Fiona nickte wortlos und lief zur Küche. Dort wollte sie sowieso hin. Eigentlich sollte sie Pustula beim Gänse rupfen helfen.
Sie war nie eine "Küchenfee" gewesen und war deshalb froh, daß ihr Pustula beim anrichten des Imbisses half.
Während die beiden die Speisen zubreiteten, erzählte sie Pustula von den Neuankömmlingen. Die Köchin klärte sie über die beiden auf. Es war doch immer nett, mit der warmherzigen Pustula zu plaudern.
Schließlich hatten sie auf mehreren Tellern Oliven, Schinken, Wachteleier,frischgebackenes Brot und frisches Obst angerichtet. Natürlich durften die Getränke auch nicht fehlen. Fiona füllte Mulsum in eine Kanne und Wasser in eine Karaffe.
Doch Pustula ließ sie nicht eher gehen, bis sie auch einen Bissen zu sich genommen hatte.
"Du bist so dürr und so blass, Kindschen! Hier nimm und laß es dir schmecken! Ist gut, nischt?"
Mit einem vollbeladenen Tablett verließ sie die Küche in Richtung Atrium.
Dort angekommen, bediente sie erst die Gäste, dann den Herrn.
Danach zog sie sich in den Hintergrund zurück und verharrte dort aufmerksam in der Nähe ihres Herrn.
Beiträge von Fiona
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Sim-Off: Sory, ihr Armen wartet ja immer noch!
Fiona war auf dem Weg zur Küche, als sie beim vorübergehen im Peristyl zwei Fremde, einen Mann und eine Frau, erblickte. Offenbar warteten sie auf jemanden oder auf etwas. Sie wirkten etwas verloren.
Sie ging auf den Fremden zu.
"Salvete, kann ich euch in irgendeiner Weise behilflich sein, Herr?" -
In windeseile stürmte Fiona über den Markt, zurück zum Laden von Chanelix. Inständig hoffte sie, daß man ihr Verschwinden nicht bemerkt hatte, sonst wäre alle Hoffnung auf ein Leben in Freiheit dahin!
Vorsorglich entfernte sie eine Fibel an ihrer Tunika, um eventuell eine Ausrede parat zu haben, warum sie den Laden verlassen hatte. -
Fiona mußte über diesen kleinen Wicht schmunzeln. Sicher würde es nichts bringen, dem Jungen noch mehr über die kulturellen Unterschiede zwischen ihren beiden Völkern zu erklären.
"Na schön, ich werde dir einen Bogen bauen und ein Paar Pfeile dazu. Doch du mußt mir versprechen, daß du damit keine Dummheiten anstellen wirst. Du wirst damit weder auf Menschen noch auf Tiere schießen! Sonst werden wir beide, du und ich große Schwierigkeiten bekommen! Wirst du mir das versprechen?
Ich werde dir auch noch eine Zielscheibe anfertigen. Damit kannst du dann prima üben! Und dann werde ich dir mal zeigen, was ein Mädchen so alles machen kann!"
Sie lachte herzlich, doch sie machte sich auch Sorgen, daß der Junge sich nicht daran halten würde, worum sie ihn gebeten hatte.
" Ich werde einige Zeit brauchen, bis ich alle Materialien zusammen habe. Ich denke, in zwei bis drei Tagen, werden die Pfeile und der Bogen fertig sein. Wir können uns ja dann wieder hier im Garten treffen."
Fiona ging dann wieder zurück zu ihrer Arbeit. Sie hatte noch einiges tun. -
Das Atrium füllte sich zusehends mit den Herrschaften und Sklaven.
Fiona schaute sich um. Sie erkannte Minna ,Pustula und Kassandra, die auf der anderen Seite des Atriums standen. Freundlich nickte sie ihnen zu.
Dann war da noch Samira und dieser alte Mann mit dem Bart, der seit einiger Zeit Lucius unterrichten sollte. Natürlich war Kleine auch da, an der Seite seines numidischen Sklaven.
Die Dame, die erst einige Stunden zuvor in der Villa angekommen war, wartete ebenso. Fiona erfuhr von einem Sklaven, daß es sich bei ihr, um Vesuvianus Adoptivtochter handelte.
Sie erkannte auch Epicharis und Severus. Vor Letzterem nahm sie sich besonders in Acht. Er war ein Choleriker, der jeden Sklaven wie Dreck behandelte. Keiner der Sklaven, wollte freiwillig etwas mit ihm zu tun haben!
Als letzte erschien Ofella,dicht gefolgt von Leah, wie immer auf die letzte Minute!
Jetzt mußten doch alle da sein. Der einzige, der jetzt noch fehlte war Vesuvianus, der sie alle auf die Folter spannte.
Doch wo war Nordwin? Er fehlte noch! Schlimmstenfalls saß er immer noch im Garten und hatte ihre Worte vergessen! Sie wurde etwas unruhig. Warum brauchten germanischen Männer immer eine Extraeinladung? :PSchließlich beschloß sie,um Ärger zu vermeiden, schnell nachzusehen, wo Nordwin abgeblieben war. Der Herr würde sicher noch einige Zeit brauchen, bis er im Atrium erscheinen würde. -
"sehe ich so aus, als sei ich zerstreut? Nun ich will sehen, ob ich es ausrichten kann, ähm ich meine, ich muß zuerst meinen Herrn davon in Kenntnis setzen....
Ich schätze mal, man wird dich hier täglich antreffen? Dann würde ich morgen oder sobald es mir möglich ist, wieder vorbeikommen. Dann können wir alles im Detail besprechen!"
Sie setzte ein gespieltes lächeln auf.
Sie dachte daran, wie ihr die Zeit fortlief. Sie mußte jetzt schleunigst zu Chanelix zurück! -
Auch das noch! Als ob sie nicht schon genug Sorgen gehabt hätte.
"Eine Nachricht? Für wen ist sie bestimmt?
Sie überlegte einen Moment, ob sie sich das auch noch aufbürden sollte.
"Na schön! Das mache ich, wenn´s weiter nichts ist! Und... äh du verlangst,ähm sonst nichts- kein Geld?"
Wenn das so wäre, hätte sie ja fast ein Schnäppchen gemacht! -
"Ich sagte doch, keine witeren Fragen!"
Damit wollte sie aufstehen und endlich diese stinkende Höhle verlassen.
Sie wollte es jetzt noch nicht verraten, daß es bei dieser Aktion um ihre und Minnas Flucht ginge. Das wollte sie nicht wagen! Vielleicht verbarg sich ja hinter diesem Kerl mit mächtigen Freunden einer dieser Sklavenjäger. Nein, so viel wollte sie jetzt noch nicht riskieren! -
Na schön, also nochmal langsam zum mitschreiben: es interessiert mich nicht wie du heißt, und meinem Herrn wäre es sicher auch nicht recht, wenn du wüßtest wie er heißt!"
Damit sie kein Aufsehen erregte, setzte sie sich dann doch neben ihn, allerding mit ordentlichem Abstand. Leider war der Gute offenbar nicht im Besitz von Chanelix Duftwässerchen. Zumindest benutzte er sie nicht.
"Es geht um eine delikate Angelegenheit! Eine besrimmte Person, die nicht erkannt werden darf, muß unbemerkt aus der Stadt gebracht werden und zwar ohne weitere Fragen! Na, kriegst du das hin und wenn ja, was verlangst du dafür?" -
"Hör zu,ich bin nicht eine von denen , für die du mich hällst! Ich bin im Autrag meines Herrn hier! Meinst du ich würde freiwillig in eine solche Spelunke gehen? log sie schon wieder!
Was glaubte der Kerl eigentlich.
"Wenn du mir weiterhelfen kannst, wirst du natürlich auch angemessen belohnt! Also was ist jetzt? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!"
Sie hatte zwar noch keinen Schimmer, wie und womit sie den Kerl belohnen könnte, doch ihr würde da sicher noch etwas einfallen. -
"Es ist mir völlig egal wie du heißt! Und außerdem bin ich nicht deine Haselmaus! Beantworte einfach nur meine Fragen! Hast du das jetzt verstanden!
Angewidert sah sie ihn an. Den Platz, den er ihr auf der Bank machte, nahm sie nicht in Anspruch.
"Also, was ist, kannst du mir weiterhelfen?"
Unsicher schaute sie sich um. Sie saß wie auf glühenden Kohlen. Sie konnte schließlich nicht ewig in diesem Loch hier bleiben. Sicher würde man sie bei Chanelix schon bald vermissen. -
Sie gab dem Widerling zu verstehen, daß er mit ihrem Herrn großen Ärger bekommen würde, wenn er sie nicht sofort in Ruhe lassen würde.
"Ich bin im Auftrag meines Herrn hier!" log sie.
"Ich suche jemanden, der unbemerkt eine bestimmte Person aus der Stadt bringen kann!"
Fragte sie bestimmt, aber in einer etwas gemäßigteren Lautstärke.Sim-Off: So, jetzt geht´s hier weiter!
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Der schmierige Kerl, der Fiona angesprochen hatte, zeigte ihr einen anderen Kerl, der nicht besser aussah.
"Den da kannst du mal fragen! Und du hast wirklich keine Lust mit mir ein bißchen zu spielen?"
Angewidert wendete sich Fiona von diesem Widerling ab und ging auf den Kerl in der Ecke zu. Die Anspannung in ihrem Körper ließ sie schier wahnsinnig werden. War das wirklich der richtige Weg. Doch sie setzte jetzt alles auf eine Karte.
Ungläubig schaute sie ihn an.
"Der Kerl da drüben hat mich zu dir geschickt. Er sagt, du wärst ein Spezialist für besondere Dinge, über die man nicht spricht. Ist das richtig?"
Ob der ihr helfen könnte. Vertrauenswürdig sah er ja nicht aus. Der würde wahrscheinlich für Geld auch seine Großmutter verkaufen. -
Sie stand mitten auf dem dem Markt, umgeben von Ständen und Läden mit allerlei Waren. Hunderte von Menschen waren hier, die einkauften oder über den Markt schlenderten. Wäre Fiona unter anderen Umständen hier gewesen, hätte sie sich sicher liebend gerne auch genauer umgeschaut, doch die Zeit drängte. Es war zu gefählich, zu lange weg zu bleiben!
Dann bog sie in eine Seitenstraße. Hier war es dunkel und es stank. Die Läden, sofern es hier welche gab, waren nicht mehr so glanzvoll und vertrauenserweckend, wie die auf dem Markt.
Aber sollte sie es hier wirklich wagen, jemanden anzusprechen? Was sollte sie denn dann auch eigentlich sagen? Vielleicht Hallo ich suche jemanden, der mir und meiner Freundin bei der Flucht aus Rom hilft!
Doch dann dachte sie auch daran, wie oft sie so eine Gelegenheit wie diese bekam.
Schließlich betrat sie eine Taverne. Sie sah sich um. Ein Haufen zwielichtiges Gesindel saß hier. Widerwärtige Kerle, die sich betranken und das Sklavenmädchen, das hier bedienen mußte, schikanierten.
"Na, was bist denn du für ein hübsches Vögelchen?"
Erschrocken drehte sich Fiona um. Einer dieser Kerle, denen man nachts nicht begegnen mochte, stand hinter ihr. -
"Oh, du hast also gar keinen Bogen! Na kein Problem, kann ich dir bauen. Pfeile kann ich dir auch machen. Ich muß nur mal schauen, ob ich auch das nötige Material hier finde.
Das habe ich mir gedacht, daß du noch nie etwas von Boudicca gehört hast!
Also, Boudicca war in meiner Heimat, Britannien, eine Königin- nicht von meinem Stamm, nein, vom Stamm der Icener. Als ihr Mann, der König gestorben war, sollte sie nach altem Brauch alleine herrschen. Doch das paßte den Römern nicht. Nachdem sie nicht besonders nett zu Boudicca waren, erhoben sich die Icener. Nach und nach schlossen sich ihnen auch andere Stämme an. Schließlich hatte sie fast alle Stämme unter sich vereinigt und zog mit ihnen in die Schlacht. Sie hat den Römern das Fürchten gelehrt! Beinahe wäre es ihr gelungen, die Römer aus Britannien zu vertreiben. Doch dann wurde sie vernichtend geschlagen. Man munckelt, sie sei verraten worden! Doch bevor man sie nach Rom bringen konnte, hatte sie sich selbst getötet.
Fiona erinnerte sich, wie ihr Vater ihr immer die Geschichten von Boudicca und der Zeit bevor die Römer kamen, erzählte. Sie liebte seine Geschichten heiß und innig! Als junger Mann hatte er selbst mitelebt, wie vor einem Vierteljahrhundert, die Silurer unterworfen wurden. -
Es war die "Neue", die hinter dem Busch hervor trat. Leah hieß sie wohl. sie gehörte zu Ofellas Sklavenschar, die hier in den letzten Tagen eingetroffen war.
Fiona betrachtete sie mißtrauisch. Sie wußt nicht recht, wie sie sie einschätzen sollte
"Ah, Leah! Du bist es! Schönes Wetter heute!"
stammelte sie verlegen und schaute dann gleich zu Minna hinüber.
Ob Leah wohl etwas von ihrem Gespräch mitbekommen hatte? Und wenn ja, konnte man ihr trauen?
"Ähm, ich habe gerade zu Minna gesagt, daß sie uns jagen werden, wenn sie sich zu sehr um die Blumen kümmert und alle Blüten verschwunden sind."
Sie lächelte verlegen und versuchte auf diese Art, die Situation zu retten und war gespannt, wie Leah reagieren würde. -
"Ja, aber ich denke mal, daß es sich eher schwierig gestalten wird, sicher an der Stadtwache vorbei zu kommen. Außerdem, wird man uns sicher jagen, sobald man unser Veschwinden..."
Den letzten Satz konnte sie nicht mehr zu Ende sprechen, denn sie hatte plötzlich das ungute Gefühl, daß sich ihnen jemand näherte und sie womöglich noch belauschen könnte.
Angespannt blickte sie zu Minna herüber.Sim-Off: An dieser Stelle seid ihr, liebe Römer,recht herzlich eingeladen!
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Fiona beruhigte sich wieder, stand auf und wischte ihre Tränen aus ihrem Gesicht. Was war nur in sie gefahren?
Jedesmal, wenn sie diesem Mann gegenüber stand, und er sie stets ignorierte, wurde sie von diesen seltsamen Gefühlen beherrscht.
Auf der einen Seite verachtete sie Vesuvianus und alles, was er repräsentierte. Auf der anderen Seite war sie doch auf eine gewisse Art neugierig, was für ein Mensch er wirklich war.
Doch seine Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen, hielt Fiona bislang davon ab ihn ergründen zu können.
Sie war es nicht gewohnt, nur als Sache gesehen zu werden. Damit kam sie überhaupt nicht zurecht!
Außerdem waren da immer noch die schlimmen Bilder in ihrem Kopf allgegenwärtig... die Bilder ihrer toten Familie und vieles mehr.Aber was war das? Erst jetzt hatte sie realisiert, daß ihr heftiger Gefühlsausbruch von ihm gar nicht als solcher wahrgenommen wurde. Jedenfalls wurde Vesuvianus nicht wütend, sondern versuchte, zu scherzen! Jetzt war sie vollends verwirrt.
"Ähm, es..äh... es tut mir leid Herr, wird nie wieder vorkommen!"
Daraufhin verließ sie das Arbeitszimmer und gesellte sich zu den dort Wartenden. -
Fiona wandte sich wieder dem Jungen zu.
"Was, du glaubst, ich lüge? Hey, ich lüge nicht! Hast du Pfeil und Bogen? Dann kann ich´s dir zeigen!
Da, wo ich her komme, kämpfen die Frauen an der Seite ihrer Männer, wenn es zum Krieg kommt! Hast du davon noch nie gehört?
Dann kennst du sicher auch nicht Boudicca, was?"
Fiona sah ihn fragend an. Sicher hatte er noch nichts von der großen Icenerkönigin gehört, die vor fast einem halben Jahrhundert die Römer in Britannien in Angst und Schrecken versetzt hatte. Woher sollte er auch? Sicher erzählte man ihm nur davon, wie Rom ein Land nach dem anderen unterwarf und besetzte. -
Auch Fiona befand sich unter der Schar Sklaven, die Ofella und Epicharis zum Einkaufen auf dem Markt begleiten sollten. Für sie war es auch das erste Mal, seit dem sie den Skalvenmarkt hinter sich gelassen hatte, daß sie hier auf dem Markt war.
Sicher es war schon beeindruckend, all die vielen exotischen Waren, die schönen, edlen Stoffe. Doch für diese überheblichen Damen der feinen Gesellschaft, empfand sie nur Verachtung. Außerdem wollte sie diesen Ausflug für ganz andere Dinge nutzen. Sie sah sich gut um, beobachtete die Menschen. Vielleicht würde sich hier jemand finden, der ihrem Vorhaben nützlich wäre.
So wie es aussah, würde diese "Vorstellung" hier bei Chanelix noch länger dauern.
Ganz unbemerkt, stahl sie sich nach draußen, um selbst auf Erkundigungstour zu gehen. Bestimmt würde niemand ihr Verschwinden bemerken, denn sie hatte nicht vor, lange weg zubleiben.