Der Centurio notierte den Namen in einer langen, laaangen, sehr langen Liste und nickte.
“In Ordnung. Willkommen in Alexandria.“
Der war heute aber mächtig gut gelaunt. Hatte er beim Würfelspiel gewonnen? Oder hatte er eine Vorliebe für rotes Haar?
Der Centurio notierte den Namen in einer langen, laaangen, sehr langen Liste und nickte.
“In Ordnung. Willkommen in Alexandria.“
Der war heute aber mächtig gut gelaunt. Hatte er beim Würfelspiel gewonnen? Oder hatte er eine Vorliebe für rotes Haar?
Der Morgen graute über Nikopolis. Keine Wolke zeigte sich am noch jungfräulichen Himmel über dem Exerzierplatz. Es versprach ein heißer ägyptischer Sommertag zu werden...
Ja, dass kannte man schon, denn das Wetter in dieser Provinz war nicht sehr abwechslungsreich.
Aber zum Glück waren an diesem Tag keine praktischen und damit schweißtreibenden Übungen angesetzt, sondern theoretischer Unterricht. Am Rande des weiten, staubigen Übungsplatzes gab es dafür einen mit Palmwedeln gedeckten Unterstand, in dessen Schatten es sich recht gut aushalten ließ.
Hier erwartete Centurio Trebellius Posca die Probati, die er heute unterrichten wollte.
“Salve!“, antwortete der diensthabende Centurio ebenso knapp. “Name?“
“Der Strategos kann natürlich passieren. In der Regia wird man ihm weiterhelfen.“, antwortete der Offizier der Wachmannschaft. Er gab seinen Männern ein Zeichen, die Sänfte durch zu lassen.
“Alles hat seinen Nutzen. Keine Sorge, da ist kein Teil zuviel. Nun schaff' das Zeug mal in deine Baracke. Du kommst zur Cohors II, Centuria II, Cuntubernium I. Wenn das erledigt ist meldest du dich bei deinem Centurio.“
“Du kommst zur II. Centurie der II. Kohorte und da ins I. Contubernium. Bring' alles erstmal auf die Stube. Dann meldest du dich bei deinem Centurio. Die Baracken der II. Kohorte sind da hinten. Hier raus und dann links. Wirst es schon finden, sonst fragst du einfach jemanden.“
Der Centurio nickte nüchtern. Nachdem alle Gegenstände herausgekramt wurden übergab er sie ordentlich dem Anwärter.
“Also hier der Mantel. Im Gegensatz zu dem rauen Wetter im Norden brauchst du den hier nur gegen den Wind und im Winter bei Nacht.
Tunika und Reservetunika.
Ein Paar Gürtel.
Zwei Paar Stiefel.
Schienenpanzer.
Ein Paar Beinschienen.
Cassis, der Helm.
Tragestange mit Lederriemen und Tragenetz.
Öllampe.
Tasche.
Sack.
Ein Bronzetopf und dazu einen Löffel und ein Messer.
Eine Feldflasche. Ich kann dir nur raten, dass da immer was drin is' ist ne verdammt heiße Gegend.
Scutum, der Schild und die Schildhülle.
Einen Dolch, Pugio genannt.
Ein Schwert, der Gladius.
Zwei schwere Wurfspeere, die Pilae.
Das wars' dann auch schon. Pass auf alles gut auf.“
Diese Rede kannte der Centurio nun schon wirklich auswendig. Seit knapp 8 Jahren musste er sie ständig runterrattern. Manchmal fühlte er sich, als hätte er die ganze Legion eingekleidet.
“Also groß!“, stellte der Centurio fest und der Legionarius des Magazins schaffte alles heran.
Der Centurio kommentierte jedes einzelne Teil der Ausrüstung in gelangweiltem Tonfall.
“Mantel, den brauchst du hier nur gegen den Wind und im Winter bei Nacht.
Tunika und Reservetunika.
Ein Paar Gürtel.
Zwei Paar Stiefel.
Schienenpanzer.
Ein Paar Beinschienen.
Cassis, der Helm.
Tragestange mit Lederriemen und Tragenetz.
Öllampe.
Tasche.
Sack.
Ein Bronzetopf und dazu einen Löffel und ein Messer.
Eine Feldflasche. Ist ne heiße Gegend hier, sieh' zu das die nie leer wird, dass rate ich dir.
Scutum, der Schild und dazu noch die Schildhülle.
Einen Dolch, Pugio nennen wir den.
Ein Schwert, der Gladius.
Zwei schwere Wurfspeere, die Pilae.
Das wäre dann auch schon alles.“
Der Centurio war in den letzten Tagen ein häufiger Besucher des Magazins, denn die Legion war zurzeit das Ziel vieler neuer Rekruten. Auch jetzt kam er in Begleitung eines Neulings.
“Der Junge hier braucht alles was ein Miles nötig hat. Vor allem anständige Sachen zum anziehen.“, meinte er grinsend in Richtung des diensthabenden Legionärs.
Dann musterte er den neuen Mann. “Wir haben die Größen Klein, Mittel und Groß. Was meinst du?“
“Gut, jetzt bist du einer von uns!“, stellte der Centurio zufrieden fest.
“Wir gehen jetzt ins Armamentarium, dass ist das Magazin. Dort bekommst du deine Ausrüstung.“
“Ja, Praefectus. Ich danke dir.“ Nun beeilte sich Posca aber schnell aus dem Officium des Präfekten zu kommen.
“Ja, Praefectus?“
“Praefectus!“ Posca salutierte.
Posca war für einen Moment reichlich verdattert. Das ganze Gespräch hatte bis hierher mehr einem Verhör geglichen. Er hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet, aber nicht damit, dass der Präfekt ihm nun die I. Centurie einer Kohorte geben würde. Es war eine kleine Beförderung.
“Ich... Ich danke dir, Praefectus Legionis!“, brachte er schließlich heraus.
“Ja, Praefectus. Du befiehlst, ich gehorche!“
“Nein, Praefectus. Ich habe nicht gezögert, ich tue was meine Vorgesetzten mir sagen.“, antwortete Posca fast schon fatalistisch und auch ein wenig trotzig.
“Nein. Ich habe gelernt und ich habe verstanden.“
“Ja, Praefectus.“ Posca straffte den Rücken. “Ich habe danach nie wieder einen Befehl verweigert.“
“Nicht bei den Männern, Praefectus.“