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Einar
Die Nachricht von den eindringenden Soldaten machte schnell die Runde und wie es sich für einen guten Leibwächter gehörte, machten sich Einar sofort auf die Suche nach der Herrin, um sie - wenn nötig - mit seinem Leben zu beschützen. Eine Wahnsinnstat wäre dies zwar, sich gegen die Soldaten zu stellen, aber es war eben seine Bestimmung, unter allen Umständen für die Unversehrtheit der Aurelia einzustehen. Nur wo steckte diese Römerin gerade und, wo war sein Kumpel Bernulf eigentlich? Sicher steckte er mal wieder in der Küche - wo sonst. "Warum bist du nicht bei der Herrin?", knurrte Einar genervt als er feststellen musste, dass sein Kamerad Bernulf mal wieder in der culina herum lungerte und mit den Küchensklavinnen flirtete, anstatt seine Arbeit zu tun. "Falls du es noch nicht mitbekommen haben solltest, … die Eisenköpfe"(Einars´ spöttische Bezeichnung für römische Soldaten, ihrer Helme wegen) "sind da und sie durchsuchen bereits die villa, während du dich hier mit deiner Kleinen vergnügst", klärte der Germane seinen verdutzten Kumpel auf, indem er ihm eine Kopfnuss verpasste und gleichzeitig die Nubierin beiseite schubste, die es sich auf Bernulfs Schoss bequem gemacht hatte. "Au! Ich? Wieso ich? Ich dachte du warst damit dran, sie zu bewachen", verteidigte Bernulf sich, die Stirn reibend und keiner Schuld bewusst. "Du sollst nicht denken. Überlass das gefälligst mir, verstanden?! Und jetzt sieh zu, dass du sie irgendwo findest, ehe unsere kleine valkyrja" (wiederum die saloppe Bezeichnung für die Aurelia)"irgend eine Dummheit begeht. Ich werde oben in ihren Gemächern nach ihr suchen und du suchst sie im Garten", befahl Einar und machte sich ohne Umschweife auf den besagten Weg.
Dort angekommen fand der Germane allerdings keine Aurelia vor, sondern nur Esther und ihre Tochter und gerade als er sich wieder abwenden und weiter suchen wollte, wurde er von Esthers Worten gestoppt. "Sie hat was?", bedachte Einar die Frau leicht irritiert, ehe sich seine Miene in gewohnter Weise verfinsterte. "Ich bin doch nicht dein Lastesel, Weib!", knurrte Einar die Ägypterin grimmig an, wobei man ihm seine Worte nicht übel nehmen durfte, zumal er damit lediglich klar stellen wollte wer er war. Eigentlich mochte er die Frau ganz gerne und natürlich half er ihr, nachdem er seinen Unmut kund getan hatte. Also nahm er den Beutel, hängte ihn sich um und hob die zierliche Tilla, in erstaunlich behutsamer Weise auf seine Arme. "Also los. Bleib dicht bei mir!" So beladen marschierte Einar los, wobei er nicht den Weg zum Ausgang wählte, sondern den in Richtung der Sklavenquartiere . "Ich denke nicht, dass wir unbemerkt verschwinden können, so lange die Eisenköpfe hier herum schwirren. Besser wir warten in den Sklavenquartieren ab und hoffen, dass sie dort nicht so genau suchen werden", erklärte Einar seiner Begleitung seinen Plan, während er geschickt jeden Winkel und Seitengang nutzte, um unbemerkt zu den Unterkünften zu gelangen ...