedes Mittel recht.
Wir waren ihnen sogar schon auf der Spur! Ich war zu der Zeit in Syrien, weil es Zweifel an der Integrität des Statthalters gab... und es stellte sich schnell heraus, dass diese berechtigt waren, Tiberius hatte ihn zum Hochverrat angestiftet, und er bereitete seine Truppen schon auf den Bruderkrieg vor. An den Saturnalien haben die Verschwörer dann zugeschlagen, und den Kaiser, seine Gattin und seinen Sohn in ihrer Landvilla bei Misenum durch ein heimtückisches Giftattenat qualvoll ermordet...
Was Vescularius aber nicht etwa gleich mit zu Fall gebracht hat, nein im Gegenteil, er schlug sofort entschieden zurück, und ließ die Verdächtigen, die wir ja schon im Visier gehabt hatten, verhaften. Und dazu wohl auch einige andere Personen, die ihm einfach nur unliebsam waren. Livianus hatte sich zu dem Zeitpunkt zum Glück schon nach Hispania zurückgezogen."
Ich seufzte. Wie in aller Welt sollte ich dem treuherzigen jungen Scipio verständlich machen, in was für einer bizarren Welt dreifach gebrochener Loyalitäten, kleinerer Übel und schaler Kompromisse wir uns damals hatten durchschlagen müssen?
"Ich habe all das später erst erfahren oder durch meine Ermittlungen rekonstruiert. War ja noch in Syrien zu der Zeit. Da traf dann in allergrößter Hast der Kaisermörder Cornelius Palma ein, der Verhaftung gerade noch entkommen, wurde vom Statthalter mit marschbereiten Truppen und Provinzflotte begrüßt, hielt den Soldaten eine frevlerische Rede, in der er sie darauf einschwor, gegen ihre Brüder zu ziehen, damit er den Thron an sich reißen konnte. Damit hatte der Bürgerkrieg begonnen..." -
Schon hatte die Medica mich erblickt, und machte mich mit ihrem Gegenüber bekannt. Dessen Name mir doch irgendwie schon mal untergekommen war... ach. Helvetius Severus. Doch hoffentlich nicht der Helvetius Severus, an dessen Türe ich gedonnert hatte, als ich mich auf der Suche nach diesem krummen Hund Helvetius Varus leider im Haus geirrt hatte. Seine reservierte Begrüßung machte es aber doch recht wahrscheinlich, dass es sich um genau jenen handelte. Das war mir nun doch etwas peinlich. Auch wenn es natürlich eine Frage der Ehre gewesen war, und Varus froh sein konnte dass ich ihn nicht erwischt hatte. (Jawohl!!)
"Salve Helvetius. Angenehm." erwiderte ich etwas verlegen. Und überlegte, wie ich meinen Fauxpas wohl wieder wett machen könnte? (Später beschloss ich dann, so als kleine Geste, Helvetius zur Saturnalienfeier meiner Gens einzuladen.)Auch Borkan wurde begrüßt, wobei die Wortwahl der scharfsinnigen Griechin - 'Mann an deiner Seite' - mir unangenehm nah an der Wahrheit klang. Aber ich war ja Profi, nicht wahr, und erklärte unbefangen:
"Das ist Borkan, Händler von exotischen Spezereien und ein alter Freund von mir. - Borkan, das ist die Medica Plinia Chrysogona." Von der ich ihm natürlich auch schon längst (ziemlich beeindruckt) erzählt hatte.Der betagte Philosoph, der nun im Garten erschien, hatte eine ausgesprochen ehrwürdige Ausstrahlung. Er machte die Runde, und hieß uns sehr höflich willkommen.
"Hab Dank, ich freue mich hier sein zu dürfen."
Und voll Freude hörte ich, wie er auch Borkan mit ebenso großem Respekt begrüßte. Und wie sogleich von einer 'Gemeinschaft von Gleichen' die Rede war. Wie es schien ging meine geheime Rechnung auf, und Borkan und ich waren hier endlich mal in einer Umgebung in der wir (einigermaßen zumindest) gleichrangig zählten!Die Worte sollten die Mauern nicht verlassen... und wir sollten uns alle erst mal vorstellen... oho, solche Anfänge kannte ich aus meiner Zeit in der Gemeinschaft der Serapisjünger. Das bedeutete immer: da konnte man nicht einfach nur so dabeisitzen bei der Gruppe, da ging es ans Persönliche, ans Eingemachte! Wie weit ich mich da beteiligen konnte... würde sich wohl zeigen. Denn natürlich vertraute ich nicht darauf, dass wirklich alles innerhalb der Mauer bliebe, wenn ich so naiv wäre hätte ich meine Tessera militare gleich abgeben können.
Dann tauchte auch noch Dives auf. Na, das war ja ganz furios. Das war ja die allerperfekte Konstellation um hier mit Borkan gemeinsam und entspannt etwas zu unternehmen... Dives rang sich ein spärliches Nicken in unsere Richtung ab. Worauf ich betont höflich zurück nickte. Und Borkan einen aufmunternden Blick zuwarf. Was soll's.Es hieß Platz nehmen zu den Füßen des Philosophen. Ich setzte mich also im Schneidersitz auf meinen Mantel.
"Decimus Serapio." stellte ich mich militärisch knapp, offen in die Runde blickend vor. Mit incognito war ja sowieso nichts. "Hier um meinen Horizont zu erweitern. Und weil ich mich frage: in wie weit lassen sich die Lehren Epikurs auch in ein Leben, das sich tätig in der Öffentlichkeit abspielt, übertragen?"
Nicht dass mein Hiersein irgendwelche Gerüchte befeuerte, ich wolle der Welt den Rücken kehren. Nein, diese Chance hatte ich gehabt, aber das war nichts für mich. -
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"Als erstes entstand das goldene Zeitalter, das keinen Rächer kannte und freiwillig, ohne Gesetz, Treue und Redlichkeit übte.
Strafe und Furcht waren fern, keine drohenden Worte las man auf öffentlich angebrachten Erztafeln.
Keine bittflehende Schar fürchtete den Spruch ihres Richters, sondern sie waren auch ohne Rächer geschützt.
Noch nicht war die Fichte gefällt und noch nicht, um ferne Länder zu besuchen, von den Bergen in die klaren Fluten herabgestiegen; und die Sterblichen kannten keine Küste außer ihrer eigenen.
Noch umzogen keine steil abfallenden Gräben die Städte, es gab keine Tuba aus geradem, keine Hörner aus gekrümmten Erz, keine Helme, kein Schwert:
Ohne Soldaten zu brauchen, lebten die Völker sorglos in sanfter Ruhe dahin.
Auch gab die Erde... von keiner Hacke berührt, von keiner Pflugschar verletzt, alles von selbst...
Ewiger Frühlich herrschte, und sanfte Westwinde streichelten mit lauen Lüften die Blumen, die ungesät entsprossen waren.
Bald trug die ungepflügte Erde auch Feldfrüchte und Acker, der nicht erneuert worden war, leuchtete hell von schweren Ähren.
Schon flossen Flüsse von Nektar und goldgelber Honig tropfte von der grünen Steineiche..."
~ Ovids Metamorphosen~
Io Saturnalia! Das Fest war in vollem Gange! Die Musikanten spielten, die Gläser klangen, Stimmengewirr und Gelächter erfüllten die Räume. Die getreu des Zeitalters ganz und gar getaucht waren in Gold: unzählige goldene Laternen verströmten ihren Schein, vergoldete mythische Masken hingen an den Wänden, und goldfarbene Gewinde von Getreide und Früchten schmückten die Räume, in denen die völlig unüberschaubare Schar von Gästen auf den Klinen tafelte. Golden angemalt glänzte auch die Haut der Dienerinnen und Diener, ausnahmlos schöne Menschen (ich hatte sie auch kostspielig genug von einem Edellupanar gemietet), die von halbtransparenten Chitons kaum verhüllt zwischen den Klinen umhergingen und lächelnd, sowie in jeder Hinsicht entgegenkommend, die Gäste bedienten. Sogar im Impluvium schwammen verschnörkelte goldene Lichter.Angetan mit einer lindgrünen Tunika, welche raffiniert gefältelt war und eine Schulter freiließ, mit einem Pileus auf dem Kopf, und darüber noch einen güldenen Ähren-Festkranz gestülpt, hatte ich mich auf einer der Klinen im Atrium niedergelassen, mitten im Trubel, umgeben von Familie, Freunden, Bekannten, feiernden Haussklaven, und Leuten die ich noch nie gesehen hatte. Ich war glücklich dass die geschäftigen Vorbereitungen sich ausgezahlt hatten. Eine kuriose, ausserhalb der tollen Tage völlig undenkbare Mischung von Menschen war das, die da zusammen feierten, heute wo die Zwänge so lose und die Sitten so frei, die Welt förmlich auf den Kopf gestellt war! Vom Sklaven bis zum Senator, von der infamen Mimin bis zur angesehenen Matrone... Der ein oder andere Gast war, um ganz ungeniert zu sein, auch maskiert gekommen, oder hatte sich eine der goldenen Masken von der Wand gepflückt, dafür waren sie da...
Das Bankett war opulent gewesen. Zwar hatte es nur sieben Gänge geben (ein Tribut daran, dass unsere Haussklaven frei hatten, und wir das Personal von ausserhalb für das Ereignis hatten anstellen müssen), damit würden wir niemals mit den ganz großen Gastmählern mithalten können, oder gar einem Voluptarianus Suavis Konkurrenz machen. Doch ganz köstlich war es gewesen, insbesondere das zarte Schwanenfleisch war wirklich auf der Zunge zergangen. Und die Saueuter in Rauke an Störeiern, die lebensecht drapierten Pfauen, und die mit Milchschnecken gefüllten Meeräschen – ein Gedicht! (Nur die Austern hatten mir nicht gemundet aber das lag an mir, seitdem ich mich einmal so daran überfressen hatte konnte ich Austern einfach nicht mehr ausstehen.) Auch der Wein war schon reichlich geflossen, doch gleich mit dem Ende des Hauptmahles, wenn das Gelage richtig los ging, würden die Bäche dann zu Strömen werden. Die Wangen waren jedenfalls schon gerötet, die Augen glänzend, die Gürtel gelockert, und viele Gäste machten sich etwas Bewegung oder schnappten im Garten nach Luft.
Gerade wurde das Dessert aufgetragen, und zwar an künstlichen Bäumchen aus goldgänzendem Metalldraht, von deren Ästen man Feigenkuchen und süße Früchte pflücken konnte, luftige Honigkuchen, und, besonders lecker: mit Pistaziencreme gefülltes Gebäck in Phallusform. Dazu natürlich die beliebten Siebenschläfer am Spieß in süßer Mohnkruste gebacken. Mhm...
Gerade eben noch hatte ich meiner Umgebung mitgeteilt, dass ich so satt war dass ich keinen Bissen mehr runterbekam, aber jetzt bemerkte ich tiefsinnig:
"Für Siebenschläfer habe ich wohl eine Extramagen..." und griff zu.Auf der freien Fläche zwischen den Klinen drehten sich zimbelklingend zwei Schleiertänzerinnen, so rank wie Schilfrohr, drüben im Triclinum ging ein Possenreißer umher und trieb Schabernack mit den Gästen, und von irgendwoher war auch bereits das Geräusch rollender Würfel zu vernehmen...
Sim-Off: Hallo Mitspieler,
- Hier geht es mal nicht um die besinnliche, weihnachtsartige Seite der Saturnalien, sondern mehr um den karnevalesken, anarchischen und zügellosen Ausnahmezustand dieses Festes.
- Um die Schreiblust nicht in den Anfangszügen des Abends zu erschöpfen, sondern schwungvoll bis zum interessanten Teil zu bewahren, überspringen wir nicht nur die Porta, sondern steigen in dieser Szene mit einem harten Schnitt mitten ins Geschehen hinein ein. D.h. alle Beteiligten sind schon eine Weile da, haben sich gegenseitig begrüßt und sich schon etwas unterhalten, es wurde ein Menü mit sieben Gängen verspeist und gut gebechert, und die Stimmung ist im allgemeinen schon recht heiter...
- Alle sind herzlich eingeladen den Thread mit zu gestalten, und Elemente des Festes sowie NSCs und Ereignisse mit einzubringen.
Viel Spaß! -
Wenn es überhaupt eine Lehre gab, in der die Unterschiede zwischen den Ständen überwunden werden konnten, dann wohl im heiteren Reigen epikureischer Freundschaft. Darum hatte ich nicht lange gezögert, als ich von den offenen Treffen dieses Zirkels erfahren hatte, hatte Borkan davon erzählt, und nun traten wir gemeinsam in den Philosophengarten. (Dessen Hecke echt dringend geschnitten gehörte, fand ich.) Es war ja leider in letzter Zeit häufiger mal 'etwas kompliziert' mit Borkan und mir, und ich führte viel davon darauf zurück das wir aus so verschiedenen Welten stammten. Darum hatte ich nun den geheimen Hintergedanken, dass es uns bestimmt gut tun würde, uns gemeinsam mit einer so universell verbindenden Lehre zu beschäftigen...! Und sowieso endlich mal wieder was zusammen zu unternehmen.
Abgesehen davon war mein Verhältnis zur epikureischen Lehre ein gespaltenes, als Jugendlicher hatte ich durchaus damit geflirtet, aber in der Öffentlichkeit, und als Gardeoffizier sowieso, da war eben ein stoisches Wesen oder zumindest eine stoische Fassade angebracht...
Darum fühlte ich mich hier ein wenig ausserhalb meines Elementes. Meine Leibwächter waren natürlich auch dabei, hielten sich aber unaufdringlich am Rande.
"Da wären wir..." meinte ich, Borkan zulächelnd, und beherrschte mich mühsam, so dass es nicht zu innig, und der Blick, mit dem ich ihn umfing, nicht zu tief war. Mit einem freigelassenen Freund sich bei so was zu zeigen war ja wohl in Ordnung. Nur Freunde jetzt also. "...mein Freund. Ich bin schon sehr gespannt."
Oh, da drüben war ja... Plinia. Ich hob nur grüßend die Hand, wollte das Gespräch in das sie vertieft schien, nicht stören. Bestimmt philosophierte sie schon. -
Aufregend war das geworden, so gegen Ende! Ich muß gestehen, dass ich mich ein wenig sehr mitreißen ließ. Und wo ich beim letzten mal die Kränkung hatte verwinden müssen, dass mir so ein patrizisches Püppchen das Objekt der Begierde vor der Nase weggeschnappt hatte – heute war mein Tag, heute überbot ich den Aristokraten, der da matt aus seiner Sänfte heraus lugte! HA! Heute war der Tag des Eques. (Denen bekanntlicherweise die Zukunft gehörte.)
Die Sklavin folgte meiner Aufforderung, sie deklamierte... und wie Mondschein über einem Misthaufen erstrahlt, so erklangen die sehnsüchtigen und wehmütigen Verse hier in der von Habsucht und Schaulust getränkten, lärmend geschäftigen Atmosphäre des Sklavenmarktes. Wie schön!Ich hatte den Zuschlag bekommen. Scipio gratulierte fröhlich, Primus verhalten.
"Danke!" Ich war noch ganz belebt vom Duell der Gebote und beseelt von den herrlichen Versen. Primus bemerkte altklug, er hoffe sie würde es wert sein, was ich ziemlich drollig fand. Doch da ich mich noch lebhaft daran erinnerte wie sehr ich selbst es gehasst hatte, wenn meine großen Brüder (Scaurus vor allem!) über mich lachten, verbiss ich mir das Grinsen und erwiderte mit ernster Miene. "Das hoffe ich auch. Nun, es wird sich zeigen."
Und noch ein bekanntes Gesicht – der Urbanercenturio Iunius tauchte aus der Menge aus. Nach unserem Gespräch in meinem Officium hatte ich damit gerechnet, irgendwann eine Rückmeldung von ihm bezüglich seiner weiteren Ermittlungen zu erhalten. Das war nicht geschehen, der Fall mittlerweile gestorben, der ganze Wirbel um das Indiz, die Tabula, umsonst, somit hatte der Mann nicht gerade einen Stein im Brett bei mir. Wobei ich ja mitbekommen hatte, dass sein scharfsinniger Optio, auf den die Garde schon ein Auge geworfen hatte, leider im Dienst ums Leben gekommen war... vielleicht lag es auch daran.
"Centurio Iunius. Lange nichts von dir gehört."
Dann entschuldigte ich mich und begab mich, umgeben von meinen Leibwächtern, Styrkar voraus, Pelias zu meiner Linken, Akadios zu meiner Rechten, auf den Weg durch die Menge hin zum Sklavenpodest, wo der Händler schon ungeduldig wartete.Es streiften mich so einige neidische Blicke unterwegs, und ich muß gestehen, dass ich dies nicht gerade unangenehm fand. Da seht ihr's. Ich war erledigt gewesen, gesellschaftlich vernichtet, ganz tief gefallen, die Lästermäuler hatte man sich über mich zerrissen, Rom hatte mich abgeschrieben – aber ich war wieder da, auf meinem Mantel prangte der Skorpion und alle beneideten mich um diese Prestige-Sklavin, ich war wieder wer, und in solchen Augenblicken wie jetzt, da schmeckte mir das honigsüß!
Akadios, der meinen Geldbeutel trug, zückte diesen und begann dem Sklavenhändler gemessen die Aurei auf den Tisch zu zählen*. Ich wandte mich währenddessen bereits der Sklavin zu, deren Ketten nun gelöst wurden, betrachtete sie neugierig aus der Nähe, und stellte zufrieden (aber vollkommen leidenschaftslos fest): Ja, wirklich sehr hübsch, hochgewachsen, stolze Haltung. Ein echtes Schmuckstück.
"So. Dann komm mal herunter, schönes Kind." Ich streckte ihr die Hand hin, um ihr vom Podest zu helfen. "Ich bin der Tribun Decimus Serapio, dein neuer Herr. Wie heißt du denn?"*simoff: schon gezahlt
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Natürlich hatte ich Borkan schon von unseren Plänen erzählt und selbstverständlich rechnete ich fest mit ihm, aber eine Einladung drückte ich ihm trotzdem in die Hand...
~ An Borkan ~
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Io Saturnalia mein Freund!
Die Bande sind lose,
der alte Götterfürst wandelt frei auf der Erde,
das Goldene Zeitalter ist zurückgekehrt!Um das zu feiern laden wir Decimer
am dritten Tag der Saturnalien
in unserer Casa zu einem großen Bankett.
Komm unbedingt, bring mit wen Du magst,
und feiere die tollen Tage mit uns!Es grüßt saturnisch:
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Eine Einladung flatterte ins Haus...
~ An Paullus Germanicus Aculeo ~
~ Casa Germanica ~[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151217/m9mswbvy.jpg]
Io Saturnalia, Germanicus Aculeo!
Die Bande sind lose,
der alte Götterfürst wandelt frei auf der Erde,
das Goldene Zeitalter ist zurückgekehrt!Um das zu feiern laden wir Decimer
am dritten Tag der Saturnalien
in unserer Casa zu einem großen Bankett.
Komm unbedingt, und feiere die tollen Tage mit uns!Es grüßt saturnisch:
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