Der kleine Lucius wusste nicht was er von dem ganzen halten sollte. Der Kleine wurde aus seiner Umgebung gerissen, seiner Spielfreunde beraubt und den Spielsklaven sowieso, zumindest waren einige dort geblieben. Ob es hier auch das große Wasser gab? Stillschweigend ertrug er die Stille und dachte an die ganzen Geschichten über das große Rom und die Kaiser, manche waren böse Menschen gewesen, das wusste er, denn die Namen böser Kaiser waren interessanter, als die der friedlichen und keine Gräuel verübenden.
Natürlich musste man ihm beim Aussteigen helfen, denn es war ihm eindeutig zu hoch, so dass er Opa Myrtili nicht folgen wollte und darauf bestehen musste auf den Arm genommen zu werden. Zum Glück gab es Sklaven und ihm wurde geholfen.
Mit den Elfenbeinwürfeln in der Hand riss er sich von Myrtilus los und lief einige Schritte davon, bis ihn ein Sklave zum Leid des Kleinen erwischte.
"Neeeein."
Rief Lucius erböst aus, dennoch nicht so laut, um es als Aufschrei zu bezeichnen. Der Sklave ließ ihn los, denn der Kleine durfte nicht lange festgehalten werden, das mochte Lucius nie und fing dann sofort an zu treten.
Lucius hingegen lief unbeirrt ein paar Schritte weiter und schleuderte mit all seiner Kraft die Würfel nach vorne. Zu seiner Enttäuschung flogen sie nicht in die Pfütze, in die er eigentlich werfen wollte, prallten statt dessen etwa zwei Metter vor ihm auf die Pflastersteine. Enttäuscht und zugleich erbost über den schlechten Wurf stampfte er einmal auf und setzte sich sofort in Bewegung, um die Steine wieder aufzuheben. Ein Blick verriet ihm, dass der Sklave ihn wohl bald einfangen würde, so dass er die kleinen Beine in die Hände nahm und auf die Pfütze zusteuerte. Leider beherrschte Lucius das schnelle Laufen, doch anhalten konnte er schlecht, so dass er alsbald in der Pfütze stand und die kleinen calligae das unangenehm kalte Wasser an seine Füße durchließen. Stiefel trug er noch nie.
Doch Lucius hatte Glück im Unglück, nun war er am Ziel. Er holte aus und schleuderte die Würfel zu seinen Füßen. Das Wasser spritzte ihm auf die Beine, doch das war ihm in diesem Moment egal, er streckte die Hände gen Himmel und hüpfte vor Freude auf und ab.
"Alea iacta est! Alea iacta est!""
In diesem Moment erwischte ihn der Sklave und Lucius spürte, wie seine Füße langsam die Bodenhaftung verloren und er selbst unter die Achsel des großen Sklaven geklemmt wurde. Nun wurde er horizontal zum Boden zu Myrtilus zurück getragen und klatschte glücklich in die Hände.
"Opa Myrtiliiiiiii, ich bin Cäsar!"