Zusammen mit Borkan betrat Valentina den Säulengang. Sie lies ihren Blick kurz über den Garten schweifen und konnte ihre Bewunderung wieder einmal kaum zurück halten. Nachdem sie ihm im Eingangsbereich begegnet war, hatte sie dem Geliebten ihres zukünftigen Mannes versichert, dass Serapio gerade nicht da war und ihn gleichzeitig gebeten doch mit ihr mitzukommen.
Jetzt da sie vorerst alleine waren verlangsamte Valentina ihren Schritt, sodass sie gemütlich nebeneinander herwandeln konnten.
"Danke, dass du dir Zeit nimmst. Ich möchte einfach ein bisschen mit dir reden, damit wir uns besser kenne lernen, schließlich..." Sie atmete tief durch. "Nun ja, schließlich teilen wir uns bald einen Mann." Sie versuchte mit einem Lächeln die ernsten Situation etwas aufzulockern.
"Es ist mir wichtig, dass wir zwei gut miteinander auskommen. Ich bin Serapios Freundin, aber ich möchte auch deine sein." Sie sah zu ihrer Begleitung und wartete ab ob dieser nun auf dem Absatz kehrt machte oder ob er sich auf eine Unterhaltung einlassen würde.
Beiträge von Quintilia Valentina
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Zuerst etwas erschrocken aufgrund der Heftigkeit, mit der Lösende sein Wissen verkündete, doch dann applaudierend, blickte Valentina in die Richtung, aus der die Nennung des Rätsels kam. "Da haben wir den ersten Anwärter." Stellte sie dann fest und hörte zu was dieser nun zu für ein Rätsel zum Besten gab.
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Die ganze Feier über hatte er es sich schon gut gehen lassen. Sein Weinbecher war immer wieder gefüllt worden und er hatte auch ordentlich von den Speißen genommen, die dargeboten worden waren. Sein Blick war nicht mehr ganz klar, doch das spielte an diesem Abend keine Rolle, er wollte es sich gut gehen lassen. Eine der hübschen Damen hatte ihren Weg auf seinen Schoß gefunden und er lies sich gerade von ihr mit Weintrauben füttern, als man die Raterunde einläutete. Nun das war doch genau sein Stichwort. Allerdings war der Wein daran schuld, dass er das erste Rätsel zu langsam lösen konnte, das allerdings störte nicht weiter, denn schon räusperte er sich übertrieben laut. Was der Jüngling da drüben konnte, das konnte er doch schon doppelt so lange!
"Mit einer Silb' ist's abgetan.
Was ist es?
Flügel hat's am Leib.
Mit einem A ist es ein Mann, mit einem U desselben Weib." -
Noch immer wusste Valentina nicht so recht wie sie die Worte von Aculeo einschätzen sollte, doch sie musste auf neugierige Ohren aufpassen und sich dementsprechend vorsehen. Der Schmuckstand, nun um eine Kette erleichtert, wurde zurück gelassen und als sie weiter schlenderten, ging Valentina auf Aculeos Frage ein.
„Serapio liebt das Theater oder auch das Drama zum lesen.“ Sie blieb kurz an einem Stand stehen an dem allerlei Leckereien verkauft wurde, schüttelte dann aber den Kopf und verbot es sich selber. Weitergehend erzählte sie weiter. „Oder eine interessante, ausgefallene Theatermaske, die er sich an die Wand hängen kann.“ Sie blickte wieder zu ihrer Begleitung. „Seine andere große Leidenschaft ist das Wagenrennen.“ -
„Für Borkan finden wir schon eine Lösung. Wenn er es möchte, dann wäre es sicherlich von Vorteil, wenn er hier einzieht. Dann muss er nicht immer hereinschleichen wie ein Dieb. Er arbeitet dann offiziell hier und niemand würde Verdacht schöpfen. Nach außen hin und bei offiziellen Angelegenheiten bin ich als deine Frau an deiner Seite. Es wird sicherlich nicht einfach werden. Ich stellte mir das auch aus Borkans Sicht nicht einfach vor. Auch wenn ich, so hoffe ich zumindest, ihm niemals das Gefühl geben werde, aber er wird selber wissen, dass er nur immer die Nummer zwei ist. Dein geheimer Liebhaber. Wenn er hier arbeitet, muss er für neugierige Augen der Sekretär sein. Das ist für ihn sicherlich auch nicht leicht. Aber, so weit wage ich es doch zu behaupten, dass er das gerne für dich tut. So wie ich es tue, denn wir möchten dich beide glücklich machen. Es ist wahrlich wichtig, dass ich einmal mit ihm rede. Einfach auch aus dem Grund, dass wir uns beide besser kennen lernen.“ Sie nickte entschlossen. Weder für sie noch für Borkan war es leicht. Und da lag es doch nahe, dass sie sich zusammen taten um sich gegenseitig zu stützen.
Dann schien es als würde Serapio gleich die Worte finden, mit denen er Valentina beruhigen konnte. Sie entspannte sich in seiner Umarmung. Er hatte Recht, sie war jetzt kein Niemand mehr. Sie nickte schon um einiges überzeugter und suchte seinen Blick. „Du hast Recht.“ Sie strich ihm mit der Hand über die Schulter. „Ich bin jetzt Gutsherrin.“ Nein, daran hatte sie sich wirklich noch nicht gewöhnt, würde sie aber. Sie war jetzt dann bald die Frau eines sehr einflussreichen Mannes, der noch einflussreicher werden könnte, wie er ihr gerade eröffnet hatte.
Valentina blickte Serapio versonnen an und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich dorthin verirrt hatte. Sie erwischte sich wieder dabei, wie sie anfing, sich in diesen Mann zu verlieben. Er war mehr als ihr Retter. Mehr als der Mann, der sie aus der Bedeutungslosigkeit holte. Und das hatte nichts mit den Geschenken zu tun, mit denen er sie überhäufte.
Er fragte nach dem Stoff und sie nickte. „Auf dem Marktbesuch traf ich Aculeo. Wir sind dann ins Gespräch gekommen und er hat mir angeboten den Stoff für unsere Hochzeit zu liefern. Ich weiß welche ausgezeichnete Qualität die Stoffe sind, deswegen wird er eine Auswahl davon in die Casa Quintilia liefern, damit ich mir den Schönsten raussuchen kann.“ -
Sie war beschwipst? Fast erschrocken rückte Valentina auf ihrer Kline zurück. Sie wollte zwar feiern, hatte sich auch mitreisen lassen, doch sie durfte sich keinesfalls eine Blöße erlauben. Deswegen stellte sie schnell den Becher weg, den sie gerade noch in der Hand gehalten hatte und nahm stattdessen etwas von dem Obst. Vielleicht hatte Serapio recht, für gewöhnlich redete sie nicht so mit ihm und schon gar nicht in der Öffentlichkeit!
Borkan trat zu ihnen heran, einen Mann im Schlepptau. „Io Saturnalia, Borkan.“ Kurz überlegte Valentina woher sie den Mann kannte, denn das Gesicht kam ihr bekannt vor, doch auch der Name sagte ihr nichts. Nur die Erwähnung des Gensnamens lies wieder einen Schatten über ihr entstehen. Einen sehr dunklen und sehr düsteren Schatten, der eigentlich an diesem Abend keine Daseinsberechtigung hatte. Der Mann vor ihr konnte nichts dafür und doch wich sie seinem Blick nach der ersten Vorstellung durch Serapio aus. Er mochte es als Arroganz oder gar als Zurückweisung verstehen, doch Valentina konnte nicht anders. Sie schenkte Borkan ein freundliches, wenngleich auch etwas missglücktes Lächeln und wollte sich dann nur noch auf die Gespräche der Männer konzentrieren. Sie waren also alle im gleichen Philosophie-Kurs. Serapio hatte ihr erst vor Kurzem davon erzählt, dass er diesen besuchte.
Dann ergriff zum Glück auch eben jener wieder das Wort und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Er erklärte was nun folgte und Valentina lies ihren Blick durch die Menge schweifen. Wem wohl die Ehre zuteilwerden würde? -
Aus einem Grund, den Valentina nicht wirklich verstehen konnte, wandte sich ihre gerade erst gewonnene Gesprächspartnerin wieder anderen Dingen zu. War sie etwa unhöflich gewesen? Dabei sollte ihre Bemerkung doch gutes heißen. Etwas verwundert zog die junge Quintilia eine Augenbraue in die Höhe, knabberte dann aber weiter an dem Siebenschläfer herum, den ihr zukünftiger Gatte ihr gereicht hatte. Schmeckte wirklich gut.
Ein Rätsel wurde gestellt und noch während Valentina über die Lösung nachdachte, posaunte Serapio neben ihr schon aus, was gar nicht so falsch klang.
"Sieht so aus als hätte ich nicht nur einen gutaussehenden, sondern auch einen relativ klugen Mann in Aussicht."
Mit dem Siebenschläfer in der Hand sah sie zu Serapio hinüber und schenkte ihm ein, wie nannte er es? spöttisches Lächeln. -
Zitat
Original von Marcus Decimus Scipio und Faustus Decimus Serapio
Auf die Bemerkung ihres Zukünftigen, dass sie sich einfach den Schönsten zum heiraten raussuchen sollte, wenn er hier zerbersten würde, zog Valentina eine Augenbraue nach oben. "Soll ich schon mal eine Vorauswahl treffen?" Konterte sie dann und aß eine der Früchte obwohl sie glaubte auch bald platzen zu müssen.
Serapio ließ den Blick schweifen und so tat sie es. Aculeo sah zu ihr hinüber und sie nickte ihm zu. Schön, wenn er sich hier amüsieren konnte.
Dann hörte sie Serapio erzählen, dass Dives abgesagt hatte.
"Das ist natürlich schade aber verständlich. Es war dennoch richtig, dass du ihn eingeladen hast."
Da hielt er ihr auch schon einen Siebenschläfer vor die Nase und Valentina biss vorsichtig davon ab. Spöttische Zunge! Das würde er später schon noch zurück bekommen und wer hier arm war musste auch erst noch geklärt werden. Aber sie nahm es ihm nicht übel, heute war feiern angesagt, da durfte es auch mal etwas turbulenter zugehen. Der Possenreiser ergriff das Wort und gerade als es sich Valentina auf ihrer Kline gemütlich machen wollte, trat Marcus Decimus Scipio zu ihr. Im Schlepptau den Gast der Familie."Io Saturnalia Scipio. Du hast recht, wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns persönlich kennen zu lernen aber in der Tat habe ich bereits viel über den Gast der Familie gehört."
Sie schenkte Plinia Chrysogona ein freundliches, wenn auch etwas angeheitertes Lächeln.
"Dann wollen wir mal hoffen, dass deine Dienste nicht oft in Anspruch genommen werden müssen." -
Während sie darauf wartete, was ihr Zukünftiger nun sagen würde, nahm Valentina einen tiefen Schluck von ihrem Becher. Es war auch eine kleine hilflose Geste, denn sie war zu verträumt an die Sache heran gegangen. Sie durfte nicht vergessen welche Rolle sie hier spielte. Sie würde reich beschenkt werden, spielte aber nur immer eine untergeordnete Rolle. Erst als Serapio weitersprach, sah sie wieder zu ihm. Oh ja, den ersten Moment ihres Zusammentreffens würde sie wohl auch nie vergessen. Es musste ein Wink der Schicksalsgöttin gewesen sein, wenn sie es nicht sogar höchstpersönlich war, die Valentina zu Serapio geschoben hatte. Denn bis heute wusste die junge Frau nicht, was sie dazu bewogen hatte die Seite ihres damaligen Verlobten zu verlassen und auf einen vollkommen Fremden zuzugehen. Und nun? Tja, die Götter hatten eben ihre Pläne.
Wieder nickte Valentina auf diesen Vorschlag. "Damit bin ich einverstanden, wenn du dann für die Statue auch einen schönen Platz findest." Denn sie ging nicht davon aus, dass sie dann neben Borkan stehen sollte, das wäre irgendwie..Und als er dann ihre Frage beantwortete, glaubte Valentina im ersten Moment er würde von ihr sprechen und sah Serapio dementsprechend an. Schließlich kamen sie auch aus verschiedenen Welten, doch sie schloss dann darauf, dass es um Borkan ging.
"Wenn ich dir irgendwie helfen kann oder ich mal mit Borkan sprechen soll, dann lass es mich wissen. Ich bin deine Freundin und ich möchte auch seine sein. Mir ist wichtig, dass du glücklich bist nur manchmal bist du ein bisschen..." Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. Aufbrausend? Leicht aus der Haut fahrend? "... naja, vielleicht braucht es ab und zu einfach eine Frau." Schloss sie dann lächelnd. Sie kannte Borkan noch zu wenig aber sie konnte sich schon vorstellen, dass auch für diesen ab und zu nicht alles leicht war und er kannte Serapio schließlich schon besser als sie.
"Du weißt, dass ich dir jederzeit helfe, ja?" Sie suchte seinen Blick, vermied es aber diese Mal ihn irgendwie zu berühren. "Ich sage ihm auch nicht, dass du mich geschickt hast." Sie lächelte und hoffte damit das relativ ernste Thema gut abschließen zu können.Dann rückte Serapio näher und automatisch beugte sich auch Valentina auf ihrer Kline etwas vor. Er erzählte davon, dass er bald einen Philosophen-Kurs besuchen würde. Viel sagte Valentina der Name nicht, sie hatte schon einmal davon gehört aber als Frau hatte sie das bisher nicht wirklich interessiert. Serapio hätte eben wirklich auch von ihnen beiden sprechen können, auch sie trennten Welten.
Als er dann aber die Stimme senkte wurde Valentina neugierig und ihre Augen wurden groß als er ihr das Geheimnis verriet.
Sie atmete tief durch, das war wahrlich eine großartige Neuigkeit!
"Nun, da hast du dann wohl recht, da geziemt es sich dann nicht heimlich auf einem kleinen Landgut zu heiraten."
Dann wurde sie jedoch traurig und senkte den Blick. "Ich habe nur Angst, dass du dann gleich Mittelpunkt spöttischen Geredes wirst, wenn du mich so öffentlich heiratest. Du weißt, dass ich kaum etwas besitze und von meiner Familie außer meinen beiden Nichten und meinem Cousin niemand mehr da ist. Der allerdings ist in Mogontiacum und ich weiß nicht ob er zur Hochzeit kommen kann. Es wären also nur wir drei." Nun war ihr Blick ratlos, als sie wieder zu ihm aufsah. -
"Das Geschenk?" Verwundert blickte Valentina zu Aculeo. Sie ging bisher nicht davon aus, dass es ein Geschenk werden würde. Er hatte die Kette gesehen und ihr gezeigt. Nun, vielleicht sollte sie endlich anfangen sich als zukünftige Frau eines sehr mächtigen Mannes zu sehen. Nicht mehr wie die fast mittellose Quintilia, letzte Verfechterin ihrer Familie.
"Außerdem habe ich gar nichts gedacht." Mit diesen Worten drehte sie sich wieder zum Spiegel, betrachtete sich die Kette noch einmal und nahm sie dann wieder ab um sie dem Verkäufer zu reichen. Dieser sah sie fragend an, Valentina nickte und deutete auf Aculeo.
"Sie wird meinem Verlobten gefallen und ich bin mir sicher auch in seinem Namen den Dank aussprechen zu dürfen."
Sie versuchte so distanziert wie möglich zu klingen, denn offensichtlich war sie zu vertraut mit Aculeo umgegangen und das Letzte was sie wollte waren dumme Gerüchte. Sie wusste wie schnell diese entstanden. Deswegen war nun Distanziertheit gefragt. -
Natürlich fehlte auch Valentina an diesem Abend nicht, wenngleich sie sich am Anfang noch sehr zurück genommen hatte. Noch nie war sie zu so einem Gelage eingeladen gewesen, doch nach dem ein oder anderen Becher des köstlichen Weins, fühlte Valentina sich schon wohler. Sie war nicht wirklich betrunken, aber doch sehr angeheitert. Hinzu kam das ausführliche Essen von dem auch sie kräftig genommen hatte.
Einige Strähnen ihrer hochgesteckten Haare hatten sich bereits gelöst, und ihre Wangen hatten eine gesunde rote Farbe angenommen. Während sie sich natürlich mit ihrem zukünftigen Mann, farblich abgestimmt hatte, was ihr Kleid anging.
"Irgendwann platzt du und wen soll ich dann heiraten?"
Sah sie Serapio belustigt an, als er schon wieder nach dem Essen langte, das gereicht wurde. Doch auch Valentina nahm eines der süßen Früchte und betrachtete sich derweil die schönen Tänzerinnen. -
Schnell merkte Valentina, dass es ihrem Zukünftigen nicht ganz so angenehm war, wenn sie ihm näher kam und so beließ sie es dabei. Den kurzen Kuss dennoch dankbar zur Kenntnis nehmend.
Blick aufs Meer, vor Valentinas innerem Augen malte sie sich schon das schönste Gut aus mit einem herrlichen Blick. Die Sonne schien und vom Meer her wehte eine angenehme Briese. Sie stand unter einem Rosenbogen, das schöne Gewand an, die Kette um den Hals, die sie erst kürzlich auf dem Markt erstanden hatte und neben ihr Serapio, wie er ihre Hand hielt. Es war wirklich ein wunderschönes Bild.
Fragend allerdings legte sie dann den Kopf zur Seite als Serapio Zweifel an der kleinen Feierlichkeit anmeldete. Hatte er seine Meinung geändert? Stand es jemandem von seinem Rang nicht zu still und heimlich zu heiraten? Sicherlich musste er viele Gäste einladen, die dann gar nicht alle auf dem Gut Platz fanden. Langsam begann das Bild etwas zu verblassen. „Hast du Zweifel wegen der kleinen Feierlichkeit?“Erschrocken rückt sie etwas zurück, als ihr Zukünftiger einen Einfall zu haben schien. Allerdings war das, was er ihr da erzählte nicht unbedingt das, was Valentina hatte hören wollen. So senkte sie schließlich den Blick und atmete tief durch. Sie hatte sich für diese Beziehung entschieden, sie wusste was auf sie zukam, das jetzt allerdings so drastisch vor Augen geführt zu bekommen, war dann doch nicht ganz einfach. Schließlich nickte sie allerdings und sah Serapio wieder an. „Versprechen muss man halten.“ Sie strich ihm über den Arm. „Borkan sieht bestimmt sehr stattlich aus in Bronze.“
Sie atmete noch einmal durch, jetzt ging es schon wieder besser. „Magst du mir erzählen warum es gerade kompliziert ist?“ -
Schweigend hatte Valentina zu Aculeo gesehen, als dieser ihr in einem Satz ein verstecktes Kompliment machte. Was hätte sie auch daraufhin sagen sollen? Das sie ihm deswegen nicht grollte, hatte sie schon gesagt. Gutheißen konnte sie es nicht, das wäre gelogen, also was sagen? Ihm zustimmen? Das wäre anmaßend gewesen. Deswegen hatte sie den Moment schweigend verstreichen lassen. „Ich kenne dich recht gut, vielleicht ist ein klein bisschen Hilfe gar nicht verkehrt.“ Meinte sie abschließend dazu. Er hatte es ihr nicht direkt verboten also konnte sie ja ihre Augen mal offen halten.
Die Kette war in den Vordergrund gerückt und auch Valentina musste zugeben, dass sie ihr immer besser gefiel, je länger sie diese betrachtete. Die Frage ob Serapio das auch so sehen würde, lies das Lächeln ein klein wenig verblassen. Die klare Antwort war ein nein. Er würde sie vielleicht hübsch finden und im Großen und Ganzen nicht schlecht anzusehen aber Serapio würde sie nie so ansehen können wie es Aculeo einst getan hatte. Dennoch nickte sie. „Ich bin mir sicher, dass es ihm auch gefallen wird. Und da du selbst am besten über deine Stoffe bescheid weißt, vertraue auch ich deinem Urteil.“ Ungewöhnlich war es, als er ihr so nahe kam und die Kette zurecht rückte, kurz trafen sich die Blicke der Beiden, dann aber sah Valentina schnell wieder beiseite. Irgendwohin, am besten auf den Stand des Verkäufers, der schon die Hände rieb.
Fragend war dann auch der Blick der jungen Quintilia den sie dem Verkäufer zuwarf und der eindeutig das Verraten des Preises verlangte. -
Mit einem leichten Schmunzeln schüttelte Valentina den Kopf. Manche Angewohnheiten änderten sich einfach nie. Ohrenschmerzen wegen zu vieler Worte würde man in der Gesellschaft von Aculeo sicherlich nie bekommen.
Ihr Blick streifte einen Stand, an dem sie vorbeiflanierten, einige Leckereien waren dort ausgestellt, doch nichts, was sie direkt ansprach und so konnte sie sich wieder voll und ganz auf ihre Begleitung konzentrieren.„Wenn du möchtest, kann ich mich ja vielleicht mal ein bisschen umhören. Es gibt in dieser großen Stadt bestimmt noch die eine Richtige für dich.“ Sie sah ihn von der Seite an und würde ihm gerne bei der Suche behilflich sein. Spontan fiel ihr die Nichte ihres Zukünftigen ein aber darüber musste sie natürlich erst mit Serapio sprechen. Doch selbst wenn nicht, es musste einfach jemanden geben, sie wollte Acueleo wieder glücklich sehen. Sie war es doch schließlich auch wieder geworden.
Ob sie ihm mal ihre Nichten vorstellen sollte? Ein vielleicht etwas befremdlicher Gedanke aber sicherlich nicht der Schlechteste.Plötzlich wurde sie aber dann von Aculeo zurück gehalten und dem ersten Schrecken folgte ein interessierter Blick. Wohl wahr, ihr ehemaliger Verlobter hatte immer noch einen guten Blick für die schönen Dinge. Sie legte den Kopf etwas zur Seite um es dem Germanicer leichter zu machen die Kette zu schließen und nahm dann den Handspiegel entgegen, welcher der Verkäufer emsig herbeigeschafft hatte. Während Aculeo sie betrachtete, betrachtete Valentina ebenfalls die Kette und nickte. „Sie ist wirklich sehr schön. Und du hast recht, sie würde wahrlich hervorragend zum Kleid passen.“ Dann senkte sie den Spiegel und sah Aculeo an, schließlich musste der jetzt beurteilen ob die Kette auch zu ihr passen würde.
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Schweigend hörte Valentina ihm Zukünftigen zu. Aus dieser Sicht hatte sie es noch nie betrachtet und schon gar nicht vermutet! Irgendwie tat ihr das verstorbene Mädchen jetzt gleich noch mehr leid. Sie wollte gar keine Vestalin werden und wurde dazu gedrängt und hatte sich dann auch noch solchen Gerüchten erwahren müssen an denen offensichtlich doch nicht alles erfunden war.
Sie atmete einmal tief durch. Gestorben wie der ganze Fall. Das war vermutlich das beste Schlusswort, welches man für diese Angelegenheit finden konnte.Es kam zu dem vor dem Valentina plötzlich solche Angst bekommen hatte. „Nun, Dives unterscheidet wohl nicht ob frei erzählt oder irgendwann erfahren, er sieht es als Verrat und sah in mir deswegen den Feind.“ Auf die Frage ob es auf der Verlobungsfeier wohl daran lag, nickte Valentina.
Erleichtert darüber, dass Serapio ihr nicht grollte und im Gegensatz dankbar, war legte Valentina eine Hand auf die Seine. Sie hatte doch nichts falsch gemacht.
Der plötzliche Themenwechsel kam so plötzlich, dass Valentina gar nicht sofort reagieren konnte.
„Ich Modell stehen für das Abbild einer Göttin?“ Mit großen Augen sah sie ihren Gegenüber an und ihre Wangen bekamen eine gesunde, rote Farbe. „Das ist wirklich sehr lieb von dir und natürlich ehrt es mich auch. Gerne möchte ich das tun.“ Sie rückte von ihrer Kline auf die von Serapio um im etwas näher zu sein, wenn er das zulassen würde.„Außerdem habe ich mich noch gar nicht für dein wirklich großzügiges Geschenk bedanken können. Das Gut mit den Olivenhainen ist bestimmt wunderschön, vielleicht finden wir mal Zeit es zusammen zu besuchen?“ Sie hob den Blick und man konnte sehen, das ihr gerade eine Idee gekommen war.
„Würde sich das Gut für eine kleine Hochzeitsfeier eignen?“ Sie wollten beide nichts großartiges, nur sie Beide und die Leute, die ihnen am Wichtigsten waren. -
Wann es am geschicktesten Wäre? Das fragte ein Mann eine Frau, wenn es darum ging einen schönen Stoff zu bekommen? Am geschicktesten wäre es, würde Aculeo den Stoff in einer Stunde bei ihr abliefern. Doch leider war das nicht möglich und so dachte Valentina kurz nach. „Heute in zwei Wochen?“ War das zu knapp bemessen? Nun, ihr Gesprächspartner würde sie sicherlich korrigieren, wenn sie zu ungeduldig war. Valentina wusste jetzt schon, dass sie diesen Tag herbeisehen würde! Endlich bekam sie dann die Grundlage für ihr Hochzeitsgewand geliefert. Und das alleine war schon Grund genug sich zu freuen. Sie würde heiraten!
Nach seiner zweiten Frage wandte Valentina kurz den Kopf, der kräftige Sklave, der sie bis hierher begleitet hatte, spannte sich, denn er wartete auf Anweisungen. Dabei sah Valentina nur dem Tross der Kaiserin nach, der mittlerweile nicht mehr zu sehen war.
„Natürlich, du hast mir ja nun den Großteil des Einkaufes abgenommen. Damit habe ich nun jede Menge Zeit. Lass uns noch etwas über den Markt schlendern, ja? Vielleicht sehe ich ja doch noch etwas schönes.“ -
Zusammen mit Aculeo ging Valentina dann wieder zurück zu der Stelle an der sie ihre Nichten am Stoffstand stehen gelassen hatte. Sie konnte die Beiden nirgends sehen, doch da auch die Sklaven weg waren, die für ihre Sicherheit mitgekommen waren, machte sich Valentina keine Sorgen. Sicherlich waren die Zwillinge hier noch irgendwo unterwegs.
„Nun, bisher habe ich die meiste Zeit geredet…“ Sah sie ihren Begleiter dann auffordernd an. Es war schön wieder gemeinsam mit ihm unterwegs zu sein. -
Zitat
•Der Posteingang von Benutzer »Paullus Germanicus Aculeo« ist bereits voll.
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Nachdem sie den Ruf ihres Zukünftigen vernommen hatte, war sie zu ihm Cenatiuncula gekommen. Sie lächelte leicht, als er dann plötzlich aufsprang als sie den Raum betrat. Seinen Kuss genoss sie sehr, auch wenn er etwas nach Fleisch roch.
Ihr war die Heuchelei nicht ganz so stark aufgefallen wie Serapio, war sie doch naiv genug um zu glauben Dives hätte das alles tatsächlich aus Nächstenliebe getan. So konnte sie Serapio nur etwas verständnislos ansehen, nickte dann aber. „Es ist sicherlich nicht leicht in seiner Position.“ Sie setzte sich dann auf die Kline neben der von Serapio. Noch immer hatte sie den Nachmittag nicht ganz überwunden. Nicht die Trauer über die Verstorbene war es, doch ihr plötzlicher Tod, der jeden treffen konnte.
„Was er über die üblen Nachreden sagte, fand ich sehr beeindruckend. Denn das ist tatsächlich schlimm. Und auch wenn ich mir nicht anmaße zu behaupten ob an den Gerüchten etwas Wahres dran war oder nicht, so weiß ich wie sich das anfühlt. Schließlich will ich mir nicht ausdenken, was passiert wäre, wenn du und Borkan damals nicht gewesen wärt.“ Noch immer lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken wenn sie an diesen Tag dachte.
„Auch hat mir gefallen, dass er seine werte Gattin angesprochen hatte.“ War da so etwas wie Schadenfreude in Valentinas Gesicht zu lesen? „Aber du hast sicherlich recht, du kennst ihn besser als ich. Dennoch bin ich mir sicher, dass er es dir nicht vergessen wird, dass du heute anwesend warst.“
Sie nahm sich ein Stück vom Kräuterbrot und nahm einen Bissen.„Vor einigen Tagen war ich am Tempel der Fortuna um ein Opfer für unser zukünftiges Leben darzubringen.“ Sie sah Serapio an und lächelte. Es war ihr wirklich ernst. „Dort traf ich Dives.“ Sie wollte ihrem zukünftigen Mann die Wahrheit sagen, wusste aber nicht wie er darauf reagieren würde, schließlich war das ein heikles Thema. „Bessergesagt, ich bin aus Unachtsamkeit in ihn hineingelaufen.“ Errötete die junge Quintilia wegen ihrer Tollpatschigkeit.
„Wir sind dann ins Gespräch gekommen und ich habe meinen Mut zusammen genommen und ihn auf unsere, also seine und meine, Situation anzusprechen. Er misstraut mir, weil du mir euer Geheimnis erzählt hast. Und auf unserer Verlobungsfeier habe ich das sehr deutlich gespürt. Auch ich habe ihm gesagt, dass ich nicht unvoreingenommen an ihn herantreten kann. Ich weiß nicht wieviel er von den Machenschaften seiner Frau weiß, aber damals im Theater wollten wir es ihm ja erzählen. Also dürfte ihm klar gewesen sein weswegen ich misstrauisch bin. Allerdings habe ich ihm auch versichert, dass euer Geheimnis bei mir sicher ist und ich gerne diesen Graben, der zwischen ihm und mir liegt überwinden möchte.“Valentina drehte den Kelch in den Händen hin und her. Es fühlte sich gut an Serapio alles zu erzählen und sie verriet deswegen ja niemanden. Ihr zukünftiger Mann durfte ruhig wissen, dass sie um Frieden bemüht war. Das war doch nicht schlimmes, oder? Plötzlich wurde sie von einer unbeschreiblichen Unsicherheit überfallen. War sie schon wieder zu weit gegangen?
„Wir haben uns mit der Vereinbarung getrennt, dass wir beide an unserer Einstellung arbeiten werden.“ Schloss sie schließlich und wartete mit kalten Händen was Serapio nun darauf erwidern würde. -
Sie könnte ihn verfluchen, da hatte Valentinas Gegenüber recht, doch sie tat es nicht. Es war ihnen beiden so vorbestimmt gewesen, warum also einen Groll gegen den hegen, den sie einst sehr gerne hatte?
Bei seinem nächsten Satz allerdings, sah sie ihn misstrauisch an. Wusste Aculeo bescheid? Schließlich war der ehemalige Gefährte ihres zukünftigen Mannes auch dessen Freund. Das hatte sie erst bei der Verlobungsfeier wieder gesehen. Kurz grübelte Valentina darüber wie viel Aculeo wohl wusste und ob sie gerade an das gleiche dachten. Stumm nickte die junge Quintilia. Sie verriet nichts und doch war es eine Antwort darauf, dass sie wusste was er meinte. Wenn er das Gleiche meinte. Wenn nicht, nun dann hatte sie einfach genickt.
„Ich hoffe auch, dass uns schöne Jahre vorherbestimmt sind.“ Fügte sie dann noch an um auch mit Worten auf seinen Segen zu antworten.„Du hast recht, nach Ostia könnte ich wahrlich nicht reisen, es gibt genug zu tun, was ich hier noch erledigen muss. Zu erreichen bin ich weiterhin in der Casa Quintilia. Dort wohne ich vorerst noch, auch wenn ich mich in meinem neuen Zuhause auch schon sehr wohl fühle. Wenn du möchtest, kannst du gerne vorbei kommen, dann kannst du auch meine beiden Nichten besser kennen lernen. Die Zwillinge wohnen seit einer Weile bei mir und bereichern mein Leben ungemein.“ Als Valentina dann merkte, dass sie zu plappern anfing, bremst sie sich selbst aus und holte nur tief Luft.
„Also Casa Quintilia und einen Termin finden wir sicherlich auch noch.“ -
Am Abend des Tages an dem sie der Trauerfeier von Iulia Torquata beigewohnt hatten, war Valentina nicht in die Qasa Quintilia zurückgekehrt, sie wollte unter Menschen sein und hier waren eindeutig mehr los. Dennoch wollte sie eigentlich die Gesellschaft von jemand bestimmten und so stand sie nun vor der Zimmertüre ihres zukünftigen Gatten und klopfte an.