Merowech und Brigio näherten sich dem Officium ihres Decurio. Merowech klopfte an die Tür des Officiums und wartete auf eine Antwort.
Beiträge von Merowech von Veldidena
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Merowech war einer der Soldaten, der am heutigen Vormittag zum dienst auf dem Wall eingeteilt war. Als er die Probaten unter Decius Leitung aufsitzen sah, erinnerte er sich an seine eigene Grundausbildung zurück. Inzwischen war bereits einiges passiert.
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"Stimmt.", antwortete Merowech, fügte dann aber gleich hinzu:"Ich bin aber keine Germane. Irgendeiner meiner Ahnen war Germane und seither ist es eine Art Tradition, seine Kinder mit germanischen Namen zu benennen. Eigentlich bin ich Räter."
Dann tauchte er kurz mit dem Kopf unter Wasser und nach dem Auftauchen meinte er nur: "Weißt du, Rätien ist nicht sehr groß und die meisten wissen überhaupt nicht, wo es liegt oder wie dort die Landschaft aussieht." -
Überrascht blickten die Männer Merowech an und einer sagte: "Über Tote macht man keine Scherze."
Das ist kein Witz. Unser Decurio Lucius Albius Decius ist wieder hier und hat die Führung über seine Turma zurückerhalten." Brigio, der bisher nicht viel gesagt hatte, meldete sich nun zu Wort: "Wenn es stimmt, dan sollten wir ihn willkommen heißen, oder was meint ihr?" Die Männer stimmten dem zu und beschlossen, dass sich Merowech und Brigio dieser Aufgabe annehmen sollten. Merowech fand noch eine kleine Amphore Falerner in seiner Truhe. Diese sollte als Willkommensgeschenk fungieren. Also machten sich die beiden Männer auf den Weg ins Officium.
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Die Nachricht hatte sich wi ein Lauffeuer im Lager verbreite. Merowech kam in die Unterkunft gestürzt, wo er einige seiner Kameraden vorfand. Er rang kurz nach Atem und sagte dannhastig:"He Jungs, habt ihr schon gehört? Decius ist wieder zurück."
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Merowech bemerkte den Neuling zunächst nicht, entschloss sich aber dennoch, den Probaten anzusprechen:
"Na, neu bei der Truppe? Mein Name ist Merowech und wie heißt du?"
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Der Gang in die Therme nach einem trainingsreichen Tag war für Merowech bereits Routine geworden. Dort pflegte er, sich ein wenig zu entspannen und sich mit seinen Kameraden zu unterhalten. Er betrat das Gebäude, gab einem Sklaven seine Sachen und begab sich dann zu den Becken, in denen er sich ein wenig erholen wollte.
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Merowech gelangte nach dem Essen und seinem Besuch im Krankenhaus wieder auf den Exerzierplatz zurück und beobachtete, wie einige Probati unter Anweisung von Decurio Tubero im Schwertkampf trainiert wurden. Beim Anblick der Neulinge erinnerte er sich an seine eigene Zeit als Probatus zurück. Inzwischen war bereits viel geschehen.
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Da Merowech nach dem Essen etwas Zeit hatte, beschloss er, seinen Kameradne Dunovirix im Valetudinarium zu Besuchen, welcher sich dort noch von seiner Verletzung erholte, die er sich im einsatz bei Brobetomagus zugezogen hatte: "Na alter Haudegen, wie gehts deinem Arm?" Der Gallier antwortete: "Allmählich gehts schon wieder. der Casparius meint, ich müsste ihn aber noch ein Weilchen schonen. Wahrscheinlich ein bis zwei Wochen." - "Na dann kanns danach ja wieder mit dem Training weitergehen. Vermutlich musst du wieder langsam anfangen."
Die beiden plauderten ein Weilchen und so verging die Zeit wie im Flug. Merowech musste wieder zurück zum Training. Er verabschiedete sich von Dunovirix und machte sich auf den Weg. -
Merowech begab sich auf den Exerzierplatz zum Waffentraining. Dort waren bereits einige Eques aus seiner Turma. Er ging zu Chlodwig, da dieser noch keinen Partner hatte, und die beiden begannen mit dem Training. In raschem Schlagabtausch wechselten sie sich in Angriff und Abwehr ab. Jeweils drei Attacken, dann dreimal defensive Haltung. So verging der Vormittag allmählich und bald schon ertönte das Horn zum Essen fassen und die Soldaten begaben sich zur Essensausgabe.
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Merowech kehrte vom Decurio zurück und betrat die Unterkunft. Er suchte Brigio und hoffte, dass er hier war. Und tatsächlich befand sich dieser im Gebäude. "He Brigio, du sollst dich beim Decurio Tubero melden."
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Merowech antwortete knapp:
"Nein, Herr, keine weiteren Fragen."Dann salutierte er und verließ das Officium, um Brigio zu suchen und dorthin zu schicken.
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Merowech betrat den Raum, schloss hinter sich die Tür, nahm Haltung an und sagte:
"Eques Merowech mit der Frage, was den nun die derzeitigen Befehle für die Prima sind. Da wir immer noch ohne Decurio sind und dir, Decurio, in Brobetomagus die Führung über uns anvertraut wurde, dachte ich mir, ich suche dich auf. Der Dienstplan wurde seit unserer Ankunft nämlich noch nicht aktualisiert."Merowech hoffte, dass so alles seine Richtigkeit hatte. Aber bei Fragen war der Dienstweg einzuhalten und man musste sich an den nächst höheren Offizier wenden.
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Merowech näherte sich der Principia und suchte dort das Officium von Decurio Tubero auf. Als er den Raum endlich gefunden hatte klopfte er erst einmal an die Tür und wartete darauf, dass Tubero ihm den Eintritt gestattete.
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Nach dem Frühstück und der durchzechten Nacht meldete sich Merowechs Verdauungssystem zu Wort und er suchte schnell die Latrinen auf. Dort ließ er der Natur seinen Lauf. Nachdem dies geschehen war, reinigte er sich und machte sich auf dem Weg zum Aushang, um zu sehen, was für den heutigen Tag anstand.
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Merowech schenkte dem Streitgespräch zwischen seinen beiden Vorgesetzten keinerlei Beachtung. Spätestens nach Romanus Schrei war auch der letzte Zecher aufgestanden und die Männer machten sich daran, alles zu reinigen. Zuerst wurden die Trinkbecher eingesammelt und zwei Mann machten sich daran, diese zu waschen. Während die leeren Amphoren hinausgebracht wurden, besorgten drei weitere Männer Schrubzeug und einen Eimer mit Wasser. Dann machten sie sich gemeinsam daran, den Boden der Unterkunft zu schrubben: Ein Unterfangen, das für die Verkaterten nicht so einfach war, aber schließlich schaffte man auch dies. Zu guter letzt wurden noch die Bretter verstaut und die Betten und Truhen in ihre ursprünglichen Positionen gebracht und die Unterkunft sah so aus als hätte hier nie ein Trinkgelage statt gefunden.
Nach vollbrachter Arbeit sagte Merowech zu Brigio: "Ich hab einen Bärenhunger, lass uns etwas frühstücken." Auch wenn es vielen Menschen nicht so ging, aber wenn sich Merowech am Vorabend besoff, hatte er am nächsten Morgen anstatt eines flauen Gefühls in der Magengegend immer einen gewaltigen Kohldampf. -
Merowech machte sich daran, Romanus Fragen zu beantworten:
"Nein, ich habe schon geschlafen. Sonst würde ich jetzt vermutlich anders aussehen. Aber ich bin einfach früh aufgewacht, hab den Kopf in einen Eimer Wasser gesteckt, um wieder klar zu werden, und so viel ich weiß, haben wir heute nicht mehr dienstfrei."
Und das war Merowechs größte Sorge: Die Stube musste auf Vordermann gebracht werden, denn auch von Kriegshelden, wie sie es waren, wurde die strikte einhaltung von Ordnung erwartet. Also machte er sich daran, einige seiner Stubenkameraden zu wecken, in dem er sie mit dem Fuß leicht anstieß. Einige murrten zwar, aber schließlich waren die meisten wach und man konnte damit beginnen, die Unterkunft zu reinigen.
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Merowech schien am trinkfestesten zu sein, aber der Schein trügte. Innerlich war er schon mehr oder weniger hinüber und als das Romanus auch noch einschlief, überfiel ihn endgültig der Schlaf. Im Stehen an die Wand gelehnt schlief er ein und rutschte langsam an selbiger entlang auf den Boden, der bis zum nächsten Morgen sein Ruheplatz sein sollte.
Als er am nächsten Morgen erwachte brummte ihm der Schädel und er hatte einen schalen Geschmack im Mund. So gut es ging, stand er auf und torkelte aus der Barracke. Merowech steckte seinen Kopf in einen Eimer voll Wasser, der draußen stand und setzte sich ein wenig, um seine Gedanken zu sammeln. Dann betrat er die Barracke. Vor ihm lagen einige Kameraden, welche Bacchus noch fest im Griff hatte. Die schlechte Luft im Gebäude hätte beinahe dazu geführt, dass er sich übergebn hätte. Also öffnete er die Läden der Fenster, um den Raum durchzulüften.
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Merowech war auch schon etwas angeschlagen, aber er hob seinen Becher in die Höhe und stimmte Cupidus zu:
"Er hat Recht! Auf uns!"
Denn zu einem guten Teil war es ja auch ihnen selbst zu verdanken, dass sie noch lebten. Auch wenn der Anteil der Götter dabei überwog.
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Auch Merowech kam mit einem kleinen Trupp Soldaten zurück und holte die zwei Amphoren Wein hervor, welche er noch übrig hatte und sagte: "Dann können wir es ja jetzt losgehen lassen, oder was meint ihr, Kameraden?"
Gesagt, getan: Die ersten Amphoren wurden geöffnet und dies war der Beginn eines sehr unterhaltsamen Abends.