Ich musste wieder einmal Ruhe in meinen Kopf bekommen. Nach den vielen Stunden Beschäftigung mit Begräbnisdaten war ich fast verrückt geworden. Da kam mir ein wenig Selbstbesinnung im Garten der Casa gerade recht. Ich hatte mir auch gleich mein Schreibzeug mitgenommen und machte mir fieberhaft Notizen für neue Denkansätze. Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich um mich herum nichts wahr nahm, während sich auf der Steinbank, auf der ich saß, Schriftrollen türmten. Laut murmelte ich vor mich hin und verwarf immer wieder und warf kleine Fetzen Papyrus auf den Boden.
Beiträge von Theodorus von Corinthus
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"Gern geschehen."
Das hatte ich irgendwie geahnt. Rasch zog ich aus einer Schublade Wachstäfelchen und Griffel und notierte die Aufgaben. Bei der Frage der Kosten fuhr ich mir angestrengt denkend durch den Bart.
"Puh, da muss ich passen. Ich musste glücklicherweise noch keine Begräbnisse organisieren und kenne daher nicht die genauen Kosten. Aber ich werde mich so schnell es geht, schlau machen. Ich werde mich zur Frage der Überführung mit den Urbanen kurzschließen. Ich hoffe doch, man hat ihn anständig aufgebahrt. Bei diesen rohen Soldaten weiß man nie..."
Den letzten Satz hätte ich mir auch sparen können, dachte ich mir verbissen.
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Ich überlegte angestrengt. Ich konnte nicht viele Männer anfordern. Das hätte einerseits diese Einheit zu sehr geschwächt. Andererseits wäre es dann auch mit der Unauffälligkeit der verdeckten Ermittler Essig gewesen.
"Fünf milites in Zivil reichen völlig, denke ich. Wir wollen ja kein Aufsehen damit erregen."
Sim-Off: Kann ich die dann als NPCs schreiben?
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"Meinen Glückwunsch. Ich bin überzeugt, dass du in deinem neuen Posten brillieren wirst."
Ein wenig Honig ums Mäulchen baute das Ego auf und würde ihm Zuversicht und Antrieb geben. Dann jedoch kam mein erster Auftrag und ich ahnte schon Unangenehmes. Trotzdem lächelte ich und nickte zuversichtlich.
"Sehr gern. Worum geht es?"
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"Chaire. Ich bin nun hier in der Villa als paedagogus angestellt und möchte zu meinem scholarius, wenn es genehm wäre...?"
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"Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, welche Kräfte ein Interesse daran haben. Kräfte, mit denen wir uns besser nicht messen sollten. Ich weiß, dass es feige klingt, aber ich möchte nicht, dass jemand von euch wegen meinen Ermittlungen morgen tot im Tiber gefunden wird."
Ich nickte nur und nahm zur Beruhigung meiner Nerven einen Schluck Wein.
"Ja, ich verspreche dir, vorsichtig zu sein."
Ich musste das Thema wechseln - auch Titus' Nerven mussten etwas Abwechslung haben, denn derzeit war es nicht angebracht, in Trauer zu versinken. So lächelte ich neugierig.
"Aber sag', wie ist dein Vorstellungsgespräch beim Curator Aquarum verlaufen?"
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"Ich könnte mir vorstellen, dass dein Kommandant diesen Eifer nicht unbeachtet lassen wird. Und du wirst sicher auch noch anderswo beachtet werden, verlass dich darauf. Vorausgesetzt natürlich, niemand erfährt von diesen Machenschaften hier...", sagte ich ruhig und zwinkerte ihm zu.
Ich wusste, dass ich diesen Soldaten nun in der Hand hatte. Wenn rauskam, was hier geschehen war, wäre er nicht nur seinen Posten los, sondern noch viel mehr. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln. Meine Leute würden sich schon früh genug bei ihm melden.
"Ich habe vor den Göttern ein reines Gewissen. Wenn nicht, werden die Priester schon dafür sorgen."
Ich rieb Daumen und Zeigefinger der rechten Hand aneinander und grinste dabei.
"Also los, dann komm..."
So ging ich mit meinem Begleiter in Richtung Castra Praetoria.
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...kam ich mit Tacitus vor das Tor der Castra und sah ihn still an. Er musste hier vermitteln.
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Ich nickte und stellte den Becher wieder zurück. Dann setzte ich mich wieder und blickte Titus mit ausdruckslosem Gesicht an. Wenn er gewusst hätte, was Tacitus und ich geplant hatten...
"Ja, die habe ich tatsächlich. Der Mörder ist eine Mörderin und sie ist blond. Mehr konnte ich bisher nicht herausbekommen. Aber ich tippe auf das unterste Gesindel, das für ein paar Sesterzen alles tun würde."
Dass der Mord für eine Amateurin viel zu professionell ausgeführt worden war - ich kannte mich in meinem Metier gut aus, hatte ich doch selbst bereits derartige Aufträge erteilt - ließ ich dabei unter den Tisch fallen.
"Der Miles der CU und ich werden uns daher bald in die Subura absetzen und dort hoffentlich die Mörderin ausfindig machen. Es kann natürlich auch sein, dass wir die völlig falsche Fährte verfolgen und dabei eine unschuldige lupa erwischen. Aber ich muss dir ehrlich sagen, mir ist es lieber, an irgend einer Person ein Exempel zu statuieren, als völlig untätig herumzusitzen. Womöglich stecken hinter diesem Attentat Personen, die Mittel und Wege hätten, uns Ermittler schnell auszuschalten."
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Ich nickte nur. Der Tod Commodus' würde wochenlang über diesem Haus Schatten werfen. Ich konnte es während meiner Ermittlungen bisher gut verdrängen, ja ich schaffte mir künstlich Arbeit, um nicht daran zu denken. Doch nun kam es wieder hoch und ich musste schlucken. Stille kehrte ein, während der ich gedankenversunken Augenblicke zum Leben erweckte, in denen der Consul noch lebte. Plötzlich wurde ich wieder herausgerissen und sah Titus mit erschöpftem Blick an.
"Ja, natürlich."
Auf dem Schreibtisch stand noch eine Karaffe mit Wein. Aus dem kleinen Schrank gegenüber holte ich einen Metallbecher.
"Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Das macht vieles etwas erträglicher."
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Zitat
Original von Caius Furius Helios
Dem skeptischen Gesichtsausdruck folgte ein ziemlich überraschter."Was sagst du da?! Seit wann wurde der Consul ermordert?!"
Seit wann wurden Consuln denn umgebracht? Helios war bestürzt, hatte es solch eine Unverschämtheit, solch ein schwerwiegendes Verbrechen, seit Jahren nicht mehr gegeben. Es war die höchste Schändung nicht nur einem Mann gegenüber, sondern einem ganzen Volke, wenn man sich an dem Consul vergriff.
Irritiert über die Unkenntnis des Kommandanten versuchte ich trotzdem Fassung zu bewahren und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf.
"Ja, erst gestern auf dem forum. Ich bräuchte nur ein paar Männer, die nachts zusätzlich ein Auge aufhalten und sich mit mir kurzschließen."
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Ich sah mich um und erblickte Titus. Dieser machte einen ernsten Eindruck.
"Chaire, Titus. Ist alles in Ordnung?"
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Mit freudiger Erregung und beladen mit vielen Unterlagen kam ich vor die Villa Claudia. Noch einmal strich ich meinen Bart und das Haupthaar zurecht und schaute auch, ob meine makellos gepflegte Tunika den Gegebenheiten entsprach. Aufgeregt klopfte ich an die Porta.
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Noch über verschiedenen Unterlagen sitzend, rief ich: "Herein!"
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Oh, verstehe. Und der Nimbactus-Zusatz. Das würde ja nicht in denselben Bereich wie die anderen Zusätze reinfallen, praktisch als zweite Identität. Aber musst du entscheiden
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Noch während meiner "offiziellen Betteltouren" durch Rom hatte ich mir eine ausreichend große Wohnung in einer heruntergekommenen Insula gemietet. Der Preis war lachhaft und die Lage wunderbar abgeschieden von allem. Vor gut zwanzig Jahren war ich von einem Mann namens Nomas eingeführt worden. Ich selbst kannte diesen Mann, der sich gern in Schweigen hüllte, nur unter diesem Namen und wusste weder, wie er aussah, noch wo er lebte. Alles war über Mittelsmänner geschehen und so wurde ich zum Magister Nebulae.
Des Nachmittags trat ich in die Wohnung und gönnte mir eine Erfrischung, bevor meine rechte Hand erscheinen und mir beim Aufbau der Nimbactus in Rom helfen würde.
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Wieder musste ich nicht lange warten, denn schon kam Tacitus mit einem Teppich. Lächelnd nahm ich ihn entgegen und entrollte ihn auf dem Boden. Auf die Oberseite legte ich die lupa und rollte den Teppich dann ein. Zwar keine Kleopatra, aber nicht weniger schön anzusehen. Schließlich schulterte ich das Bündel und wunderte mich wieder über meinen Körper. Vierundfünfzig Lenze zählte ich nun und hatte scheinbar nicht viel an Leistungsfähigkeit verloren.
"In Ordnung, Tacitus. Ich frage dich nur das eine Mal: Bist du bereit, das bis zum Ende durchzuziehen? Wenn nicht, lassen wir dieses Bündel hier liegen und warten darauf, dass die Justiz ihr eigenes Bauernopfer findet. Bedenke dabei: Sollte das alles funktionieren, wird man dich mehr als reichlich belohnen."
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Erstaunt hörte ich, dass man mir in Landeskanon begegnete. Dankend nahm ich Platz.
"Ich danke dir. Mein Name ist Parmenides. Ich versuche derzeit etwas Licht hinter den Mord des Consuls zu bringen. Und dabei kann ich die Hilfe der Vigiles gut gebrauchen."
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Und dieser Mann wollte allein Drusilla gehören? Ich bekam so langsam meine Zweifel. Irritiert sah ich ihm nach. Er hatte noch viel zu lernen. Und auf jeden Fall würde ich einmal mit Titus darüber reden müssen, welchen Männern seine Nichte hörig war. Aber das war nun nebensächlich. Und wenn ich ehrlich war zu mir selbst, mochte ich den Jungen irgendwie. Tacitus sollte sie ruhig bekommen. Schnaufend zog ich den bewusstlosen Körper in eine dunkle Ecke und kauerte mich daneben. Bei den nicht vorhandenen Lichtverhältnissen würde mich so niemand sehen.
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Wäre es möglich, in meiner Signatur sowohl Paedagogus als auch Scriba Personalis erscheinen zu lassen?
Danke schonmal