Beiträge von Akhom

    Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    "Ermordet haben sie ihn? Hässliche Sache das. Ganz hässliche Sache. Weißt du, wer sie ermordet hat?"


    Das versuche ich herauszufinden. Aber scheinbar scheinen die Menschen, die meinem Vater noch etwas schulden, verschwunden zu sein. Oder sie wollen nicht gefunden werden. So kann ich natürlich auch nicht an Informationen herankommen. Auf die Unterwelt kann ich selber ja nicht zugreifen...

    Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    "Mhmm. Ein paar von denen kenne ich. Sehr verschwendungssüchtig die Männer. Gordios hat mich auch schon mal um ein Vermögen gebracht." Oder war es andersrum?
    "Ach nee, und dein Vater war Sethos, Sohn des Dracontides? Ägäishandel oder? Hatte ein wenig Stress oder?" Der ist ihm auch nicht unbekannt.


    Gordios hat auch meinen Vater schon ein oder zweimal bei Handelsunternehmungen übervorteilt...


    Das dieser keinen guten Ruf hatte machte Akhom nicht mehr wirklich stutzig.


    Ja, Aigaishandel war unser Hauptaugenmerk. Mein Vater ist allerdings vor kurzem gestorben, ein paar Meuchler haben ihn auf dem Weg von seinem Lager im Hafen zu unserem Haus aufgelauert und ihn ermordet...


    Philidas setzte sich zu ihnen, den er auch noch von früher aus dem Gymnasion kannte.


    Chaire Philidas, wie ist es dir ergangen im letzten Jahr?

    Mein Vater war Sethos, Sohn des Dracontides. Und die "Partner" meines Vaters waren Gordios Antagoras, Ariston Olophernes, Nicodemos Philidas und Madates Lysimachos. Allesamt Minderer des Vermögens ihrer Vorväter.

    Ich bin erfreut deine Bekanntschaft zu machen.


    Nun, ich habe Römer gesehen die den ganzen Tag mit zwei Würfeln bewaffnet gespielt haben, ohne Spielbrett und Figuren und nur die Augenzahl auf den Würfeln war spielentscheidend. Das war viel komischer als wenn man ein Spiel mit einem klaren Ziel spielt.
    Ich würde es allerdings gerne erstmal etwas beobachten bevor ich mitspiele, ich möchte nicht als blutiger Anfänger unter die Räder geraten.


    Ich suche einige Geschäftspartner meines Vaters, die mir noch Geld schulden. Aber sie scheinen nicht hier zu sein.

    Akhom setzte sich.


    Chaire Hamilkar. Ja, mein Name ist Akhom, aber verzeih, ich habe deinen Namen nicht mehr genau im Gedächtnis. Verzeih, es ist mir sehr peinlich.


    Er betrachtete das Spiel.


    Ich glaube ich habe auf Cyprus Menschen dieses Spiel spielen sehen.

    Akhom besuchte die Taverne, die auch sein Vater schon vor ihm besucht hatte, vielleicht würde er ja jemanden treffen der ihm weiterhelfen konnte.


    Doch so sehr er sich auch umschaute, er fand keinen alten Geschäftspartner seines Vaters... Dafür erblickte er aber eine Person dier er bereits im Gymnasion gesehen hatte, allerdings nicht als Athlet.


    Chaire, ich habe dich im Gymnasion gesehen. Darf man fragen welche interessantes Würfelspiel du hier veranstaltest?

    Akhom sah zur Stoa herüber, wo er einige bekannte Gesichter erblickte, allerdings konnte er sich nicht mehr an die Namen erinnern. Deshalb ging er lieber nicht zu ihnen herüber, weil er Angst hatte sich lächerlich zu machen.


    Um nicht wie ein gaffendes Etwas zu wirken, führte er seine Übungen fort.

    Akhom war geschockt. Die Zeit zwischen dem Tod seines Vaters und seiner Rückkehr war nicht nur eine menschliche sondern vor allem auch eine finanzielle Katastrophe gewesen. Da keiner mehr da war, der das Geschäft leiten konnte zerfiel es langsam, viele alte Geschäftsfreunde suchten sich neue Partner und der Seehandel mit Getreide für Rom war auch noch gestört durch inkompetente römische Magistrate und unfähige Seefahrer.


    Was sollte er tun? Er musste dringend etwas tun, aber was? Er hatte nicht die Beziehungen, sie sein Vater einst hatte, er war ganz auf sich alleine gestellt.


    An diesem Morgen war er nicht nur im Gymnasion gewesen, um neue Kontakte zu knüpfen, er hatte auch viele Tempel besucht, um sich die Gunst der Götter zu sichern. Aber ob das reichen würde?

    Akhom erreichte das Gymnasion, legte seinen Chiton ab und begab sich zum alltäglichen Training. Dies hatte er auf seiner Reise am meisten vermisst und es kam ihm fast so vor als wäre er seit Jahrzehnten nicht mehr hier gewesen, obwohl es doch nur knapp eineinhalb Jahre her war, dass er Alexandria verlassen hatte.


    Er grüßte ein paar Menschen die er glaubte zu kennen und begann dann mit seinem Übungsprogramm. Dabei beobachtete er seine Umgebung.

    Akhom wohnte nun wieder in dem Haus seiner Vorahren, dem Haus in der er aufgewachsen war, dem Haus in dem sein Vater noch vor wenigen Stunden aufgebahrt worden war. Nun, nach der Trauerzeremonie packte Akhom seine Sachen aus, die er auf seiner Reise dabei gehabt hatte.
    Seine Familie gehörte nicht zu der Führungsschicht, aber sie hatte doch einen gewissen Reichtum angehäuft im Laufe der Jahre. Allerdings war von dem Reichtum nach dem Tod seines Vaters nicht mehr viel übrig, die Totenfeier hatte Unsummen verschlungen und Schulden mussten bezahlt werden. So startete Akhom quasi wieder bei Null.


    Ähnlich mussten sich seine Vorfahren gefühlt haben als sie als arme Bauern kurz nach Gründung der Stadt hier einwanderten. Die Bauarbeiten waren noch in vollem Gange gewesen und seine Familie hatte durch den Handel mit Baumaterialien die ersten Reichtümer angehäuft. Später handelte seine Familie vor allem mit Luxusgütern, die in die gesamte östliche Herrschaft der Römer verschifft wurde. Deswegen hatte er auch so lange durch das östlische Mare Internum reisen müssen, um die Handelspartner seiner Familie kennen zu lernen.


    Doch im Gegensatz zu seinem Vater sah Akhom seine Zukunft nicht im Handel sondern in der Politik. Er wollte die Stadt verwalten und nach seinen Vorstellungen verändern.


    Edit:
    Klauenseuche

    Da war er wieder. Die lange Reise durch das östliche Mittelmeer (Tyros, Sidon, Antiocheia, Cyprus, Rhodos, Delos, Athen) war zuende, Akhom hatte sich seine Sporen verdient und konnte nun zu seinem Vater zurückkehren. Dieser hatte ihn vor zwei Jahren auf die Reise geschickt, damit er die hellenistische Welt kennen lernen konnte.


    Nun war er wieder zurück und verließ das Schiff, dass ihn von Athen hierher gebracht hatte. Wie würde seine Familie reagieren? Wie würden sie alle dieses Ereignis feiern?



    Als er den Kai betrat, sah er seine Mutter. Alleine. Keine Familie, keine Festgesellschaft, Nichts. Was war passiert? Was war hier los? Er hatte doch angekündigt, dass er ankommen würde.


    Seine Mutter weinte. Warum tat sie das? Er ging auf sie zu.


    Chaire Mutter. Was ist los? Wo ist Vater?


    Sohn... er... ist... tot! Er ist vor zwei Wochen gestorben...


    Seine Mutter war vollkommen aufgelöst, und er verstand wieso dies der Fall war. Tot, sein Vater war tot... Er konnte es gar nicht glauben.


    Wie ist dies geschehen? Mutter, was ist passiert???


    Er wurde überfallen als er von unserem Laden abends nach Hause gehen wollte. Sie haben ihn erdolcht... Hinterrücks ermordet haben sie ihn!!!


    Sie warf sich ihm um den Hals.
    So war es passiert. Ein paar Halsabschneider hatten ihm seinen Vater genommen und er war nun der einzige männliche Nachkomme, der die Jugend überlebt hatte. Er musste nun für seine Mutter sorgen und das Geschäft übernehmen. Dabei wollte er doch eigentlich in die Politik gehen und seine Familie dort vertreten. Doch das Oikos das er vertrat war plötzlich auf wenige Menschen geschrumpft, keiner war mehr da, der ihm Rückhalt gab. Er musste von ganz unten anfangen.


    Ein langer Weg lag vor ihm.