Ein großer Stein fiel Prisca vom Herzen. Zum einen, weil es wenigstens den Kindern gut ging und zum anderen, weil ihre Freundinnen zu ihr hielten und sie ihren Worten glauben schenkten. Wenigstens ein Trost, in dieser turbulenten, ungewissen und schweren Zeit die vor ihnen allen lag."Ich danke euch und vor allem dir, Serrana, für dein überaus freundliches Angebot. Es ehrt dich und ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!", bedankte sich Prisca mit einem offenen und ehrlichem Lächeln, ehe sie wieder ernster wurde und ebenfalls die Stimme senkte, als sie unweigerlich auf diesen Vesculairer zu sprechen kamen.
"Ich denke auch, dass wir uns vor diesem Kerl und seinen Plänen hüten sollten", bestätigte Prisca die Worte von Calvena, " Auch wenn er mit dem Tod des Kaisers nichts zu tun haben sollte, so ist und bleibt er einfach unberechenbar und zweifellos wird er von dieser Verschwörungsgeschichte profitieren und seine Macht noch weiter ausbauen. Wahrscheinlich wird er sich sogar zum neuen Kaiser ausrufen lassen, nachdem nun die kaiserliche Familie tot ist und die meisten Senatoren aus Rom geflohen sind. Wer sollte ihn auch daran hindern wollen? ... Ach, hätten wir doch damals nur unseren Plan in die Tat umgesetzt, wer weiß, was dann heute wäre ... ", meinte die Aurelia resigniert klingend und unbeabsichtigt rutschte ihr eine Andeutung bezüglich des Planes heraus, den sie und Calvena ursprünglich einmal gesponnen hatten.
Wobei 'Plan' und 'Vorhaben' eher übertriebene Bezeichnungen sind für die etwas blauäugige Annahme, dem Vescularier eine Konkubine ins Bett zu legen um ihn von dieser ausspionieren zu lassen. Als Prisca merkte worauf sie da gerade angespielt hatte, biss sie sich schnell auf die Zunge und warf einen entschuldigenden Blick in die Runde. Vor allem zu Clara, die ja von dieser Geschichte rein gar nichts wusste.
"Ehm, was ich eigentlich gerade sagen wollte …", versuchte die Aurelia nun schnell wieder von dem eben Gesagten abzulenken: " Ich denke, dass wir Aurelii und die Flavii , nicht zuletzt wegen unseres Namens, in nächster Zeit einen besonders schweren Stand in Rom haben werden, so lange Salinator hier das Sagen hat. Von daher muss ich dein lieb gemeintes Angebot leider ablehnen, Serrana, so sehr es mich auch gefreut hätte ganz in eurer Nähe zu sein. Aber ich möchte nicht riskieren, dass deine Familie am Ende wegen mir in Schwierigkeiten kommt. Außerdem habe ich vor kurzem erst Nachricht von meinem Cousin Ursus erhalten. Wie ihr vielleicht wisst, leistet er gerade sein Tribunat in Mantua und er rät mir, umgehend die Stadt zu verlassen. Ich werde seinen Rat wohl befolgen werde ich Rom sehr wahrscheinlich bald wieder verlassen müsen und das war auch mit ein Grund weshalb ich euch heute hierher eingeladen habe, nämlich … um mich von euch zu verabschieden", eröffnete Prisca ihren Freundinnen was sie vor hatte und ihre Augen glänzten verräterisch dabei, da sie Calvena, Serrana und Clara schon jetzt sehr vermisste.
occ: edit - Zeitschiene etwas verschoben, damit es besser ins weitere Geschehen passt.