Beiträge von Aurelia Prisca

    Ein verschmitztes Grinsen umspielte Prisca´s Mundwinkel als sie sich gedanklich ausmalte welche "Behandlung" der Flavier ihr wohl zu gedacht hatte. Oh oh, er scheint mich offenbar ernsthaft erobern zu wollen! Diese Botschaft kam zumindest bei Prisca an, als sie dem tiefen Blick des Flaviers begegnete und diese Erkenntnis jagte ihr wiederum einen wohligen Schauer über den Rücken. In Bezug auf seinen Ehrgeiz und seine Zielstrebigkeit bildete Scato wahrlich keine Ausnahme zu den übrigen Flaviern, die Prisca kennen gelernt hatte und jede andere Erkenntnis als diese wäre schlichtweg enttäuschend gewesen. Schade nur, dass ich mich eigentlich auf so etwas nicht einlassen darf. Aber warum eigentlich nicht? ...


    Prisca war hin- und hergerissen zwischen Anstand und Abenteuerlust und letztendlich konnte sie aber nicht aus ihrer Haut: "Ich denke, ich frage hier und heute besser nicht nach, mit welchen Mitteln du üblicherweise deine Ziele zu erreichen gedenkst … ", sprach zweifellos Neugier aus ihrer verführerisch süß klingenden Stimme heraus, mit der sie dem Flavier antwortete: "Für den Augenblick genügt es mir völlig zu wissen, dass du ein Mann der Tat bist" Priscas Augen spiegelten durchaus ein potenzielles Verlangen wieder, jedoch kühlte sich ihr feurig wirkender Blick merklich ab als sie den umstehenden Gästen gewahr wurde, auf die der Flavier schließlich mit seiner Bemerkung sozusagen hindeute und damit das Ende ihrer anregenden Konversation einleitete.


    Kurz sah Prisca zu den alten Matronen hinüber und hätten Blicke töten können, so hätte es wohl auf beiden Seiten Verluste zu beklagen gegeben. So sehr es mich auch reizen würde, … aber Seite an Seite mit dem Flavier, zu denen? … Nein, das würde nur für üble Nachrede sorgen. "Ich stimme dir zu. Letztendlich würde die Freude über die Reaktionen, die wir zweifellos damit auslösen würden, wohl nicht lange währen angesichts der Gerüchte, denen wir gleichsam damit Nahrung geben würden. Von daher begnüge ich mich mit unserem anregenden Gespräch, das ich sehr genossen habe ...", verabschiedete Prisca sich in gewisser Weise aus dem Gespräch, nicht aber von der Feier selbst und wer weiß, womöglich ergab sich ja schon bald die Gelegenheit für eine Fortsetzung: "Es liegt ganz bei dir zu bestimmen, ob, wann und wo wir uns wiedersehen", flüsterte Prisca ihrem Gesprächspartner noch verschwörerisch zurück, ehe sie wieder mit normaler Stimme weiter sprach: "Nun will ich dich aber nicht länger deinen übrigen Gästen vorenthalten. Es war mir ein Vergnügen dich kennen gelernt zu haben, werter Flavius."


    Huldvoll neigte Prisca das Haupt zum Abschied und während sie dem Flavier noch einmal aufreizend zu lächelte, musste sie gleichzeitig an einen ganz Anderen denken, dem sie sich sehr verbunden fühlte. Der Flavier war nämlich nicht der Erste und womöglich nicht der Letzte, dem sie ein inoffizielles Wiedersehen versprach, aber ein schlechtes Gewissen hatte sie deswegen nicht (zumindest so lange nicht, wie daraus nichts ernsthaftes erwachsen würde) ...

    Unverhofft kommt oft und manchmal bedurfte es wohl des Zufalls, oder eines Winks des Schicksals um in einer verfahren wirkenden Situation weiter zu kommen. So wie hier auf dieser Hochzeitsfeier, zu der Prisca und ihr Cousin Lupus eher zufällig eingeladen worden waren. Und da Prisca dem Brautpaar nicht so nahe stand, nahm sie bei der Heiratszeremonie seslbstverständlich in den hinteren Reihen Aufstellung und das war auch die beste Entscheidung gewesen bei dem, was sich alsbald vor den Augen aller Gäste abspielen sollte.


    Das gibt es doch nicht ... Das ist doch der Kerl! Dieser Decimer, der mich entführt hat. ...Na der hat vielleicht Nerven hier aufzutauchen. Oh und was machter er denn jetzt??? Was will er denn vom Bräutigam?? Ach natürlich! ... Von daher weht also der Wind... Oder war es mehr ein warmes Lüftchen...?


    Hinter Prisca´s gelassen wirkender Fassade begann es zu brodeln, als sie Zeuge des 'Schauspiels' wurde, das der Decimer da mit dem Brautpaar aufführte. Das war wohl kaum geplant gewesen (sofern man die Blicke der Sergia als tötend bezeichnen durfte, die sie dem Störenfried zu warf). Pricsa könnte die Emotionen der Sergia jedenfalls durchaus nachfühlen, hatte sie doch selbst noch eine Rechnung mit diesem Mistkerl offen.


    Doch hier und jetzt war es ihr leider nicht möglich zu handeln, außer weiter zu beobachten was der Irre noch für Absurditäten vor den Gästen aufzuführen gedachte. Besser ich halte mich von ihm fern, nicht, dass er mich noch erkennt!, überelegte Prisca was sie dennoch tun könnte und mit einem Wink rief sie sogleich ihre Leibsklavin Mara herbei, um ihr folgende Instruktionen ins Ohr zu flüstern: [SIZE=7]"Siehst du den Mannl da, der sich gerade wie ein Idiot verhält?! Ich will, dass du, Einar und Bernuf ihm unauffällig folgt, sobald er das Fest verlässt. Ich will wissen wohin er geht und wo er sich aufhält. Und wehe ihr verliert ihn aus den Augen, dann lasse ich euch alle drei den Löwen zum Fraß vorwerfen. Verstanden?!"[/SIZE] Die Anweisung war unmissverständlich und dementsprechend bleich war Mara, als sie sich mit ihrem Auftrag zurück zog ...


    Indes wirkte Prisca ein klein wenig entspannter, hatte sie doch nun wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer diesen Mistkerl irgendwann für seine Schandtat büßen zu lassen ...

    Prisca genoss das Gespräch mit dem Gastgeber sichtlich und sie rechnete es ihm persönlich hoch an, dass er ihr so viel von seiner kostbaren Zeit und seiner geschätzten Aufmerksamkeit schenkte. Ein verstohlener Blick in die Runde genügte um zu sehen, dass genügend andere Gäste nur darauf warteten dem Gastgeber endlich persönlich gratulieren zu können. Manche schienen sogar über dieses 'ungeteilte' Interesse des Flaviers an ihr zu tuscheln. Oder bilde ich mir das nur ein? Na egal. Sollen die ruhig warten, dachte Prisca ganz egoistisch, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. 'Teilen' war nun mal nicht ihre Stärke - insbesondere dann nicht, wenn es um Männer ging, die die durch ihren Ehrgeiz zu gefallen wussten.


    "Oh, wegen mir musst du dich keinesfalls zurück nehmen, Flavius, sollten wir uns je wieder bei einem Wettbieten gegenüber stehen. Aber auch an einem anderen Ort erwarte ich keine besondere Behandlung, ...." … Oh doch und wie ich DIE erwarte! Denn ich liebe es so behandelt zu werden ..., nahm Prisca deshalb seine Bemerkung nur zu gerne zum Anlass um den Flavier mit weiteren schmeichelnden Worten zu verwöhnen. Sie hatte zwar nicht geplant mit ihm zu flirten, noch verfolgte sie damit irgendwelche konkreten Absichten, doch nun - da er scherzhaft den Germanicus als seinen Erzrivalen bezeichnet hatte - konnte sie einfach nicht anders als ihm weiter schöne Augen zu machen.


    "...denn ich mag Männer mit Ehrgeiz, die wissen was sie wollen und, die ihre Ziele konsequent verfolgen.", sprudelte es weiter mit süßer Stimme aus ihrem Mund: "Sei es nun bei einem sportlichen Wettkampf, beim Wettbieten oder bei der Ausübung ihres Amtes …. mmmh, tja … und sicher gäbe es da noch viele andere Aktivitäten, so im sportlichen Sinne, nicht wahr?" Oh oh, ob das nicht zu viel des Guten war? Ein wenig mulmig wurde es Prisca schon angesichts ihrer Andeutungen, die sie dem Flavier mit gesenkter Stimme regelrecht zugeflüstert hatte. Dazu der feurige Glanz, der in ihren Augen lag während sie ihn eindringlich an blickte. … Dies war definitiv der falsche Ort und die falscher Zeit für solche Blicke! … Aber er hat damit angefangen!!, rechtfertigte Prisca ihr Verhalten sogleich wieder damit, dass Scato sein letztes Wort absichtlich so betont hatte um sie zu 'reizen'. Und eine Aurelia war nun mal von Natur aus leicht reizbar (sowohl im angenehmen- wie auch unangenehmen Sinne).

    Wie es die Herrin im aufgetragen hatte, brachte der Botenjunge das Schreiben, auf dem kürzesten Weg zur villa Tiberia und überreichte es einem tiberischen Sklaven, ohne auf eine Antwort zu warten. Den Rückweg trat er anschließend auf Umwegen an, die ihn über die Märkte führten und schließlich zurück zur villa Aurelia führten:



    Ad
    Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Villa Tiberia
    Roma



    Werter Tiberius,


    Deine Anfrage ist wahrlich in höchstem Maße "unpassend" wie ungewöhnlich für ein Wiedersehen auf diesem Wege. Auf einen solchen Ausflug könnte ich bestenfalls inkognito und ohne meine Gefolgschaft einlassen, was wiederum dir die volle Verantwortung für meine Person auferlegen würde. Da ich dir dies jedoch nicht zumuten kann, muss ich dein Anliegen leider ablehnen.


    Mögen die Götter auch dir stets wohlgesonnen sein


    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]


    PS: (Ich werde morgen, zur achten Stunde, in den Gärten hinter dem Tempel der Diana weilen - Ich freue mich auf dich!)


    Täglich wurde die eingegangene Korrespondenz von den Sklaven der Schreibstube gesichtet, sortiert und anschließend an die entsprechenden Empfänger verteilt. Und so begab es sich, dass folgendes Schreiben an jenem Tag seinen Weg in die Gemächer der Aurelia fand, um wenig später dort von ihr gefunden zu werden.


    "Ein Brief von ...Ahala? ..Was, … was schreibt er mir denn? …", dachte Prisca während ihre Finger hastig und von Neugier getrieben das tiberische Siegel aufbrachen. Für Sekunden fand sie sich zurück versetzt an jenen Ort, an dem sie - so wie jetzt auch - dieses seltsam vertraute wie herrliche Gefühl verspürte: Dieses kribbelnde Gefühl im BauchOder ist es wegen meinem Cousin, oder wegen Flora?, mischten sich gleichzeitig aber trübe Gedanken aus jüngster Zeit in dieses Hochgefühl, welches Prisca augenblicklich erfasst hatte ...


    Doch schon Sekunden später wichen selbige Zweifel einem erleichterten Lächeln als die Augen der Aurelia die Zeilen das erste Mal vollständig überflogen hatten. Und noch einmal las sie den Brief zur Gänze - nur um sicher zu sein …


    "Du meine Güte, er will mit mir einen Ausflug machen!", keuchte Prisca atemlos vor Freude über diese "im höchsten Maße unpassende Anfrage", welche eigentlich nur eins bedeuten konnte: Ich gefalle ihm! … Warum sonst sollte er absichtlich ein Wiedersehen außerhalb eines offiziellen Anlasses bzw. einer öffentlichen Festivität vorschlagen, die normalerweise dem nötigen Anstand für ein derartiges Treffen geschuldet gewesen wären.


    Aber in diesem Punkt war Prisca seit jeher offen für neue Wege, die sie nur zu gerne mit Ahala beschreiten wollte. Ein Ausflug durch Rom! Welch vortreffliche Idee, von der Prisca so sehr angetan war, dass sie sich sogleich an die erbetene Antwort setzte.



    Ad
    Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Villa Tiberia
    Roma



    Werter Tiberius,


    Deine Anfrage ist wahrlich in höchstem Maße "unpassend" wie ungewöhnlich für ein Wiedersehen auf diesem Wege. Auf einen solchen Ausflug könnte ich bestenfalls inkognito und ohne meine Gefolgschaft einlassen, was wiederum dir die volle Verantwortung für meine Person auferlegen würde. Da ich dir dies jedoch nicht zumuten kann, muss ich dein Anliegen leider ablehnen.


    Mögen die Götter auch dir stets wohlgesonnen sein


    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]


    PS: (Ich werde morgen, zur achten Stunde, in den Gärten hinter dem Tempel der Diana weilen - Ich freue mich auf dich!)



    Prisca musste schmunzeln als sie noch einmal ihre "offizielle Antwort" durch las. Eine Absage, wie man sie von einer ehrbaren und anständigen Patrizierin wohl erwarten würde. Ich erinnere mich noch gut an das Debakel damals mit Piso!! Und wie sagte meine Mutte immer: Kind! Mit deinem guten Ruf ist es wie mit einem blütenweißen Kleid. Bei allem was du tust und lässt, darf niemals auch nur der geringste Flack darauf entstehen!, wusste Prisca ihre Mutter zu zitieren, der die Unversehrtheit und das makellose Ansehen ihrer Tochter stets am Herzen gelegen hat. Im Großen und Ganzen achtete Prisca auch darauf, nur war sie keineswegs Eine, die deswegen ein Abenteuer hätte auslassen wollen. … Aber! Die Männer (auf die sie sich einließ) sollten ruhig wissen, dass auch sie wusste wie sie sich (eigentlich) zu benehmen hätte, zumal der Tiberer ja genau wusste, dass sein Anliegen "im höchstem Maße unpassend" wäre.


    Bei Ahala hatte Prisca allerdings ein gutes Gefühl. Ein sehr gutes Gefühl sogar! Und deshalb fiel es ihr nicht schwer durch das post scriptum, ihre scherzhaft gemeinte Absage ad absurdum zu führen.


    "Hier, bring das sofort zur villa Tiberia. Auf eine Antwort brauchst du nicht zu warten!", befahl Prisca einem herbei gerufenen Botenjungen und schickte ihn mit dem Schreiben fort. Besser ich lasse Ahala gar keine Zeit für großartige Planungen. ...Nur er und ich!, dachte Prisca versonnen lächelnd und voller Vorfreude auf den morgigen Tag.

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    "...Als ein Mann gewählt vom Volk …" Derlei einleitende Floskeln hatte Prisca schon öfters vernommen, gehörten diese doch zum Repertoire eines jeden guten Politikers, der das Volk für sich und für seine politischen Entscheidungen gewinnen wollte. Obwohl es das (auf seine Person bezogen) in ihrem Fall zwar kaum mehr bedurfte, so fühlte sich Prisca von ihm durchaus angesprochen und gleichermaßen gut informiert. Fast waren es ihr schon wieder zu viele Details, mit denen Scato sie da konfrontierte. Die Tatsache, dass er sich die Mühe machte mit einer Fau überhaupt über politische Angelegenheiten zu sprechen zeigte jedoch, dass er sie zumindest als "besorgte Bürgerin" ernst zu nehmen schien, wenngleich der neckende Unterton in seiner Stimme genau das Gegenteil hätte vermuten lassen können.


    Prisca schätzte den Flavier jedoch nicht so ein, dass er sich über sie lustig machen wollte, dazu sprachen seine Augen und seine sonstigen Gesten ganz andere Bände, weshalb sie ihm ein offenes und bezauberndes Lächeln zum Dank schenkte, welches sie ansonsten nur für wenige Männer übrig hatte: "Danke Flavius. Ja, du hast meine Frage zu meiner vollsten Zufriedenheit erörtert und es ist schön zu sehen, dass es heutzutage auch Politiker gibt, denen die Sorgen von uns Bürgerinnen am Herzen liegen." Wenn überhaupt, so war die Anspielung auf die Ungleichheit zwischen Mann und Frau, in Prisca´s Worten auf eben jene Patriachen bezogen heraus zu hören und nicht auf ihr Gegenüber, dem weiterhin ihre vollste Aufmerksamkeit und ihr Interesse galt.


    "Ich hoffe nur, du berücksichtigst im Zuge deiner Maßnahmen zur Regulierung des Geldumlaufes auch die Sorgen einer "besorgten" Patrizierin wie mir und lässt wenigstens mir noch genügend Geld zum ausgeben übrig? … Ansonsten dürften sich wohl unsere Wege wohl kaum mehr so unverhofft kreuzen, wie damals auf dem Sklavenmarkt " Mit einem Augenaufschlag und einem unschuldig wirkenden Blick in seine Augen, bekräftigte Prisca diese ohne Zweifel nicht ernst gemeinte Bitte, die man ihr ansonsten fast als "Bestechung" hätte auslegen können.


    Doch weder war die Aurelia wirklich arm noch war sie so verzweifelt, dass sie sich ernsthaft zu so einer Bemerkung hätte hinreißen lassen, außer - wie in diesem Fall - zum Zwecke der Fortführung einer angenehmen Plauderei, mit einem sehr attraktiven Mann wie Prisca fand ...

    Einen Flavier derart in Erstaunen zu versetzen, dass er in aller Öffentlichkeit Emotionen zeigte und ihm sogar stellenweise die Worte fehlten?! … Das kam wahrlich äußerst selten vor, wobei schlussendlich auch Flavier "nur" Menschen waren. Prisca war sehr angetan von Scato´s Reaktion, wobei sie durchaus soviel Selbstbewusstsein besaß von sich zu behaupten, dass sie jeden Mann - jederzeit - "sprachlos" machen konnte. Und das mitunter ohne irgendwelche Geschenke oder sonstigen "Hilfsmitteln", wenn sie wollte. Und wie genau? Nun, … hier und jetzt erübrigten sich wohl derlei Gedanken, da es heute mehr dem Geschenk als ihrer Person geschuldet war, dass dem Gastgeber die Worte fehlten und er damit beinahe eine peinliche Situation herauf beschwor.


    "Es freut mich sehr, dass unserer Geschenk deine Zustimmung findet. Mögen diese Spiele - dir zu Ehren - das Volk von Rom erfreuen und gleichsam der tiefen Verbundenheit und Freundschaft zwischen allen Flaviern und Aureliern Ausdruck verleihen. Doch wie heißt es so schön: Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen! ... ", versuchte Prisca deshalb dem Gastgeber mit einem Augenzwinkern aus seiner misslichen Lage zu helfen indem sie so tat, als würde sie seine Unsicherheit gar nicht bemerken. Gemäß dem Motto würde noch geraume Zeit bis zu den Spielen vergehen und das war auch gut so, schließlich wollte ein großes Event sorgfältig geplant sein, ebenso, wie die bevorstehende Amtszeit sicher eine Herausforderung darstellte: "Ich weiß ich bin neugierig, aber würdest du mir eventuell verraten, welche Pläne und Ideen du für dein neues Amt so hast? ", sprach sie ihn weiters auf seine künftige Tätigkeit an und gleichwohl diese Frage zum Zwecke der "Normalisierung" der Konversation diente, war das Interesse und die Neugier deutlich aus Prisca heraus zu hören ...

    Prisca bemerkte natürlich die feinen Signale, die von der peinlichen Berührtheit des Flaviers her rühren mochten, ohne diese jedoch vor anderer Augen ausbreiten zu wollen. Dies gebührte allein der Anstand unter Gleichen und deshalb gab sie sich (seinen Worten entsprechend) so als ob er jener Impuls auf Zurückhaltung, von seiner Seite aus her rührte: "So sei es! Ich stehe dir gerne jederzeit für eine dahingehende Aufklärung zur Verfügung, sofern du dies wünschst", erwiderte Prisca zwar mit geschwollen klingenden Worten, aber verbunden mit einem unmerklich vielsagendem Augenzwinkern.


    Fast zeitgleich nahm sie von einem ihrer Sklaven eine Schriftrolle entgegen, um sie höchstpersönlich dem geschätzten Gastgeber und Freund der Familie vorzulesen, was wiederum einer besonderen Wertschätzung seiner Person gleich kam:


    Promissio (lateinisch im Sinne von "Gutschein")


    Werter Flavius!


    Wir Aurelier gratulieren Dir zu deinem Wahlsieg und wir wünschen dir für die Ausübung deinen Amtes stets eine glückliche Hand! Um diesen Wunsch zu manifestieren wäre es uns gleichermaßen eine Freude wie Ehre, für die Zeit nach deiner Amtsphase öffentliche Spiele, in deinem Namen ausrichten zu dürfen, auf das ganz Rom deine Person stets in guter Erinnerung behalten möge. Zum Zeichen unserer großen Wertschätzung und tiefen Verbundenheit zu dir und allen Flaviern bleibt es allein dir überlassen, unser Versprechen zu gegebener Zeit einzufordern.


    Mögen die Götter dir und deinen Angehörigen allzeit wohlgesonnen sein.


    Im Namen aller Aurelier


    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]



    Offensichtlich käme dieses Geschenk dem öffentlichen Ansehen der Aurelier sehr gelegen, wenngleich ein öffentlichkeitswirksmaner Event, nach der offiziellen Amtsphase wiederum dem Flavier nur von Vorteil sein konnte - womit wiederum beiden Seiten geholfen wäre ... und darauf lief es ja (insgesamt betrachtet) hinaus.


    Sim-Off:

    Die nötgen WiSim "Utensilien" und SimOn Ideen folgen dann zu gegebener Zeit, sofern du die Spiele tatsächlich aussimmen möchtest ;)

    Zu Prisca´s Freude gehörte der Flavier nicht zu der Gattung jener "emotionslosen Salzsäulen", die auf so mancher Festivität herum wandelten und die um jedes Thema - das ansatzweise mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun hatte - einen riesen Bogen machten, um nur ja keine Angriffsfläche für für möglichen "Tratsch & Klatsch" zu liefern. Bestes Beispiel dafür waren die alten Matronen, die auf fast jeder Festivität anzutreffen waren und die sich über fast alles und jeden die Mäuler zerrissen . Ob die nur aus dem einen Grund eingeladen werden, damit sie ganz Rom von jeder noch so kleinen Verfehlung anderer Gäste berichten?, fragte sich Prisca manchmal ernsthaft, so wie auch heute, denn sie war schon des Öfteren selbst zum "Opfer" dieser Harpyien geworden. Sei es nun wegen der Freizügigkeit ihrer Kleidung oder ihrer Worte - oder wegen beidem.


    Mit der Zeit hatte Prisca aber gelernt damit umzugehen, indem sie den Tratsch um ihre Person einfach hin nahm und ansonsten ignorierte: Wo bleibt denn sonst der Spaß an der Freude, wenn man sich gar nicht mehr amüsieren darf? So dachte zumindest Prisca darüber und deshalb genoss sie dieses anregende Gespräch, ohne aber die Grenzen des Anstandes und der guten Sitten übertreten zu wollen.


    Das war auch der Grund weshalb sie sich nun ein wenig zurück nahm, um die Konversation nicht zu sehr ausarten zu lassen und, um die Spannung noch ein wenig länger auskosten zu können: "Möchtest du nun einen Antwort auf die Frage nach dem, was ich über die flavischen Männer zu berichten weiß? ..Oder über das, was man uns aurelischen Frauen so alles nach sagt? … Oder möchtest du nicht lieber erfahren, welches Geschenk wir Aurelier uns für dich ausgedacht haben?", hakte Prisca in einem neckenden Tonfall nach, um sogleich die Antwort darauf ihm zu überlassen. Lediglich die Art und Weise wie sie ihn dabei ansah, vermochte den Wunsch auf eine Vertagung des einen Themas zu suggerieren, welches gleichermaßen ein Wiedersehen bedeuten könnte. Wobei ein solches Wiedersehen seitens der Aurelia (noch) frei von jeglichen nähergehenden Gefühlen gemeint war, obwohl durchaus ein anderer Eindruck hätte entstehen können …

    Zitat

    Original von Lucius Petronius CrispusGesetzt den Fall, es gibt wirklich genügend Leute, die sich so sehr an Palma stören bzw. deren Charakterkonzept mit Palma inkompatibel ist (und ich muss leider sagen, dass ich das so ganz explizit bisher nur von Dir gehört habe), dann hätte ich persönlich da nix dagegen (obwohl es für meinen persönlichen Geschmack ein wenig sehr theatralisch ist ;) ).


    Damit keine Missverständnisse entstehen: Dies ist keine offizielle Stellungnahme der SL o.ä. Ich kann aber versichern, dass wir die Ergebnisse dieses Threads diskutieren und berücksichtigen werden (bzw. schon im Vorfeld genau über dieses und andere Themen diskutiert haben). Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn es hier ein Stimmungsbild gäbe, wer sich tatsächlich von Palma gestört fühlt bzw. sich einen neuen Kaiser wünscht.


    /edit: eine kleine Klärung meiner Position.


    Meine ID ist SimOn zwar froh, dass Palma den verhassten Sali besiegt hat ;) ... ich, die Spielerin dahinter bin aber mit der augenblicklichen Lösung alles andere als zufrieden.


    Ein Plot, an dem derart viele Spieler beteiligt sind, kann zwar niemals allen gerecht werden und wo es Sieger gibt, muss es zwangsläufig auch Verlierer geben. Ich persönlich verstehe aber unter gutem Rollen(zusammen)spiel, dass man auch den Verlierern wieder Chancen und Möglichkeiten eröffnet ihre ID´s zu rehabilitieren und das nicht nur auf einen einzigen Weg (indem man sie vor dem neuen Kaiser "zu Kreuze kriechen" lässt). So verprellt man imo nur die guten Spieler, die nicht gleich das Handtuch werfen sobald das Ansehen ihrer ID mal einen Kratzer abbekommt.


    Und um auf die Frage zu antworten: Ja, mich stört der derzeitige Kaiser durchaus und ich würde mir sehr wünschen, wenn dieser als Interimslösung besser früher als später von einem neuen Kaiser abgelöst wird, unter dem sowohl die Sieger als auch die Verlierer wieder Ansehen und Gleichberechtigung genießen. [i] Gedankenspiel an/ -.^ Warum könnte Palma nicht einfach Opfer eines Attentats werden? Niedergestreckt bei einer Rede vor dem Senat, von einer "verwirrten NSC-ID" ^^ (ähnlich wie es Cäser widerfahren ist) ... Im Anschluss entbrennt ein heftiger Streit zwischen den Siegern und Verlierern, wer nun Anspruch auf den Thron hat. Ein neuer Krieg droht! Doch am Ende siegt die Vernunft (sofern diese bei Männern vorhanden ist :P) und man(n) reicht einander die Hand zum Buderschluss, um neues Blutvergießen vermeiden. [Gedankenspiel Aus] Wäre das denn keine denkbare Lösung für die augenblicklich etwas verfahrene Situation?

    Zitat

    Original von Sergia Fausta


    Nun da die Sergia auf die "Tadellosigkeit" ihrer Erscheinung anspielte, kam Prisca nicht umhin den gewagten Schnitt des Kleides mit einen weiteren anerkennenden Blick zu würdigen, wobei dieser (angetan von den wohlgeformten Rundungen der Sergia) durchaus etwas länger und "tiefer" als gewöhnlich aus fiel. Sicherlich würde das aufreizende Kleid der Sergia noch für genügend Gesprächsstoff in den Thermen sorgen, insbesondere bei den älteren Matronen. Prisca hörte schon deren lästernden Stimmen über die Schamlosigkeit der Sergia tuscheln und wie sie es wagen kann, sich auf ihrer eigenen Hochzeit derart zu prostituieren. Diese alten Tratschweiber mit ihrer ewigen Lästerei! Wer es sich leisten kann: "Also Ich finde es sitzt alles tadellos an dir meine Liebe und wer etwas anderes behauptet, der lügt! - Oder ist nur neidisch auf dich, … so wie DIE da!", antwortete Prisca und mit einem demonstrativen Seitenblick hinüber zu einer Gruppe älterer Matronen, die gerade tuschelnd die Köpfe zusammen steckten.


    Zu einem anderen Anlass als diesen hätte Prisca nur zu gerne auch ein gewagteres Kleid angezogen, denn sie liebte es den Männern bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Hals zu verdrehen. Nur wäre ein darauf abgestimmtes Kleid auf einer Hochzeit wie dieser nicht ganz so glücklich gewählt gewesen, außer man hätte der Braut die Schau stehlen wollen. Und das wiederum lag Prisca fern, da die Sergia ihr bis dato nichts getan hatte. Im Gegenteil. Die Braut wirkte durchaus sympathisch so wie sie sich gab und sprach und warum sollte man diese Harmonie durch irgendwelche spitze Bemerkungen stören?!


    "Sollten sich diese Weiber über dich den Mund zerrreisen, so darfst du gerne auf meinen Beistand zählen. Mit denen hab ich ohnehin noch ein Hühnchen zu rupfen", fügte Prisca noch mit einem verschwörerischen Augenzwinkern leise hinzu, ehe sie den Männern wieder die Leitung des Gesprächs über ließ ... Indes erhellte sich Priscas Miene ein wenig mehr als sie unter den übrigen Gästen zufällig ihre gute Freundin, Iunia Serrana, erblickte …

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    Eine wahre römische Schönheit … Prisca´s Mundwinkel zuckten (angetan von dem Kompliment) nach oben, während sie es dem Flavier gleich tat und kurz an ihrem Getränk nippte. Und beinahe hätte sie sich daran verschluckt, wie sie ihn weiter reden hörte: Eine gestandene Frau wie ich, die weiß was sie will … Dieser Flavier verstand es wirklich prächtig sie mit seinen Worten zu "reizen" - und das im positiven Sinne!


    "Nun, ich spreche durchaus aus Erfahrung in Bezug auf die flavischen Männer und aus diesem Grund vermag ich so manches Gerücht über sie zu bestätigen …" Und wieder ließ Prisca absichtlich offen was genau sie damit meinte, um diese wundervoll knisternde Stimme auszukosten: "Ach und für den Fall, dass du dich in dem Zusammenhang gefragt haben solltest, was man umgekehrt uns Aureliae so gerne nach sagt - insbesondere uns gestandenen Frauen - so will ich dich gerne aufklären, … hmmm, oder sollte ich mich besser davor hüten?"Prisca stoppte demonstrativ, den Blick kurz über seine Erscheinung schweifen lassend, so als müsse sie ernsthaft abwägen ob sie ihm ein solch offensichtliches Geheimnis tatsächlich anvertrauen durfte.


    Letztendlich könnte sie ohnehin nur für sich sprechen in Bezug auf ihre Leidenschaft für Männer und dem schmalen Grat - zwischen dem nötigen Anstand und dem "feurigem Verlangen" nach Abenteuern - den zu beschreiten sie so sehr liebte ...

    Die Nachricht vom Ableben der Claudia hatte Prisca sehr betroffen gemacht. Zwar hatte sie nie viel Kontakt zu der Claudia gehabt, aber die wenigen Treffen mit ihr waren Prisca in guter Erinnerung geblieben. Man hatte sich gegenseitig stets respektiert und geachtet und deshalb war es für Prisca selbstverständlich derToten nunmehr die letzte Ehre zu erweisen. Außerdem verspürte sie eine gewisse Verbundenheit gegenüber Flavius Gracchus, dem man deutlich ansah wie nahe ihm der Tod seiner Frau gehen musste: Du meine Güte wie blass und eingefallen er wirkt. Noch vor wenigen Wochen hat er mir erzählt wie gut es ihm seiner Familie geht. Und ich habe ihnen allen noch Glück und Gesundheit gewünscht … und nun DAS! Prisca war fassungslos angesichts der Tatsache wie schnell und unvorhersehbar die Götter das Schicksal der Menschen bestimmten.


    Dem Anlass entsprechend trug Prisca heute ein schlichtes farbloses Trauergewand. Auf Schmuck oder sonstige glitzernde Details hatte sie ebenso verzichtet wie auf eine aufwändige Frisur, da sie das offene Haar ohnehin unter einem Kopftuch verbarg. In dieser Aufmachung hätte man sie glatt mit einer Marktfrau oder einer Bäuerin verwechseln können, wäre da nicht der Halbmond auf ihren Schuhen zu sehen gewesen als sie sich geduldig in die Schlange der Trauergäste einreihte. In einem kleinen Weidenkorb trug Prisca ein paar Opfergaben mit sich, die sie zunächst einem von den flavischen Sklaven überreichte, ehe sie sich neben den anwesenden Klageweibern am Fuße der Toten niederließ.


    "Ich wünsche dir Alles Gute auf deiner Reise, Antonia! Mögest du auch fortan wandeln im Elysium, so wirst du hier im Diesseits dennoch nie vergessen sein.", sprach Prisca murmelnd ein paar Worte des Abschieds. Anschließend verbeugte sie sich vor der Toten und erhob sich wieder um etwas abseits des Leichenbettes Aufstellung zu nehmen.

    Die Mimik ihres Gastes verriet nur wenig von den Emotionen des Senators und dennoch waren es kleine Details (z.B. das Streichen über das Kästchen und sein beschleunigte Atem), die den Flavier verrieten. Prisca konnte solche Gefühle sehr wohl nachvollziehen, nicht aber was der Senator jemals an diesem Widerling von Decimer hatte finden können. Aber gut, darüber zu urteilen stand ihr nicht zu und da mit der Übergabe des Kästchens nunmehr der Mantel des Schweigens über die Sache gezogen wurde, gab es diesbezüglich auch nichts mehr zu besprechen. Außerdem schien es Flavius Gracchus nun zurück in seine eigenen Hallen zu ziehen, um ungestört den Inhalt nach so langer Zeit wieder in Augenschein zu nehmen. Das war zumindest Prisca´s Vermutung, weshalb sie ihn auch nicht zurück halten wollte.


    "Ich fühle mich sehr geehrt von deinem Vertrauen und ich freue mich umso mehr, dass ich dir heute dein Eigentum zurück geben konnte. …. Ebenso habe ich deine Gesellschaft und unser Gespräch sehr genossen. Du bist mir und unserem Hause ein stets willkommener Gast und Freund", mit einem herzlichen Lächeln senkte Prisca das Haupt der Ehrerbietung wegen etwas tiefer als sonst, als sie ihren Gast mit den üblichen guten Wünschen verabschiedete: "Auf ein baldiges Wiedersehen Senator Flavius! Mögen die Götter dich und deine Familie vor allem Leid behüten, auf dass euch allzeit Glück und Gesundheit vergönnt ist." Zum Zeichen des Aufbruchs erhob sich Prisca aus ihrem Sessel, ohne dadurch zur allgemeinen Eile drängen zu wollen. Sicher gäbe es bald schon weitere Gelegenheiten für ein Wiedersehen - ob nun aus einem fröhlichem oder (leider) traurigem Anlass, das konnte zu dem Zeitpunkt natürlich niemand sagen.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Bei den Stammvätern handelt es sich bereits explizit um zwei Brüder und ihren Neffen, die allesamt abstammen von Marcus Aurelius Antoninus: Die Stammväter Ancius Aurelius Antoninus und Marcus Aurelius Cotta sind besagte Brüder. Der Stammvater Claudius Aurelius Crassus ist der Sohn von Caius Aurelius Crassus, der seinerseits ein Bruder der ersten beiden Stammväter ist. (Alles zu ersehen aus dem gegebenen Link.) ;)


    Vielen Dank für den Hinweis und den Link! =) (Da hätte ich eigentlich selbst drauf kommen können. :patsch: ^^)

    Zitat

    Original von Publius Vinicius Calenus
    Was die Aurelier angeht... dürfte wohl ein Relikt sein. Müssen wir schauen, wie wir das hingebastelt kriegen. Wenn tatsächlich alle drei Zweige miteinander verwandt sind, dann sollten wir sie eigentlich schon zusammenfassen.


    Wenn das irgendwie möglich ist, wäre ich dir dafür sehr dankbar. =) In dem Zusammenhang nur noch eine Frage: Was spräche denn dagegen die drei Stammbäume so stehen zu lassen. Bei den drei Stammvätern könnte es sich ja um drei Brüder gehandelt haben, die irgendwann im Reich getrennte Wege gegangen sind. So hatte ich es zumindest in der Vergangenheit immer verstanden, dass diese drei Stammbäume zusammen eine (Groß-)Familie bilden. Eine Familie mit gemeinsamen Wurzeln sozusagen, auch wenn sich deswegen nicht alle Aurelier unbedingt kennen müssen.

    Danke für die Aufklärung. Ich gehöre dann wohl auch zu denen, die gens und Familie immer verwechselt haben. Auf uns Aurelier (pardon, ich meine natürlich Aurelier 1,2 und 3) bezogen heißt das also, dass wir Jahre lang in ein und der selben villa gelebt haben und ein gemeinsames Familienspiel betrieben haben das es so gar nie hätte geben dürfen. Na toll ... ^^


    Und was genau verspricht man sich nun von der Trennung, außer, dass man der korrekten Begrifflichkeit damit Rechnung trägt? Noch mehr gleichnamige gentes die für sich stehen und die - mangels motivierten Spielern - irgendwann in der Versenkung verschwinden?


    Warum können die einzelnen Stammbäume denn nicht zumindest "entfernt" miteinander verwandt sein? Oder gab es vor 2000 Jahren tatsächlich auch schon so viele Schmids und Köhlers und Meiers unterschiedlicher Herkunft wie heute, sodass man dies im IR 1:1 nachbilden muss?


    Meiner Meinung nach wäre es dem gemeinsamen Zusammenspiel jedenfalls zuträglicher, wenn man es bei der bisherigen Anzahl der Familien belässt. Einen spielerischen Nutzen aus der Trennung kann zumindest ich nicht erkennen.

    "In zwei Tagen wissen wir mehr ..." Prisca nickte und seufzte leise. So lange müssten sie sich noch gedulden bis sie Gewissheit hatten. Um viele Angehörige und liebe Freunde hatte Prisca in der Vergangenheit getrauert und allein der Gedanke daran, dass in Manuta eine neue Hiobsbotschaft auf sie warten könnte ließ sie schaudern. Plötzlich hatte es Prisca gar nicht mehr so eilig nach Manuta zu kommen. Wäre dieser Ort hier nicht eigentlich perfekt um länger zu verweilen?, schoss es ihr spontan durch den Kopf, denn wohin Prisca auch blickte: Überall um sie herum schien alles so lebendig und harmonisch und wirkten die satten Farben der Wiesen, Bäume und des Himmels so berauschend, so wie das Rauschen des Windes selbst und wie die Stimmen der Natur, so als wäre dieser Ort für die Ewigkeit bestimmt.


    Angesichts dieser optischen und akustischen Eindrücke - die Prisca regelrecht in sich aufsog - entgingen ihr jegliche Anzeichen die womöglich Ahala´s Worte als nicht besonders glaubwürdig hätten erscheinen lassen. Vielmehr überkam Prisca eine seltsame Leichtigkeit, die sie zu folgender Bemerkung in Bezug auf seinen selbst geschätzten "Marktwert bei der römischen Damenwelt" hinreißen ließ:"Das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Vielleicht schneller als dir lieb ist" Prisca kicherte beschwingt als hätte sie ein Glas Wein zu viel erwischt. Dabei war es lediglich der Wunsch und das Verlangen endlich wieder das Schöne zu genießen, anstatt nur trüben Gedanken nachzuhängen. Das Leben ist schön ..! Und ich werde schließlich auch nicht jünger, musste Prisca sich eingestehen, gerade als Ahala sie nach ihrer Zukunft fragte:


    Auf ewig die trauernde Witwe geben? Nein das hatte sie wahrlich nicht vor angesichts der stetig verrinnenden Zeit. Noch war sie jung genug um von vielen Männern begehrt zu werden und da Prisca seit jeher den (körperlichen und sinnlichen) Freuden nicht abgeneigt war, würde sie die sich bietenden Gelegenheiten mit Sicherheit nicht verstreichen lassen. "Und ich …?", stellte Prisca sich die Frage noch einmal selbst ehe sie Ahala prompt zur Antwort gab: Nun. Vorausgesetzt MEIN eigener Marktwert ist bis zu unserer Rückkehr nicht allzu schlecht, dann werde ich mir mit Sicherheit das Angebot der römischen Männerwelt mal ansehen und gegebenenfalls den Marktwert der potenziellen Kandidaten im Detail prüfen. …." Das Wort "prüfen" betonte Prisca dabei besonders während sie Ahala mit einem seltsamen Funkeln in den Augen ansah.


    Für einen kurzen Augenblick überlagerte ihr Herzschlag sogar die umgebenden Klänge der Natur. Das was sie eben gesagt hatte war natürlich nur als Scherz zu verstehen! Zumindest "offiziell", denn für eine Patrizierin ziemte es sich nicht so zu sprechen, geschweige denn auch nur so zu denken und dennoch war da dieses Verlangen und die Lust in ihren Augen deutlich zu erkennen, wann immer sie es liebte schwach zu werden … und bei Ahala? ... Soll ich? …


    +++


    "HERRRRRR! … DAS RAD IST REPARIERT … WIR KÖNNEN WEITER. ...WENN WIR UNS BEEILEN KÖNNEN WIR NOCH VOR EINBRUCH DER DUNKELHEIT DEN NÄCHSTEN GASTHOF ERREICHEN.", schallte es plötzlich vom Hang so laut zu ihnen herab, dass selbst der Gesang der Vögel kurzzeitig verstummte. Prisca zuckte bei dem Geschrei regelrecht zusammen und sie blinzelte irritiert. Das feurige Funkeln in ihren Augen verlosch für den Moment, so wie sämtliche Gedanken an das "schöne Leben" und an die herrliche "Leichtigkeit des Seins" dem hinzugeben, sie drauf und dran gewesen war ...

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    Derartig schmeichelnde Worte waren Prisca nicht gänzlich fremd, jedoch klangen sie aus dem Munde eines Flaviers besonders wohltuend, weshalb sie sogleich verlegen wirkend den Blick kurz senkte. Vor Jahren, als junges Mädchen, wäre sie angesichts solch direkter Komplimente wahrscheinlich knallrot angelaufen und hätte ihr Tutor wohl argwöhnisch die Augenbrauen zusammengezogen, wären solche Worte nicht unmittelbar im Zusammenhang mit einem Heiratsabkommen gefallen. Schließlich galt es die heiratsfähigen Mädchen vo allem und jedem (Mann) abzuschotten, bis sich schließlich der Richtige für sie gefunden hatte. Doch diese Zeit lag bereits lange hinter Prisca und als Frau (und Witwe) genoss sie durchaus mehr Freiheiten, wenngleich für sie natürlich nach wie vor die Regeln der Familienoberhäupter galten.


    "Nun womöglich sind wir uns ja bereits vor Jahren einmal in Athen über den Weg gelaufen, ohne es zu wissen. Denn ich verbrachte dort ebenfalls geraume Zeit auf einer Studienreise. Im übrigen eine sehr schöne Stadt und ein interessantes Land an das ich mich gerne erinnere", erklärte Prisca nicht allzu ernst und im vertrauten Plauderton, der ihrer Meinung nach auf einer Feier wie dieser durchaus sein durfte.: "Tja und was deine Frage betrifft, … Vielleicht liegt es ja daran, dass man euch Flaviern so einiges nach sagt und man vermeiden wollte, dass ich wieder schwach werde." An Prisca´s Schmunzeln und ihrem verschwörerisch wirkendem Augenzwinkern war unschwer zu erkennen, dass sie mit ihrer leicht verruchten Bemerkung durchaus seinem Ego schmeicheln wollte. Und so weit hergeholt war die Bemerkung gar nicht, wenn Prisca an ihre Begegnungen mit zwei anderen Flaviern zurück dachte: Das Bad im Meer mit Aquilius oder Das zweite (zufällige) Treffen mit meinem Mann, als er mich halb nackt "bewundern" durfte. Oh je mein Onkel war deswegen ganz schön sauer gewesen und beinahe hätte er Piso den Hals umgedreht.


    Aber von diesen Geschichten konnte Scato natürlich nichts wissen (außer Aquilius bzw. Piso hätten ihm je von diesen Treffen erzählt). Sicher sein konnte sich Prisca diesbezüglich nicht und von daher war sie gespannt auf seine Reaktion und seine Antwort, ohne jedoch das Thema allzu sehr vertiefen zu wollen. Schließlich waren sie ja nicht allein. Zum Glück! Oder war es Pech? …