Beiträge von Leonidas Philotantos

    Leonidas war ebenfalls anwesend und horchte überrascht auf. Zuerst sagte der Strategos, dass der Eparchos zahlte und dann ging es um die Stadtkasse? Da verstand Leonidas keinen Spaß - wenn der Eparchos sich damit schmücken wollte, sollte er zahlen. Und wenn Nikolaos das tun wollte - der hatte doch wohl auch genug Geld?


    "Ich dachte, der Eparchos würde das Fest der Stadt zum Geschenk machen..."


    wandte er daher ein.

    Leonidas war zu Fuß gekommen, um unterwegs mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sich bewusst als einfacher Bürger Alexandreias zu präsentieren. Dazu trug auch seinen schlichten Bürgermantel bei, das sich jedoch durch den seidenen Stoff doch deutlich von denen des einfachen Volkes unterschied.


    An der Agora angekommen stellte er überrascht fest, dass der Eparchos die halbe Legion hatte anrücken lassen (zumindest kam es ihm so vor). Er selbst hätte das ganze etwas dezenter gemacht und die Soldaten in zivil unters Volk gemischt - aber "Jedem das Seine" wie die Rhomäer zu sagen pflegten.


    Langsam bestieg er das Tribunal und begrüßte den Eparchos mit einer tiefen Verbeugung - immerhin war er eine Art "Inkarnation" des Schutzgottes der Stadt.


    "Chaire, Eparchos."


    begrüßte er Corvus und nahm Platz. Sein Blick fand die Angeklagten. Fast hatte er Mitleid mit ihnen - sie würden das Ende des Tages wohl kaum erleben...

    Nach der Ekklesia kam das Koinon wieder einmal zusammen, um den Termin für die Neuwahlen festzulegen. Leonidas ergriff das Wort.


    "Für die Neuwahlen muss ein Termin festgelegt werden. Ich schlage gemäß dem Willen der Ekklesia den nächstmöglichen Termin am 8. Pachon (3./4.2.2008) vor. Wir sollten die Termin möglichst schnell bekannt geben - wenn es keine Einwände gibt."

    Die Abstimmung zeigte ein klares Ergebnis: Das Volk wollte selbst entscheiden. Daher wurde die Ekklesia weitergeführt und das Koinon traf sich im Tychaion, um einen Termin für die Neuwahlen anzusetzen.

    | Grammateus


    Der Grammateus runzelte die Stirn. Sowohl der Unteroffizier, als auch die anderen beiden Soldaten waren schräge Kerle - einer legte sich in einen Laden und schlief ein, der andere brüllte herum als wäre er im Kasernenhof. Wieder einmal wurde seine Meinung, dass Rhomäer doch irgendwie Barbaren waren, bestätigt.


    "Chairete."


    meinte er daher und wartete, bis die Soldaten verschwunden waren, ehe er in sein Kabuff zurückkehrte, um sein Mittagsschläfchen fortzuführen.

    | Grammateus


    Sim-Off:

    Natürlich? Jeder spricht hier Griechisch!


    Das Wort "speziell" verstand der Schreiber nicht, dafür erkannte er jedoch, dass der Soldat offensichtlich Kräuter wollte, die er ihm aufgeschrieben hatte. Das war ja kein Problem...


    "Ich kann."


    antwortete er daher. Die zweite Frage machte ihn wieder misstrauisch - war das eine versteckte Kontrolle?


    "Ich bin der Verwalter der Apotheka."

    "Nun, es gibt ja mehr als genug andere fähige Männer hier - davon bin ich überzeugt."


    erwiderte Leonidas. Ihm kam zwar spontan niemand in den Sinn, der die Geschicke zu seinen Gunsten leiten konnte und damit für ihn ein geeigneter Kandidat war, aber da würde sich sicher noch jemand finden...wenn sein Handelsbetrieb endlich wieder ein paar Gewinne abwarf...

    | Grammateus


    Sim-Off:

    sorry, bin nicht so übermäßig aktiv zur Zeit :(
    Ist das jetzt eigentlich Latein oder Griechisch, was du sprichst?


    Der Grammateus sprach fließend Griechisch und ein paar Brocken Latein. Hauptsächlich Geschäftssprache. Daher verstand er sehr wohl, was der Soldat wollte. Dass es keine Kontrolle war, beruhigte ihn ungemein!


    "Ja, wir verkaufen auch Kräuter! Was braucht ihr?"


    fragte er daher zurück - diesmal sicherheitshalber in der Sprache des Soldaten.

    Leonidas scharrte leicht mit dem Fuß. Diese Frage hatte er befürchtet, allerdings nicht in Form eines Besuches, sondern eher nebenbei - im Koinon beispielsweise. Aber nun war Nikolaos hier und er musste sofort antworten, wenn er nicht als wankelmütig gelten wollte.


    "Nunja, ich muss mich ein wenig um meine Geschäfte kümmern. Der Handelskontor meines Vaters läuft nicht so, wie ich mir das wünsche. Ich fürchte, ich werde ein Jahr aussetzen und nicht gleich versuchen, fortzufahren."


    Ganz zu Schweigen davon, dass er überhaupt nicht genug Mittel hatte, um schon wieder so viele Stimmen zu kaufen!

    | Grammateus


    Der fleißige Schreiber hatte gerade ein Mittagsschläfchen gemacht (und dabei vergessen, den Kontor abzusperren). Als er nun durch das Rufen geweckt wurde, sprang er auf. Rhomäer? Oder doch nur dreckige Diebe?


    Schnell zog er eine sica aus dem Gürtel und schlich sich in den Lagerraum. Tatsächlich standen dort Rhomäer. Und sie suchten scheinbar jemanden...rasch steckte er sein Messer weg und trat heraus.


    "Was macht ihr hier?"


    sprach er sie auf Griechisch an, obwohl er es sich denken konnte - sie kontrollierten die Gewürze!

    | Agamemnon


    Agamemnon legte den Kopf schief. Mehr Information hatte er sich schon erwünscht. Aber nungut...


    "Ja, folge mir!"


    erwiderte er daher und führte Nikolaos ins Andron, wo heute verwaiste Klinen standen und keinerlei überschwängliche Dekoration von der Macht und dem Reichtum des Besitzers kündete.


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    Leonidas wurde von Agamemnon sofort aus seinem Arbeitszimmer geholt. Es wunderte ihn sehr, dass Nikolaos ihn zu Hause aufsuchte, daher beeilte er sich umso mehr, seinen Kollegen anzutreffen.


    Bevor er das Speisezimmer betrat, setzte er rasch sein Politiker-Lächeln auf und öffnete dann schwungvoll die Tür.


    "Chaire, Nikolaos! Was führt dich zu mir?"

    Leonidas zuckte mit dem Schultern. Er drehte sich zu seinem Leuten und rief


    "Sofortige Neuwahlen!"


    Sofort begannen seine Freunde und Freundesfreunde Beifall zu jubeln, um ihre Zustimmung kundzutun.


    :app: :app: :app:

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    "Ob die Pyrtanen das Vertrauen des Volkes genießen, wird sich schon darin äußern, ob die Ekklesia für eine sofortige Neuwahl spricht oder einen geringen Verzug duldet. Wenn die Amtszeit, wie du sagst, bereits überschritten ist, wie sollen dann einige weitere Wochen der Demokratie noch gefährlicher werden als die bereits nicht mehr rückgängig zu machende Überschreitung?"


    "Dieser Theorie kann ich nicht folgen, Strategos. Wir..."


    Kurz hielt er inne. Beinahe hätte er gesagt "...sind doch nicht die Rhomäer, die jeden Mist irgendwann einführen und ihn selbst, wenn er ordentlich schief läuft oder überholt ist, nicht abschaffen!". Aber dann besann er sich


    "...müssen doch nicht etwas, das falsch läuft, dadurch adeln, dass wir es fortführen. Ich denke nicht, dass jemand im Koinon die Demokratie angreifen will, aber Nomoi* sind da, um eingehalten zu werden!"


    Ihm kam auch, dass das Koinon eigentlich einheitlich auftreten sollte, weshalb er hinzufügte


    "Aber lassen wir die Politai entscheiden. Ich beantrage eine Abstimmung, ob eine Wahl durchgeführt werden soll."


    Immerhin wollte er nicht ewig an dieser Aufgabe kleben bleiben! Und er hatte keine Ägypter-Phylaken, die er herumscheuchen konnte, wenn er schlechte laune hatte ;)


    Sim-Off:

    * Gesetze

    Leonidas war ebenfalls da, denn er wollte sich von niemandem vorwerfen lassen, dass er ein idiotes - Privatmensch beschimpft werden. Abgesehen davon hatte er ja immer noch dieses lästige Amt an der Backe. Eigentlich hatte er damit Politik betreiben wollen, aber nun stellte er fest, dass es schon so viele Regelungen gab, dass kaum Spielraum für die Bevorzugung von Freunden und Benachteiligung von Feinden war. Verdammte Demokratie!


    "Ich denke, wir sollten den Prinzipien unserer Verfassung treu bleiben. Ich verstehe den Strategos natürlich, denn auch in meinem Bereich gibt es längerfristige Projekte. Aber dennoch ist es wichtig, darauf zu achten, dass jeder Polites gleich ist. Schon jetzt ist unsere Amtszeit überschritten.


    Ich denke, dass jeder der amtierenden Archonten gern zur Wahl treten kann - aber der Bürgerschaft sollte zumindest die Möglichkeit der Neuwahl gegeben werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Prytanen nicht mehr das Vertrauen des Volkes genießen!"