Beiträge von Quintus Caecilius Metellus Creticus

    Ich vernahm Stimmen, doch vermochte ich sie nicht zuzuordnen.


    Wo war ich?
    Wer pflegte mich?


    Halb bei Bewußtsein erkannte ich Räumlichkeiten, doch welche waren es?
    Ich kannte sie nicht.


    Angestrengt versuchte ich mich zu orientieren, ein bekanntes Gesicht zu erkennen - vergebens!
    Ich hatte zuviele Kräfte lassen müssen, noch war ich zu schwach.
    Sogleich viel ich in tiefen, gesundenden Schlaf.



    Meine Verletzungen waren bestens versorgt, die Zeit würde meine Wunden heilen.
    Der fürsorglichen Behandlung Lilianas und der fachkundigen Untersuchung und Versorgung Asclepiodes sei Dank würde ich am Leben bleiben.

    Es geschah, was ich nicht mehr zu Hoffen wagte!
    Mein Retter in Gestallt des umsichtigen und stets aufmerksamen Marcus Didius Falco war erschienen, mein Überleben gewiss!
    Noch hing mein Sein am seidenen Faden, seinem raschen Handeln verdanke ich mein Leben!


    Freilich war mir nichts von alledem bewußt!
    Ich fühlte keinen Schmerz, keine Berührung!
    Ja selbst meiner selbst schien ich kaum zu Begreifen, noch nahm ich meine Umgebung wahr.


    Ich wurde angehoben, fortgebracht von diesem grausamen Ort.
    -Wagengerumpel-

    Es war spät geworden als ich mich von der Rostra auf den Heimweg machte, in den Strassen sorgten Fackeln für etwas Helligkeit.


    So marschierte ich in Richtung Aventin.
    In Gedanken versunken marschierte ich Heimwärts. Kurz nachdem ich den Circus Maximus passiert hatte standen plötzlich zwei unbekannte Männer vor mir und versperrten mir den Weg!
    Die Kaputzen ihres Umhangs tief in ihr Gesicht gezogen. Unmöglich sie zu erkennen. Kein Zweifel, dass sie mir nichts Gutes wollten.


    Ich wandte mich um, wollte fliehen, doch auch dieser Weg war von Männern versperrt!



    Was konnte ich tun?
    Nichts mehr!



    Ich verspürte noch einen dumpfen Schlag, dann umfing mich Dunkelheit!
    Ich sank zu Boden.


    Die Männer, die mein Schicksal besiegelten schleppten meinen leblosen Körper hinfort.

    Nachdem ich wieder in Rom angekommen war, suchte ich umgehend das Forum auf und steuerte auf die Rostra zu.
    Hier erhoffte ich weitere Einzelheiten zu Curios Verschwinden zu erfahren.


    So wandte ich mich an das versammelte Volk, welches sich in Aufregung befand. Deutlich war vorherrschende Unruhe und Unsicherheit spührbar.



    "Bürger, ich bin Creticus, Quaestor Consulum und Scriba des vermißten Tribunus Plebis!
    Berichtet mir, was ist geschehn!
    Noch weiß ich lediglich das der Volkstribun als vermißt gilt, doch wie hat sich dies zugetragen?"



    Erwartungsvoll wartete ich auf Antworten aus der Menge.

    Ein Bote kam mit einer Nachricht zu meinem Tisch und überreichte sie mir wortlos.


    Nachdem ich sie mir durchgelesen hatte ließ ich das Papier fallen und lief bleich an.
    Der Schock saß tief!


    Eilig warf ich eine Summe Sesterzen auf den Tisch die ohne weiteres für den Krug Wein ausreichte.



    Mir war sofort klar, ich muß zurück nach Rom.



    Innständig hoffte ich, dass die Erkundungsreiter die die Erhebungen in Germania durchführten bald wieder zurückkehren würden, stieß ein Stoßgebet zu Jupiter aus und rannte aus der Taverne.

    Etwas zu Essen?
    Bei der Frage knurrte mir der Magen, auch gegen einen guten Wein war ich nicht abgeneigt, doch ließ sich solcher in Germanien finden!?


    "Salve, meine Gute!
    Ein Sitzplatz wär schon einmal ein guter Anfang, im Stehen läßt es sich schlecht speisen und trinken.
    Kannst Du mir hierbei behilflich sein, in Deiner Taverne steppt der Bär!"

    Ich betrat die ortsansässige Taverne.
    Mit einem Schlag war mir klar warum die Thermen so leer gewesen waren.
    Hier pulsierte das Leben!


    Scheinbar, so meine Vermutung, fröhnen die Bürger in Germania eher dem Umstand sich Flüssigkeit zuzuführen als sich angenehmes Bad zu gönnen.


    Ich sortierte die Lage und hielt nach einem guten Platz an einem Tisch Ausschau!

    Ich besuchte die Thermen und suchte sogleich das tepidarium auf!


    Ein Bad in den Warmbecken würde mich aufwärmen.
    So entledigte ich mich meiner Kleidung und stieg die Stufen ins angenehm und wohltemperierte Wasser hinab.


    Ich spürte wohltuhende Wärme um mich.
    Mit einem Gefühl der Erleichterung lehnte ich mich an den Beckenrand zurück und mir entkam ein Seufzer des Wohlbefindens.


    "Ahhh!"

    Creticus war im kalten Germania angekommen.
    Hier herrschten Klimaverhältnisse die ihm so gar nicht zusagten.


    So hielt er es für eine ausgezeichnete Idee sofort an die Erhegung der germanischen Wählerschaft zu gehn.


    Wiederum warb er Reiter an, die sich allerorts in der Provinz vergewissern sollten welche römischen Bürger die geforderten Auflagen der Schola Athenienses erfüllen, hatte sich diese Form doch zuvor auch schon in Hispania bewährt.


    Es dauerte nicht lange und Creticus hatte seine Reiter beisammen.
    So entlies er sie mit dem Auftrag die gewünschten Erhebungen in der Provinz durchzufürhen um im Anschluß umgehend zu ihm zurückzukehren und ausführlich über ihre gewonnenen Erkenntnisse Bericht zu erstatten.


    Nachdem allen Beteiligten klar war worum es ging stoben sie in alle Richtungen davon.

    Die Zeit war gekommen wieder Verpflichtungen nachzugehn.
    So traf ich meine Vorbereitungen nach Germania aufzubrechen um auch dort die ausstehenden Erhebungen für das Wählerverzeichnis der Provinz vorzunehmen.


    Schweren Herzens machte ich mich auf den Weg, verlebte ich doch in den letzten Tagen die schönsten meines Lebens!
    Auch die Aussicht zwei mal die Alpen überqueren zu müssen stimmte mich nicht fröhlicher.
    Allein der Gedanke an eine Rückkehr in mein Heim verhalf mir zu einem sonnigen Gemüht!
    Je schneller ich einen Schritt vor den anderen setzte umso rascher würde ich wieder zurück in Rom und bei meiner Liebe sein!

    Sehr schön!
    Paris hatte mich nicht enttäuscht!
    Der Junge hat Kraft im Ärmel, das sieht man!


    Auf diesen Erfolg hin genehmigte ich mir einen ordentlichen Becher Wein.


    Jetzt hieß es abwarten, gespannt wartete ich zu welchen Leistungen unsere schwarze Perle Juba fähig war!

    Ich vernahm einen lauten Jubelschrei irgendwoher kannte ich diese Stimme, dessen war ich mir sicher!


    Ich blickte in die Richtung aus welcher der ich den Jubel vernommen hatte und erkannte Publius Tiberius Lucidus, den Proconsul Hispanias den ich auf meiner letzten Reise in die Provinz kennenlernen durfte.
    So schritt ich auf ihn zu...



    "Salve Proconsul!
    Ich gratuliere zum Triumph Eures Kämpfers!
    Einen Prachtkerl habt Ihr mit Pollio da!


    Doch sagt, mir ist nicht bekannt ob sich auf die Kämpfe Wetten abschließen lassen können, wißt Ihr mehr?"

    Einige Zeit schon hielt ich mich im Colosseum auf, die Kämpfe am heutigen Tage wollte ich mir nicht entgehen lassen!


    Beim Einmarsch der Gladiatoren machten die unseren Juba und Paris einen guten Eindruck!
    Wehe ihnen sie würden sich billig und unehrenhaft abschlachten lassen!


    Indess war der erste Kampf bereits vorüber.
    Die Factio Niger durfte sich schon mal freuen, Largo, der für sie antrat konnte seinen Kampf für sich entscheiden.
    Eine schöne Darbietung zum Aufwärmen!
    Das Volk kam schön langsam in Stimmung!


    Aber wartet nur bis unsere heißen Eisen ins Geschehen eingreifen, dachte ich mir!



    Ich suchte nach bekannten Gesichtern mit denen es sich über die Kämpfe diskutieren ließ...

    Als sich abzeichnete, dass die Dienste meines Sklaven vorerst nicht weiter benötigt wurden befahl ich ihm trockene Decken bringen zu lassen und die beim Eingangstor wartenden Sklaven, ohne deren Hilfe ich es niemals geschafft hätte, gerecht zu entlohnen.


    Nachdem die neuen Decken gebracht und die aushelfenden Sklaven entlohnt waren kehrte Ruhe ein und WIR waren wieder unter UNS.



    Wie gewohnt bezog Hermes seinen Platz auf der Türschwelle...

    Bei meinem Heim angekommen öffnete mir sofort der Janitor die Tür.
    Es war nicht nötig ihn lange auf die ernste Lage der Situation hinzuweisen.
    Sinona und ich waren klitschnass, ein kurzer Blick genügte um seine Schlüsse ziehen zu können.


    Sklaven des Hauses eilten umgehend herbei und halfen dabei Sinona ins Schlafzimmer zu tragen um SIE weich zu betten und weiter versorgen zu können.


    Einer meiner Sklaven, der medizinische Ausbildung genossen hatte, verblieb mit mir an IHREM Bett, die übrigen hielt ich dazu an sich für alle Fälle bereit zu halten.
    Doch nun galt es erst einmal die Erstversorgung sicherzustellen.
    Inständig hofft ich, dass nicht mehr von Nöten war!


    Wir begannen mit den ersten Wiederbelebungsversuchen.
    Ständig quoll weiter Wasser aus IHREM Mund.
    Wir mühten uns weiter, gaben nicht auf!
    Letztlich sollten wir Erfolg haben!


    Zu meiner überaus großen Erleichterung erbrach SIE schließlich die letzten Tropfen Wasser aus IHREN Lungen!



    Müde viel ich in den hinter mir stehenden Stuhl zurück während SIE mich aus IHREN leicht geöffneten und noch schwachen Augen ansah.


    WIR hatten es geschafft, das schlimmste war überstanden!