Beiträge von Appius Aurelius Cotta

    Seit Tagen gab es innerhalb der Mauern der villa Aurelia in Roma kaum ein Thema, welches mit so großer Vorfreude und solch strahlenden Augen besprochen wurde wie die baldigst erwartete Ankunft von Ursus aus Germania. Als ich vom impluvium her zunächst fröhliche Laute, dann Sklavengerenne und schließlich mehrere Männerstimmen hörte, wusste ich, dass es nun soweit war.


    Meine erste Reaktion war natürlich, dass ich aufsprang und meine Kleidung richtete, um mich so schnell wie möglich denjenigen anzuschließen, die Ursus jetzt willkommen hießen. Als ich jedoch den Griff meiner Zimmertür in der Hand hielt, zögerte ich. Wie würde Ursus, gerade Ursus, meine Rückkehr und mich selbst hier aufnehmen? Bei aller Hochachtung und echten Sympathie, die wir füreinander empfunden hatten, hatte zwischen uns doch auch eine gewisse Rivalität geherrscht. Gegenseitig hatten wir uns angespornt für unser beider politische Karriere zum Wohle Roms und zum Segen der gens - eine Karriere, die Ursus mit Glanz beschritten hatte, für die ich nun aber, und wie es schien, endgültig, ausfiel. Meine Sorge bestand darin, von Ursus - und vielleicht auch nicht nur von ihm - nicht mehr ernst genommen zu werden. Doch in dem Moment, in dem ich mir diese Furcht eingestand, erwachte auch schon ein gewisser Kampfgeist in mir, der mir ein "Jetzt erst recht" ins Ohr flüsterte und mich dazu brachte, mit festen Schritten in Richtung des impluviums zu gehen. Außerdem kam es natürlich gar nicht in Frage, dass ich mich bei der Begrüßung von Ursus etwa ohne Grund verleugnen lassen würde.


    Da nun der Empfang meines Vetters, wie schon mehrfach erwähnt, gerade im impluvium stattfand, bot sich mir die Gelegenheit, schon von weitem einige Gesprächsfetzen aufzuschnappen, die Ursus mit Corvinus und dann auch mit Avianus austauschte, ohne dabei selbst von den dreien gesehen zu werden. Als ich gewahr wurde, dass man sich über Angelegenheiten der gens besprach, hielt ich inne und begann, ganz gegen meine Gewohnheit, zu lauschen, ob nicht etwa auch mein Name fallen würde, und vor allem: wenn er denn fallen würde - in welchem Licht. Statt von "Cotta" war jedoch von anderen die Rede; einmal mehr musste ich feststellen, wieviel mir in meiner Abwesenheit entgangen war, denn vieles von dem, was auch hier im trauten Kreis nur angedeutet wurde, konnte ich ganz und gar nicht einordnen. Es befiel mich in diesem Augenblick wieder jenes Gefühl, unter dem ich vor meiner Flucht so oft gelitten hatte in der villa Aurelia in Roma: das Gefühl, hier eigentlich nicht dazu zu gehören. Doch wieder meldete sich mein genius und trieb mich "nun erst recht" an, mich zu meinen Verwandten zu gesellen. Ohne weiteres Zögern trat ich an die Gruppe von drei Aurelii heran.


    "Salve Ursus! Ich freue mich sehr, dich endlich wiederzusehen!"


    Corvinus und Avianus grüßte ich mit einem Nicken.

    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    Der Schritt ist lange und gut überlegt. Bitte diese ID und meine Sklavin Samira berücksichtigen. Danke.


    Vale, Deandra! Leider sind wir uns sim-on so gut wie gar nicht begegnet.

    Während Leone auf meine Worte hin erneut sein - zweifellos gut gemeintes - geschäftigtes, aber auch ein wenig geschwätziges Treiben begann, rauschten seine Worte nur so an mir vorbei, und Sterne, die vor meinen Augen zu tanzen begannen, vermischten sich mit dem Muster des Fußbodens. Ich bemerkte nicht einmal wirklich, dass Leone irgendwann in das Innere der villa ging; ob es ein leichter und diskreter Stoß von Maron war, der mich schließlich dazu brachte, dem Nubier zu folgen, oder doch noch ein Impuls meiner selbst - ich weiß es nicht.


    Keine Erinnerungen habe ich auch an den Weg durch die villa Aurelia in Roma, hatte keinen Blick für eventuelle Veränderungen. So richtig zu mir kam ich erst wieder, als ich auf einer cline im triclinium lag. Zweifellos hatte Leone gute Gründe gehabt, mich gerade hierher zu führen; der Raum entsprach ja auch weitestgehend den Kriterien, die ich ihm an der porta genannt hatte. Als ich aber nun da lag und mich schon ein wenig erholt hatte, kam mir aber der Gedanke, dass der xystus eigentlich ein noch passenderer Ort gewesen wäre; außerdem fühlte ich mich hier im triclinium ein wenig wie auf dem Präsentierteller, obwohl gerade keine Mahlzeit anstand. Ich verzichtete jedoch auf jede Kritik, denn ich sagte mir, dass ich sicher bald in mein cubiculum gehen könne; darüber hinaus bedauerte ich den patzigen Ton, den ich zuvor im Eingangsbereich angeschlagen hatte, und wollte mich nun besser beherrschen.


    Aus meinen Überlegungen wurde ich gerissen, als die Sklavin, die von Leone an der porta als "Siv" angesprochen und instruiert worden war, das triclinium mit Wasser und Obst betrat. Ich konnte mir denken, dass Maron von der schlanken, blonden Frau sicher kein Auge gelassen hatte; mir aber war sie nur am Rande aufgefallen, was sicher mit meiner Erschöpfung zusammenhing. Jetzt aber fiel mir wieder ein, dass sie an der porta irgendetwas in einer fremden Sprache, vermutlich ihrer eigenen, gesagt hatte, und dieser Klang hatte mich an Cadhla erinnert, die ich auch in der großen Wüste nie vergessen hatte. Auf die Frage der Sklavin Siv, ob ich noch etwas wünsche, antwortete ich:


    "Für mich sind Wasser und Obst ganz ausreichend, danke! Aber bring meinem Sklaven Maron hier noch etwas Wein dazu, Brot und Käse!"


    Dabei deutete ich auf meinen Leibsklaven, der sich treu und diskret und aufopfernd immer um mich bemüht hatte und für den die Anreise nach Roma sicher noch anstrengender gewesen war als für mich. Doch ich wollte nicht, dass Siv sofort ging; der Klang ihrer eigenen Sprache, die in meinen Ohren Ähnlichkeit hatte mit der Cadhlas, hatte mir diese mir ansonsten unbekannte Sklavin sofort sympathisch gemacht. Ich musste lächeln und fragte sie:


    "Sag einmal, Siv, bist du auch eine Schildmaid?"

    Sah man es mir also schon an - das Schwitzen, den Schwindel, die blasse Farbe im Gesicht? Oder hatte Marons hilfsbereites Herantreten an mich Leone auf irgendeine Art und Weise aufgeschreckt?


    Ich wusste es nicht und versuchte in jenem Moment an der Porta auch nicht, diese Fragen zu lösen. Stattdessen hörte ich einfach nur mit an, wie sich Leone jetzt sehr um mich bemühte und die Sklavin, die er mit "Siv" anredete, anwies, sich mit meinem cubiculum zu beeilen


    Dies alles ließ ich schweigend geschehen, wobei es mir schon einige Mühe bereitete, allem zu folgen, was Leone da so hurtig veranlasste. Es war auch diese meine Schwäche, die sich angesichts der Fragen, die er an mich richtete und die mich nun noch einmal zu einer Entscheidung zwangen, in Missmut äußerte:


    "Solange mein cubiculum noch nicht fertig ist, möchte ich trotzdem schon auf einer Liege ruhen, am besten in einem gut belüfteten Raum oder draußen; die Hitze muss dort auszuhalten sein. Einen kleinen Imbiss wünsche ich auf, vor allem Wasser."


    Und obwohl weder Leone noch sonst irgendjemand diesen Missmut verdiente, fügte ich an:


    "Ob mich nun dominus Corvinus oder ein anderes Mitglied der gens begrüßt, bleibt sich für mich im Augenblick völlig gleich. Denn ich will erst einmal ruhen."


    Kaum hatte ich dies ausgesprochen, bereute ich es schon wieder. Doch für eine Entschuldigung öffnete sich mein Mund nicht ein weiteres Mal. Ich stand einfach da und wartete darauf, mich endlich niederlassen zu können an einem Ort, der den von mir genannten Kriterien entsprach.

    Aus der Sänfte, die mich von Ostia aus auf direktem Wege zur villa Aurelia in Roma gebracht hatte, war ich mühelos wie eine gut geölte Feder aufgesprungen, und auch mein Klopfen an die ehrwürdige porta war mir, wie mir schien, noch schwungvoll von der Hand gegangen. Schon aber setzte es wieder ein, dieses erst noch leichte, doch bereits deutlich wahrnehmbare Pochen in meinen Schläfen, deren dünner Hautüberzug allmählich feucht von Schweiß wurde. Nach meinem letzten klopfenden Schlag gegen die porta sah ich mich dazu gezwungen, mich mit meiner Hand an der Einfassung der Tür festzuhalten. Den Sklaven, welche die Sänfte getragen hatten, konnte ich damit vielleicht etwas vormachen, Maron jedoch nicht. Er trat behend an meine Seite.


    Einstweilen jedoch wurden wir abgelenkt durch ein heftiges Gepolter mit anschließendem Geschrei, das aus dem Inneren der villa, sicher aber nicht so weit von der porta entfernt, zu uns drang. Ich verbuchte das ganze als ein sicheres Zeichen dafür, dass Corvinus wohl nicht im Hause war; andernfalls hätten die Sklaven doch sicher niemals gewagt, sich so gehen zu lassen. (:D) Auf den Gesichtszügen meines Sklaven Maron spiegelte sich, während wir dem "anmutigen" Hör-Spiel lauschten, eine immer größere Unzufriedenheit über solche Zustände, gepaart mit dem offensichtlichen Wunsch, für Ordnung zu sorgen; seine Miene aber sollte sich schon bald beim Anblick eines noch unbekannten Gesichtes wieder merklich aufhellen.


    Zunächst aber öffnete ein alter Bekannter die Tür, Leone. Die Herzlichkeit seiner Begrüßung wirkte sehr wohltuend auf mich, und wenn ich mich nicht hätte festhalten müssen, hätte ich ihm gerne einmal auf die Schulter geklopft. So aber beließ ich es bei Worten:


    "Salve, Leone! Dich noch wieder so gesund und in Aktion zu erleben, zeigt mir, dass ich vielleicht doch noch nicht zu lange fort gewesen bin!"


    Nähere Beschreibungen meiner Reise nach Aegyptus gegenüber Sklaven allerdings wollte ich dann doch Maron überlassen.


    Dass manche Dinge sich offenbar in meiner Abwesenheit ganz und gar nicht geändert hatten, wurde deutlich, als sich das avisierte bezaubernde Gesicht einer mir noch unbekannten Sklavin im Eingang zeigte. Corvinus hatte also offenbar mal wieder auf dem Sklavenmarkt - zweifellos tief - in seinen Geldbeutel gegriffen. Und auch wenn das junge Mädchen sehr missmutig wirkte und mich auch nur knapp grüßte, war ich davon überzeugt, dass sie sich gut um mein Gepäck, mein cubiculum und mich kümmern würde. Ich selbst war dazu immer weniger in der Lage, derweil mein Schweiß sich mehrte, und wandte mich daher nur kurz an sie:


    "Salve! Ich möchte mich nach der anstrengenden Reise ein wenig erholen."


    Alles andere überließ ich einstweilen Leone, der fremden Sklavin, Maron - oder vielleicht auch einem Mitglied meiner gens, sobald sich meine Ankunft im Haus herumsprechen würde.

    Da war sie also wieder, die villa Aurelia in Roma, für mich die Stätte so vieler unerfüllter Sehnsüchte und so manchen Bisses auf meine Zunge, um mal wieder zu verschweigen, was ich eigentlich dachte, eigentlich gerne ausgesprochen hätte - beißen, bis es nicht nur weh tat, sondern auch nicht mehr ging.


    Fast schmerzhaft zuckten meine Brauen bei diesen wenn auch nur kursorischen Gedanken und Erinnerungsblitzen zusammen, lange nicht mehr so schmerzhaft aber wie vor meiner Flucht nach Ägypten. Und fast musste ich sogar ein bisschen schmunzeln, als nun mit jedem Schritt der Sänftenträger die villa Aurelia vor meinen Augen größer wurde. So einiges hatte sich mittlerweile geändert, ganz sicher im Inneren jenes vornehmen Hauses, vor allem aber auch bei mir.


    Lächelnd erinnerte ich mich daran, wie ich vor langer Zeit - so kam es mir nun jedenfalls vor - vor dem Betreten dieser villa ängstlich noch einmal überprüft hatte, ob ich auch am Kinn gut genug rasiert sei. Jetzt war mir so etwas ziemlich egal. Ich sah manierlich aus, darauf hatte ich schon noch geachtet, hatte auch darauf verzichtet, etwa noch in der Taverna Apicia einen Schluck zu nehmen, und wenn man mich hier nicht mehr erkannte oder wollte, so hatte man ja jetzt die Gelegenheit, es mich wissen zu lassen.


    Denn schon war ich aus der Sänfte aufgesprungen, um höchstselbst an der porta zu klopfen. Maron hatte dies übernehmen wollen, doch ich winkte ihm ab; das war nach allem, was geschehen war, nun wirklich ganz allein meine Aufgabe.


    KLOPF

    Der zweite Teil der vierten Szene rauschte nur so an mir vorüber; worum es darin inhaltlich ging, bekam ich gar nicht mehr mit, doch wurde diese Szene vermutlich in dem gleichen aufklärerischen Ton beschlossen, in dem sie auch begonnen hatte. Solcherlei Informationen besaßen für mich leider ohnehin nur einen sehr theoretischen Wert, und außerdem war ich, nachdem ich nach dem Motto "Prinzip erkannt - Gefahr gebannt" den Coup de theatre entlarvt hatte, ganz und gar damit beschäftigt, nun auch die anderen Bühnenfiguren den realen Personen zuzuordnen, die sie parodierten. In diesen Überlegungen erging ich mich auch noch zu Beginn der Schlusszene, bis die Reihe der Trinksprüche an Matho kam, der ja in der Rolle des "Costa" mich karikieren sollte. Ich spitzte die Ohren:


    "... ein Hoch auf die Kühnheit,
    auf milites, Waffen und unsere Schildmaid!"


    O, wieder etwas Gereimtes ... Allmählich fühlte ich mich fast schon ein wenig geschmeichelt; sollte gerade ich hier derjenige sein, der in diesem Stück am besten davon kam, vielleicht um etwaige Wahlchancen meiner Person bei einer Kandidatur zu erhöhen? Ja, langsam glaubte ich, eine äußerst raffinierte Strategie hinter diesem ganzen Stück zu erkennen: Ursus und ich sollten in ein möglichst erfreuliches Licht gesetzt werden. Angesichts dieser neuen Spur, der ich hier folgte, stellte sich mir nur umso dringlicher die Frage, wer für das Theaterstück die Verantwortung trug. Diese Trinkspruch-Reime, gut, die konnten durchaus von Prisca stammen, aber konnte ich meiner jungen Verwandten ein derartig perfides politisches Kalkül als Hintergrund des Ganzen zutrauen? Oder wer war hier der spiritus rector, der die unsichtbaren Fäden zog? - Um eine Antwort auf diese bedrängenden Fragen zu finden, hörte ich mit höchster Aufmerksamkeit weiter zu, und dabei sollte ich mich in der Tat nicht langweilen. Denn nun wurde auf der Bühne ein Dialog zwischen "mir" und "Claudus Menetekel" - dies musste einfach Deandras Vater sein - dargeboten, der sich exakt um die Fragestellungen drehte, auf die ich ihn bei seinen res gestae auf dem Forum Romanum angesprochen hatte und auch zu gerne an diesem Abend noch angesprochen hätte. Vielleicht aber würde meine Neugierde ja schon allein durch den Bühnendialog hier gestillt werden.


    "Dass Du ein Experte im Belagern und Erobern gut gebauter Festungen bist, Menetekel, drang auch schon an meine Ohren. Es wäre faszinierend, wenn Du mich in diese Kunst bei Gelegenheit einmal einweihen könntest."


    Ja, dem konnte ich tatsächlich nur zustimmen! Wobei mir selbst bislang allerdings nicht bekannt gewesen war, dass der Claudier sich auch schon auf diesem Gebiet der Kriegsführung hervorgetan hatte; "Costa" schien in dieser Hinsicht deutlich besser unterrichtet zu sein als ich. Doch ich hoffte inständig, Claudius Menecrates noch an diesem Abend auf dieses brisante Thema ansprechen zu können. Gerne hätte ich dazu natürlich auch noch Details und Erfahrungsberichte von "Claudus Menetekel" von der Bühne her vernommen, und daher war ich ziemlich enttäuscht, als nun Cadhla sich in die Szene mischte. Gut, sie war immerhin Schildmaid, aber warum sie von "meinem Costa" nun auf linkische Art und Weise betatscht wurde, wollte mir nicht in den Sinn; nein, darin konnte ich keinerlei Ähnlichkeiten mit meiner Person erkennen! Außerdem war ja schließlich sie es an jenem verhängnisvollen Abend im hortus gewesen, die mich ... Aber was war das, was machte Maron jetzt? Deutlich war den anderen Sklaven und Sklavinnen auf der Bühne das Entsetzen anzusehen:


    "Von wegen, zutreten kann die."


    Er war aus der Rolle gefallen. Ach, ich ärgerte mich über ihn! Bisher hatte er zwar meiner Ansicht nach nichts Herausragendes auf der Bühne geleistet, sondern schlicht nur sich selbst dargestellt, dies aber wiederum so gut, dass er durchaus einen ganz passablen Ups - äh, Ursus geboten hatte. Und nun das hier. Doch schon merkte ich, wie sich zu meinem Ärger über Maron Sympathie mit ihm gesellte, denn die schlechten Erinnerungen an jene Nacht im hortus teilte ich ja mit ihm - wobei ich das Nachspiel freilich nicht mehr mitbekommen hatte. - Nun, bei Gelegenheit würde ich ihn danach fragen.


    Diese Überlegungen und Erinnerungen beschäftigten mich noch, als sich das Stück auf der Bühne nun seinem Ende entgegenneigte. Dass "Corvus" und "Falivus Aquarus" zum Schluss noch ihren Willen bekamen, war wiederum sehr realitätsnah getroffen, schien doch beiden immer alles zu gelingen, was sie unternahmen, und man konnte es ihnen nicht einmal verübeln, denn sie hatten es verdient. Ich aber war innerlich schon einen Schritt weiter. Denn mich quälte die Frage, wie das Stück nun von seinem Publikum aufgenommen werden würde, nun, da es einmal zu Ende gespielt war. Ich selbst war mit "Costa" immer noch unter dem Strich zufrieden - und ehrlich gesagt, fand ich vieles auch wirklich lustig, doch das hätte ich natürlich niemals zugegeben. Darum stimmte ich herzlich in den Applaus mit ein! :app:


    Größten Respekt nötigte es mir nun ab, dass es wieder Prisca selbst war, die nun vor das auditorium trat und noch einmal das Wort ergriff; ja, sollte wirklich sie es gewesen sein, die diesen perfiden Plan ausgeheckt hatte? Doch im selben Moment schon distanzierte sie sich gerade vom coup de theatre dieses Stücks und schob dies den Sklaven zu. Ich war mir nicht sicher, ob dies nicht falsche Bescheidenheit meiner Verwandten war - oder gar ein weiterer Trick? Prisca erschien mir in diesen Augenblicken jedenfalls immer geheimnisvoller, und ich nahm mir fest vor, in den nächsten Tagen endlich einmal länger mit ihr zu sprechen. Als sie dann vorschlug, die Sklavinnen und Sklaven zu bestrafen, ging ich allerdings fest davon aus, dass dies alles nur ein Verdunkelungsmanöver war, um ihre eigene Urheberschaft an dem Stück zu verdecken. Ich hielt den Vorschlag für einen Scherz und stimmte daher spaßeshalber :dagegen:

    Immer noch ein wenig enttäuscht von meiner mangelnden Selbstbeherrschung und Schwatzhaftigkeit wandte ich mich nun dem Stand des Händlers zu, zu dem der Marspriester mich mit bestimmtem Schritt geführt hatte. Als ich das Angebot nun genauer in den Blick nahm, konnte ich es dem sacerdos freilich nicht mehr verdenken, dass er mich hierhin geleitet hatte. Meine Auswahl an Wein und Opferkeksen war schnell getroffen, und Trautwini sowie ein weiterer Sklave, der sich inszwischen auf Trautwinis Wink hin hierher bemüht hatte, gingen mir hilfreich zur Hand und nahmen die Gaben an sich.


    Sim-Off:

    s. Wisim-Balken :)


    Als ich mich wieder meinem priesterlichen Gesprächspartner zuwandte, bemerkte ich, wie dieser mich prüfend ansah. Sofort kam mir der Gedanke, dass es sich offenbar schon herumgesprochen hatte, dass auch ich in Erwägung zog, für den cursus honorum zu kandidieren. Ich hielt es für das Beste, aus diesem meinem Vorhaben kein Geheimnis zu machen, ein Geheimnis, das auch offenbar schon keines mehr war.


    "Flavius Aquilius, auch ich trage mich mit der Absicht, mich zur Wahl zu stellen."


    Dass der Angesprochene mich womöglich aus irgendeinem anderen Grunde mustern könnte als aus dem, einen Konkurrenten um ein Amt in den Blick zu nehmen, kam mir überhaupt nicht in den Sinn. Welcher andere Grund hätte dies auch sein können? Wozu denn bitte war ich sonst auf dieser schönen Welt? Düstere Gedanken gingen mit erneut durch den Kopf, unfreiwillig noch angestachelt durch die Worte des Flavius Aquilius, die mich sehr berührten. Einmal mehr wurde mir, während ich ihm zuhörte, bewusst, dass ich auch jetzt, über ein Jahr nach meiner Ankunft in Roma, immer noch nicht viel wusste über andere, den Aureliern doch durchaus befreundete gentes. So vieles blieb noch zu fragen und aufmerksam mitanzuhören. Ich hatte dabei dem Flavier mein Gesicht ganz offen zugewandt und sah ihm in die Augen. Als jedoch die Rede auf seinen Vater kam, senkte ich meinen Blick für kurze Zeit.


    "Ich danke Dir für Deine Offenheit! Vielleicht kann ich mehr, als mir lieb ist, verstehen, wovon Du gesprochen hast. Mein eigener war in der legio I in Mantua - und schied unehrenhaft aus dem Dienst. Aber ich weiß nicht, ob ich wirklich der Mann dazu bin, diese Scharte auszuwetzen."


    Gerne hätte ich Flavius Aquilius noch danach gefragt, was er denn genau in seiner politischen Laufbahn zu beeinflussen beabsichtige. Denn das er damit keine leeren Worte gemacht hatte, war für mich bei einem Mann wie ihm ganz unzweifelhaft. Diese meine Frage allerdings laut zu äußern, erschien mir indiskret; außerdem würde seine Rede vor dem Senat darüber Auskunft geben. Und eigentlich hatte ich auch das Gefühl, dass unser Gespräch sich nun in eine andere Richtung bewegte.

    Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Nachdem ich den Wald der sechs angewurzelten Begleiter durchschritten hatte, zwischen denen Prisca wie ein zartes Pflänzchen gedieh, bestätigte mir ein einziger Blick zu Maron, dass auch er diese unbeweglichen und zweifellos reaktionsschwachen sechs für nicht geeignet hielt, ihre veilchenähnliche Herrin im Falle eines Falles vor einer gewissen veilchenfarbigen Gesichtsverzierung zu bewahren. Wir waren also noch rechtzeitig gekommen! Titus dagegen würde sich sicherlich auch in einem Kampfe spielend allein aus der Affäre ziehen. (:D)


    Prisca ihrerseits schien bei meiner Ankunft aus einer tiefen Versunkenheit gerissen zu werden. Obwohl es sich hier ja um ein religiöses Fest handelte, hielt ich es für unwahrscheinlich, dass sie jetzt schon gebetet hatte. Und ihre anschließenden Worte über Pferdewetten verrieten mir, dass ich damit Recht behalten hatte, es sei denn, sie hatte die Götter tatsächlich damit behelligt, für das von ihr bevorzugte Gespann zu beten, aber das konnte ich mir auch nicht vorstellen. Da Prisca eine Frau war, schien es mir naheliegender, dass sie wie so viele andere ihrer Geschlechtsgenossinnen hier mehr als nur einen Blick auf Wagenlenker und Marspriester riskiert hatte und anschließend ins Träumen geraten war.


    "Das ist nett von dir, Prisca, dass du mich zu dir einlädst, aber ich möchte dich auch nicht stören. Ich könnte Maron und Trautwini bei dir lassen und selbst weiterziehen, vielleicht zu Ursus, denn der muss hier auch irgendwo sein - hast du ihn vielleicht gesehen? Flavius Aquilius hast du bestimmt entdeckt; er macht ja mal wieder eine sehr gute Figur."


    Vielleicht aber war es auch eine Idee, Titus, wenn er denn gefunden werden konnte, ebenfalls zu uns herüber zu winken; ein Mann mehr könnte im Falle einer Katastrophe den Ausschlag für uns Aurelier geben. Eine immer noch nicht ganz so gute Figur wie Flavius Aquilius machte im Übrigen der von mir präferierte Schild-Wagen, wie mir ein kurzer Seitenblick bestätigte; ja, ein bisschen hatte mich das Rennfieber jetzt schon gepackt, doch ...


    "Gewettet habe ich nicht! Aber ich unterstütze den Schild-Wagen; er liegt zwar noch zurück, doch der Angriff, den er jetzt startet, liegt mir als Position näher als die Verteidigung." (:P)


    Dieses Argument war mir ganz plötzlich eingefallen, denn den wahren Grund konnte ich meiner Cousine doch nicht nennen; er kam mir einfach zu lächerlich vor. Daher hätte ich auf ihre Frage nach dem Opfer gerne auch die Rolle eines Lehrers eingenommen, allein, ich kannte die Zeremonie ja auch nur vom Hörensagen.


    "Ja, wenn ich richtig informiert bin, wird von dem siegreichen Wagen das rechte Pferd geopfert. Die Verlierer werden wohl unehrenhafterweise weiterleben müssen. Ich freue mich schon auf das Opfer."


    Dabei sah ich Prisca mit leuchtenden Augen an - und konnte jetzt doch nicht mehr an mich halten. Ich trat ein wenig näher an sie heran und sagte dann mit gedämpfter Stimme zu ihr:


    "Aber weißt du, warum ich eigentlich für den Schild-Wagen bin? Schau mal auf das linke Pferd; das hat nämlich so einen süßen weißen Fleck am rechten Ohr."

    Sim-Off:

    Meine Güte, wird hier ein Tempo vorgelegt; kein Wunder, dass einige schlapp machen. :D


    Seitdem ich zusammen mit Ursus die Gegenstände unserer Ausrüstung aus dem Heiligtum des Quirinus abgeholt hatte, hatte ich diese kaum noch aus den Augen gelassen. Alle Pflege dieser Gegenstände hatte ich mit eigenen Händen übernommen; nicht einmal von Maron hatte ich mir dabei helfen lassen, nein, dies war des Patriziers eigene Pflicht.


    Mit Stolz hatte ich die Ausrüstung an diesem Tag zum ersten Mal angelegt, ebenso schon einige Tage zuvor die eigens angefertigten tunica picta und trabea. Dass die ungewohnte, zeremonielle Ausrüstung hier und da drückte, war schnell vergessen angesichts des erhebenden Gefühls, das uns wohl alle befiel, als wir uns am comitium mit den übrigen Collini und den Salii Palatini vereinigten wie vor Zeiten die Latiner und die Sabiner. In allen Augen sah man die gleiche Glut, selbst in den galligen Augen der Alten unter uns; allen Gesichtern konnte man den Ernst und die Feierlichkeit ablesen, die uns und diesen Tag erfüllten. Niemand aus den Reihen der Collini schien eine ausladende Begrüßung untereinander zu vermissen, und ebenso kurz fiel das Nicken aus, das ich und die anderen Aurelier den Palatini hinüberschickten, besonders den Flaviern Gracchus und Aquilius, die wir von dem Fest in der heimischen villa so gut kannten.


    Das Fest, das heute hier begangen wurde, hatte zu meiner großen Zufriedenheit viele Gäste, die längs des Weges standen, den wir nun vom Forum aus hin zum Aventin durch Roma im Gleichschritt zurücklegten. Blicke zur Seite auf die Zuschauer am Wegesrand warf ich jedoch so gut wie nie; zu sehr nahm mich die Feierlichkeit unseres Zuges und der Rhythmus des Schlagens auf die Schilde gefangen. Ab und an erhaschte ich aus den Augenwinkeln heraus das Gesicht eines Zaungastes; Neugier lag in vielen Blicken, Feierlichkeit und Andacht in anderen, in manchen aber glaubte ich auch, Belustigung zu erkennen. Unbeirrt von all dem aber setzte sich unser Zug bis hin zum Aventin fort.


    Dort angekommen, nahmen wir von Neuem unsere Formation ein. Marcus' Brustkorb hob sich merklich, noch einmal sog er Luft ein; dann gab er uns mit seinem Schlag auf sein Schild das Zeichen für den Tanz und das carmen saliare. Und was beim Üben staksig gewirkt hatte, unbeholfen, ja künstlich, das verlief in diesem Augenblick mit fast unheimlicher Perfektion und riss uns alle mit in seinen Rausch.

    Schwer, viel zu schwer war es mir gefallen, mich von den interessanten politischen Gesprächen loszureißen und mich zu dem Theaterstück zu begeben, diejenigen Kunstbanausen zurücklassend, die erhitzt weiter diskutierten und wohl gar nicht mehr in den Genuss des Stücks kommen würden. Doch würde es ein Genuss werden? Prisca war ja ganz begeistert von ihrer Idee gewesen, die Sklavinnen und Sklaven unserer gens auf diesem Fest ein Stück aufführen zu lassen, und als sie mich nach Maron fragte, hatte ich es nicht nur als meine Pflicht angesehen, sie über ihn gebieten zu lassen, sondern auch so zu tun, als sei ich ebenso begeistert wie sie. Natürlich, ihr Einfall klang wirklich bezwingend, aber mehr noch als dieser waren es doch wohl ihre Augen gewesen, die mich hatten zustimmen lassen und mich selbst enthusiasmiert hatten. Ein Teil der Verpflichtung, die ich mit diesem Engagement eingegangen war, bestand nun darin, dass Maron zu striktem Schweigen über den Inhalt des Stückes verpflichtet war und auch mir nichts verraten durfte. Hätte ich ihn gefragt, er hätte mir sicher jede nur gewünschte Auskunft gegeben, doch ich hielt mich auch an diesen Bestandteil meiner Verpflichtung und übte mich in Geduld, was mir nicht schwer fiel, da mich das Ganze ohnehin weniger interessierte als vieles andere in diesen Tagen.


    Nun war es also soweit. Ich erwiderte beim Eintreten schnell noch einen unerwartet freundlichen Gruß von Deandra; dass selbst sie sagte, ein solcher Abend habe in der villa Aurelia in Roma seit Ewigkeiten nicht mehr stattgefunden, wollte schon etwas heißen. Von einem Randplatz aus nahm ich das Geschehen auf der Bühne in den Blick. Natürlich stand mein Sklave Maron unter meiner besonderen Beobachtung; indes schien es mir, als schauspielere dieser gar nicht, sondern stelle einfach nur sich selbst da. Nun, um ehrlich zu sein, hatte ich mir Maron in einer komischen Rolle auch nicht vorstellen können, und es Komödie sollte es ja sein, die wir hier zu sehen bekamen, soviel war von den Proben immerhin auch zu mir gedrungen. Aber um welche Komödie handelte es sich hier? "Curator mulierum" - dieser Name war mir gänzlich unbekannt; also konnte ich mich einfach überraschen lassen.


    Komödien und besonders die derben unter ihnen - und eine solche assoziierte ich allerdings unter dem Titel "curator mulierum" - waren eigentlich noch nie mein Fall gewesen mit ihrer zotigen Situationskomik. Stattdessen suchte ich mir schon bald eine Figur auf der Bühne, mit der ich mich würde identifizieren können. Meine Wahl fiel nach kurzem Überlegen auf die von unserem Matho dargestellte Person namens Costa, einen ernsthaften jungen Mann, der sich meiner Meinung nach äußerst positiv von den anderen Figuren der Komödie abhob. Ich hoffte nur, dass nicht auch dieser im Verlaufe des Stücks noch verspottet werden würde, wie es mit ähnlich angelegten Figuren in Komödien so oft war.


    Der Cousin des curator mulierum sollte er also sein, interessant - ein etwas schüchterner, introvertierter junger Mann, zweifellos mit dem Hang zur Poesie, wie ich mir dachte. Vielleicht auch jemand, der selber keinen einfachen Zugang zum anderen Geschlecht fand, eher wohl zum eigenen. In diesem letzten Punkt war ich gänzlich unerfahren und hatte an mir solche Neigungen auch noch nicht verspürt, doch ja, was die Frauen anging, vereinten mich und Costa vielleicht die Hemmung und die poetische Betrachtung der Damenwelt aus der Ferne. Ich wandte meinen Blick kurz von der Bühne und seufzte bei diesem bedrückenden und doch süßen Gedanken: die Frauen, ach ja, ach würde ich mich doch bei ihnen - mehr trauen! Ja, auch mir war ein Reim gelungen, ein Stückchen Poesie für ein einsames Herz. Ich schmunzelte und schaute wieder auf die Bühne.


    "Auf Männer und Frauen!
    Ach, würd' ich mich bloß bei den Frauen mehr trauen!"


    Bitte, wie? Was hatte "Costa" da soeben auf der Bühne gesagt?? Ich traute meinen Ohren nicht, doch ja, das musste es gewesen sein: "Pro deos deasque - auf Männer und Frauen! Ach, würd' ich mich doch bei den Frauen mehr trauen!" Aber das waren ja meine Worte, wenn sie auch am Ende irgendwie zerknirscht geklungen hatten! Obwohl ich saß, überfiel mich für einen Moment ein böses Schwindelgefühl, denn ich fragte mich ernsthaft, ob ich vielleicht schon tot sei, oder die Götter mir soeben die Zukunft offenbarten oder mich alle Musen zugleich küssten, oder ob ich möglicherweise einen Seelenflug angetreten hatte, der mich bald schon nach Alexandria führen würde, danach ins Thrakerland und endlich wohl noch nach Indien.


    Oder ... oder... Nein, das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! Mein Kopf zählte alle Fakten zusammen, derer er sich noch erinnern konnte: die Geheimhaltung des Stückes; der völlig unbekannte Titel; die eigenen Sklaven, die es aufführten; Prisca, der ich so etwas durchaus zutraute - und dann natürlich die Namen der Beteiligten: Corvus - Corvinus, Priscilla - Prisca, Costa - nun, das sollte ich sein. Wir wurden hier karikiert, und nicht nur wir, sondern auch andere anwesende Patrizier. Und Maron alias "Upsus" war Ursus. Sein Auftritt war jetzt, und wieder fand ich, dass Maron sich kaum verstellte, sondern knapp und zielorientiert, wie er war, Ursus darstellte, der ihm auf einmal sehr ähnlich schien. Dies nun wieder nagte in mir. Dass mein eigener Sklave von Frauen aller Stände eher und sympathischer wahrgenommen wurde als ich selbst, ahnte ich schon lange. Dass ich aber neben Maron auch in Hinsicht auf Souveränität und Zielgerichtetheit abfiel, wurmte mich. Dennoch würde ich natürlich nicht ungerecht sein und Maron aufgrund seiner akzeptablen Darstellung auf der Bühne einen zusätzlichen Abend zur freien Verfügung gewähren - obwohl wir ja beide noch einen seiner letzten freien Abende in allerschlechtester Erinnerung hatten. :D

    Tatsächlich entwickelte sich das Rennen auch für mich ganz interessant. Besser gesagt: Da es hier ja nur zwei Wagen gab, die gegeneinander antraten, war es für mich auch leichter, dem Geschehen zu folgen. Noch spannender aber könnte es werden, fiel mir jetzt ein, wenn ich mit einem der Wagen halten würde. Ganz erfüllt von diesem Gedanken, kratzte ich mich am Kopf und betrachtete hochkonzentriert beide Wagen, doch konnte ich mich einfach nicht für einen entscheiden. Ich wandte mich an Trautwini mit der Frage, für welches Gespann er die Daumen drücke. Einen Moment lang druckte der Sklave herum, auf mein weiteres aufmunterndes Lächeln hin aber erhielt ich als Antwort: "Für das mit dem Schild, Herr, weil das linke Pferd so einen schönen weißen Fleck am rechten Ohr hat."


    Sofort schwang mein Kopf herum, und meine Augen fixierten den Schild-Wagen: Tatsächlich, das linke Pferd hatte einen kleinen weißen Fleck am rechten Ohr! Anerkennend sah ich zu dem Sklaven mit den guten Augen und war fortan ein Anhänger dieses Wagens, wenn er auch noch gegenüber dem Speer-Wagen zurücklag. Aber das konnte sich ja ändern.


    Da nun beide Gespanne sich eine wilde Jagd lieferten, dies allerdings auf der Geraden, schweifte mein Blick noch einmal ab und fand seinen Weg zu den Priestern des Mars, die gar nicht weit von den Zuschauern des Rennens entfernt saßen. Eigentlich musste dort doch auch Flavius Aquilius sitzen, dachte ich mir, doch bei der Prozession war er mir gar nicht aufgefallen. ( 8)) Ich ließ meinen Blick über die Prachtburschen auf der Priestertribüne schweifen, und da! jetzt hatte ich ihn. Aufrecht, in vollem Bewusstsein seiner priesterlichen Würde, war er nun gar nicht mehr zu übersehen. Einen Moment lang schien es mir, als hätte er auch mich erblickt, doch war ich mir dessen nicht sicher.


    Jedenfalls war ich beruhigt, den Flavier hier in so eindrucksvoller Form zu sehen - und musste plötzlich, ich wusste selbst nicht, wieso ( :D), an Prisca denken. Was, wenn sie hier war? Ich, ich hatte doch neben meinem Sklaven Maron auch Trautwini, den Leibwächter, mit mir genommen. Wer aber würde dann Prisca beschützen, wenn hier hinterher der Tumult losbrach? Sofort wandte ich mich an Maron mit der Frage, ob er nicht irgendwo meine Verwandte sehen könne - und saß nurmehr mit offenem Mund da, als ich zur Antwort bekam: "Natürlich, domine, da sitzt sie." Seelenruhig sagte Maron das, deutete mit der Hand in eine Richtung, in der ich dann Prisca auch tatsächlich erblickte, und schien sich überhaupt keine Rechenschaft darüber abzulegen, in welcher Gefahr diese schwebte. Schnell schob ich noch die Frage hinterher, ob er auch Ursus sehen könne, denn ich wusste, dass auch dieser Prozession und Rennen besuchen wollte, nur war er vor mir aus der villa Aurelia aufgebrochen. Sowohl Maron als auch Trautwini mussten diese meine Frage aber verneinen. Mich jedenfalls hielt jetzt nichts mehr auf meinem Platz, sondern ich gab den beiden Sklaven den Befehl, mich sofort zu Prisca zu geleiten. Flüche und Beschimpfungen pflasterten unseren Weg zu ihr, auf dem Maron und Trautwini das dichte Gedränge der Zuschauer lichteten, um mir den Durchgang zu ermöglichen. Zum Glück hatte sie gar nicht so weit entfernt von mir gesessen, so dass ich mich schon fast fragte, ob sie mich denn nicht gesehen hatte. Jedenfalls stand ich bald vor ihr und konnte sie freudestrahlend begrüßen:


    "Prisca! Ich wusste gar nicht, dass du auch hierher kommen wolltest! Ich habe dich gerade erst gesehen und mich dann gleich zu dir in Bewegung gesetzt; ich habe nämlich gehört, dass es hier bei der Opferung des siegreichen Pferdes ziemlich wild einhergeht, und wir wollen dich beschützen! - Für welchen Wagen schlägt denn dein Herz?"


    Die Frage, wofür ihr Herz an diesem Tag denn sonst noch so schlage, vermied ich aus Diskretion und um mich selbst nicht schon wieder so einsam zu fühlen.

    Puh! Abgekämpft und mit nassen Haaren stand ich da, als Marcus endlich das Zeichen dafür gab, dass es für heute genug sei. Besonders bei den Stampftänzen war ich ganz schön ins Schwitzen gekommen; wirklich, ich musste schon sagen, ich war gar nichts mehr gewöhnt. Und bei der tunica picta, das war mir nun auch aufgefallen, würde ich darauf achten müssen, dass sie bloß nicht zu eng sein würde, denn dann würde ich mich nicht bewegen können - also, noch weniger als jetzt.


    Insgesamt aber fand ich, dass alle Mitglieder unserer gens sich hier in der curia saliorum collinorum hatten sehen lassen können - der magister sowieso, aber auch wir anderen hatten uns doch sowohl rhetorisch als auch tänzerisch ganz gut geschlagen. Und auch menschlich wollte ich mir jetzt nichts nachsagen lassen und bedachte neben allen anderen Cloelius Quadratus mit einem besonders freundlichen Abschiedsgruß - immerhin konnte man ja auch nicht wissen, wie man selbst sich in einem solchen Alter schlagen würde. Mit diesem Gedanken blickte ich nun auch an Ursus und Pegasus herab, doch da schon verkündete Corvinus uns eine ganze Liste von Anweisungen für das bevorstehende Fest. Ich war froh, dass wir als seine gens-Mitglieder das Privileg hatten, ihn das eine oder andere dann noch einmal auf dem Weg in die heimische villa Aurelia und auch dortselbst fragen zu können. Und Ursus legte auch gleich schon damit los.

    In der Hoffnung, der Senator Vinicius würde mir folgen, hatte ich mich inzwischen auf den Weg zu dem Theaterstück gemacht. Dabei jedoch wurde ich Zeuge einer Misstimmung, für die offenbar tatsächlich ein fremder Sklave zu sorgen gewagt hatte. Völlig sich vergessend, beschimpfte dieser, so schien es mir, Purgitius Macer und Decimus Mattiacus und mit ihnen gleich das imperium, dem er einen Tag der Rache anzukündigen wagte. Dass nun Flavius Aquilius diesen Sklaven in eisigem Ton zurechtwies, zeigte mir, dass es sich hierbei um einen seiner servi handeln musste. Ich blickte mich nach Marcus um, doch dieser schien noch ganz in verschiedene Gespräche vertieft zu sein. Einen Moment noch zögerte ich, dann konnte ich aber nicht mehr an mich halten und sprach diesen Sklaven direkt an:


    "In die Zukunft schauen können wir alle nicht, doch zur Stunde sieht die Lage ein bisschen anders aus, als du dir einbildest. Kaufen muss Rom euch übrigens nicht; als wirkungsvoller hat es sich erwiesen, euch einfach sehen zu lassen, dass man auch anders leben kann als in Not und in Angst. Längst ist schon der Tag gekommen, an dem diejenigen von euch, die aufbegehren, auf ihre ehemaligen Stammesgenossen treffen, die freiwillig in unseren Reihen kämpfen."


    Ich drehte mich sofort um, um dem Sklaven jede Möglichkeit zur Erwiderung zu nehmen. Flavius Aquilius nickte ich ebenso zu wie Purgitius Macer und Decimus Mattiacus. Im Stillen aber imponierte mir der Mut des Sklaven, und ich wünschte, dass unsere Legionen immer und in jeder Situation über den gleichen Mut und Stolz verfügen würden.

    So sehr mich die Antwort Caias auf meine Frage, ob sie die Bühne gut sehen könne, zufriedenstellte, so bedrückend war das Gefühl, das ein Blick in ihr Gesicht bei mir hinterließ. In diesem zeichnete sich nämlich für mein Empfinden noch immer deutlich die Enttäuschung ab über meine ja auch wirklich etwas flache Antwort auf ihre Frage nach meinen politischen Vorstellungen. Etwas geknickt senkte ich den Blick, um ihn gleich wieder zu heben, denn ich hoffte, dass vielleicht das Geschehen auf der Bühne meine Begleiterin - und auch mich - ein bisschen besser unterhalten würde, als ich es zuletzt mit dem Thema "Politik" vermocht hatte.

    Ein neuerlicher Blick auf den von mir hier euphemistisch "Bühne" genannten Bretteraufbau machte mich allerdings skeptisch. Noch immer deklamierte der dickliche Mann dort ratternde Verse, die ich einfach in keinen Zusammenhang einordnen konnte. So wandte ich meine Aufmerksamkeit doch wieder dem optischen Eindruck zu, den also diese "Bühne" darbot, und siehe da: Prompt verstand ich mehr! Denn so einfach, ja teilweise schäbig hier alles zusammengeschustert war, so geschmacklos manche Einzelheit, so übertrieben und klischeehaft das gesamte Ambiente - so war es doch immerhin gelungen, mir auf diesen meinen ersten echten Blick hin deutlich zu machen, dass es hier offenbar darum ging, die Parther zu persiflieren.


    Einfache Decken mit alltäglichen, unspezifischen Mustern, aufgespannt über ein klappriges Holzgestell, das sich gefährlich bog, bildeten die Seiten sowie den Hintergrund der Bühne und sollten ganz offensichtlich ein parthisches Zelt darstellen. Wenn der abgetretene, an einigen Stellen gar fadenscheinige Teppich, mit dem der Boden bedeckt war, den Reichtum und Luxus in diesem Zelt darstellen sollte, so war das gründlich misslungen. Oder lag gerade darin die Parodie? Dann aber konnte ich wiederum gar nicht verstehen, warum der "Held" dieses Stückes, das offenbar gerade anfing und dem wir hoffentlich noch würden folgen können, warum also der Held dieses Stückes - offenbar ein parthischer Würdenträger - nun ja, warum also dieser Held so ausgesprochen gut aussah. Außerdem fehlte der Bart, fehlte ganz unverkennbar der künstliche Bart, den die Parther doch sonst so trugen - jedenfalls auf den Graffiti, die so viele Wände römischer Häuser in diesen Tagen "zierten". Und natürlich war er viel zu jung! Zu jung, zu athletisch, das Gesicht zu markant, die Hände zu zartgliedrig, die Blicke, die er ab und zu ins Publikum warf, zu sehr von sich überzeugt. Nein, dieser Held gefiel mir ganz und gar nicht, weder für einen Parther noch für sonst einen männlichen Darsteller, und diese meine Meinung bestätigten nur allzu deutlich einige weibliche Zuschauer - männliche auch -, die diesen Mimen geradezu verzehrten mit ihren Augen. Erbost - und ein kleines bisschen ängstlich - sah ich zu Caia. Dabei fiel mir merkwürdigerweise nun auch auf, wie ehrenhaft diese gekleidet war. Und dass ich von Frauen noch niemals so angesehen worden war wie dieser Schauspieler. Doch das konnte selbstverständlich nur daran liegen, dass auch ich stets so vornehm aussah wie meine Begleiterin. Dennoch hielt ich es für meine Pflicht, ihr nun die folgende Frage zu stellen:


    "Wollen wir noch bleiben?"


    Es sah nun allerdings so aus, als ob der dickliche Zeremonienmeister seine Reime allmählich beenden und die eigentliche Handlung des Stücks beginnen würde, und ich merkte schon, dass ich selbst unwillkürlich wieder gespannt auf die Bühne schaute.

    Tatsachlich gelang es mir dank meiner dunklen Stimme und meines freundlichen, aber bestimmten Auftretens (:D), die Aufmerksamkeit des Gastes von jener geheimnisvollen Schönen abzuziehen und meiner Wenigkeit zuzuwenden, wenn auch sicherlich nur für einen Augenblick; als der Herr mir nämlich seinen Namen [B]Vinicius Hungaricus[B] nannte, wusste ich gleich, dass ich bei meinem Gesprächspartner gegen die Reize einer Frau nicht würde ankommen können. Vielleicht aber war dies dem angekündigten Theaterstück beschieden.


    "Senator Vinicius, ich freue mich, dich kennenzulernen! Wenn ich ganz offen sprechen darf, freue ich mich allerdings auch schon sehr auf das Theaterstück. Meine Cousine Prisca und auch Marcus haben sehr geheimnisvoll getan; in den vergangenen Tagen war aber in der villa teilweise ein derart überschäumendes Lachen zu hören, dass ich sicher bin, wir werden auf unsere Kosten kommen."


    Ein kurzer Seitenblick auf die schöne Patrizierin bestätigte mir, dass nun auch sie sich auf den Weg gemacht hatte; mit angestrengter, künstlicher Unbeteiligtheit fügte ich daher noch hinzu:


    "Ich denke, auch die Zuschauer des Stücks werden nichts zu wünschen übrig lassen."


    Diese Worte begleitete ich mit einer Handbewegung und einer entsprechenden Körperdrehung, um nun auch den Senator in Richtung Bühne zu locken. Dabei machte ich mir allerdings keine Illusionen darüber, dass anderes ihn wohl mehr zu locken vermochte, vielleicht auch seine Senatorenkollegen, die am heutigen Abend erschienen waren. Tatsächlich dachte auch ich jetzt kurz an Politik, doch ganz gegen meine sonstige Art trat dieses Interesse deutlich zurück gegenüber meiner Vorfreude auf das Theaterstück. Für Politik würde nachher noch Zeit genug sein - wenn wir dann nicht alle schon zuviel getrunken hatten. (:D)

    Zufrieden sah ich meinem Vetter Titus dabei zu, wie er sich schon eine ganze Zeitlang um ein auf mich sehr ehrwürdig wirkendes Ehepaar kümmerte, das ein wenig später gekommen und eben noch allein gestanden, dank meines Vetters aber nun schon fest integriert in dieses Fest war. Charme hatte er, der Ursus, das musste ich ihm lassen, und auch eine menschliche Wärme fiel mir in letzter Zeit, ganz besonders aber an diesem Abend, immer mehr an ihm auf. Es gab ihn also doch, diesen anderen Ursus. ( =))


    Sorgen bereitete mir dagegen Helena. Strahlend schön war sie heute zweifellos; da ich aber meinen Blick von ihr gar nicht lassen konnte, entging mir natürlich nicht jene seltsame Veränderung, die mit dem Voranschreiten des Abends Schritt hielt. War die Anstrengung vielleicht doch zu groß für sie so kurz nach ihrer schweren Krankheit? - Ich wollte schon zu ihr gehen, doch dann bekam ich mit, dass Marcus selbst sich wieder um sie kümmerte. Schon wieder er? Hatte er sich nicht schon in den Tagen ihrer Krankheit oft lange an ihrem Bett aufgehalten? Ein ungutes Gefühl, das mich schon damals beschlichen hatte, machte sich auch jetzt wieder in meinem Inneren breit; entschlossen wandte ich mich ab, ließ mir von einer Sklavin nun doch schon einen Becher Wein geben und mich selbst und meine Blicke ein wenig zwischen unseren Gästen treiben. Naturgemäß blieben nicht wenige dieser Blicke länger als anderswo an den vielen schönen Frauen hängen, die sich hier im atrium der villa Aurelia in Roma eingefunden hatten, auch, und viel länger, als ich wollte, an meiner Mutter, an der ich mich kaum sattsehen konnte. Als ich mich endlich von ihr gelöst hatte, fiel mein Blick auf einen stattlichen Mann in den besten Jahren, der von seinem ganzen Auftreten her kein geringer Gast sein konnte - und dennoch allein stand (Vinicius Hungaricus). Unwillkürlich folgte ich seinem Blick, der jener geheimnisvollen Schönen galt, die mir schon während des kurzen Gesprächs mit Decimus Mattiacus aufgefallen war. Und auch diese schien auf ihn ihr Auge geworfen zu haben. Dennoch hielt ich es als einer der Gastgeber für meine Pflicht, ihn auch noch einmal persönlich anzusprechen.


    "Salve! Ich bin Appius Aurelius Cotta und heiße dich hier herzlich willkommen in der villa Aurelia in Roma! Ich hoffe, es fehlt dir hier an nichts. Falls es dir an Unterhaltung mangeln sollte - du hast sicher gehört, dass das Theaterstück nun beginnt."


    Tilla und Leone hatten schließlich nichts versäumt, um dies auch den letzten der Gäste wissen zu lassen. (:D)

    Zu dritt, Trautwini freilich in einigem Abstand von uns beiden Patriziern, näherten wir uns jetzt mehr und mehr den Ständen der Händler, wobei es mir so vorkam, als leite mich Flavius Aquilius sehr zielstrebig zu einem bestimmten Verkäufer. Ob er mit diesem eine Art Provision vereinbart hatte - und mich auch deshalb vor den Tempel begleitet hatte? - Im gleichen Augenblick, in dem ich das dachte, erschrak ich schon über meinen eigenen Gedanken. Da war es wieder, dieses Misstrauen, das mich von anderen Menschen zurückhielt, sie aber wohl auch von mir; dieses Misstrauen, welches mir in der Politik allerdings zweifellos so manche Tür öffnen würde, die andere gar nicht sahen. Nein, ich verdammte es nicht, dieses Misstrauen, dazu war es mir zu nah.


    Wieder blieb ich ungehörig lange stumm, doch diesmal verbot ich mir das nicht mehr. Ich fühlte mich so warm und so heimisch in diesem verschlossenen Schweigen. Stumm hörte ich den Worten aus dem Mund des Marspriesters zu, drehte und wendete sie in meinem Innern, stellte sie in Frage und zweifelte. Er, er, Flavius Aquilius, sollte am Anfang seiner priesterlichen Laufbahn sich schwer getan haben mit öffentlichen Opfern, er, ein Mann, der von seiner ganzen Statur her, von seinem Äußeren, von seinem einnehmenden Wesen her für die Öffentlichkeit gemacht war, für den Altar wie für Feste wie - ja, warum nicht auch für die rostra und den Senat? Noch zu Tagesbeginn hätte mich die Nachricht aus dem Munde des sacerdos nicht nur überrascht; ich hätte sie schlicht für einen Scherz gehalten, angetan dazu, sich selbst von seinen Sorgen um den Verwandten abzulenken und mich aus meiner Nachdenklichkeit zu locken. Doch meine Nachdenklichkeit hatte sich schon in diese Finsternis verwandelt, die mich immer häufiger umgab; und nun war ich geneigt, nichts mehr für unmöglich zu halten, auch nicht seine Kandidatur für den cursus honorum.


    "Zweifellos wirst Du Deinem Familienzweig Ehre machen, Flavius Aquilius, im cursus honorum wie im cultus deorum! Ich wünsche Dir von ganzem Herzen Glück!"


    Dieser Wunsch entsprach der Wahrheit. Denn ich war durchaus nicht glücklich über die Aussicht, selbst als vollkommener Anfänger ohne jede praktische Erfahrung in einem Amt für den CH kandidieren zu müssen. Dies aber erforderte eben die Ehre der gens, die auch mein Gesprächspartner gerade erwähnt hatte. - Die Erinnerung an diese Erwähnung aber ließ nun meine finstere Grübelei ins Stocken geraten. Hatte ich mich vorhin noch mit heißer Röte im Gesicht gescholten, dass ich nie jemanden fragen würde, wie es eigentlich ihm gehe - hier dachte ich wieder nur an mich selbst.


    "Darf ich Dich fragen: Ist es auch Dein eigener Wunsch, Dich dieser Wahl zu stellen? Oder geht es Dir dabei doch hauptsächlich um die Pflicht gegenüber Deiner gens?"


    Natürlich merkte ich gleich, dass ich mit dieser Frage mehr über mich gesagt hatte, als ich eigentlich wollte.

    Zitat

    Original von Duccia Venusia
    [...] zum entdecken:
    Ist es nicht etwas blauäugig wenn ein Mann zu einer Frau ins Zimmer geht und dieses nicht über Nacht verlässt. Um das mitzubekommen, musste Lando noch nicht einmal ins Zimmer. Das hätte jeder von uns können.


    Das gehört jetzt zwar nicht mehr zu der historischen Fragestellung, aber ich schreibe doch auch noch mal kurz was dazu. :]
    Duccia Venusia, was das Entdecken bzw. seine Wahrscheinlichkeit in diesem konkreten Fall angeht, hast du sicher Recht!


    Mir macht nur Sorge, dass so ein Fall hier im IR Schule machen könnte und dann jede nur mögliche Liebelei - oder auch anderes - "zufällig" von jemandem entdeckt wird. Und dann wird online RPG natürlich schwierig. :(:)


    Daher viel Erfolg bei der internen Regelung!

    Ich wage jetzt doch noch mal den Sprung auf die Meta-Ebene. :]



    Es gibt hier einerseits die rein sachliche Frage nach den juristischen Implikationen des casus. Da hast, du, Medeia, natürlich Recht, dass das wohl ziemlich sauber durch Hungi geklärt werden könnte.


    Die andere Seite ist die sim-on-Seite mit der Entdeckung der Liebelei, den (offenbar fehlenden?) Absprachen und Klärungen. Und hier werde ich nach wiederholter Lektüre des schon von mir zitierten Threads das Gefühl nicht los, dass vielleicht nicht alles sauber zugegangen sein könnte. ?(