Beiträge von Merowech von Veldidena

    Merowech erhob sich von seiner Bettstatt und machte sich gemeinsam mit Brigio daran, die Betten auf die Seite zu schieben. Als sie alle Betten an die Wände geschoben hatte, galt es zu überlegn, wie man die Sitzbänke anlegen sollte. "Ich finde, am einfachsten wäre es, ein paar Bretter auzutreiben und sie über unsere Truhen zu legen. Es ist zwar nichts besonderes, aber zur Not reicht es. Was meinst du?"

    Merowech betrat mit einer Amphore Wein, die er für diesen Anlass aufbewahrt hatte den Tempel. Er schritt vor das Heiligtum und versank in ein kurzes Gebet: "O Mars, du mächtiger, ich möchte mich bei dir vielmals bedanken, dass du mich in den Kämpfen bei Bobertomagnus beschützt hast und meine Feinde nicht über mich triumphieren lassen hast. Als Dank bringe ich dir diese Amphore Falerner dar."


    Dann verharrte er noch kurz, ließ die Amphore im Tempel und verließ den Tempel wieder.

    Als Merowechs Haut bereits verschrumpelt war, meinte er: "So Kameraden, jetzt werde ich mich noch ein wenig von einem Sklaven durchkneten lassen, dann werde ich mich zur Unterkunft begeben. Bis heute Abend."


    Dann verließ er das Warmwasserbecken, ließ sich von einem Sklaven massieren, holte sich dann seine Kleidung, zog sich an und verließ die Therme. Gerade als er die Tür durchschritt fiel ihm ein, dass er Mars ein Opfer versprochen hatte, falls er heil zurückkehren sollte.

    Auch Merowech konnte dem Gerücht keinen Glauben schenken. Er wurde von Decius ausgebildet und kannte ihn nur als pflichtbewussten Offizier. Er murmelte: "Kann ich mir nicht vorstellen."


    Aber um die Stimmung, die durch dieses Thema ziemlich gesunken war, wieder anzuheitern, beschloss er, das Thema zu wechseln: "Wie schauts aus? Wollen wir heute Abend ein wenig unsere Rückkehr feiern? Ich glaube, ich habe noch eine Amphore Falerner bei mir."

    Merowech wusste es nicht. Er antwortete deshalb: "Keine Ahnung. Cupidus, du bist doch Offizier. Weißt du nicht, ob etwas unternommen wird, um den Decurio zu suchen?"

    Merowech schüttelte nur den Kopf und antwortete mit einem knappen Nein. Irgendwie hatte er das Verschwinden des Decurios verdrängt. Sie hatten ihn damals im Wald vergeblich gesucht, doch auch nach der Einnahme des Lagers fand sich nicht die geringste Spur von ihm.

    Nun waren sie wieder mehr oder weniger vereint: Kameraden, die sich in der letzten Zeit gegenseitig unterstützt und geholfen hatten. "Wisst ihr,"begann Merowech, "als ich das letzte Mal hier war, hab ich mich über die Eintönigkeit des Lagerlebens gelangweilt. Aber jetzt, wo ich von meinem ersten Einsatz im Feld zurück bin, freue ich mich richtig auf diese Eintönigkeit."

    "Du glaubst gar nicht, wie lange ich mich schon darauf freue.", sagte Merowech lachend zu Brigio, als sie die Therme betraten. Sie gaben ihre Kleidung ab und sie betraten die Räumlichkeiten, in denen sich die Badebecken befanden.

    Mit schweren Schritten betrat Merowech die Unterkunft der Turma I, welche seit ihrem Aufbruch nicht mehr benutzt worden war. Er öffnete die Tür und betrat das Gebäude. Alles war sauber und so, als ob sie es nie verlassen hätten. Endlich wieder ein richtiges Bett zum Schlafen. Er ging zu seinem Bett hin, zog seine Rüstung aus und versorgte sie. Dann öffnete er seine Kiste und holte eine Tunika hervor, welche er rasch überzog. Merowech ließ sich ins Bett fallen und wartete darauf, bis Brigio so weit war, in die Therme zu gehen.

    Merowech erreichte mit seinem Pferd Hengist die Stallungen. Er führte ihn zu seiner Pferdebox und sagte mit freundlicher Stimme zu ihm: "So, mein Guter, jetzt kannst du dich ein wenig von den Strapazen erholen."
    Er strich ihm noch mit der Hand sanft über die Flanke. Dann verließ er die Box und trug einem der Stallburschen auf, seinem Pferd Futter zugeben. Als dies geschah, machte er sich auf in Richtung Unterkunft.

    Merowech freute sich auf die dienstfreie Zeit.


    "Natürlich komme ich mit in die Therme", antwortete er Brigio, "aber zuvor muss ich noch meine Sachen verstauen und mein Pferd versorgen." Dann ging er fort in Richtung der Stallungen.

    Als Romanus mit dem Vexillum vorgetreten war und Tuto den Eid brüllte, wiederholte ihn Merowech. Für ihn war es egal, wer an der Spitze des Imperium stand: Der war jedenfalls sein Brötchengeber und dem leistete er seinen Eid. Also wiederholte er gemeinsam mit den anderen die Wort: "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

    Merowech hatte sein Pferd einem der Stallburschen anvertraut und war dann zum Appell zurückgekehrt, wo er seine Position einnahm. Er war erschöpft und konnte es kaum erwarten, bis der Decurio abtreten ließ. Während sie alle warteten, fiel ihm noch einmal ein, dass ihm Cupidus damals nach der Schlacht eine Ausbildung zum Casparius in Aussicht gestelt hatte. Allerdings hatten die beiden seither niemehr einen passenden Augenblick gefunden, um sich darüber zu unterhalten. Merowech zerbrach sich den Kopf darüber, ob er Cupidus noch einmal darauf ansprechen sollte oder ob er darauf warten sollte, dass Cupidus von selbst die angelegenheit erwähnte. Schließlich kam er zum Entschluss, dass sich schon einmal der passende Augenblick bieten würde und dann käme es nicht mehr sosehr darauf an, wer von beiden den ersten Schritt machte.

    Merowech fiel ein Stein vom Herzen, als sie durch das Tor hindurch ins Lager ritten. Er ritt wie gewohnt neben Brigio und sagte einfach so vor sich hin: "Endlich wieder zuhause."
    So seltsam es klang, aber das Castellum war inzwischen sein Zuhause geworden. Das Erst, was er nach Cupidus Rede tun würde, wäre ein Besuch der Therme. Aber zuvor wollte er noch Mars ein Opfer darbringen, weil er ihn unversehrt aus den Kämpfen gegen die Germanen herausgebracht hatte.

    Da es auf dem Marsch ruhig blieb, nahm Merowech die Gelegenheit wahr und ritt vor zu Cupidus. Er sagte zu ihm:"Na, freust du dich auch schon auf das Lagerleben?" Dabei dachte er vor allem an die Therme, welche ihm in der letzten Zeit am meisten gefehlt hatte.

    Merowech konnte es kaum erwarten, nach Confluentes zurückzukehren. Keinen Gedanken verschwendete er mehr an die Ereignisse der letzten Tage, alles war wie vergessen. Schnell suchte er seine Sachen zusammen und machte sich bereit für den Aufbruch. Dann nahm er seine gewohnte Position in der Turma I neben Brigio ein und schaute dem Abzug der Legionäre zu.


    Als schließlich der Befehl zum Abmarsch kam, begrüßte er diesen mit einem lauten Jauchzer. Das Wetter war gut, der Frühling sandte warme Sonnenstrahlen und seine Stimmung war ebenso gut. Nun ging es ab nach confluentes, nach Hause.


    Sim-Off:

    Kann mich nur anschließen. Etwas Abwechslung zum Lagerleben kann nie schaden.