Beiträge von Tiberius Iulius Drusus

    "Was fällt der Küchenschabe ein, dass sie den Adler beleidigt?", rief Drusus Probus noch hinterher, grinste schelmisch und duckte sich unwillkürlich, der Vorsicht halber. Von seiner Position an dem Eingang des Zeltes beobachtete der Iulier Probus' Verhandlungen aufmerksam. Die Kameraden waren ja freundlich wie eh und je... Aber wenigstens stellten sie den beiden Legionären aus dem Contbuernium Tertium das Wenige zur Verfügung was bei ihnen noch übrig geblieben war. Das sah allerdings nicht wirklich appetitlich aus... Zur Not würde es aber auf Jedenfall reichen... Und möglicherweise bekamen sie ja noch die Gelegenheit sich selber etwas Wares zu zubereiten.


    Drusus wollte sich schon wieder zum Gehen wenden um das nächste Zelt um Almosen zu bitten, als einer der vier Veteranen plötzlich noch eine Bemerkung losließ, die auch Drusus aufhorchen ließ. "Die Equites?", meinte der Iulier ebenso erstaunt wie sein junger Kamerad aus dem Geschlecht der Germanicer. "Die können doch gar nichts heruasgefunden haben, die haben doch nur um das Dorf patroulliert um unseren Rückzug zu decken!"

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    Original von Quintilia Flava
    „Danke, Bashir! Bring auch Valentina etwas Wein, aber so unauffällig wie möglich.“, sprach Flava und wollte dann ihren Pflichten als Gastgeberin nachkommen und einschenken, als der Iulier das selbst tat. Nun, dann eben so, dachte sie sich und nahm mit einem sachten lächeln den gefüllten Becher um das zuprosten ansatzweise zu erwidern und sogleich einen kleinen Schluck zu nehmen.
    „Wie werd ich denn...“, erwiderte sie und ihre Mundwinkel zuckten. „Töte nicht den Überbringer, so heißt es doch, nicht wahr?“
    Nun Lächelte sie wirklich, ehe sie den Becher absetzte und ernst dreinblickte.
    „Aber ganz ehrlich? Ich hab euch Soldaten mehr Schneid zugetraut!“, sie sah Drusus prüfend an. „Warum ist Valerian nicht selbst gekommen und schickt stattdessen einen Freund vor? So wenig Zeit konnte nun wirklich nicht gewesen sein! Was ist mit euch Männern nur los, dass ihr euch nie verabschieden könnt?“


    "Na dann bin ich ja beruhigt", grinste Drusus schon wieder besser gelaunt in Richtung Flava zurück. Der Iulier nahm einen kleinen Schluck aus seinem (noch) wohlgefüllten Weinbecher und ließ seinen Blick ein wneig durch den geütlichen kleinen Rau schweifen. Hübsch eingerichtet war sie, die Casa der Quintilier. Die Quintilier schienen etwas von Innenarchitektur zu verstehen...


    Die letzten Sätze ließen Drusus allerdings kurz, kaum merkbar zusammenzucken. Nicht zu Unrecht waren solche Fragen mehr als gefürchtet... Was sollte der Iulier jetzt antworten? Wenn Flava schlecht aufgelegt war, gab es hier nur falsche Antworten. "Nun", begann dere Iulier zögernd. "Valerian hat wirklich nur sehr wenig Zeit gehabt. Eine einzige Stunde war es glaube ich nur. Das ist wirklich sehr wenig Zeit und er hat ja nich seine Sachen zusammen packen müssen, sich von Kameraden, Freunden und vielleicht auch dem Centurio verabschiedet. Da bleibt dann kaum mehr Zeit um sich von den in der Stadt wohnenden Verwandten zu verabschieden. Zumal ihr ihn sicher nciht gleich wieder gehen lassen würdet, oder?"

    "Na, so delikat wird das was uns die anderen übergelassen haben sicher nicht sein, dass ich Lust habe alles aufzuessen", eriwderte Drusus grinsend. "Na dann lass uns gehen, wer weiß wieviel Zeit wir noch haben..." Der Iulier nahm ebenfalls ein paar Feldflaschen und ähnliches entgegen und marschierte dann hinter dem Germanicer los in Richtung der anderen Zelte ihrer Centurie.


    Bald hatten sie eines der vielen kleinen Zelte erreicht und Drusus scherzte breit grinsend an Probus gewandt: "Also da sind wir. Los, du darfst zuerst rein! Alter vor Schönheit!" Auch er versuchte die immer deutlicher aufkommende Angst vor dem ersten richtigen Kampf gegen echte Gegner mit ein wenig übermütigem Humor zu kaschieren.

    Wie jeden Tag in den letzten Wochen seit Drusus' Beförderung zum Optio nahm er auch an diesem Morgen seinen gwohnten Platz neben dem Schreihals ein und verfolgte das Treiben der Probati aufmerksam. Natürlich wusste der Iulier worum es an jenem Tag in der Grundausbildung gehen würde, aber dennoch lauschte er den Ausführungen seines Centurios gespannt um nichts zu verpassen. Nachdem die, für den Optio logischerweise eher langweiligen Ausführungen des Artoriers die Theorie betreffend zu Ende waren, bekam er kurz und bündig mitgeteilt, dass es nun an ihm lag die Probati zum ersten Mal werfen zu lassen. Das Theoretische hatte Reatinus ja schon erklärt, also brauchte er nur noch die beiden nötigen Befehle geben.


    Drusus trat ein, zwei Schritte vor und brüllte mit seiner mittlerweilse schon ganz ausgereiften Stimme über die Köpfe der Rekruten hinweg:


    "Probati!



    Tollite Pila!


    Mittite!"

    Kaum zurückgekehrt hieß es schon wieder Marschbereitschaft herstellen. Drusus gab einen mürrischen Ton von sich und kehrte mit verdrossenem Gesichtsausdruck zu dem Zelt seines Contuberniums zurück. Der Iulier legte die ihm im Moment unnötig erscheinenden Ausrüstungsgegenstände, in diesem Falle Helm, Pilum und Scutum ab und begann alles zusammen zu packen, als Probus vom durchaus nicht unwichtigem Beschaffen des Essens sprach.


    "Wenn es dich nicht stört komme ich mit, Probus", sprach er als er seine Sachen alle gut verstaut hatte und eigentlich nichts mehr zu tun hatte.

    Verwirrt blickte Drusus zwischen Probus und dem Germanen hin und her. Probus verschwand auch schon gleich wieder als der Quintilier den Befehl zum Weitermarschieren. Eigentlich war der Iulier ganz froh darüber, dann musste er sich nicht weiter mit den Germanen herumschlagen. "Also dann danke für deine Kooperationsbereitschaft", meinte er sarkastisch und verschwand dann mit den anderen Legionären seiner Gruppe in Richtung Sammelplatz.


    Dann ging es also schon wieder "heim" nach Bobertomagnus. Viel hatte Drusus ja nicht herausbekommen, hoffentlich hatten seine Kameraden mehr Glück gehabt...

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    Original von Gaius Terentius Primus
    ....


    "Natürlich akzeptiere ich deine Meinung", erwiderte Drusus bereitwillig. Wenn er sie auch nicht ganz Verstand, aber vielleicht hatte Primus etwas elrebt, das ihn zu dieser Ansicht kommen ließ... Darauf deuteten auch seine nächsten Worte hin. "Nun ja, was wir manchmal zu tun haben ist ja auch nicht gerade harmlos. Immerhin töten wir genauso Menschen..." Der Iulier blickte kurz nachdenklich ins Leere. "Menschen verändern sich nun mal", meinte er dann schulterzuckend. Aufhalten konnte man solche Entwicklungen auch nicht.

    Nun lag es an Drusus seine Augenbraue skeptisch nach oben wandern zu lassen. Für ihn waren das eher fadenscheinige, allzu pauschale Argumente... "Nun ja, also meiner Mienung nach urteilst du ein wenig zu pauschal", eriwderte der Iulier daher ruhig und nickte Primus dankend zu als dieser ihm denn Becher erneut füllte. "Oder glaubst im Ernst, dass der einfache Miles, Optio, oder auch Centurio sich mit dem Hintergedanken zu den Prätorianern versetzen lässt, einmal den Kaiser abzustechen und vielleicht selber seinen Platz einzunehmen? Und was Caligula und Nero betrifft... Die beiden waren Tyrannen! Ihrer "Absetzung" scheint mir dahe rmehr als gerechtfertig, oder würdest du so jemanden blindlings folgen?" Er machte eine kurze Pause. "Versteh, mich nicht falsch Primus. Ich will dir deine Worte ja nicht absprechen, viellicht hast du ja recht. Ich habe allerdings eine ein wenig andere Meinung und Valerian warscheinlich wieder eine andere..."

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    Original von Narrator Germaniae
    ......


    Das war allerdings keine sehr freundliche Rekation, Drusus hatte sich von diesem Germanen aber auch nicht wirklich etwas anderes erwartet... Verdammt, wie sollte Drusus jetzt vorgehen? Vielleicht am Besten einfach gehen und zu einem anderen Haus weiter? Wer wusste, was dieser Germane noch anstellen würde wenn er erst einmal richtig wütend war... Doch nein, das konnte er nicht. Sie hatten den Auftrag erhalten, die Bewohner dieses Dorfes nach den Räubern auszufragen und das würde der Iulier auch machen!


    Reflexartig setzte Legionär aus dem Geschlecht der Iulier seinen linken Fuß in den Türrahmen um zu verhindern, dass dieser Germane ihm einfach die Tür vor der Nase zu schlagen würde. "Hör mir mal zu", miente er mit einer deutlichen Portion Bestimmtheit in der Stimme. "Wir sind hier um euch von den Räubern zu befreien. Macht es dir etwa Spaß überfallen zu werden und all deiner Güter beraubt zu werden? Also sagst du uns was du über die Räuber weißt, oder nicht?"

    Drusus prostete seinem Gegenüber freundlich zu und trank fast augenblicklich einen großen Schluck und in der Tat, der Wien hielt was er versprochen hatte! Der Iulier fragte sich ein wenig wo der Terentier den wohl herhatte. Am Markt in Mogontiacum hatte der Nachwuchsschreihals zwar auch ienige edle Tropfen entdeckt und natürlich auch gekauft, doch dieser Wein hier stellte sie allesamt in den Schatten! Er stellte seinen Becher wieder auf den Tisch, zögerte kurz und machte sich dann an eine Antwort auf die Frage seines Kameraden von der Reitere.


    "Nun ja", begann er vorsichtig. "Das lässt sich schwer sagen. Wann weiß man denn schon im Vorhinein ob das eine richtige Entscheidung ist, die man da trifft...." Drusus stockte kurz. "Aber ein wneig Bedenken in diese Richtung habe ich auch. Allerdings ist es ja auch nicht soviel anders als die Legionen..."

    So eine karge Reaktion hatte Drusus wirklich nicht erwartet. Ein wenig verundert blickte er dem Terentier hinterher während er sich an seinem Schrank zu schaffen machte. Was der Duplicarius da allerdings zum Vorschwein brachte ließ Drusus' Augen leuchten! Der Wein duftete in der Tat mehr als verführerisch und da fiel ihm ein was sein Vater oft zu sagen gepflegt hatte: Ein Vinum am Mirgen, vertreibt alle Sorgen. Gut, Morgen war es nicht mehr, aber die Wirkung würde der Wein ja hofentlich doch nicht verfehlen. "Da sag ich nicht nein!", grinste Drusus Primus an.

    Bereitwillig folgte Drusus Flava in jenem Raum, in welchen er geführt wurde. Ein recht heimeliges und gemütliches Zimmer wie dem Iulier schön. Überhaupt hatte die Casa der Quintilier eine angenehme Atmosphäre aufzuweisen Sie war zwar, im Vergleich zu anderen Häusern nicht so groß, aber wirkte dafür gemütlicher als andere große und prächtige, aber kalte Steinbauten.


    Dort angekommen kam der Iulier der Aufforderung der hübschen Quintilierin natürlich sofort nach und nahm auf einer der Sitzgelegenheiten Platz. Anschließend betrat auch schon der fremdländisch aussehende Sklave den Raum, welchen Drusus zuvor nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte. Nachdem der Parther die Karaffe abgestellt hatte, nahm sich Drusus einfach die Freiheit sich und Flava gleich einen Becher einzuschenken. Er prostete ihr zu unnd sprach dann: "Hm, so ist das wohl bei vielen Nachrichten... Ich hoffe nur, dass man mich als Boten nicht für die Nachricht enthauptet!" Drus grinste Flava leicht an und nahm einen Schluck aus dem Weinbecher.

    Drusus nickte. Dann konnte er seine Botscaft ja überbringen. Primus' nächste Worte ließen ihn allerdings stutzen. Der Terentier wusste schon davon? Nun gut, es sprach sich schon herum, wenn ein Prätorianer kam und einige Soldaten mitnahm, aber das man gleich die Namen wusste? Andereseits war Primus bei der Reitererei und vielleicht hatte er Valerian ja beim Abmarsch gesehen... Nun wie auch immer, das tat eigentlich nichts zur Sache. "Es stimmt, was du gehört hast", begann der Iulier ein wneig zögernd. "Er ist zu den Prätorianern versetzt worden..." Jetzt war Drusus wirklich auf die Reaktion gespannt...

    Zufrieden beobachtete der Nachwuchsschreihals wie schon die ersten Probati in Richtung Porta Sinistra eilten um ihre richtigen Waffen zu holen und damit gleich den Holzpfählen zuzusetzen. Im Allgemeinen machte sich diese Welle von Probati recht gut, wie der Optio fand. Doch wie es alte Offizierstradition war, dachte der Iulier nicht im Geringsten daran, dass den Auszubildenden auch zu sagen. Schließlich sollten sie nicht zu viel Selbstvertrauen bekommen.... Andereseits gefiel Drusus das Verhalten mancher Probati überhaupt nicht. Einfach so wegzurennen und seine Waffen, wenn es auch nur Übungswaffen waren zurücklassen geziemte sich wirklich nicht für einen römischen Legionär. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie sich solche Probati wohl in der Schlacht verhalten würden...


    Während die Probati so nach und nach davoneilten gesselte sich der Centurio zu Drusus, seinem Optio und wandte sich, was zugegebenermaßen sehr selten war in schon fast freundlichem Tonfall an den Nachwuchsschreihals. Beinahe genauso gut gelaunt wie der Artorier antwortete der Optio: "Oh, ja es wird immer spaßiger." Drusus grinste seinen Vorgesetzten breit an.


    Dann ging es auch schon weiter im Takt mit dem Schwertkämpfen. "Zu Befehl, Centurio!", bestätigte der Iulier zackig und verschwand auch schon um den Befehl auch sofort auszuführen und die Probati zu kontrollieren und wenn nötig zu verbessern.


    Aufmerksam musterte der Nachwuchsschreihals die Probati während sie eifrig die mitgenommen Holzpfähle malträtierten. Die Leistungen seiner Schützlinge hätten unterschiedlich nicht sein können. Einige trafen gerade noch so den Holzpfahl, andere schlugen auf den Gegner ein anstatt zu stechen und wieder andere waren jetzt schon vollkommen aus der Puste. Andere hingegen machten sich gerade zu herrvoragend und der Iulier war überzeugt, dass selbst so mancher Legionär der ersten Centurie der ersten Kohorte das nicht so gut hinbekamen...


    Schließlich kam der Optio aus dem Geschlecht der Iulier an einem Probatus vorbei, welchen er schon von vorherigen Lektionen kannte und dessen Namen er sogar wusste. Germanicus Probus hieß er. Der Iulier beobachtete sein Treiben mit strenger Miener. Er machte sich nicht schlecht, der Germanicer. Besser würde es allerdings immernoch gehen. Außerdem schien er schon jetzt ein wenig abgekämpft zu sein. Seine Ausdauer schien also ebenso noch verbesserungswürdig zu sein. Aber er befand sich ja mehr oder weniger erst am Beginn seiner Asubildung...

    Drusus hatte wirklich nicht lange warten müssen, bis die Tür auch schon von seinem Kameraden von der Reiterei geöffnet. "Salve Primus!", begrüßte der Iulier den Terentier freundlich. Dann bertrat der Nachwuchsschreihals auch schon die Unterkunft seines Kameraden und blickte sich kurz um. Wenn überhaupt, dann war die Stube des Duplicarius wirklich nur kaum merklich größer als seine eigene. Sie war auch ähnlich eingerichtet. Ein Schreibtisch, eine Pritsche und so weiter. Der Iulier nahm auf dem Sessel Platz und blickte kruz neugierig auf die Unterlagen die verkehrt zu ihm lagen. Wirklich erkennen konnte er nichts, außer, dass Primus, worauf der bereitliegende Griffel hindeutete gerade beim Arbeiten gewesen war als Drusus geklopft hatte.


    "Stör ich dich eh nicht bei deiner Arbeit?", fragte er sicherheitshalber nach. Er wollte einen aufstebenden Duplciarius ja nicht bei der Asuübung seiner Pflicht behindern.

    Drusus, der Optio hatte gerade mehr oder weniger auf der anderen Seite des geräumigen Exerzierplatzes ein paar seiner Probati beim Kämpfen mit den Übungsschwertern beobachtet und notfalls auch ohne zu zögern auch mögliche ehler korrigiert. Daher hatte er von den Geschehnissen um Probus und Murcus auch so gut wie nichts mitbekommen. Nur die Entscheidung des Centurios, die beiden ausnahmsweise einfach so davonkommen zu lassen. Der Iulier zuckte nur kurz mit den Schultern. Wenn der Centurio so eine milde Entscheidung traf konnte es wirklich nichts besonderes gewesen sein... oder?


    Wenig später brüllte der Schreihals, Drusus solle den nächsten Teil der aktuellen Lektion befehligen. Gegen die Holzpfähle ging es nun also. Der Iulier warf einen kurzen Blick auf die ein wenig jämmerlich wirkenden Holzpfähle, auf die schon zigmal eingeschlagen worden war und das war auch noch deutlich zu sehen! Warscheinlich hatte man die Pfähle schon seit Jahren nicht mehr gewechselt. Drusus konnte sich gut vorstellen, dass er einst während seiner Grundausbildung auf jene Pfähle eingedroschen hatte, die jetzt noch auf dem Exerzierplatz zu finden waren.


    "Probati! Ihr werdet euch jetzt eure richtigen Schwerten holen und gegen diese Holzpfähle kämpfen!" Der Nahwuchsschreihals deutete auf die zahlreichen Holzpfähle die nicht weit entfernt aufgestellt worden waren "Doch seid nicht zu übermütig, geht vorsichtig mit euen Waffen um, ich will keinen von euch ins Lazarett einliefern müssen weil ihn einer dieser hinterhältigen Holzpfähle verletzt hat! Fangt an!"

    Es war am Morgen des auf die Versetzung Valerians folgenden Tages gewesen, als sich Drusus daran erinnerte, dass er ja Primus Bescheid sagen sollte und seine Reaktion dem Quintilier per Brief mitteilen sollte.


    Also marschierte er gegen Mittag, als er endlich Zeit gefunden hatte auf die Unterkunft des Duplicarius aus dem Geschlecht der Terentier und klopfte dreimal kräftig an...

    Valentina schien die Versetzung ihres Bruders sehr mitzunehmen. Hatte Valerian nicht erzählt, dass sie selber erst vor kurzem von Rom nach Mogontiacum gekommen war? Dann war das natürlich umso bitterer... Flava hingegen schien regelrecht sprachlos zu sein. Jedenfalls hatte sie noch keinen Kommentar zu der Abreise ihres Cousins abgegeben.


    "Keine Ursache", meinte der Iulier dann freundlich an die Schwester seines besten Freundes gewandt. Für ihn war das fast eine Selbstverständlichkeit und er war fest davon überzeugt, dass Valerian dasselbe getan hätte... Dann verschwand Valentina mit der kruzen Botschaft, dass sie allein sein wolle. Auch das war mehr als verständlich und wenig später vernahm Drusus auch schon das Geräusch, welches entstand wenn eine Tür nicht gerade sanft zugemacht wurde.

    Noch ehe Drusus von Flava eine Antwort erhalten hatte, kam noch eine Quintilierin hinzu. Der Aufregung zu urteilen nach Valerians Schwester. "Salve!", bergüßte er sie ersteinmal. "Ich bin Tiberius Iulius Drusus und du musst Quintilia Valentina sein?" Das war eigentlich mehr eine Feststellung, denn eine Frage, aber dennoch blickte er sein Gegenüber kurz fragend an, fuhr aber sofort fort. "Keine Sorge es ist im nichts zugestoßen", meinte der Iulier beruhigend. "Er ist zu den Praetorianern versetzt worden. Hier ist eine Botschaft von ihm für dich!" Anschließend recihte er Valerians Schwester die beschriebene Wachstafel.



    Liebste Schwester!


    Wenn Du diese Wachstafel in den Händen hältst, habe ich Mogontiacum bereits verlassen. Ja, Du liest richtig! Ich gehe zurück nach Rom. Leider blieb nicht genug Zeit, mich von Dir persönlich zu verabschieden und alles zu erklären. Selbst für diesen Brief habe ich eigentlich keine Zeit mehr. Ich muß mich also leider kurz fassen. Nur soviel: Ich bin ausgewählt, um bei den Praetorianern zu dienen. Stell Dir vor! Dein Bruder bei der Garde! Dein Bruder als Beschützer des Kaisers! Ich kann es selbst noch gar nicht fassen. Sicher wirst Du verstehen, daß ich mir eine solche Chance nicht entgehen lassen kann. Vielleicht möchtest Du ja nachkommen und selbst auch nach Rom zurückkehren? Was hältst Du davon?


    Ich habe meinen besten Freund, Iulius Drusus, gebeten, Dir diesen Brief zu bringen. Und ich habe ihn außerdem gebeten, hin und wieder nach Dir und Flava zu schauen. Solltest Du je Probleme haben, kannst Du Dich an ihn wenden, wie Du Dich an mich gewandt hättest.


    Bitte sei mir nicht böse wegen des übereilten Aufbruchs. Doch selbst mir blieb nur eine Stunde zwischen Bekanntwerden und Aufbruch.


    Bitte fühle Dich von mir umarmt und grüße auch Flava von mir. Sobald ich in Rom bin, werde ich euch ausführlich schreiben.


    In Liebe, Dein Bruder


    Valerian

    Auf einmal tauchte noch ein Legionär auf und beoderte Valerian sozusagen zurück. Schdae, das wäre bestimmt noch lustig geworden... Naja wie auch immer. Befehl, war nun mal Befehl. Drusus selbst kannte das ja schließlich gut genug. "Holen wir bestimmt noch nach", meinte der Iulier an Valerian gewandt, der auch schon gleich in Richtung Castellum wegmarschierte. "Vale!" Und da war er schon weg, der Kamerade. Der Nachwuchsschreihals blickte ihm noch kurz hinterher und wandte sich dann wieder den anderen beiden zu.


    Und ehe es sich der Iulier versah kam noch ein Duccier zu dem kleinen Grüppchen hinzu. Von denen schien es hier ja fast eine ganze Legion zu geben. Hatten sie nicht so gar ein seiner Centurie einen Duccier? Ohja, da war doch einer mit dem Namen Briganticus gewesen. Von dem hatte Drusus allerdings schon lange nichts mehr gehört. Ob er die beiden darauf ansprechen sollte? Die Vorstellung des zweiten Ducciers riss ihn dann aus seinen Gedanken. Phelan? Der Name klang irgendwie mehr griechisch als germanisch... "Erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Phelan!", erwiderte Drusus dem Germanen freundlich.