Gemeinsam mit dem Freiwilligen, der im Officium dilectuum das Empfehlungsschreiben eines mit ihm verwandten Senators vorgezeigt hatte, begab sich Centurio Trebellius Posca zum Officium des Legatus Legionis. Dort angekommen klopfte er.
Beiträge von Aulus Trebellius Posca
-
-
“Keine Fragen mehr? Dann seid ihr für heute entlassen. Weggetreten!“
-
“In der Academia Militaris Ulpia Divina werden die Offiziere und Unteroffiziere Roms ausgebildet. Mit einem Examen der Academia in der Tasche kann man richtig Karriere machen. Aber normalerweise muss man zuerst einmal Centurio sein, bevor man sich da einschreiben kann.“
-
“Ich seh' schon, meine Vögelchen, ihr kennt euch alle bereits sehr gut bei der Legion aus. Mit dem Wissen könntet ihr schon fast das Erste Examen der Academia Militaris bestehen.“
Das konnte Trebellius Posca freilich nur mutmaßen, denn er selbst hatte die Academia nie besucht.“Hat einer von euch noch eine Frage?“
-
“Ja. Es gibt auch noch eine Lorica Squamata. Was ist das denn?“
-
“Salve!“, grüßte der diensthabende Centurio. Er hörte sich an, was der Mann zu sagen hatte, wobei er ihn sich genau ansah. Dann legte der Fremde, der seinen Namen nicht genannt hatte, ihm auch noch eine Schreibtafel auf den Tisch. Der Centurio nahm sie und las.
“Den Vetter ist Senator? Bist aus gutem Hause, was? Wenn du Probatus bei der Legion werden willst musst du trotzdem die Bedingungen des Codex Militaris erfüllen. Da hilft dir auch das Empfehlungsschreiben hier nichts. Was willst du also vom Praefectus Legionis?“Der Centurio ahnte es, stellte sich aber dumm.
-
Der Centurio nickte. “Und eine Lorica segmentata?“
-
“Mmh, sehr gut. Ihr seht also, der Pilum ist nicht in erster Linie dazu gedacht einen Gegner zu töten. Er dient vielmehr dazu, die Verteidiung des Feindes entscheidend zu schwächen um ihn dann mit dem Gladius zu überwältigen.
Nächste Frage: Was ist eine Lorica hamata?“
-
“Das war und das ist so und genau aus dem Grund, den du genannt hast, Probatus.“, antwortete Trebellius Posca.
“Was könnt ihr mir über den Pilum erzählen? Was ist das besondere an ihm?“
-
“Ja so ist es.
Vom Pferd aus einen Mann zu Fuß nieder zu stechen ist sehr schwierig. Das geht praktisch nur mit einem langen Speer, wie er von der römischen Kavallerie auch verwendet wird. Die Blankwaffe eines Reiters muss also als Schlagwaffe zu gebrauchen sein und sie muss, wie ihr schon richtig gesagt habt, lang genug sein, damit man den Gegner auch erreichen kann. Der Gladius ist aber eine reine Stichwaffe. Er ist nicht nur kürzer, sondern auch breiter. Aber sein Schwerpunkt liegt weiter hinten, so dass man ihn sehr eng führen kann. Das ist beim Kampf in einer geschlossenen Formation sehr wichtig. Für die Spatha braucht man Platz um sich herum. Ihr Schwerpunkt liegt weiter vorne, was einem Hieb mit ihr noch mehr Kraft verleiht. Ein geübter Kämpfer vermag mit ihr einen Harnisch aus gehärtetem Leder leicht zu durchschlagen und einen ungeschützten Schädel zu spalten.“Das was er da erzählte war zwar im Prinzip richtig. Aber er hatte auch schon Reiter gesehen, die ihre Gegner von oben herab nieder stachen, mit eine einzigen, gezielten Stoß zwischen Schlüsselbein und Hals. Doch das wollte sehr lange geübt sein.
Er blickte sich um und lächelte.“Auf welcher Körperseite trägt ein Miles der Infanterie sein Schwert?“
-
“Herrrrein!“, ertönte es schroff aus dem Inneren.
-
“Korrekt. Warum wird die Spatha wohl von der Kavallerie bevorzugt, was meint ihr?“
Sim-Off: Ich will Dich wirklich nicht ärgern, was Du sagst ist natürlich absolut richtig und ich verlange auch nicht das ihr solche Angaben umrechnet. Aber trotzdem habe ich eine kleine Anmerkung: Obwohl das im Imperium Romanum immer wieder von Leuten im Munde geführt wird, ist uns Römern das metrische System unbekannt. Denn das ist eine Errungenschaft des 18. Jh. Wir kennen also keine Zentimeter, keine Meter und auch keine Kilometer. Gramm und Kilogramm kennen wir auch nicht und auch keine Liter. Was eine Minute ist können wir eigentlich auch nicht wissen und von Tomaten oder Kartoffeln haben wir noch nie etwas gehört.
Aber jetzt schweife ich ab.
Eine Übersicht der römischen Maße und Gewichte gibt’s hier: http://www.imperiumromanum.net…hp/Ma%C3%9Fe_und_Gewichte Das nur als Besserwisser-Tipp für den Glühbirneneffekt -> -
“Ja, so ist es. Ihr habt beide Recht und ihr könntet euch überaus glücklich schätzen, wenn ihr einmal diesen überaus ehrenvollen Rang erreichen solltet. Denn der Adler ist uns heilig. Niemals darf er einem Feind in die Hände fallen. Das wäre eine Schande für die ganze Legion und für Rom.
Wechseln wir das Thema. Was ist ein Spatha?“
-
“Ja, sehr schön. Und was ist ein Aquilifer?“
-
“Das stimmt, Probatus. Wer kennt noch weitere Unteroffiziere?“
-
“Ja, beide Antworten treffen es ganz gut. Ein Immunis erfüllt Sonderaufgaben, entweder innerhalb seiner Einheit, zum Beispiel als Cornicen, also Signalbläser, oder außerhalb seiner Einheit, zum Beispiel als Handwerker in der Fabrica oder als Capsarius im Valetudinarium.
Kommen wir zu den Unteroffizieren. Einen solchen Mann nennen wir Principalis. Welche Unteroffiziersränge kennt ihr?“
-
“Das wär´s dann.
Dein Zeug schaffst du jetzt in deine Unterkunft. Du kommst zum I. Contubernium der II. Centurie der II. Kohorte. Dein Centurio heißt Octavius Augustinus Minor. Wenn du alles verstaut hast meldest du dich bei ihm.
Alles verstanden, Probatus Sergius Brutus?“ -
“Das rate ich dir auch.“, brummte der Centurio.
Dann wandte er sich wieder der gesamten Gruppe zu.
“Gut, weiter geht’s, meine Vögelchen. Wer weiß was ein Immunis ist?“
-
“Also, groß und schlaf nicht ein dabei!“, knurrte der Centurio in Richtung des Magazin-Verwalters.
-
“Salve!“, grüßte der Centurio den Legionarius, der heute im Magazin Dienst hatte. In seiner Begleitung befand sich ein neuer Rekrut und zu dem drehte er sich nun um: “Der junge Mann hier braucht seine Erstausstattung. Wir haben drei Größen, welche wird dir wohl passen?“