Beiträge von Tiberius Iulius Drusus

    Erschöpft von Ausbildung und Thermenbesuch erschien nun auch Drusus in der Barracke seiner Centurio und suchte sein Contubernium auf.
    Drusus nahm seine Schale mit dem Puls entgegennd probierte vorsichtig. Er fand, dass Valerian gar nicht so schlecht kochen konnte wie er behauptet hatte. "Na wenn du den Eintopf so hinbekommst wie den Puls heute, dann besteht glaube ich gar kein Anlass sich zu drücken.", grinste der Iulier. Ihm schmeckte der Puls, obwohl er vermutlich nach diesem anstrengendem Tag wohl so ziemlich alles gegessen hatte. Drusus nahm seinen Becher und hielt ihn dann dem Quintilier entgegen. Hoffentlich würden nicht all zu viele etwas von dem Wein wollen, sonst bliebe ja viel zu wenig für ihn übrig.

    Es waren sowohl der Hunger als auch die Aussicht auf eine Kanne Wein die Drusus so antrieb. Schnell hatte sich der Iulier angekleidet, anschließend machte er sich erwartungsvoll gemeinsam mit Valerian zu seiner, und damit acuh Valerians, Unterkunft auf.

    Drusus´ Augen leuchteten auf Wein! Und sogar eine ganze Kanne! Für einen Zivilisten mochte das nichts beosnderes sein, doch wenn man in der Legion, vornehmlich in den unteren Rängen, diente war das schon etwas besonderes. Der Posca den sie sonst immer zu trinken bekamen, schmeckte zwar gar nicht mal so schlecht, doch an Wein kam er, Drusus Meinung nach nicht einmal anähernd heran.
    Auch Drusus trocknete sich mit seinem Mitgebrachten Handtuch ab und sagte zu Valerian: "Na dann lass uns gehn!" Anschließend machte er sich aud den Weg zu den Umkleideräumen.

    Drusus nickte, ihm hatte das Wettschwimmen auch gereicht und er verspürte auch schon einen leichten Hunger. "Dann nehme ich einmal Puls", grinste der Iulier. Bei diesem Brei konnte man doch wirklich nicht viel falsch machen, oder?
    Drusus stieg aus dem Kaltwasserbecken und meinte zu Valerian: "Sag mal, du hast nicht zufällig auch Bier oder Wein besorgt?"

    Auch Drusus blickte in dem Moment als seine Hand nach dem ersehnten Beckenrand griff zu dem Quintilier hinüber. Was er sah brachte ihn zum Lachen, hatten sie also gleichzeitig den Becknenrand erreicht! "Puh! Das war ganz schön anstrengend", meinte Drusus grinsend zu dem Kameraden.

    Sofort straffte Drusus seine Haltung und seine Kameraden taten es ihm gleich. Sie gehorchten dem Befehl des Centurios und stellten sich in den gewünschten drei Linien auf.
    Beim zweiten Versuch diese scheinbar so schwierige Formation zu bilden, gelang es weit aus besser als beim ersten Mal. Innerhalb von weniger als einer Minute hatten es die Probati geschafft die Formation zu bilden...

    Der Iulier hatte die erste länge als zweiter erreicht. Doch nun wollte er noch mal einen Zahn zu legen und den Quintilier überholen,jedoch machte sich auch bei ihm die Erschöpfung einmal mehr bemerkbar und Drusus änderte seine Strategie: Er würde bis kurz vor dem Beckenrand im Nacken Valerians beziehungsweise neben dem Kameraden schwimmen und dann nur wenige Meter bevor ihr Wettschwimmen zu Ende gehen würde noch einmal so schnelle wie nur möglich zu schwimmen. Und das tat er auch! Wenige Mater vor dem Erreichen des Beckenrands legte er noch mal einen Zahn zu und versuchte an dem Quintilier vorbei zu ziehen... doch würde er es schaffen?

    Der Marsch schien weiter zu gehen. Drusus hievte sein Marschgepäck hoch und lagerte es auf seinen Schultern auf. Anschließend reihte sich der Iulier in die Marschformation ein und hoffte auch dieses mal neben einem Freund marschieren zu können.

    Na so erschöpft war Drusus auch wieder nicht.
    Er machte sich ebenfalls bereit zum Start und schwamm so schnell er nur konnte los. Am Anfang, also noch bevor sie die Hälfte des Beckens erreicht hatten, sah es so aus als ob Drusus das Wettschwimmen gewinnen würde. Doch so langsam ließen seine Kräfte nach und er spürte förmlich wie der Quintilier immer näher kam...

    Drusus setzte sich auf den Beckenrand des Frigidariums (Kaltwarmbad) und ließ sich dann langsam ins Wasser gleiten. Kaum im Wasser zuckte der Iulier zusammen. Das war ja kalt, das Wasser! Doch nach den ersten Schwimmzügen wurde ihm schon wärmer. "Wir können´s ja probieren", meinte Drusus grinsend. Ob dieser Thermenbesuch wohl so enden würde wie der letzte?

    In der Mitte gelang das Bilden der Formation eigentlich gut. Dort vergrößerten Drusus und seine Kameraden einfach den Abstand zwischen einander und traten vor. Doch auf den beiden Flügeln der Formation gelang es den Probati aus einem für Drusus unerfindlichen Grund nicht. Teilweise gelang es zwar auch dort, doch teilweise standen die Kameraden auch noch so eng aneinander wie zuvor in der Testudo bzw. beim Schildwall. Das würde wieder ein Donnerwetter geben, dachte sich Drusus.

    Nach jener, bis auf den Abend in der Taverne davor, schrecklichen Nacht war auch Drusus zum Morgenappel erschienen. Jedoch nicht ganz freiwillig. Unsanft hatten ihn seine Kameraden geweckt und regeleecht zum Morgenappel gezerrt. Immer noch ziemlich verschlafen stand Drusus nun in der ersten Reihe seiner Einheit und blickte nervös in Richtung Centurio.

    Drusus blickte verblüfft zu Quintus herüber, hatte der Iulier etwa doch so viel Wein getrunken das er jetzt Halluzinationen hatte, oder war Quintus am Ende vielleicht doch ganz in Ordnung?
    Naja, drüber konnte er sich später immer noch Gedanken machen, jetzt machte er sich einmal daran die Latrine zu säubern. Drusus nahm ebenfalls einen der herum liegenden Wasserkübel und füllte ihn wieder mit Wasser. Anschließend begann er zu schrubben. An Morgen wagte er erst gar nicht zu denken...

    Drusus war, noch bevor der Optio die umstehenden Probati angebrüllt hatte, wieder zu seinem Marschgepäck zurück gekehrt. Dennoch verfolgte er die Geschehnisse mit Besorgnis um den Kameraden, den es scheinbar wirklich schlimm erwischt hatte. Soweit er das mitbekommen hatte, schien Primus das Ruder an sich zu reissen. Der Terentier schien wirklich ein Univeralgenie zu sein. Drusus fragte sich woher Primus das wohl wisse, hatte aber nicht die leiseste Idee. Aber es war ja eigentlich egal woher er das wusste, wichtiger war das er es wusste und so Rufus wohl das Leben retten würde...

    "Gute Idee", meinte Drusus und nickte zustimmend. Bei dem Scherz des Quintiliers musste Druus, wenn auch nur leicht, grinsen. Der Kamerad schien seinen Humor, zumindest Ansatzweise, wieder gefunden. "Ach was, so schlecht kochst du warscheinlich gar nicht", erwiderte Drusus, stand auf, und machte sich langsam, aber sicher, auf den Weg zum Kaltwasserbad.

    "Vale", verabschiedete sich Drusus nun auch von Sabinus, so wie er den Rediviver kannte konnte diese Abkühlung durchaus länger dauern...
    "Ach was!", meinte Drusus zu Valerian und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Wirst sehen, morgen wird Primus das ganze schon nicht mehr so ernst nehmen", versuchte Drusus den Freund aufzumuntern. So schlimm war die Auseinandersetzung der beiden ja nun auch wieder nicht.

    Drusus schüttelte beteuernd den Kopf. Heute war irgendiwe nicht ihr Tag, zuerst hatte sie der Optio erwischt und dann war ihnen auch noch dieser Trottel von Quintus über den Weg gelaufen.
    Mehr als erleichtert vernahm der Iulier die Worte des Tesserarius und und ließ ein "Zu Befehl, Tesserarius" vernehmen. Als der Tesserarius schließlich weg war, wischte sich der Iulier den Schweiß von der Stirn und wandte sich an Valerian: "Puh! Da haben wir ja noch mal Glück gehabt."

    Der Centurio stemmte sich genau gegen das Scutum des Drusus. Der Iulier hielt so stark er nur konnte dagegen und es gelang ihm. Beim zweiten Mal rannte der Petronier gegen den Nachbarn des Drusus. Und auch er hielt erfolgreich dagegen, jedoch war es bei dem Kameraden des Iulier nicht verwunderlich, war er doch gebaut wie ein Schrank
    Drusus richtete sich mit der Hilfe seines Pilums auf und stellte sich gemeinsam mit seinen Kameraden auf und blickte zu dem Centurio...

    Als der Centurio von der Formation sprang atmete Drusus erleichtert auf. Das hätten die Probati einmal hinter sich.
    Er und seine Kameraden lösten die Schildkrötenformation auf und stellten sich erneut in drei Reihen auf. Dem Befehl des Centurios folgend machten sich die Probati daran den zweirehigen Schildwall zu bilden. Auch dieses Mal war Tiberius Iulius Drusus in der ersten Reihe zu finden. Gemeinsam mit den restlichen Kameraden aus der ersten Reihe hockte Drusus hinter seinem Schild und mit ausgestrecktem Pilum da. Wenig später hatte sich auch schon die zweite Reihe gebildet und Drusus blickte angespannt in die Richtung des Centurios.

    Caius Volcatius Tullus
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    Mittlerweile hatte sich die Taverne gefüllt und kein Tisch war mehr frei, dennoch kamen immer neue Leute in das Gasthaus. Einer der Eintreten näherte sich dem Tisch des Volcatier und fragte ihn:


    "Salve, darf ich mich zu dir setzen?"


    Und noch ehe Volcatius antworten konnte hatte sich der Mann auch schon hingesetzt. Der Fremde bestellte eine Kanne Wein und schwatzte einfach drauf los:


    "Hm. Du siehst wie ein Soldat aus. Na, für mich wäre das nichts. Da bleib ich lieber in der Regia"


    Tullus wollte den Fremden schon sagen das ihm seine Art und sein Geschwätz auf die Nerven ging, als der letzte Satz mit etwas Verzögerung kam. Regia? Da schien der Frumentarius ja Glück zuhaben.


    "Du arbeitest in der Regia? Sag, kennst einen gewissen Marcus Belgius, von beruf Scriba?"


    , fragte der Frumentarius neuguerig.
    Der Mann nickte eifrig und antwortete:


    "Jaja, den kenn´ ich ... aber wieso willst du das wissen?


    Der Fremde blickte Tullus misstrauisch an. Ein Soldat wollte etwas über Belgius wissen? Da stimmte doch etwas nicht...
    Tullus ignorierte die zwischenfrage und fragte selbst weiter:


    "Weißt du wo er sich befindet? Wann hast du ihn zum letzten Mal gesehen?"


    Überrumpelt, aber auch noch misstrauerischer als zuvor antwortete er vage:


    "Das ist schon länger her. Aber wieso willst du das wissen?"


    Mit dieser Antwort gab sich Tullus freilich nicht zufrieden:


    "Noch einmal. Wann genau hast du ihn das letzte Mal gesehen?"


    , fragte er eindringlich und legte seine Hand auf das Gladius.
    Diese bewusste Geste schüchterte den anderen deutlich ein.


    "Das muss ungefähr vier Wochen her sein."


    , meinte er beschwichtigend.


    "Danke, mein Freund. Du hast mir sehr geholfen", sagte Tullus und klopfte dem Mann auf die Schulter. Anschließend machte er sich auf den Weg zu dem Wirt, um zu bezahlen und um ihn auch noch zubefragen.
    Der Mann jedoch blcikte dem Frumentarius verwundert und veständnislos hinterher...




    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA