"Das halte ich für eine großartige Idee. Ich glaube, ich habe sogar noch eine Amphore mit Wein."
Beiträge von Merowech von Veldidena
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Nachdem der Präfekt die Einheit abtreten lassen hatte, zerstreuten sich die Männer relativ schnell. Jeder ging - je nach Dienstplan - wieder seiner Beschäftigung nach. Merowech nutzte die Gelegenheit, da er im Moment dienstfrei hatte, und näherte sich seinem Freund Brigio: "Salve Brigio, wie gehts dir ? Lange nicht mehr gesehen."
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Mit freundlichem Gesicht gab Merowech zur Antwort: "Und ob Ihr hier sicher seid. Wir sind nämlich eine der besten, wenn nicht überhaupt die beste Einheit im Imperium, oder was meinst du Einar? Im Übrigen möchte ich Euch vielmals um Entschuldigung bitten, dass ich eure Sklavin so angestarrt habe. Ich habe nur noch nie einen Menschen mit so dunkler Hautfarbe gesehen."
Merowech bemerkte, dass er im Umgang mit Frauen noch nicht ganz eingerostet war, aber hier im Lager hatte man es eben hauptsächlich mit Männern zu tun und unter Soldaten konnte es auch schonmal etwas derber zugehen.
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Und es dauerte nicht lange, bis einer der Probaten, der auf der Rückseite Wache schob, zu brüllen begann. Merowech war ohnehin gerade auf den Weg zur Rückseite, da Cupidus die Vorderseite komandierte. Er beschleunigte seinen Schritt. Als er die Brüstung des Lagers erreichte hatte, erblickte er die kleine Gruppe der Equites. "Vermutlich nur eine Ablenkung.", murmelte er. Aber man musste auf Nummer sicher gehen. Er befahl einigen Probaten, die sich mit Übungsbögen bewaffnet hatten, die Gruppe unter Beschuss zu nehmen.
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Merowech verließ soeben die Unterkunft der Turma II, da erblickte er Einar, der sich um seine Waffe kümmerte. Gerade als er ihn ansprechen wollte, hörte er den Gruß der Römerin, die er zuerst nicht bemerkt hatte. Noch mehr verwunderte ihn die schwarze Sklavin: Noch nie in seinem Leben hatte er einen schwarzen Menschen gesehen. Er grüßte höflich zurück und hatte darüber hinaus vergessen, auf was er Einar eigentlich hatte anreden wollen. Die Römerin schien neu im Lager zu sein, vermutlich war sie mit dem neuen Präfekten gekommen. Merowech stellte sich sogleich vor: "Merowech, aus Veldidena in Rätien, Duplicarius der Turma secunda. Sehr erfreut. Und wie ist euer Name?"
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Auch Merowech hatte in das Geschrei, welches von seinem Decurio begonnen worden war, eingestimmt. Nach dem die Männer wieder beruhigt worden waren, musste die Antrittsrede folgen.
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Mit ein wenig Wehmut hatte Merowech Suras Worte gehört, denn immerhin hatte er sie nun über ein Jahr lang kommandiert. Nun aber war er gespannt auf die Antrittsrede des "Neuen". Was würde er wohl für ein Kommandant sein?
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Der wachhabende Soldat beobachtete dedn exotisch aussehenden Fremden. Aber er war nicht verwundert, bei der ALA dienten Menschen aus dem gesamten Imperium und auch viele von außerhalb. "Melde dich im Rekrutierungsbüro im Officium, es ist leicht zu finden, es findet sich in der Principia.", antwortete er dem Zivilisten. Dann ließ er ihn ins Lager eintreten.
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Auch Merowech beobachtete gespannt, was hier passierte. Er war neugierig auf den neuen Präfekten, immerhin schon der dritte, seit seiner Ankunft bei der ALA. Was würde er wohl für ein Vorgesetzter sein?
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Merowech rief die Hälfte der Turma zusammen und rüstete die Männer so gut wie möglich mit Schleudern und Bögen aus. Als Munition dienten mit Gras gefüllte Lederbälle und die Übungspfeile. Dann besetzten die Männer den Wall. Schließlich ritt der als Germanenkönig verkleidete Romanus aus dem Wald heraus und brüllte etwas herüber. Er hatte sich wirklich authentisch gekleidet. Bei ein paar Probaten war Nervosität und Anspannung erkennbar, aber dies war normal, auch wenn der Angriff nur simuliert war. Merowech beruhigte die Männer ein wenig und wartete dann ab, was Romanus jetzt weiter unternehmen würde.
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Merowech überlegte kurz und sagte dann: "So weit ich weiß, haben wir genug an Wurfgeschossen dabei, um sie in etwa eine halbe Stunde ununterbrochen zu beschießen. Was das übrige anbelangt, so werde ich Vorkehrungen treffen lassen."
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Merowech dachte zunächst, sie hätten Glück gehabt und wären nicht gehört worden, doch als ein Pfeil herbei zischte, wusste er, dass sie entdeckt worden waren. Die Männer begannen zu rennen und wie besprochen trennten sie sich. Merowech schlug ein paar Hacken und verbarg sich schließlich im Unterholz. Er blieb ganz ruhig. Sie hatten seine Spur verloren, allerdings alle Probaten gefangen. Er bemerkte, dass Romanus die Probaten ins Lager zurückschickte. Er bemerkte auch die Aufregung der wachhabenden Probaten. Die Unruhe, die von den Equites erzeugt wurde, nutzte Merowech, um ins Lager zurückzukehren.
Als er wieder im Lager war, ging er Schnurstraks auf Cupidus zu. Er nahm Haltung an, salutierte und meldete: "Es sind die Equites unter Romanus. Sie haben drei Mann erwischt." (Dabei deutete er auf die drei Probaten.) "Jetzt haben sie ihre Position gewechselt, da sie aber nicht in meine Richtung geritten sind, werden sie uns bald von einer anderen Seite unter Beschuss nehmen. Sie sind allerdings im Unterholz gut verborgen. Gegenbeschuss wird also nicht viel Sinn haben. Was sollen wir tun?"
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Merowech nickte und entfernte sich. Er rief drei Probaten zu sich, einer davon war Seleukos. "Lasst eure Rüstung hier und nehmt bloß das Übungsschwert mit, wir gehen auf Erkundung." Sobald die Männer ihre Sachen abgelegt hatten, wies er sie an mitzukommen. Sie verließen das Lager auf der Rückseite, um vom "Feind" nicht gesehen zu werden, eilten in den Wald ung rückten langsam in die Richtung vor, aus welcher der Beschuß zu kommen schien. "Versucht so leise wie möglich zu sein.", ermahnte er die Probaten. Nach einer Weile hörten sie Geräusche. Er gab den Männern ein Zeichen und sie hielten. Dann schlich er noch ein wenig vor und am Waldrand erkannte er schließlich Romanus und einige Equites, die das Lager unter Beschuss nahmen. Langsam kehrte er zu den Probaten zurück. Dann flüstertet er: "Wir kehren so leise wie möglich ins Lager zurück. Sollten sie uns entdecken, trennen wir uns, sonst haben wir keine Chance." Die Männer nickten. Dann machten sie sich auf den Rückweg. Da trat einer der Probaten auf einen Zweig. Merowech hoffte, dass sie nicht gehört worden waren.
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Merowech nahm Cupidus Befehl entgegen und veranlasste alles. Die Wachen wurden verdoppelt und die übrigen Probaten in Alarmbereitschaft versetzt. Die Nacht verging mehr oder weniger ruhig. Als es bereits dämmerte, machte sich Merowech auf zu einem Kontrollgang. Er hatte die Nacht recht ruhig aber mit der Waffe in Griffnähe geschlafen. Plötzlich setzte der Pfeilhagel ein. Einer der wachhabenden Probaten wurde am Arm getroffen, da er nicht schnell genug seinen Schild hochnehmen konnte. Die anderen hatten sich schon hinter ihre Schilde geduckt. Merowech ging mit dem "verwundeten" Probaten und brachte zu den Zelten. "Lass dich verbinden, auch wenn du nicht wirklich verwundet bist." Dann ging er zu Cupidus um ihm Bericht zu erstatten.
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Nachdem der neue Wachposten angekommen war und Merowech ihm eingeschärft hatte, ein besonderes Auge auf den Wald zu werfen, ging er ins Zelt des Decurios, der bereits geweckt worden war. Er nahm Haltung an und meinet: "Es tut mir leid um die nächtliche Störung, aber eine Wache wurde angegrifen. Vom Angreifer ist keine Spur vorhanden. Er hat sich vermutlich wieder in den Wald zurückgezogen. Ich schlage daher vor, die Wachposten zu verdoppeln."
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Merowech ging noch einmal eine Runde und kontrollierte die Wachposten als er an die Stelle kam, wo Romanus die Wache matt gesetzt hatte. Er rief einen der Soldaten, der gerade sein Zelt verließ um seine Notdurft zu verrichten. "Du da, sieh nach, wer hier für die nächste Wache eingeteilt ist und bring mir den Mann. Und du meldeste dich beim Decurio." Der "tote" Probat entfernte sich und Merowech übernahm die Wache, bis der diensthabende nächste Probat hier war. Ihn würde Romanus mit seinen Leuten nicht so leicht überlisten.
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Merowech näherte sich dem Lager, das bereits errichtet worden war, suchte sich einen Platz und errichtete sein Zelt. Dann begab er sich zu Cupidus. Er betrat dessen Zelt, nahm Haltung an und sprach: "Decurio Cupidus, Duplicarius Merowech meldet sich zum Dienst."
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Merowech ließ die Männer den Platz räumen. Natürlich half er selbst dabei mit. Dann zogen sie sich wieder ihre Uniformen an und warteten darauf, dass Einar mit den Pferden zurückkehrte.