Beiträge von Aurelia Prisca

    Melde mich nachträglich für die vergangenen zwei Wochen ab (sorry, dass ich mich erst jetzt melde) und verlängere bis vsl. Ende Oktober. Ich hoffe das RL lässt mir dann wieder mehr Zeit und Muse.

    Wie hatte Mutter ihr das immer so schön erklärt? Wenn du einen Mann so richtig um den Finger wickeln willst, musst du ihm zuerst Honig um den Mund schmieren. Nun hegte die Aurelia in dieser Hinsicht natürlich keinerlei Absichten oder Hintergedanken, jedoch beobachtete sie es zu gerne wenn ihre Worte offenbar die gewünschte Wirkung zeigten, so wie gerade das zufriedene Lächeln auf Ahalas Gesicht und seine Blicke mit denen er, verstohlen, ihrer Erscheinung schmeichelte ohne dabei unbedingt in ihr Gesicht zu schauen. Priscas anfängliche Zweifel, er wäre der Damenwelt eventuell nicht zugetan, waren jedenfalls verschwunden und sie konnte sich gut vorstellen, dass er mit seinem Charme und Witz Erfolg haben würde. In der Karriere ebenso wie bei den Frauen - so er denn irgendwann eine Heirat ernsthaft in Betracht ziehen würde. "Nun es war natürlich nicht meine Absicht, dich zu irgend etwas überreden zu wollen, Tiberius, aber deinen Worten nach muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen, was das betrifft ....", reagierte Prisca mit einem amüsiertem Lächeln und einem Augenzwinkern auf sein "Versprechen" hin. Sie genoss dieses harmlose Geplänkel mit dem jungen Tiberer, mehr war es ja nicht, denn im Grunde gingen sie seine persönlichen Pläne und Absichten überhaupt nichts an. Jedoch hatte Prisca nicht den Eindruck, dass er sie und ihre Worte diesbezüglich ernst nahm, geschweige denn dachte, sie wolle ihn eventuell "verkuppeln".


    Leider gab es noch ein weiteres, ein ernsteres, Thema über das sie "plaudern" mussten, beziehungsweise ein Schriftstück das sie zu unterzeichnen hätte, damit die Erbschaftsangelegenheit rechtens wäre. Das wäre alles?. "Natürlich …", nahm Prisca das Dokument entgegen, überflog das Geschriebene schnell und nahm dann eine von den bereit liegenden Rohrfedern, um ihre Unterschrift darunter zu setzen. "Gut. Damit wäre diese Angelegenheit also erledigt.", reichte sie das Schriftstück anschließend an Ahala zurück und erhob sich damit vom Stuhl, um die Verabschiedung einzuleiten:" Dann will ich dich auch gar nicht mehr länger aufhalten, Tiberus.", schenkte Prisca ihm ein offenen Lächeln: "Ich hoffe, wir sehen uns bald einmal wieder und finden mehr Zeit, über angenehmere Dinge als Erbangelegenheiten zu reden. Zu den Spielen oder den meditrinalia vielleicht? Oder bei einer gemütlichen cena unrerer Familien ...", hielt die Aurelia optional mal ein paar Gelegenheiten offen, bei denen sie und ihre Familien sich durchaus wiedersehen könnten.

    In der Tat wusste Prisca selbst nicht genau, wie viele Ländereien, samt Grundbesitz und Inventar sie tatsächlich besaß und es interessierte sie auch nicht sonderlich. Hauptsache die Sesterzen klimperten ordentlich in der Geldtruhe. Was sie auch taten da üblicher Weise alles in geregelten Bahnen lief und sich zuverlässige Verwalter vor Ort um den Besitz der Aurelia kümmerten. Außerdem vertrat sie nach außen hin - insbesondere bei größeren geschäftlichen Entscheidungen und Abschlüssen - stets ihr Tutor, ihr lieber Cousin Ursus, dem Prisca in diesen Dingen blind vertraute und dessen Rat sie in der Regel auch befolgte. Da ihr Cousin jedoch leider noch immer in Mantua stationiert war und es viel zu lange gedauert hätte ihn zu informieren, entschied die junge Aurelia kurzerhand selbst, ihren custodes nach Antium zu schicken damit dieser dort nach dem Rechten sehen konnte.


    Nun war Hektor zurück und Prisca hörte aufmerksam zu was er zu erzählen hatte. Ach ja das Gestüt bei Antium, fiel es ihr wieder ein, wobei der aufgezählte Verlust die Aurelia nicht sonderlich schockierte. Zehn Pferde? - das war ärgerlich. Vier Sklaven? - das war egal. Nur schade um Caecus den Verwalter, dachte Prisca und winkte schließlich ab. "Nun gut, der Verlust schmerzt mich nicht besonders. Ich werde später darüber entscheiden, sobald Ursus zurück in Rom ist und ich ihn um Rat fragen kann ", vertagte sie kurzerhand alle weiteren Entscheidungen. Ein Gestüt mehr oder weniger fiel nicht ins Gewicht und das Anwesen (so schön es auch am Meer gelegen war) stellte nicht das primäre Reiseziel der jungen Patrizierin dar.


    Dann aber machte Prisca große Augen als ihr zum Schluss eine völlig verstörte Sklavin vorgeführt wurde.Wie bitte? Du schleppst mir hier ein Ding an, das kaum auf eigenen Beinen stehen kann?, warf Prisca ihrem Leibwächter einen bösen Blick zu, doch nachdem sie die junge Frau kurz in Augenschein genommen hatte fand sie sein eigenmächtiges Handeln gar nicht mehr so verkehrt. Das junge Ding machte einen ganz brauchbaren Eindruck und eigentlich hatte Prisca ohnehin vor gehabt noch eine weitere Leibsklavin anzuschaffen, da Saba natürlich auch den Verwandten in der villa Aurelia weiterhin zur Verfügung stehen sollte.


    "Schon gut. Du kannst gehen, Hektor! … Und sage Tilla Bescheid, dass ich sie sofort sehen will!", gab Prisca ihrem Leibwächter mit einem Wink zu verstehen, dass er nicht mehr gebraucht würde und ohne ihn weiter zu beachten, widmete sie stattdessen ihre ganze Aufmerksamkeit der verstört wirkenden Sklavin, die stumm mitten im Zimmer stand.


    "Komm her und zeig dich!", forderte Prisca in einem deutlich sanfteren Tonfall, anders als sie es bei Hektor zu tun pflegte, und winkte mit der Rechten die Neue zu sich: "Dein Name ist also Mara. Wie alt bist du? Woher kommst du und wie lange bist du schon in Diensten? Hat Caecus dich gekauft und welche Fähigkeiten besitzt du?, stellte Prisca eine ganze Reihe von neugierigen Fragen auf einmal und erwartete eben so prompte Antworten, da sie ihre kostbare Zeit nicht ewig für eine einfache Sklavin verschwenden wollte. ...

    Dank Tillas Hilfe schaffte es Prisca dieses Mal auf die Beine, wobei sie die Zähne zusammen beissen musste, um dem Schwindel und den nachgebenden Beinen zu trotzen. Mühsam - aber immerhin schaffte es die Aurelia sogar einmal auf und ab zu gehen, ehe sie wieder eine Pause einlegen musste. "Ich hoffe du verlangst jetzt nicht auch noch, dass ich vor dir tanze oder herum springe?!", presste die Aurelia völlig außer Atem hervor, dem Arzt gleichzeitig einen giftigen Blick zu werfend. Sie war ihm nicht einmal böse, dass er sie hier so herum scheuchte vielmehr ärgerte sie sich über die eigene Schwäche, die sie zeigte.


    "Oh nein nein nein. So etwas würde ich doch niemals von dir verlangen Herrin", hob Galvanus sofort beschwichtigend die Hände, wobei sein gütiges Lächeln deutlich machte, dass er ihre Stichelei nicht allzu ernst nahm. "Du darfst dich wieder setzen. Ich bin sehr zufrieden mit dem was ich sehe", nickte Galvanus und deutete beiläufig auf die Kline, um sich derweil wieder seinen zahlreichen Töpfchen und Schälchen zu widmen. "Zu gütig", zischte Prisca auf seine Worte hin und verharrte noch einen Moment im stehen ehe sie Tilla andeutete, dass sie lieber in einem der Korbsessel Platz nehmen wollte. "Und wie ist nun dein Befund, Galvanus?", richtete sie schließlich das Wort wieder an ihren Arzt. Dieses Mal zitterte ihre Stimme hörbar, jedoch vor Anstrengung oder Wut, sondern weil ihr eine brennende Frage auf der Zunge lag: "Abgesehen davon, dass du mit meinen Fortschritten zufrieden bist, … sag mir, ...werde ich wieder Kinder bekommen können?" Priscas Miene war voller Sorge und Angst, war sie innerlich doch bereits auf das Schlimmste gefasst und dementsprechend drängte es sie endlich nach Gewissheit.


    "Kinder? …. Hmmm", murmelte Galvanus noch völlig in seine Arbeit vertieft, womit er unabsichtlich die blanken Nerven der Aurelia noch mehr strapazierte. "Ja Kinder! Nun sag endlich was mit mir los ist!" - "Nun ….", drehte der Arzt sich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zu seiner Patientin um und lächelte breit: "Aber ja doch! Natürlich kannst du noch Kinder bekommen. Soweit ich das - meinen Untersuchungen und meiner langjährigen Erfahrung nach - beurteilen kann, hat dein Körper keinen bleibenden Schaden genommen. Naja, sicherlich fühlst du dich momentan sehr schwach und deine Seele trauert noch immer, aber das ist ganz normal nach so einem … ehm, du weißt schon", versuchte Galvanus, mit der Hand in der Luft herum wedelnd, diesen "Vorfall" schnell als vergangen abzutun. "Hier! Ich habe dir ein Stärkungsmittel gemischt. Nimm dreimal täglich einen Löffel davon, verdünnt in Wasser, bis es aufgebraucht ist. Meide noch ein wenig den Wein. Geh an die frische Luft und versuche dich mit schönen Dingen abzulenken. Halte dich an meine Weisungen und alles wird gut", verordnete Galvanus sein Rezept und reichte damit den Beutel mit der Medizin an Tilla weiter. Dann machte Galvanus eine Pause und hob erwartungsvoll die Brauen in der Hoffnung, dass die Aurelia ihn nunmehr aus seinen Diensten entlassen und entlohnen würde.


    "Und alles wird gut … Aha, so einfach ist das also ", schnaubte Prisca nur wenig amüsiert über seine Worte. Innerlich atmete sie jedoch auf und ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen als sie hörte, dass sie noch Kinder zur Welt bringen könne. Warum also sich über diesen Kerl weiter aufregen. "Für diesen Ratschlag erwartest du hoffentlich kein Extra-Honorar.", fügte Prisca schließlich sarkastisch klingend hinzu und winkte genervt ab. "Aber gut, ich werde deine Anweisungen befolgen. Ich danke dir für deine Dienste, Galvanus. Nun geh und lass dir deinen Lohn auszahlen. Ich hoffe wir sehen uns so bald nicht wieder!" und schickte ihn, samt seinem Sklaven und der vielen Utensilien, endgültig fort.


    Nachdem der Arzt gegangen war winkte Prisca ihre Sklavin zu sich und deutete an, dass sie sich wieder erheben möchte. "Tilla! Ich möchte ein bisschen im Garten spazieren gehen. Zu dem Löwenbrunnen! Ich möchte sehen wie weit die Bauarbeiten sind", forderte die Aurelia spontan und voller Tatendrang. Das Ziel sollte jener Ort sein, an dem sie ihrem Mann (nach seiner langen Krankheit) das erste Mal wieder begegnet war und ohne recht zu wissen warum, zog es Prisca geradewegs dorthin.

    Die ludi romani waren ein Ereignis das man nicht leichtfertig verpasste, sofern man in Rom weilte und nicht gerade durch Bettlägerigkeit oder anderen misslichen Umständen verhindert war. Tja, wirklich gesund fühlte sich Prisca zwar nicht aber auch nicht mehr so krank, dass sie dieses Ereignis deswegen hätte versäumen wollen. Also hatte sich die Aurelia dazu aufgerafft und war mit ihrem Gefolge hierher gekommen, um den Spielen von der flavischen Loge aus bei zu wohnen. Sie war wohl eine der Ersten aus der Familie ihres Ehemannes und deshalb suchte sich die Aurelia einen Platz aus, von wo aus sie einen guten Blick über die Menge und auf die Arena hatte. Wer wohl heute alles hier wäre? Neugierig schweiften Priscas Blicke umher, während sie es sich mit einem Becher verdünnten Weines in der Hand bequem machte.


    Die Aufführung der Theatergruppe war ganz nach Priscas Geschmack und auch die Opferzeremonie und den Auftritt des Präfekten verfolgte sie mit regem Interesse. Es tat wirklich gut, wieder am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen und es lenkte überdies von den trüben Gedanken ab, die die Aurelia meistens noch in der Nacht überkamen. Aber zumindest bei diesem Spektakel hier blieb keine Zeit darüber zu grübeln, auch wenn die Gesichtszüge der Aurelia zwischendurch immer wieder gedankenverloren wirkten ...

    Mit einiger Verwunderung höre Prisca ihrer Sklavin zu und verstand nur die Hälfte von dem was Tilla sagte. Kein Wunder, schließlich fehlte ihr noch etwas die Orientierung. Nur soviel bekam sie mit, dass man sie anscheinend die letzten Tage ziemlich herum gehoben haben musste und, dass ihr Ehemann leider nicht so oft an ihrer Seite gewacht hatte, wie sie es in ihrem tiefsten Inneren erhofft hatte. Die Geschäfte gehen nun mal vor., redete sich Prisca ein und seufzte leise. Ob ihr Mann sie am Ende nicht mehr liebte, weil sie sein Kind verloren hatte? Fing sie an im Gedanken nach anderen Gründen zu suchen, weshalb er selbst jetzt nicht hier bei ihr war. "Nur" Tilla, ihre getreue Sklavin, war da sie und kümmerte sich wirklich rührend um ihr Wohl.


    Prisca blickte auf die Hände ihrer Sklavin, als diese liebevoll ihren Handrücken streichelten und schließlich ergriff sie die Hand und drückte sie leicht. Ein stummer Dank zwar nur, aber eine Geste der Wertschätzung für die all die Dienste die Tilla ihr erwiesen hatte. "Nein es hätte mir ganz sicher nicht gefallen den ganzen Tag über im Bett zu liegen. Das mit der Kline war eine gute Idee von dir", lobte Prisca den Einfall ihrer Sklavin mit einem Lächeln und betrachtete dabei die Konstruktion, welche man extra für sie gebaut hatte. Zugegeben eine sehr komfortable Lösung, nur wollte Prisca nicht länger wie eine kranke alte Frau herum getragen werden.


    Beherzt verstärkte die Aurelia den Griff um Tillas Hand, in der Absicht mit ihrer Hilfe aufzustehen, doch schon im Ansatz spürte sie, dass dieser Versuch zum scheitern verurteilt war. Sofort begannen schwarze Flecken vor ihren Augen herum zu tanzen, die Beine gaben nach und alles drehte sich. "Oh! M.. m..mir wird .. so .. schwindelig.", fiel Prisca leise stöhnend zurück auf die Liege und hielt dabei die Hand an die Stirn. Wie beschämend es doch war, so schwach und hilflos zu sein. Prisca schloss die Augen, presste die Lippen aufeinander und amtete ein paar mal tief durch die Nase durch. Langsam wurde es wieder besser. Bring mir etwas Wasser!", bat sie ihre Sklavin um einen Schluck zu trinken und hoffte, dass es damit gleich besser werden würde.


    "Was seh ich denn da? Aurelia! Oh welch eine Freude dich endlich wach zu sehen! ", trällerte in dem Augenblick eine wohl bekannte Stimme ganz in der Nähe los. Schnaufend näherte sich der füllige medicus mit kleinen tippelnden Schritten, sein Gesicht leicht gerötet aber mit einem stahlenden Lachen darauf. War es echte Freude oder mehr die Erleichterung darüber, dass seine hochgestellte Patientin offensichtlich über den Berg war? Eine tote Patrizierin als Patientin wäre schließlich kein gutes Aushängeschild für seinen guten Ruf und dieser war bis dato unbescholten, angesichts seiner langjährigen Erfahrung. Mit ein Grund, warum Prisca gerade ihn mit auf der Liste der Leibärzte führte.


    "Nun ich kann nicht unbedingt behaupten, dass ich mich freue dich zu sehen, Galvanus. Was sicherlich daran liegen mag, dass es mir jedesmal schlecht geht wenn du mich besuchst.", grüßte Prisca den Arzt mit matter Stimme zwar, aber in der typischen Art wie sie es bei ihm stets zu tun pflegte. Galvanus lachte laut auf, denn er kannte diese kleinen Sticheleien und nahm es nicht weiter persönlich. "Hahaha! Wie ich sehe hast du deinen Humor nicht verloren, Aurelia. Ein gutes Zeichen. Ein sehr gutes Zeichen! Da bleibt nicht mehr viel für mich zu tun", erwiderte Galvanus eine leichte Verbeugung andeutend ehe er seinen Sklaven den Wink gab, seine mitgebrachten Utensilien auf einem der nahestehenden Tische auszubreiten. Mehr zur Schau denn eigentlich war der griechische Gelehrte überzeugt, dass es nicht mehr viel zu untersuchen gäbe. Sicher war die Aurelia noch sehr schwach, doch das kam hauptsächlich vom vielen Liegen. Körperlich fehlte ihr nichts, soweit hatte er sich bereits bei seinen vorangegangenen Untersuchungen überzeugt. "Nun denn, wollen wir mit der Untersuchung beginnen, Werteste?", fragte Galvanus deshalb geschäftig nach. Er wollte keine Zeit verlieren, denn er hatte noch einige Hausbesuche vor sich und so legte er auch sofort los, nachdem Prisca ihm mit einem Nicken zugestimmt hatte.


    "Du da!", deutete er auf Tilla. "Hilf deiner Herrin auf. Ich möchte, dass sie ein paar Schritte vor mir auf und ab geht!", war seine erste Anweisung um zu sehen, wie stark oder schwach seine Patientin tatsächlich auf den Beinen war. Während Galvanus die Frauen im Auge behielt machte er sich gleichzeitig daran, seine mitgebrachten Töpfchen und Schalen nach einem passenden Stärkungsmittel abzusuchen.

    Wann genau Prisca den Punkt erreichte, an dem ein Ruck durch ihren Körper und Geist ging und die Tür zurück in das Leben aufgestossen wurde, konnte sie selbst nicht sagen. Die Erinnerung an die Geschehnisse der vergangenen Tage war- wenn überhaupt - nur schleierhaft vorhanden: Der Königssohn, ihr vergeblicher Kampf gegen die Furien, die Gefangenschaft in Ketten in einem dunklen Kerker, aus dem es kein entkommen gab (respektive: Der Besuch des Flaviers, Der tägliche "Kampf "mit Tilla und Saba, die Bettlägerigkeit). Als hätte sie das Alles nur geträumt. Ein unerfüllter Traum, leider, wie die Aurelia feststellen musste als sie schließlich in die Realität zurück kehrte, doch ein Zurück gab es nicht (mehr) für sie. Alle Tränen die sie hatte, waren irgendwann vergossen und sie kapitulierte letzendlich vor der Frage nach dem 'Warum'. Warum ich, warum mein Kind, warum nur ...? Was geschehen war ließe sich nicht mehr ändern und egal wie schmerzhaft die Erinnerung auch für immer sein würde, letztendlich blieb ihr nur eine Wahl: Weiter so vor sich hin zu siechen - oder dem eigenen Leben ein Ende zu bereiten. Nur im Tod wäre alles für immer vorbei. Für immer? Nein! Es gab noch eine weitere Alternative: Das Leben selbst und der Glaube an die Zukunft. Ja! Prisca wollte leben! Sie wollte Kinder und sie wollte alles daran setzen eines Tages ein neues Leben auf diese Welt zu bringen. Das war ihr sehnlichster Wunsch und dafür war sie bereit den eigenen Tod klaglos in Kauf zu nehmen. Aber keine Sekunde eher, bis sie nicht das Schreien ihres Kindes vernommen hätte!


    So sei es! ,besiegelte Prisca eines Morgens für sich den Pakt mit dem Leben und schritt durch die Türe hindurch zurück in ihr "neues altes Leben"


    Die Aurelia öffnete die Augen, blickte in das Gesicht ihrer treuen Leibsklavin und nahm zum ersten Mal seit Tagen wieder bewusst die Umgebung wahr. Ich soll das gewesen sein? Dann muss ich wohl ziemlich weggetreten gewesen sein, wunderte sich Prisca zwar über das Veilchen unter Tillas Auge, doch eine Entschuldigung gab es dafür selbstverständlich keine. Etwas mulmig war der Aurelia allerdings schon, nicht nur weil sie sich schwach fühlte, sondern auch weil sie daran denken musste, wie hilflos sie die ganze Zeit über dagelegen haben muss. Du meine Güte. Wer hat mich denn gebadet und angezogen und wie habe ich das angestellt, wenn ich mal aufs … musste ich doch?, überlegte Prisca peinlich berührt über diese "Schwächen" die sie offensichtlich gezeigt hatte. Nur gut, dass niemand, außer dem Arzt, meinen Sklavinnen und Piso, meine Unpässlichkeit mitbekommen zu haben scheint. Hoffe ich zumindest … War da noch jemand gewesen? Vor ein paar Tagen? Oder täuschte sie sich da angesichts der Tatsache, dass sie augenblicklich hier im Garten saß und sich "nur" beobachtet fühlte von den vielen Sklavenaugen, die naturgemäß stets die Herrschaften und deren Wohl im Blickfeld hatten.


    Wahrscheinlich ist es so … noch etwas ungewohnt. Nachdenklich auf der Unterlippe kauend, starrte Prisca vor sich ins Leere und versuchte weiter Licht ins Dunkel ihrer Erinnerung zu bringen. Für einen Moment mochte sie deshalb wieder abwesend wirken, wie noch vor Tagen, bis die geflüsterten Worte ihrer Sklavin sie dieses Mal rascher in die Gegenwart zurück holten.


    "Wie bitte?", sah Prisca aus ihren Gedanken auf und gleich wieder hinaub auf ihre Hände, in die Tilla eine Rose gelegt hatte. Vorsichtig nahm sie die zarte Blüte mit dem betörenden Duft zwischen die Finger und hob sie an die Nase. "Mmm …ja sie duftet herrlich ...", entgegnete Prisca ihrer Sklavin dann mit trauriger Stimme und erst als ihre Augen hinüber zu besagtem Rosenbusch wanderten kam ein wages Lächeln hinzu: "Ja. Das ist wirklich ein sehr schöner Rosenbusch! ... Hast du ihn extra für mich gepflanzt? … Warst du eigentlich die ganze Zeit über an meinem Bett und war mein Mann auch oft bei mir? … W..wie habe ich mich denn eigentlich benommen? ", drängten sich ihr spontan so viele Fragen auf die sie, mit großen Augen und einer Mischung aus Dankbarkeit und Unwohlsein in ihnen, nacheinander zu stellen versuchte.

    Aufmerksam lauschte Saba den Erklärungen ihrer Kollegin, beziehungsweise las sie die geflüsterten Worte von Tillas Lippen ab. Das funktionierte ganz gut, schließlich mussten sich die Sklaven sehr oft flüsternd oder nur mit Gesten untereinander verständigen, um nicht störend auf die Herrschaften zu wirken. "Du meinst sie ist komplett weggetreten?", formulierte es Saba ein wenig krasser während sie mit dem rechten Zeigefinger kleine kreisende Bewegungen an der Stirn vollführte. Skeptisch beäugte sie die Aurelia, die wieder friedlich zu schlafen schien und zuckte dann mit den Schultern. "Natürlich halten wir zusammen und helfen ihr. Was bleibt uns anderes übrig?! Wir sind ihre Sklavinnen.", bestätigte sie grinsend ihre Mithilfe und überlegte, wie sie das anstellen wollten. "Und was machen wir wenn sie sich wehrt? Bist du sicher, dass wir das alls mit ihr tun dürfen. Was sagt denn der Arzt dazu?", wollte sie lediglich sicher gehen, dass sie nichts täten was die Herrin oder die übrigen Herrschaften erzürnen könnte. Speziell diese Flavier! Schließlich war hier vor kurzem eine Sklavin getötet worden, bloß weil ihr irgend etwas wertvolles runter gefallen war - zumindest war ihr das so in etwa zu Ohren gekommen.


    Saba kam allerdings nicht dazu Tilla danach zu fragen, da es plötzlich an der Türe klopfte. "Qui..Fla..Flaccus WER? Was will der?", stieß sie sogleich erschrocken aus alsTilla ihr hektisch klar zu machen versuchte, dass Flavius Flaccus vor der Türe stünde und sie rasch die Herrin schön machen sollten. "Spinnst du? Wie soll ich das machen?" Schon war Saba aufgesprungen und lief aufgeregt im Zimmer umher, bis sie endlich einen Kamm fand. "Frisieren?" … und das in Sekunden?? Wie stellte Tilla sich das vor? Auch noch schminken und "was ist mit ihrem Gewand?" Saba warf Tilla einen entgeisterten Blick zu als hätte diese plötzlich den Verstand verloren - gehorchte aber.


    "Oh je, ohje, oh jemine.… Oh schlaf Herrin, bitte schlaf! … Oh schlaf du nur ruhig weiter, …ja?", jammerte Saba dann leise vor sich hin, während sie mit zittrigen Händen versuchte das Haar in Windeseile zurecht zu kämmen und zwangsläufig den Kopf immer wieder hin und her bewegen musste. "Meinst du das passt so? Herrje, wenn der Herr sie so sieht und sie irgendwann erfährt, dass ER sie so gesehen hat wird sie uns höchtpersönlich umbringen!", prophezeite die Ornatrix ihr und Tilla den Untergang, aber es half nichts und, naja…. irgendwie schafften sie es dann doch die Herrin einigermaßen passabel aussehen zu lassen, ehe der Herr den Raum betrat um der Kranken seine Aufwartung zu machen. Saba zog sich derweil etwas zurück in eine Ecke und beobachtete nur was er und Tilla taten. Hätten die Gebrüder Grimm damals bereits gelebt so hätte die Szene fast so gewirkt wie die Geschichte vom Schneewittchen, als diese im Glas-Sarg lag und der Prinz sie zu wecken versuchte. Fehlten eigentlich nur noch die sieben Zwerge ...


    … anstelle der zwei Sklavinnen, die wirkliches Glück hatten! Denn die Aurelia war derart erschöpft, dass sie tatsächlich schlief und rein gar nichts mitbekam von dem, was sich da in ihrem Zimmer abspielte. Lediglich der Duft der Rosen schaffte es ihr Unterbewusstsein zu erreichen und ließ die Gesichtszüge der Schlafenden entspannter wirken, träumte sie doch augenblicklich von einem Meer aus Rosenblüten, auf dem sie gebettet lag. Behütet in den Armen eines Königssohnes der sie hielt und ihr Geborgenheit schenkte. Seine angenehm sanfte Stimme kam Prisca so bekannt vor, doch konnte sie nicht sagen weshalb. Er redete zu ihr und obwohl sie ihn nicht verstand, tat es gut ihm zuzuhören. [SIZE=7]"Wer bist du? ... Geh nicht!... lass mich nicht allein"[/SIZE], murmelte Prisca ganz im Unterbewusstsein während sie weiter tief und fest schlief und die Stimme irgendwann wieder verstummte.


    Nachdem der Flavier wieder gegangen war, atmete Saba erst einmal tief durch und schüttelte den Kopf. "Nett? .. Das, ... das war...", rang sie vergeblich nach Worten. Sichtlich erschöpft ließ sie sich, gegenüber von Tilla, auf dem Bett nieder und winkte energisch ab: "Oh nein, den Saft flößt du ihr schön selbst ein. Mir ist schlecht und meine Hände zittern jetzt noch. " und hielt demonstrativ beide Hände hoch. Noch nie hatte Saba es in so kurzer Zeit angestellt, einer Herrin die Haare zu richten, die zudem nicht in der Lage war, das Werk abschließend zu beurteilen. Ihr war nicht wohl, ganz und gar nicht wohl, bei dem Gedanken, dass die Herrin eventuell sehr schlechte Laune haben könnte (falls sie denn je wieder erwachte) ...


    [SIZE=7]edits: tippEX *sfz*[/SIZE]

    Zitat

    Original von Quintus Flavius Flaccus


    Humorvolle und dennoch anspruchsvolle Konversationen. Ja das liebte Prisca, so wie sie auch gedankliche Phantastereien, oder auch geheime Verschwörungen liebte. Letzteres natürlich nur in selteneren Fällen und dann auch nur mit absolut vertrauenswürdigen Personen. Wobei sich die Frage, ob Flaccus eine vertrauenswürdige Person wäre, augenblicklich nicht stellte, sondern Prisca rein von seinem symphatischen Auftreten angetan war. Alles weitere wären bloß Gedankenspiele, wie die Vorstellung von der Göttin Aphrodite als potentielle Gattin, an der Seite des Flaviers.


    Oh ja, mein Mann wäre mit Sicherheit verstört darüber. Und Flavius Gracchus?"Meinst du? Hmm, ja das könnte durchaus passieren ...", tippte Prisca nachdenklich den Finger an die Lippen, ehe sie erheitert über Flaccus´ Bemerkung zu kichern begann:"Nein ich finde auch, dass wir den Beiden allein ihrer Ämter wegen keine Göttin ins Haus holen sollten. Schade eigentlich, ich hätte jedenfalls gerne einmal eine Göttin persönlich kennen gelernt." Ob diese in punkto Schönheit konkurrieren könnte, ließ die Aurelia dahin gestellt, war es doch ohnehin nur eine vergnügliche Plauderei, die sie da anstellten. Was hätte außerdem eine echte Göttin schon zu bieten, was sie nicht auch zu bieten hätte? …


    Nachdem Flaccus sein eigenes Licht ein wenig unter den Scheffel stellte (auch wenn er es sicher scherzhaft gemeint hatte, dass er den Ansprüchen sicher nicht genüge) fühlte sich Prisca dazu veranlasst, ein wenig an sein männliches Ego zu appellieren:"Warum denn so bescheiden, mein lieber Flavius? Du entstammst einer der angesehensten Familien des Imperiums, du bis jung, gut aussehend und wirst zweifellos eine bedeutende Stellung im Reich inne haben …" Herrje, jetzt mache ich ihm schon Komplimente und sehe seine Zukunft voraus…, schalt Prisca sich hinter ihrem offenen Lächeln ob ihrer aufreizenden Art, mit der sie sich augenblicklich gab, wohlwissend, dass sie als glücklich verheiratete Frau über jeden Zweifel erhaben war. "Und mal abgesehen davon welche Ansprüche eine Göttin auch haben mag, ... , sprach sie mit erhobenen Zeigefinger munter weiter. "solltest du bedenken, dass auch wir Nichtgöttinnen sehr hohe Ansprüche haben, die zu erfüllen ein Mann im Stande sein sollte. Ich hoffe, du bist dir dessen bewusst?! ", schickte sie noch eine "sanfte Drohung" in Form eines verschmitzten Grinsens hinterher, ehe sie sich ebenfalls einen Schluck Wein gönnte.

    Dunkelheit, … Stille, … Nichts, … dann wieder eine Berührung, ein sanftes streicheln.… Es war Tilla. "Geh weg!", krächzte Prisca mit matter Stimme und unwillig verzogener Miene. Es half nichts. Schon fühlte Prisca wie sie angehoben wurde und trinken sollte. "Ich will ni n n….", weiter kam sie nicht, da sie reflexartig den Saft schlucken musste, den Tilla ihr einflößte. War ihre Sklavin taub? Prisca kam sich vor wie eine Puppe, die herum gehoben und gefüttert wurde, aber sie war zu schwach um irgend etwas dagegen zu unternehmen. Kleine Obstückchen folgten und auch diese schluckte Prisca mit einer Mischung aus Widerwillen und einem wagen Hungergefühl, welches sie bislang kaum wahr genommen hatte. Aber dieses Gefühl war da, genau so wie viele andere Gefühle und Bedürfnisse auch, nur sperrte Prisca diese momentan ganz weit weg von sich, in einer dunklen Kammer ein.


    Dann lag sie wieder da. Einfach so. Endlich allein! Die Augen geschlossen und in einer Art Dämmerzustand, bis eine Berührung, ein sanftes Streicheln sie wieder weckte. … Es war Tilla und alles wiederholte sich. "Geh weg!", zischte Prisca und diesmal klang ihr Tonfall wesentlich gereizter als zuvor …


    "Oh?! Was?", schrak Saba zusammen als die Aurelia so unvermittelt Tilla anfauchte. Die Sklavin hatte soeben das Zimmer betreten und stand nun an Tillas Seite. Eigentlich wollte sie helfen, doch nach dieser Reaktion wurde ihr etwas mulmig. "Wa ..was hat sie denn?", flüsterte Saba verunsichert und warf den Blick zwischen Tilla und der liegenden Herrin in und her.

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus


    Ach?Die Verbindungen der Tiberia waren also so stark, dass es derzeit keinen politischen Nutzen hätte weitere Bande zu knüpfen?! Unmerklich rutschten Prisca´s Augenbrauen nach oben wie sie das hörte, ohne aber etwas darauf zu erwidern. Eigentlich können die Bande doch gar nicht fest genug sein, oder? Und wie sieht es mit den Flaviern und Claudiern aus?, war sie da etwas anderer Meinung. Hatten die Tiberer überhaupt Verbindungen zu den anderen patritizischen Familien? Die Aurelia war sich nicht sicher, aber das ging sie im Grunde ja auch nichts an.


    "Trotzdem eine Schande, dass ein Mann der es so gut versteht der Frauenwelt zu schmeicheln, sich ihrer selbst vor enthalten will", entgegnete Prisca dann direkt auf die Bemerkung des Tiberers hin und zeigte sich, mit einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen, sichtlich geschmeichelt von seinem Kompliment. Weiter wollte sie dann auch nicht "nachbohren" inwieweit Ahala tatsächlich keine Heirat in jungen Jahren in Betracht zog. Seinem Vater hat es nicht geschadet? Haha. Ihm vielleicht nicht, aber was ist mit meiner armen Cousine? Beinahe hätte Prisca belustigt aufgelacht, beließ es aber bei einem bedauernden Blick: und einem leichten Schulterrzucken: "Ich sage nur:tempus fugit. Naja und was man in jungen Jahren nicht tut, fällt einem im Alter womöglich noch schwerer" Ein schelmisches Grinsen huschte im Anflug über ihre Lippen als sie damit wirklich nur ganz ..ganz .. ganzganz indirekt auf die "kleinen Schwächen" anspielen wollte , welche Männer im fortgeschrittenen Alter oftmals plagten. Flora könnte womöglich ein Lied davon singen.


    Was Ahala wohl davon halten würde? Nun gut. Zunächst einmal konzentrierten sie sich beide wieder ganz auf den "offiziell" traurigen Anlass, weshalb Prisca eigentlich her gekommen war. "Nur materielle Dinge also … hmm...", murmelte die Aurelia sichtlich enttäuscht über die Aussage, dass ihr Bruder ihr sonst nichts hinterlassen hatte. Kein Brief. Kein Wort mit dem er sich eventuell ihr gegenüber geäußert hätte. War er ihr bis zuletzt böse geblieben, weil sie damals seine wahre Identität verschleiert hatte? Prisca seufzte leise und ihr Blick schweifte für einen Augenblick ab als sie daran zurück denken musste. Doch dann fing sie sich schnell wieder und fragte gefasst nach den weiteren Formalitäten:"Nun gut. …. Du willst den Fall sicher bald abschließen, Tiberius. … Was muss ich also tun?"

    So, da bin ich wieder. Nachdem es leider ein bisschen gedauert hat, bis wir uns intern über deine Aufnahme besprochen haben und es für dich quasi die "Premiere" ist, mache ich es nun ganz kurz und schmerzlos ...


    Herzlich willkommen in der Familie!


    Stellvertretend auch für die anderen Familienmitglieder, wünsche ich dir somit viel Spaß im IR und bei uns Aureliern. :) Im Moment sind zwar nicht Alle von uns da, aber das sollte sich in Kürze ändern. Wir haben aber bereits einen Interessenten, der gerne dein Bruder wäre. ^^


    Alles Weitere besprechen wir am besten per PN oder im Privatforum, sobald du dafür freigeschalten wurdest und falls du Fragen hast, so zögere nicht dich zu melden. Die genauen Familienverhältnisse reichen wir anschließend hier nach.


    Magnus? *räusper* Bitte walte nun deines Amtes. Danke! :D

    Dann melde ich mich hier mal in Vertretung für Aurelia Flora zu Wort, um die Wartezeit bis zu ihrer Rückkehr (vsl. 11.09.) etwas zu verkürzen.


    Zuerst einmal herzlich willkommen im IR, Valeria, und vielen Dank für dein Interesse an der gens Aurelia. Grundsätzlich freuen wir uns immer über Familienzuwachs, egal ob der/die SpielerIn ein Neuling ist, oder ein "alter IR-Hase". Als patrizische gens haben wir aber - unter anderem wegen der begrenzten Spielerplätze - gewisse Erwartungen an ein neues Familienmitglied. Zum Beispiel legen wir sehr viel Wert auf ein gemeinsames und (vor allem) aktives Rollenspiel. Außerdem sehen wir es gerne, wenn sich der/die Neue im Vorfeld einige Gedanken über die ID und ihre Entwicklung gemacht hat. Von daher erlaube uns ein paar Fragen an dich ehe wir uns entscheiden, ob wir dich aufnehmen werden:


    1. Hast du bereits Erfahrung mit textbasierten RPG´s, oder ist dies quasi deine "Premiere"?
    2. Egal ob du neu hier bist, oder nicht. Was reizt dich speziell an einer patrizischen ID und warum möchtest du ausgerechnet zu uns Aurelier?
    3. Hast du dir bereits Gedanken über dein ID gemacht und bist du bereit, eine gewisse Ausdauer in die (weitere) Entwicklung deiner ID zu legen (z.B. Was bisher mit ihr geschah und welche Ziele du gegeben falls mit ihr verfolgen willst)? Keine Details! Ein paar grobe Züge zur Orientierung wären allerdings schön.


    LG
    Aurelia Prisca

    Es kümmert sie? .., huschten die gehauchten Worte wage durch Priscas Kopf und erzeugten eine Art Verwunderung. Natürlich kümmerte es sie. Sie ist eine Sklavin und Sklaven haben sich immer um das Wohl ihrer Herrschaft zu kümmern. Das ist ihre einzige Bestimmung. Oder?Tilla war allerdings längst nicht mehr nur eine einfache Sklavin für die Aurelia, sondern mittlerweile zu einer durchaus lieb gewonnenen Person geworden die man nicht mehr einfach so ignorierte, wie die unzähligen namenlosen Sklaven die einem sonst tagtäglich begegneten. Wenn Tilla etwas sagte oder tat hatte dies durchaus Bedeutung, auch wenn Prisca dies im Moment nicht recht wahr nehmen konnte, wie sie so da lag und alles ausblendete. Irgendwann würde sie sicher ins Leben zurück finden, doch bis dahin war noch ein weiter Weg und so war es Prisca egal, was die beiden Frauen da beredeten, ob und wann der Arzt wieder kommen würde, ob draußen die Sonne schien, oder es regnete, … es war ihr schlicht und ergreifend alles einerlei.


    Nachdem Esther das Tablett abgestellt hatte zog sie sich bis zur Tür zurück, wo sie auf Tilla wartete. Ihre Tochter hatte noch einige Fragen, welche die Ägypterin nach kurzem überlegen mit ernster Miene zu beantworten versuchte: "Es ist so wie du sagst, Mia. Leider. Deine Herrin scheint sich innerlich zurück zu ziehen. Sie verschließt sich in einer Welt, aus der sie ohne deine Hilfe nicht mehr entkommen wird, fürchte ich." Mit einem leisen Seufzer bedauerte Esther, dass sie ihrer Tochter dies zumuten musste. "Wenn du ihr helfen willst dann must du sehr stark sein, Mia, denn du musst deine Herrin dazu bringen in unsere Welt zurück kehren zu wollen" So einfach das klang, so schwer würde dies werden. Das wusste Esther nur zu gut. Sie selbst hatte damals viele Tage und Nächte an Neith´s Bett verbracht, als diese ihr Kind verloren hatte. Und wie hatte sie es ihr letztendlich gedankt? Indem sie ihr das eigene Kind genommen hatte. Diese Schlange! Esther vergrub jene düsteren Gedanken aus der Vergangenheit schnell wieder. Die Aurelia war nicht wie Neith. Nein sie war nicht abgrundtief böse, sie war nur schwach und unendlich traurig .


    "Lass sie nicht zu lange im Bett liegen! Heute und morgen noch. Danach muss sie spätestens wieder aufstehen. Egal, ob sie nun austreten muss, oder zum baden, oder einfach nur um im Garten zu sitzen, sie muss einfach die Lebendigkeit der Welt um sich herum spüren! Zur Not musst du sie aus dem Bett zerren, auch wenn sie sich dagegen sträubt. Lass dich nicht beirren, hörst du Mia?", seufzte Esther bei dem was sie da von ihrer Tochter verlangte: "Es kann durchaus sein, dass sie dich anschreien und beschimpfen wird, vielleicht wird sie sogar nach dir schlagen oder mit Dingen um sich werfen, aber das darfst du ihr in dem Moment nicht übel nehmen. Sie meint es nicht so. ", erklärte die Ägypterin leise weiter. Sie hatte das alles selbst erlebt und hoffte, dass es Tilla nicht so ergehen würde wie ihr damals. Zumindest hatte Neith irgendwann Gefallen daran gefunden ihre Sklavin weiter auf diese Weise zu schikanieren, längst nachdem sie ihre Trauer bereits überwunden hatte.


    "So jetzt muss ich mich aber beeilen", schloss Esther damit ihre Erklärungen schließlich ab. Letztendlich würde alles so kommen wie das Schicksal es wollte. Mit einer zärtlichen Geste stich sie ihrer Tochter über den Kopf: "In Ordnung. Ich werde fragen ob ich noch ein bisschen bleiben darf, aber versprechen kann ich es dir leider nicht. Dieses Haus hat genügend Sklaven und Ärzte, da werde ich sicherlich nicht gebraucht", konnte sie ihrer Tochter leider keine große Hoffnung machen, denn länger als unbedingt nötig würde man sie hier sicher nicht dulden. "Aber du weiß ja, wo du mich findest und Hektor wird sicher einen Weg finden um mich zu informieren, wenn es erforderlich ist. Saba wird auf alle Fälle nachher zu dir kommen und dir zur Hand gehen", versprach sie dann, ehe sie sich schweren Herzens von ihrer Tochter verabschiedete.

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    Gnädigste...


    Euer Postfah ist voll.... :D



    Du meine Güte, wie konnte mir so etwas nur passieren? ... :D


    Nun ist wieder Platz!

    Calvena hatte sofort verstanden worauf die Aurelia hinaus wollte und so ganz unähnlich waren ihre Gedanken und Gefühle dabei nicht. Auch Prisca war nervös, da sie den Stein immer mehr ins rollen brachten, mit jeder Aktion die sie in diese Richtung unternahmen. Andererseits, was planten sie denn schon großartiges? Zumindest bis dato? Außer dem Plan, dem Vescularier eine heiße Gespielin ins Bett zu legen. Eine Gespielin, die ihnen (so ganz nebenbei) von den intimen Begegnungen erzählen würde und von den Plänen des Präfekten. So weit die Theorie! Und wie sähe die Praxis aus? … Phoebe wäre die ideale Besetzung. So dachte sicher auch Calvena und ...


    Hoppla, was ist denn nur mit Serrana los?, machte Prisca plötzlich große Augen, den Blick verwundert auf die Iunia gerichtet die gerade dabei war ihre Krallen auszufahren. So kannte die Aurelia ihre Freundin ja gar nicht, derart aufbrausend, als gelte es die Ehre Iunos höchstpersönlich zu verteidigen. Hui, wusste ich´s doch, dass Serrana nur immer so schüchtern tut …! Aber musste sie ausgerechnet JETZT die Wildkatze raushängen lassen. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt um über Moral und Anstand zu diskutieren, auch wenn Prisca von den unerschütterlichen Moralvorstellungen der Iunia beeindruckt war. Für ihre "kleine Konspiration" wäre es jedenfalls nicht von Vorteil, wenn ausgerechnet Serrana und Phoebe sich von vorne herein spinnefeind wären. Wobei Prisca die Reaktion ihrer Freundin insofern nachvollziehen konnte, würde sie selbst ebenso wenig begeistert sein, ihren Göttergatten mit einer Hetäre wie Phoebe im Bett vorzufinden. Ooooh ich würde, … ich würde die Beiden im Tiber versenken lassen! In einem Sack voller Steine, funkelte die Aurelia innerlich, in einem Anflug von Rachegefühlen, die jedoch bar jeder Grundlage waren.


    Aber was machen wir nun mit Serrana? Fragend sah Prisca zu Calvena, die bereits geistesgegenwärtig versuchte mit Worten zu beschwichtigen. "So etwas ist doch Ehrensache!", schob Prisca nach kurzem überlegen schnell und mit eindringlicher Stimme hinterher in der Hoffnung, dass Serrana sich wieder einkriegte und Phoebe so viel Anstand besäße niemals auch nur in Erwägung zu ziehen, etwas mit ihren Männern anzufangen. Für so infam oder gar dumm hielt die Aurelia die neue Bekannte nämlich nicht. Schließlich war Phoebe - trotz ihrer freizügigen Lebensweise - keine einfache Peregrina oder gar eine billige Lupa, solche die man auch zur genüge in Rom fand. Sie trug immerhin den Namen einer römischen Familie, Plebejer zwar, aber das machte doch einen Unterschied aus was das Ehrgefühl betraf, verglichen mit dem namenlosen Pöbel.