Beiträge von Quintilia Valentina

    Ob er was gesagt hatte? Nun, vielleicht das er wütend gewesen war, weil Valentina mal wieder ihrem Helfersyndrom erlegen war und einen wildfremden Mann mit in die Runde mitgebracht hatte, der kurz davor noch versucht hatte den Bräutigam zu umgarnen? Doch die junge Quintilia schüttelte den Kopf. Sie war momentan nicht in der Lage, das große Ganze zu betrachten. Sie wurde gefragt ob ihr, sowas wie Verlobter was gesagt hatte und das hatte er an diesem Abend nicht mehr. Er hatte sie einfach stehen lassen. „Nein hat er nicht.“ Gab sie dann so gesehen, wahrheitsgemäß zur Antwort. Auch wollte sie noch immer nicht die Tragweite erkennen. Sie würde in der nächsten Zeit wieder ganz alleine in ihrer Casa sitzen.


    Sie genoss die Behandlung und kuschelte sich noch etwas näher an Varus heran. Vielleicht lag es auch daran, dass sie momentan nicht einsehen wollte, dass sie nach diesem Abend wieder niemanden hatte, denn im Moment war sie mit ihrer Gesellschaft sehr zufrieden.


    Sie kicherte leise bei seinem Scherz und hörte ihm dann zu. Und als wäre das mit dem Wein irgendwie eine Einladung gewesen, nahm sie einen der Becher und füllte ihn mit dem bereit gestellten Wein. Zuerst nahm sie einen Schluck, dann reichte sie das Gefäß an Varus weiter. Sie stellte sich gerade vor wie sie an einem schönen, warmen Tag durch den Weinberg schlenderte. Richtig Kontakt hatte sie mit so etwas noch nicht. Dennoch stellte sie es sich schön vor. Selbst im nüchternen Zustand wäre Valentina nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie hier neben sich eine gute Partie liegen hatte. Sie stammte aus keiner reichen Familie und wusste sehr wohl wie es war, wenn man das ein oder andere nicht haben konnte. So wie die Braut würde sie wohl nie werden, sie konnte sich schon über Kleinigkeiten freuen. Und so war es auch jetzt nicht verwunderlich, dass sie zwar aufmerksam zuhörte und auch die ein oder andere, meist etwas plumpe, Frage zum Wein und den Trauben stellte, aber sogar jetzt bemerkte sie, wie gerne ihr Gesprächspartner darüber redete. Man merkte es an seiner Wortwahl und auch wenn Valentina vieles davon gar nicht verstand, nicht verstehen konnte, gefiel es ihr, ihm so zuzuhören. Er hatte eine wirklich wohl klingende Stimme. Wäre sie jetzt eine Katze, hätte sie wohl leise zu schnurren angefangen.


    Hunde züchtete er auch! Valentina liebte Hunde. Sie waren so respekteinflößend und gleichzeitig so sanft. Dann begann auch sie von ihrem Bruder zu erzählen, dessen neue Heimat in Mogontiacum, seiner Verlobten und dann, dass sie schon so lange keinen Kontakt mehr zu ihm hatte. Sie erzählte, dass er sie wohl nicht mehr sehen wollte, weil sie damals mit einem Mann zusammen war, der in den Augen ihres Bruders nichts taugte und von ihrem Aufenthalt in Ägypten, wo sie sich zurück gezogen hatte, nachdem der letzte Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hatte, gestorben war. Ja, eigentlich erzählte Valentina ziemlich freizügig von ihrem bis jetzt eher glücklosen Leben. Und als würde sie das dann irgendwann selbst bemerken, hielt sie inne und sah schweigend in den Sternenhimmel hinauf. „Rosen…“ Kam es dann plötzlich wieder von ihr. „Ich mag und züchte Rosen. In meiner Casa habe ich einen großen Garten angelegt.“

    Was sie so machte? Valentina spielte mit einer Falte, die Varus Gewand an der Schulter warf und schwieg erst einmal. Sie war da, reichte das nicht? „Nun…“ Begann sie ein bisschen gedehnt, weil sie ja wusste Varus wartet auf eine Antwort.
    „Bis vor einer Weile habe ich als Scriba gearbeitet. Doch dann hat mich mein Arbeitgeber gefragt, ob ich ihn heiraten will und dann ging das ja nicht mehr. Seit dem habe ich leider keine weitere Anstellung mehr gefunden und habe mich eigentlich damit begnügt den Haushalt zu verwalten. Allerdings will er mich glaube ich nicht mehr heiraten. Er ist schon seit langem so still. Und wie du ja selber gesehen hast, hat er mich heute auch alleine gelassen, obwohl wir zusammen gekommen sind.“
    Plauderte Valentina dann einfach mal so freu von der Leber weg. Einen Moment hielt sie inne aber die ganze Tragweite dieser Tragödie wollte ihr nicht ganz klar werden. Noch nicht. „Und du?“ Wollte sie dann von Varus wissen. „Außer einfach fremde Mietsänften entführen.“

    Das leichte Schaukeln der Sänfte hätte fast dafür gesorgt, dass Valentina einschlief. War sie eben noch so wach und aufgedreht durch den Wein und das Räucherwerk, fühlte sie sich hier drinnen an der Seite dieses Mannes so wohl, dass ihr mehr als einmal die Augen zugefallen waren.
    Erst als die Sänfte wieder abgestellt wurde, wachte Valentina aus ihrem Halbschlaf wieder auf und blickte sich um. Waren sie Zuhause? Aber da wollte sie nicht hin. Sie wollte nicht, dass die Zeit mit ihrer neuen Bekanntschaft schon vorbei war. Doch als Varus durch die Vorhänge nach draußen blickte, konnte auch Valentina einen Blick erhaschen. Nein, sie waren nicht in der Straße, in der ihre Casa stand. Eindeutig nicht. Erleichtert lehnte sie sich wieder zurück und besah sich dann ebenfalls staunen den Nachthimmel.
    Erst mit etwas Verspätung bemerkte sie die zärtliche Geste von Varus und als sie seinen Blick auf sich spürte, drehte sie ihren Kopf so, dass sie seinen Blick erwidern könnte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte und verstand in ihrem Zustand auch nicht was Varus sie mit diesem Blick vielleicht fragen wollte, deswegen lächelte die junge Quintilia nur und besah sich anschließend wieder den Sternenhimmel.
    "Wirklich wunderschön." Murmelte sie leise.

    Als ihr Gesprächspartner sich so intensiv auf Fausta konzentrierte, keimte in der jungen Quintilia tatsächlich so etwas wie Eifersucht auf. Denn hässlich im Sinne von hässlich war die Braut ja nun wirklich nicht. Dafür war Valentinas Gefühlswelt an diesem Abend mehr als in Aufruhr. Würde sie jetzt neben sich stehen und sich sehen können, sie wäre sicherlich entsetzt über ihr lockeres Auftreten. So war sie normal nie. Aber ja, der Mann vor ihr gefiel ihr sehr gut und der sollte der Braut nicht so intensiv nachschauen. Zwar hätte er sie jetzt ohnehin nicht mehr haben können, aber dennoch sollte das nicht so sein. Fast wollte sie schon etwas sagen und dieses etwas wäre sicherlich schnippisch geworden, so wie Valentina gerade drauf war, aber da konzentrierte sich Varus ja zum Glück gerade noch rechtzeitig auf sie. Er legte sogar seine starken Arme um sie. Das fühlte sich noch gleich viel besser an. Glücklich, und mit vom Wein geröteten Wangen, sah sie zu ihm auf, als er bestätigte auch nicht alleine bleiben zu wollen. Er sah sich um, was er wohl suchte? Dann nahm er ihre Hand und lief zügig los.


    Natürlich brauchte der nicht mehr ganz nüchterne Verstand der Quintilia einen längeren Moment, bis sie begriff, aber dann gluckste sie wie ein kleines Mädchen und eilte hinter Varus her. Ihrerseits nun seine Hand sogar noch etwas fester haltend, damit sie diese nicht verlor. Sie erkannte auf was er zuging und ihr Herz schlug vor Aufregung. Wann hatte sie das letzte Mal etwas so aufregendes gemacht? Valentina konnte sich nicht erinnern. Sie saß so schnell in der Sänfte wie das mit ihrem Gewand und in ihrem Zustand überhaupt möglich war, wobei Varus ihr tatsächlich gut helfen musste. Dann zog sie ihn ihrerseits helfend in die Sänfte und streckte die Beine aus. Ach hier war es schön gemütlich. Als säße Valentina zum ersten Mal in so einem Gefährt, sah sie sich aufmerksam um. Eigentlich vertrat sie die Meinung, dass man selbst gut zu Fuß gehen konnte und sich nicht von anderen Leuten tragen lassen musste. Nur wenn der Anlass es verlangte. Aber jetzt verschwendete die junge Frau keinen, einzigen Gedanken daran. Im Gegenteil, sie lachte kurz auf, als die Sänfte kurz wankte, während die Männer sie hochhoben. „Ziemlich stürmische See heute.“ Als ob Valentina so große Erfahrung mit der Seefahrt hatte.


    Dann kam sie wieder näher zu Varus und legte erneut ihren Kopf auf seine Schulter, während sie es sich neben ihm bequem machte. Ein störendes Kissen zwischen ihnen wurde einfach zur Seite geschoben. Ein paar Momente sagte keiner von ihnen was, dann aber hob Valentina den Kopf und suchte den Blick von Varus. „Danke.“ Meinte sie dann in halblautem Ton. War das ein Anflug von Nüchternheit oder konnte sie trotz ihres Zustandes erkennen was hier gerade passierte? „Es ist schön hier.“ Und damit lies Valentina eindeutig offen ob sie nur die Sänfte damit meinte oder auch ihre Gesellschaft. Sie lächelte leicht, dann legte sie ihren Kopf wieder an seine Schulter. Ein klein wenig hatte diese Geste etwas von festklammern. Nein, heute Nacht wollte Valentina wahrlich nicht alleine sein.

    Der Weg schien sich unendlich vor ihnen zu ziehen. Valentinas Blick war leicht getrübt und dennoch schien sie hellwach zu sein. Die Mischung machte es eben. Wenn sie sich das im momentanen Zustand fragen könnte, dann wollte sie sicherlich nicht wissen, wie sie sich morgen fühlen würde. Aber für den Moment war das nicht wichtig. „Varus.“ Wiederholte sie leise den Namen, der ihr genannt worden war. Als ob sie ihn beim ersten Mal nicht ganz verstanden hätte. Dann nickte sie und legte den Kopf in den Nacken um ihren Wegbegleiter besser anschauen zu können.
    Da auch Valentina eigentlich sehr auf ihr Äußeres bedacht war, wäre sie sicherlich nicht begeistert darüber gewesen, dass genannter Varus ihr gerade die Hochsteckfrisur ruinierte. Aber wie schon mal bemerkt, für den Moment war ihr das ganz egal. Sie war nur froh endlich nicht mehr alleine zwischen all den Leuten laufen zu müssen und ihre Begleitung war wirklich nett. Sie war tatsächlich nicht mehr alleine.


    „An sich mag ich Hochzeiten schon. Naja, ich war noch nicht auf all zu vielen, aber trotzdem sind sie schön. Aber hier ist ja nicht mal die Braut schön.“
    Den letzten Satz sagte Valentina abfällig und sah dann zu, wie die unschöne Braut in ihr neues Heim getragen wurde. Nie würde sie sich in nüchternem Zustand so über jemanden äußern. Nicht in der Öffentlichkeit.
    Als der Zug vor dem Haus dann ins Stocken geriet, drehte sich die junge Quintilia zu ihrem Begleiter um direkt vor ihm zum stehen zu kommen. Sie legt ihren Kopf wieder in den Nacken, damit sie, die schon ein wenig kleiner war, ihm ins Gesicht sehen konnte. „Und jetzt? Ich will jetzt nicht wieder alleine sein.“ Beide Hände legte sie ihrem Gegenüber auf die Brust. Später würde ihr dieses Verhalten sicherlich eine ungesunde Röte ins Gesicht treiben. Für den Moment war das aber alles vollkommen normal. Sie fühlte sich gut in seiner Gesellschaft und wollte nicht, dass dies jetzt schon wieder aufhört.

    Angehen? Was ging an? Aber sie liefen doch schon eine Weile. Valentinas Aufnahmefähigkeit war stark beeinträchtigt. Was meinte der nette Herr neben ihr nur? Langsam sickerten die Worte dann in ihr Bewusstsein. Alleine lassen… ja, man hatte sie alleine gelassen. Und plötzlich wurde sie von einer großen Traurigkeit übermannt. „Unschön.“ Wiederholte Valentina dann mit schwerer Zunge und nickte traurig. Sie sah plötzlich aus, als wäre ihr Hündchen überfahren worden.


    Den angebotenen Becher nahm sie zwar entgegen, blickte aber einen Moment auf dessen Inhalt. Als ob der Becher an ihrer Einsamkeit schuld war. Einsamkeit… Das Wort war so schlimm. Fast kamen Valentina die Tränen. Sie war immer einsam gewesen. Alle waren sie gegangen. Nur der Mann neben ihr, der war noch da. Und der hatte ihr den Becher angeboten. Also nahm Valentina einen Schluck davon und reichte ihn wieder zurück. Er wollte wissen wie sie hieß. „Valentina.“ Entschlüpfte es ihr sofort, ohne jegliche Form der gesellschaftlichen Regeln zu beachten. Sie hieß ja auch Valentina, das Andere war nur ihr Namenszusatz. Die Zugehörigkeit zu ihrer Familie. Eine Familie, die es eigentlich nicht mehr gab. Weil sie ganz alleine war.


    Die junge Quintilia stieß einen tiefen Seufzer aus und legte ihren Kopf auf die Schulter ihres Wegbegleiters. Der lief ohne hin gerade so passend neben ihr. Es tat wirklich gut endlich mal wieder jemanden so nahe bei sich zu haben. Jemanden, der sie scheinbar so gut zu verstehen schien. „Eigentlich wollte ich gar nicht hier sein. Die Braut kann ich gar nicht leiden.“ Plauderte sie dann einfach weiter. Nicht wissend ob der Mann neben ihr das überhaupt wissen wollte oder gar schlimmer, das sogar an die gerade Angesprochene überbringen würde. Aber im Moment wollte Valentina einfach reden. Sie hielt sich sonst immer schon so sehr zurück und versuchte sittsam und brav zu sein und warum sollte dann nicht jemand erfahren, dass sie gar nicht hier sein wollte

    Da lief sie nun. Alleine und nicht mehr all zu nüchtern. Nach dem Zwischenfall kurz vor der Zeremonie hatte sich Aculeo zurückgezogen. Valentina hatte sich nicht getraut nachzufragen und hatte ihm nur hinterher gesehen, wie er in der Menge verschwunden war. Seit dem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Sie wusste nicht ob er gegangen war oder beschlossen hatte die Festlichkeiten ohne sie zu genießen. Diese Unsicherheit, gepaart mit dem nagenden Gefühl, dass sie wieder alleine war, hatte die junge Quintilia dazu veranlasst einen Becher Wein mehr zu trinken, als für sie gut gewesen war. Auch hatte sie dem Rauchwerk nicht ablehnend gegenüber gestanden. So kam es also, dass sie ab und zu leicht stolpernd den anderen Gästen folgte. Oder nebenher lief? Man konnte es nehmen wie man wollte. Auf jeden Fall setzte Valentina einen Fuß vor den Anderen, dieses Ziel hatte sie sich gesetzt. Wohin es ging? Das war eine gute Frage. Sie hatte keine Ahnung wo die zukünftige Braut wohnen würde. Es war ihr auch egal. Valentina würde sie am liebsten im Stall zwischen den Schweinen sehen. Wobei… das konnte man den armen Tieren auch wieder nicht antun. Sie kicherte leise bei diesem Gedanken. Das Bild einer Fausta, die im Matsch zwischen den rosafarbenen Tieren saß war einfach zu köstlich. Am besten noch mit all dem Schmuck und der Hochsteckfrisur, die sie am heutigen Abend trug.
    Plötzlich wurde sie gepackt und hätte ihr allein diese Berührung im Normalzustand eine rötliche Farbe ins Gesicht getrieben und hätte das nicht all zu viel Begeisterung bei ihr hervor gerufen, so kommentierte sie das jetzt einfach mit einem. „Huch!“ Und hob den Blick. Sie kannte den Mann… glaubte Valentina zumindest. Und er sah gar nicht mal so schlecht aus. Besser auf jeden Fall als der Dicke, der da schräg vor ihr lief und die Trauben in sich rein stopfte als wollte er damit erreichen zu platzen.
    Dann aber kam ihr wieder in den Sinn, dass er ihr eine Frage gestellt hatte. „Das ist eine gute Frage.“ Suchend sah sie sich um. Vielleicht war die Begleitung ja irgendwo. „Ich seh ihn nich.“ Gab sie dann schon fast enttäuscht zur Antwort und zog die Schultern hoch. Zu mehr Erkenntnis war sie im Moment nicht in der Lage.

    Hallo liebe Singlemänner,


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    Sie ist genügsam, gut erzogen und wird ihrem Zukünftigen eine gute Frau sein.


    Wenn sich nun jemand angesprochen fühlt, dann schreibt mich doch bitte per PN an. Freue mich schon auf meinen „Prinzen“ :].

    So fest sie konnte, presste Valentina die Lippen aufeinander, dass sie nicht mehr waren als zwei blutleere Striche. Sie durfte jetzt nicht auch noch die Fassung verlieren, auch wenn sie kurz davor stand. Stumm nickte sie aufgrund der Anweisungen ihres Zukünftigen.
    Vielleicht hatten die Lästerschwestern der Braut tatsächlich recht und Valentina passte nicht in diese Gesellschaft.
    Während Aculeo zu retten versuchte was es zu retten gab, starrte Valentina auf irgend einen imaginären Punkt in der Ferne. Vermutlich hätte eine Horde Wilder die Zeremonie sprengen können und Valentina wäre es nicht einmal aufgefallen.

    Eigentlich war Valentina immer jemand gewesen, die Leuten half. Sie konnte es nicht sehen, wenn jemand niedergeschlagen war. Und das war der Mann der sich ihr als Decimus Serapio vorgestellt hatte eindeutig.
    Deswegen hatte sie eigentlich noch ein ganz gutes Gefühl, als sie mit ihm im Schlepptau bei ihrem Zukünftigen ankam, doch als sie dann sah, wie Aculeo reagierte, schien sie alle Farbe aus dem Gesicht zu verlieren. Entweder er war wütend darüber, dass sie einfach mit einem anderen Mann im Schlepptau ankam, oder aber er kannte Decimus Serapio hinter ihr und das war keine besonders gute Bekanntschaft. Egal welcher der beiden Fälle zutraf, Valentina hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Da wollte sie nur eine gute Tat vollbringen und nun so etwas. Beschämt sah sie zur Seite weg und stellte sich schweigend neben Aculeo. Wagt es allerdings nicht wieder seine Hand zu nehmen. Nun traf der Vergleich seines Bekannten von vorhin fast zu. Die junge Quintilia stand wie eine Dienerin neben ihrem Zukünftigen. Kaum noch in der Lage sich zu bewegen. Die Zeremonie, die dort vorne von statten ginge, hätte sie ohnehin nicht interessiert, doch jetzt ging das vollkommen an ihr vorbei. Und dann hatte Decimus Serapio nichts Besseres zu tun als auch noch einen Fluch auszusprechen. Valentina hätte ihn am liebsten selbst mit dem Besen davon gescheucht. So etwas tat man doch nicht! Egal wie böse einem mitgespielt wurde. Die junge Quintilia wurde immer kleiner neben ihrem Zukünftigen und hatte ihren Blick starr nach vorne gerichtet. Als wäre sie ganz gebannt von der Zeremonie. Was sollte sie nur tun? Sie hatte den Mann hierher gebracht, dabei hatte sie es doch nur gut gemeint.
    Irgendwann gelang es ihr dann doch den Kopf zu drehen und zu Acueleo auf zusehen. In ihren Augen glänzte es gefährlich.
    „Bitte entschuldige.“
    Flüsterte Valentina so leise, dass sie eigentlich nur ihre Lippen bewegte.

    Der Ärmste schien vollkommen durcheinander zu sein. Egal was der Bräutigam zu ihm gesagt hatte, es musste weltenzerschmetternd gewesen sein. Und diese Niedergeschlagenheit war etwas, dass Valentina nicht sehen konnte. Und auch wenn sie damit sicherlich wieder gegen hundert Regeln verstoßen würde die sicherlich alle von der Braut eigenhändig aufgestellt worden waren, so stand sie dennoch weiterhin hier und schenkte ihrem Gegenüber einen freundlichen Blick.
    Auf seine Frage schüttelte Valentina leicht den Kopf und ihre eingedrehten Haare folgten dieser Bewegung mit etwas Verzögerung.
    "Nein, aber ich bin gerade dabei das zu ändern. Quintilia Valentina ist mein Name."
    Sie konnte sich vorstellen, dass der Mann Argwohn vermutete. Klar, bei der Braut konnten die Gäste auch nicht anders sein. Doch leider war Valentina hier weil ihr Verlobter ein guter Bekannter des Bräutigams war. Sie selber wäre jetzt auch lieber woanders.
    Man konnte aber versuchen es sich so angenehm wie möglich zu machen.
    Valentina trat einen Schritt zur Seite und deutete dann erneut zu ihrem Zukünftigen. Sie sollten so viel Platz wie möglich zwischen sich und das Brautpaar bringen. Nicht, dass sie hier noch gesteinigt werden, weil sie sich unterhielten. Über die Schulter des dunkelhaarigen Mannes hinweg blickend, konnte Valentia nämlich schon sehen, dass die Zeremonie begann.
    "Wir sollten uns beeilen, es geht los. Von dort drüben sieht man es ganz gut, ist aber weit genug weg."
    Und mit diesen Worten nickte sie dem dunkelhaarigen Mann noch einmal zu und ging dann langsam los. Wenn er wollte konnte er ihr folgen, wenn nicht... nun mehr konnte und durfte sie leider nicht für ihn tun.

    Ausnehmen möchte ich mich da auch auf keinen Fall. Habe auch lange Probleme mit den Familien gehabt und bin mir bis heute nicht sicher, ob ich das Prinzip verstanden habe.
    Allzu viel kann ich dazu auch nicht sagen. Nur eine Kleinigkeit, die vielleicht zu den Überlegungen beitragen könnte. Meiner einer ist ja die SimOff Verwalterin der Gens Quintilia. Das ist eindeutig eine aussterbende Gens. *schnüff*
    Aber auf was ich hinaus will, den Posten habe ich nur mit Bauchweh angenommen, weil ich dachte das ist eine zu große Verantwortung für mich. Als ich las, dass ihr die Familien aufteilen wollt und der SimOff Verwalter dann nur noch für einen bestimmten Teil der wirklich miteinander verwandten Familie verantwortlich wäre, hab ich wirklich gedacht, das könnte ich auch packen. Also was will ich damit sagen? Es hätte schon auch Vorteile die Familien auf zu splitten. Jemand wie ich, der sich nicht 24/7 im IR aufhalten kann und all die Fülle an (vorbildlichen) Informationen lesen kann, tut sich dann vielleicht auch leichter. Könnte mir wirklich vorstellen, dass ich dann auch den Aufnahmestop aufhebe und mich um den kleinen aber feinen Verwandtschaftskreis dann auch aktiv kümmern könnte. Vielleicht geht es ja mehreren so?? ?(
    Natürlich haben alle Vorredner mit ihren Argumenten auch recht und sicherlich hängt da viel mehr dahinter. Aber ich wollte einfach auch mal diesen Standpunkt ansprechen.
    Und da das von den anderen die zwei-Cent Beiträge waren, dann war das mein Ein-Cent-Beitrag.
    ;)

    Valentina begann auf ihrer Unterlippe herum zu kauen. Es tat ihr leid den Mann dort vorne zu sehen, wie er offensichtlich gerade sehr vom Bräutigam enttäuscht worden war, egal um was es bei dem Gespräch da vorne ging. Eigentlich hatte Valentina den blonden Mann in guter Erinnerung. War das Gespräch welchem sie beiwohnen durfte recht angenehm. Doch momentan überwog das Mitgefühl für den Dunkelhaarigen. Obwohl Valentina bei diesem Blick einen seltsam anmutenden Gedanken hatte, stand ihr Entschluss fest. Sie konnte nicht länger einfach nur als Zuschauer diesem Spektakel beiwohnen. „Entschuldige mich bitte einen Moment.“ Raunte sie Aculeo zu und löste sich ein paar Schritte von ihrem Verlobten. Ihre, zu Locken eingedrehten Haare umspielten ihr zartes Gesicht und die dunkel umrahmten Augen suchten eine Gelegenheit den rückwärtstretenden Mann abfangen zu können. Als dieser sich weit genug vom Brautpaar entfernt hatte, wagte Valentina es Faustus Decimus Serapio anzusprechen.
    Mit leiser und gedämpfter Stimme suchte sie seinen Blick. „Alles in Ordnung?“ Auch wenn das die Hochzeit einer sehr schlimmen Person war, die Valentina am liebsten auch sofort verlassen würde, so konnte sie einfach niemanden so derart niedergeschlagen sehen. Und auch wenn der Anblick alleine ihre Frage schon beantwortete, wollte sie noch einen Versuch wagen. „Möchtest du dich zu Paullus Germanicus Aculeo und mir gesellen um von dort drüben der Zeremonie beiwohnen zu können?“ Ein freundliches aber unverbindliches Lächeln folgte dem ihr vollkommen unbekannten Mann. Obwohl Valentina behilflich sein wollte, musste sie darauf achten, dass keine falschen Vermutungen aufgestellt wurden. Gerade in so einer unangenehmen Umgebung wie dieser hier.

    Mit dem Strom der anderen Gäste gelangten schließlich auch Aculeo und Valentina in die Nähe der eigentlichen Zeremonie. Die Brosche, die ihr Gewand zierte und die Valentina sehr viel bedeutete, schimmerte mit dem Licht in ihrer Umgebung um die Wette. Und wie sie sich so umsah musste Valentina erkennen, dass es wohl keinen Platz in diesem Raum gab, von dem man aus keine gute Sicht auf den Altar hatte. Nun, das war sicherlich von der Braut so gewollt.
    Sie sah zu Acuelo auf und lächelte ihn an. Es war schön mit ihm hier sein zu können. Wenngleich es einen schöneren Anlass geben könnte als die Hochzeit von Sergia Fausta. Valentina hatte gehofft sie müsste diese Frau nie wieder sehen. Und da sie nun einen guten Bekannten ihres Verlobten heiratete würde man sich in Zukunft Öfter sehen. Ja, so ein Leben in der Gesellschaft hatte nicht nur Vorteile. Aber vielleicht war ihre Casa der werten Sergia ja nicht gut genug und sie würde keinen Fuß in ihr Heim setzen, dann wiederum musste Valentina nicht noch einmal mit ihr sprechen. Heute würde sich sicherlich keine Gelegenheit mehr dafür ergeben.
    Und wie sie so neben Aculeo stand und den Beginn der Zeremonie erwartete (und damit ein schnelles Ende dieses Trauerspiels) beobachtete sie, wie sich ein dunkelhaariger Mann durch die Mengen schob und schließlich bis vor zum Bräutigam eilte. Hatte er noch etwas vergessen? Valentina konnte nicht hören um was es ging und sie wusste wahrlich nicht um was es geht, doch egal was der dunkelhaarige Mann da vorne zum Bräutigam sagte, es bedeutete ihm so viel. Sie konnte es an seinem Blick erkennen. Unmerklich drückte Valentina die Hand von Aculeo. Sie fieberte regelrecht mit. Nicht wie die, meist männlichen Beobachter, weil sie fürchtete gleich würde etwas passieren. Als sich der Angesprochene aber wegdrehte und sich lieber wieder seinem zukünftigen Unheil widmete atmete Valentina hörbar aus und man konnte ein leises „Oh wie schade“ von ihr hören.

    Natürlich war Valentina aufgeregt. Schließlich war dies einer der wenigen öffentlichen Auftritte, die sie zusammen mit ihrem Zukünftigen vollbrachte. Und dann auch noch auf einer Hochzeit. Wenngleich sie sich am liebsten mit Händen und Füßen gewehrt hätte ausgerechnet mit hierher zu kommen. Aculeo hatte sie nicht erzählt was für eine unangenehme Person die Braut war. Es gehörte sich nicht schlecht über jemanden zu reden, wenngleich sie in diesem Fall gerne eine Ausnahme gemacht hätte. Irina hatte Valentina Zuhause geholfen sich anzukleiden und ihre Haare hoch zu stecken. Sie wurden von einem Band gehalten, welches die gleiche Farbe hatte wie ihr Gewand.
    Gemeinsam betraten sie die Casa und Valentina war froh Aculeo an ihrer Seite zu haben. Sie setzte ein freundliches Gesicht auf und grüßte jeden, bei denen Aculeo stehen blieb. Sie bemerkte den Blick von Sedulus und ihr Lächeln wurde ehrlicher. Endlich ein vertrautes Gesicht!
    Leider wäre ihr dieses Lächeln fast vollständig vergangen, als sie eine bekannte und verhasste Stimme hörte. Stimmt, die Braut, die gab es ja auch noch. Valentina tat so als wäre alles vollkommen in Ordnung und machte gute Miene zum bösen Spiel. Sie ließ die unangenehme Person mit Namen Sergia Fausta ausreden. War ja schließlich ihr Tag. Und während die Braut es nicht lassen konnte mit Gemeinheiten um sich zu schießen, drückte Valentina leicht Aculeos Hand. Nachdem endlich einmal Ruhe eingekehrt war, sah sie zu ihm auf. „Fausta und ich sind uns vor einer Weile in der Therme begegnet.“ Und auch wenn Valentina nicht zu gefühlsdusseligen Schwärmereien zu neigen, so musste ihr Zukünftiger alleine an der Art sie sie es sagte erkennen, dass sie dieses Treffen am liebsten vergessen würde und diese sogenannte Freundschaft auch nur aus der Luft bestand, die Fausta zum Reden benötigte. Dennoch lächelte sie tapfer und meinte. „Es ist uns natürlich eine Ehre diesen Tag mit dir und deinem Mann verbringen zu dürfen.“ Was die Sache mit dem Frühstück anging, da waren sich die beiden Frauen ausnahmsweise einig.
    Zum Glück gingen sie dann auch schon weiter und bald darauf wurde Aculeo von einem Mann angesprochen, den Valentina noch nicht kannte. Und dieser sie offensichtlich auch nicht. War die junge Quintilia zuerst noch bemüht möglichst unaufdringlich an der Seite ihres Zukünftigen zu verweilen, wandte sie dann doch in einer etwas empörten Geste den Kopf zu dem Sprechenden. Eine Sklavin sollte sie sein? Valentina hielt die Luft an. Nicht, weil ihr Zukünftiger sich oft auf den Sklavenmarkt begab. Er hatte ihr ein wunderschönes Geschenk gemacht, wenn sie es aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. Aber, dass dieser Mann da vor ihnen glaubte sie wäre eine Frau, die ihr unglückliches Dasein der Gnade eines Mannes zu verdanken hatte war dann doch fast zu viel für die Zurückhaltung der jungen Quintilia. Sie setzte dennoch ein Lächeln auf, welches ihr zwar schwer fiel, dennoch durchaus angebracht war und meinte dann unverfänglich zu Aculeo.
    „Es scheint als unterliege dein Freund hier einem schrecklichen Irrtum.“

    Als die Türe hinter ihnen aufging, löste sich Valentina fast fluchtartig von Aculeo.
    Verwundert sah sie wie viele Leute plötzlich im Raum standen. Etwas beschämt blickte sie zu ihrem Zukünftigen. Es war sicherlich nicht in seinem Sinne, dass die Angestellten eine solche Zweisamkeit mitansahen.
    Antworten konnte sie auch nicht, denn die Frage wude eindeutig an Aculeo gestellt. Deswegen suchte sie den Blick von Irina und lächelte ihr freundlich zu. Vielleicht konnte sie ihr gleich noch etwas beim Nähen des Kleides helfen. Und zu gerne würde Valentina mehr über sie wissen. In diesem Sinne war sie eine Frau wie jede Andere. Neugier war auch ihr in die Wiege gelegt.

    So ganz konnte sich die junge Quintilia mit der Antwort ihres Zukünftigen nicht zufrieden geben. Nachdenklich runzelte sie die Stirn. Alle sollten sie krank sein? Na dann warf das aber auch kein besonders gutes Licht auf sie. Dann stammte Valentina aus einer Familie, welche von einer schlimmen Seuche dahin gerafft worden war. Und sollte Arbeit wirklich wichtiger sein als eine Hochzeit? Das sprach zwar von Ehrgeiz aber nicht auch von Desinteresse? Nein sie wusste keine bessere Lösung und deswegen schwieg sie. Auch wenn der Abschluss von Aculeos Erklärungen schon wieder für ein kleines Lächeln sorgte. Er heiratete nicht ihre Familie sondern sie selber. Das war schön zu hören. Wobei es auch kaum noch eine Familie zu heiraten gab, was sie wieder zum ersten Thema zurück brachte. Erst als die Sprache auf Sermo kam, konnte Valentina sich dafür begeistern. „Quintilius Sermo ist mein lieber Cousin. Es ist schon so lange her, dass ich ihn gesehen habe. Du hast recht, auch ich habe gehört, dass er in Germanien ist. Es ist schön, dass du ihn bereits kennst und er hätte auf jeden Fall eine Einladung bekommen. Ich hoffe er kann kommen.“
    Als Aculeo ihre Hände nahm, wollte sie das Kleid noch auffangen, doch es war nicht möglich. Es fiel zu Boden, doch Valentina fand keine Möglichkeit es hochzunehmen, denn ihr Verlobter begann sie am Hals zu küssen. Die junge Quintilia genoss diese Zuneigung und legte ihren Kopf leicht zur Seite.

    Eine leichte Röte legte sich auf Valentinas Wangen, als ihr Gegenüber das Kompliment aussprach. -Die Pferde im Stall lassen.- Das war allerdings eindeutig eine Mahnung an Valentina nicht immer so überschwenglich zu sein und deswegen wich sie dem Blick ihres Zukünftigen auch aus. Sie musste wirklich noch lernen sich besser unter Kontrolle zu halten und ihren Gedanken nicht immer Worte zu verleihen. Sonst wurde sie nie eine angesehene Bürgerin und wenn sie wirklich in Acculeos Familie einheiratete, dann musste sie sich auch dementsprechend in der Öffentlichkeit geben. Schließlich sollte ihr Zukünftiger es nicht irgendwann bereuen sie zur Frau genommen zu haben.
    „Deine Überlegungen gehen auf jeden Fall in die richtige Richtung.“ Versuchte sie dann etwas diplomatischer den Vorfall abzurunden.
    Dann wandte sie sich dem Tablett zu, welches die beiden neuen Mitbewohner gebracht hatten und nahm sich etwas davon.
    “Was sagen wir eigentlich den Gästen, wenn sie bemerken, dass von meiner Familie kaum jemand anwesend sein wird. Wirft das nicht gleich ein schlechtes Licht auf dich?“ Mit dieser Frage drehte sie sich wieder zu Acculeo um. Schon lange beschäftigte sie dieser Gedanke. Dann nämlich wusste auch der letzte Verwandte welche Frau er sich da genommen hatte.