Beiträge von Appius Aurelius Cotta

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    Original von Artoria Medeia
    Und natürlich: Wo kein Kläger ist, da auch keine Strafe sehr wahrscheinlich ;)


    Hm, aber für einen Kläger hat man ja hier schon gesorgt, oder?

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    Original von Aulus Octavius Avitus
    Es gibt so viele Branchen wenn man je so zwischen 1 und 10 beschränkt, gibt es genügend Betriebe für alle, die willens sind dafür Geld in die Hand zu nehmen.


    Dass es in bestimmten, besonders lukrativen Branchen dann aber doch eher das ein oder andere Monopol geben kann, wirst du mir nicht absprechen wollen.

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    Original von Aulus Octavius Avitus
    Eine Vernichtung der Waren macht nur Sinn, wenn danach sofort eine Begrenzung der Betriebe je Branche auf eine bestimmte Anzahl erfolgt.


    Ja, aber das wäre doch die perfekte Vorlage für ein Monopol bzw. Preisabsprachen!
    Oder verstehe ich das hier auch nicht richtig?


    Und besonders motivierend wäre diese Vorgehensweise natürlich für IDs, die neu ins IR kommen, sich u.U. mühsam und über längere Zeit etwas ansparen und dann einen Betrieb gründen wollen - und dann nicht mehr können, weil die in der Branche alle schon besetzt sind.


    ?(

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    Original von Justinianus Cupidus
    Der eine oder andere hat vielleicht die Geschichte in der Casa Duccia mitbekommen, die da zwischen Cupidus und Clara gelaufen ist.


    Ja, habe ich!
    Und daher glaube ich, dass es da um etwas anderes geht als um das, was hier bislang diskutiert worden ist, nämlich nicht um römisches Recht und römische Sitten, sondern um germanische bzw. um - wenn es denn so etwas gibt - das "Hausgesetz" der gens Duccia.


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    Original von Duccia Venusia
    Sie ist Witwe, das mag sein und es kann auch sein, dass Witwen mit jedem ins Bett gehen dürfen. Doch sie ist Teil dieser Familie und hat sich somit auch den Regeln zu unterwerfen.


    von hier



    Stimmt meine Vermutung?

    Nur zu gerne wollte ich schon auf die freundliche Einladung des Marspriesters eingehen, mit mir ein paar Schritte vor den Tempel zu machen und dort die für das Opfer nötigen Gaben einzukaufen: Meine Lippen formten nur zu gern ein Lächeln, und mein spitzes Kinn senkte sich schon zu einem dankbaren Nicken. Doch durfte ich das überhaupt? Konnte ich den sacerdos wirklich aus dem templum und von seinen Gebeten und eigenen Sorgen entführen - um Händlern ein Geschäft zu ermöglichen? Ich kam mir schäbig vor und sah den Patrizier noch einmal prüfend an. Doch er seinerseits musterte mich, wie mir schien, mit wohlwollender Neugierde; seine ganze anziehende Gestalt wirkte einladend, und - ja, vielleicht hätte er sich nach all dem, was sich in den vergangenen intensiven und anspannenden Momenten ereignet hatte, ohnehin gerne einmal die Füße vertreten. Nach einem kurzen Zögern nickte ich daher wirklich, ließ Flavius Aquilius vorgehen und folgte ihm dann vor den Tempel, mithin an jenen Ort, an dem vor kurzer Zeit die Kinder ihr so bedeutungsvolles Spiel gespielt hatten. Da in Sichtweite des Tempeleingangs immer noch meine Sänfte mitsamt einiger Sklaven wartete, wollte ich schon einem von diesen winken, damit er dann die Opfergaben an sich nehmen würde. Zufrieden konnte ich in dem Moment jedoch aus den Augenwinkeln heraus feststellen, dass sich bereits einer der Sklaven - wie es schien, Trautwini - aus eigener Initiative zu uns auf den Weg machte.


    Dies ermöglichte mir, mich nun ungeteilt Flavius Aquilius zuzuwenden - und gerade das fiel mir nicht leicht. Natürlich war ich seit meinen ersten Bartstoppeln immer wieder nach meinen Zukunftsplänen gefragt worden; dass man als Patriziersohn nicht für sich selbst am Leben war, sondern für die gens, für Rom und den Kaiser, hatte auch ich schon früh realisiert. Auf derartige Fragen hatte ich nur bis jetzt immer sehr allgemein und ausweichend mit politischen Ambitionen geantwortet; weil es davon für Patrizier nicht mehr viele gab, hatten die Fragesteller und Fragestellerinnen sich mit dieser Aussage immer schnell zufrieden gegeben. Flavius Aquilius aber in diesem Sinne und Tonfall zu antworten, war mir schlicht unmöglich. Ob es daran lag, dass er mich mit seinem Hinweis auf den cultus deorum auf eine direkte Alternative aufmerksam machte? Oder lag es an ganz etwas anderem - ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich nicht mit ein, zwei Sätzen würde antworten können und dass ich mehr würde sagen müssen über mich und meine Gefühle, als ich es gewohnt war. Denn wer fragte schon danach? Aber - so ging es mir plötzlich durch den Kopf, und mein ganzes Gesicht wurde glühend rot - aber wen fragte ich eigentlich danach? Doch man hatte uns beigebracht, über so etwas nicht zu sprechen. Und unsere religio romana verabscheute derartige Sentimentalitäten, so jedenfalls hatte ich das verstanden, was man mich darüber gelehrt hatte. Ich sah zu Flavius Aquilius auf, denn ich wusste, dass ich seine Fragen nicht mehr länger mit Schweigen übergehen durfte, um nicht vollends ungehobelt zu wirken. Zunächst aber brachte ich doch nur einige Phrasen hervor, wenn auch ihr Inhalt ernst gemeint war.


    "Deine Frage nach einem möglichen Interesse, das ich am cultus deorum hegen könnte, ehrt mich sehr! Denn das ist einer der hervorragendsten Orte, um der Pflicht für Volk und Staat nachzukommen. Ich persönlich komme mir dafür aber reichlich unwürdig vor"


    Ohne meine willentliche Steuerung ließ meine Stimme diesen Satz sonderbar in der Luft hängen. Wieder blickte ich den Marspriester an, irgendwie darauf hoffend, er werde es jetzt schon richten und das Gespräch in die von mir gewünschte persönliche Richtung führen. Ich war nicht bereit, die Verantwortung für den Verlauf dieses Gespräches selbst zu übernehmen. Und ich wollte also für den CH kandidieren ... Entschlossen, dabei vielleicht etwas schnell redend, fügte ich an:


    "Flavius Aquilius, ich möchte Deine Frage eigentlich nicht mit den wenigen Sätzen abtun, die ich gerade geäußert habe. Wenn ich aber länger darauf eingehe, dann muss ich vielleicht ... etwas Persönliches über mich sagen. Deine Zeit ist begrenzt, und Deine Gedanken sind eingenommen von den Sorgen um Deine Verwandten. Ich möchte Dich nicht belästigen."


    Schon begann ich, mich unter den Händlern, die mir bei meiner hektischen Ankunft gar nicht aufgefallen waren, nach den geeigneten Opfergaben umzusehen. Auch Trautwini war inzwischen zu uns gestoßen.

    Cotta? - Ich zuckte zusammen, als ich aus dem Munde des Cloelius Quadratus meinen Namen vernahm; wollte er etwa nun auch noch von mir Hilfe? Wie in der Schule, wenn der Lehrer eine Frage stellt, die man nicht beantworten kann und daher auch gar nicht erst zu beantworten versuchen möchte, zog ich meine Schultern hoch, drehte mich nicht um und versuchte irgendwie, durch meine ganze Körperhaltung möglichst unbeteiligt zu wirken. Da aber stellte sich auch schon heraus, dass Cloelius Quadratus meinen Vetter Ursus fälschlicherweise mit meinem Namen angesprochen hatte. Erleichtert atmete ich auf, drehte mich nun doch ein wenig herum und bekam daher aus den Augenwinkeln heraus mit, dass man Cloelius Quadratus nun mit vereinten Kräften glücklich an seinen Platz komplimentierte. Den vielsagenden Blick Corvinus' erwiderte ich ironisch mit einer bitterernsten Miene, die aber schon bald einem Grinsen weichen musste; ein ähnlicher Blickwechsel fand zwischen Marcus und Titus statt.


    Dann aber gab unser magister das Zeichen, und es gab kein Halten mehr. Ja, auch ich hob meine staksigen Beine immer mal wieder vom Boden und setzte sie dann wieder dort auf, allerdings hatte ich dabei so meinen eigenen Rhythmus. Ach, es war aber auch schwer, gleichzeitig auf den Takt zu hören und auf die Schrittfolgen zu schauen, die die erfahrenen sodales tanzten - wobei, im normalen Leben hörte und sah man doch auch zugleich, warum fiel mir das denn ausgerechnet jetzt so schwer? Ah ja, weil ich im normalen Leben eben auch nur gleichzeitig hören und sehen musste; körperliche Bewegung kam bei mir ja äußerst selten vor. ( 8))


    "Ursus, zu Hause zeigst du mir das aber noch mal, ja?"


    raunte ich meinem Vetter zu.

    Trotz der Nähe unserer gens zur factio Aurata hatte ich noch keinen eigenen Bezug zu den Rennen finden können, denn ich hatte noch nicht die Gelegenheit dazu gehabt, eines zu besuchen oder gar mit jemandem darüber zu fachsimpeln, der selbst leidenschaftlicher Anhänger dieser Belustigung war. Gerade dies aber hätte ich mir sehr gewünscht.


    Dass ich mich aber heute zusammen mit Maron und Trautwini zur Feier des Equus October begeben hatte, hing wenig bis gar nicht mit diesem Wunsch zusammen. Mich hatte vielmehr die Verehrung des Mars hierhergeführt und all die religiösen Hintergründe dieses Festes, die so bedeutsam waren und daher auch dringend an die Jugend und schon an Kinder weitergegeben werden mussten. Mit Befriedigung vernahm ich im Vorübergehen, wie einige Männer das Fest dazu nutzten, eben diese Erzählungen an ihre Kinder zu tradieren, und nickte beifällig. Weniger genehm war mir dagegen die Beobachtung, dass etliche Frauen diese traditiones zu vernachlässigen schienen zugunsten des flamen Martialis, dem sie sehnsüchtige Blicke zuwarfen. Nicht ohne Neid musste ich allerdings das Zugeständnis machen, dass dieser in der Tat ein ansehnlicher Mann war.


    Als dieser flamen dann allerdings seine Stimme zu einem Gebet an den Gott erhob, wandten sich meine Gedanken ganz dem göttlichen Kriegsherrn zu, zu dessen Ehre dann schon bald die beiden Streitwagen ins Rennen gingen. Nun doch ein wenig von Spannung ergriffen, verfolgte ich den weiteren Verlauf.

    Von einem herbeigewinkten Sklaven ließ auch ich mir jetzt eine Amphore mit Opferwein reichen, um dem Rat des Decimus Mattiacus zu folgen und nun auch meinerseits zum Opfer zu schreiten. Ich nickte dem Juristen noch einmal freundlich zu, denn es war mir klar, dass dieser Opfergang unser Gespräch - zumindest vorläufig - einmal beenden würde; und hatte ich nicht auch an ihm Blicke bemerkt, die den vielen hier anwesenden schönen Frauen galten? (:D) Da konnten leges und cursus ruhig einmal hintanstehen; die Angelegenheit mit den praktischen Erfahrungen allerdings würde ich in Zukunft im Auge behalten.


    Die Reihe des Opfers war bald auch an mir; mit einem kurzen Gebet für meine gens, für die Soldaten im Feld und für meine Mutter schüttete ich den Wein zu Ehren der Meditrina und des Iuppiter in die Opferschale. Als ich mich wieder um- und den Gästen zuwandte, fiel mein Blick zunächst auf Deandra, die sich mit einigen claudischen Verwandten zu unterhalten schien; jedenfalls erkannte ich noch von seinen res gestae auf dem Forum Romanum her Claudius Menecrates in ihrer Nähe. Gerne wäre ich jetzt zu Deandra gegangen, um sie zu begrüßen - ich hatte sie wirklich ewig nicht mehr gesehen, und das war wohl auch nicht nur mir so gegangen -, wobei ich auch ein wenig darauf hoffte, dass sie mich ihrem Vater vorstellen würde. Denn meine Frage an ihn auf dem Forum war natürlich nur ein kleiner Vorgeschmack alles dessen gewesen, was ich von ihm über das Militär zu hören begehrte. Doch irgendetwas hielt mich zurück; seit dem Tage der Ankunft unserer "germanischen" Verwandten in der villa Aurelia in Roma war ich den Eindruck nicht los geworden, dass Deandra mich beargwöhnte. So beließ ich es bei einem freundlichen Nicken und hoffte einmal mehr auf Meditrina; vielleicht würde verstärkter Weingenuss in den kommenden Stunden bei ihr und bei mir die Barrieren kleiner werden lassen. Dafür entdeckte ich jetzt meinen älteren Bruder Lupus, den ich bisher zwischen all den vielen Besuchern noch nicht hatte ausmachen können. Im Vorbeigehen sagte ich zu ihm:


    "Lupus, da bist du ja! Jetzt fehlt nur noch Philonicus, dann ist unsere kleine Familie hier vollständig!"


    Ob allerdings ausgerechnet ein Weinfest das richtige für Philonicus war, musste nach den jüngsten Vorkommnissen leider bezweifelt werden. Ich hoffte, dass sich meine Mutter um ihn kümmern würde.


    Ich für meinen Teil ließ meinen Blick nun wieder über die anderen Gäste gleiten, wobei mir meine Körpergröße einmal mehr behilflich war. Dabei stach mir ein stattlicher Mann in den besten Jahren in die Augen, der gerade erst in der villa Aurelia in Roma angekommen zu sein schien. Gerade wollte er sich schon unter die Gäste mischen, doch ich hielt es für meine Pflicht, mich als Angehöriger der gastgebenden Aurelier auch persönlich um ihn zu kümmern, schließlich konnte ja nicht alles an Corvinus respective Helena und Prisca hängenbleiben. Hätte ich freilich in jenem Moment geahnt, dass es sich bei dem späten Gast um den Senator Vinicius handelte, hätte ich natürlich gewusst, dass viele sich darum reißen würden, sich um ihn zu kümmern.


    "Salve! Mein Name ist Appius Aurelius Cotta, und ich heiße dich hier zum Fest der Meditrina herzlich willkommen! Ich hoffe, du bist mit allem schon gut versorgt?"


    Ich war mir nämlich nicht ganz sicher, ob er noch opfern wollte oder doch lieber Wein zum Selber-Trinken. Zugleich winkte ich jetzt so unauffällig wie möglich Ursus herbei, da ich auch noch ein Ehepaar entdeckt hatte, das später gekommen zu sein schien. Und außerdem machte mein Vetter auch den Damen schon wieder schöne Augen (:P).

    Wäre ich doch besser gegangen, Tilla zum Trotz! Denn dass meine Mutter jetzt Philonicus derart herzte, versetzte mir Stich um Stich ins Herz. Endlos schien mir die Umarmung zu dauern, fast eine Verschmelzung der beiden Leiber, die ich in stummer Wut mitansah. Ich spürte, wie meine Augen sich weiter füllten, und schließlich war es meine Wut, die sie über das Unterlid auf meine roten Wangen presste. Nicht, dass ich meinem Bruder die Zärtlichkeit nicht gegönnt hätte, ich gönnte sie ihm von Herzen, doch ich wäre nicht ehrlich gewesen, hätte ich meine eigene Unterlegenheit in diesem Moment nicht eingestanden - und hätte ich Aurelia Camilla nicht auch jetzt wieder im Verdacht gehabt, zu schauspielern und Philonicus auch deshalb so lange zu liebkosen, um mir wehzutun und sich selbst Genugtuung zu verschaffen - und damit letztlich auch meinen Bruder zu belügen.


    Ich versuchte, mich gegen das, was meine Augen von meiner Mutter und Philonicus sahen, abzuschließen, und versank ganz in einer Welt aus Erinnerungen, Wut und Traurigkeit. Ich merkte nicht, dass Tilla zu Maron getreten war und sich hinter seinem breiten Rücken versteckt hielt; ich stand nur da, die Hände hinter meinem eigenen Rücken zu Fäusten geballt, und versuchte, keine Miene zu verziehen, während ein dünner Tränenstrom sich seinen Weg bahnte von meinem Auge zu meinen Lippen.


    Da fühlte ich auf einmal, wie eine zarte, kleine Hand eine meiner zur Faust verkrampften Hände öffnete. Das war nicht Marons raue Pranke, das musste eine Frauenhand sein. Ohne recht zu wissen, wie mir geschah, blickte ich unwillkürlich zu Tilla - respective an den Ort, wo sie bis vor kurzem gestanden hatte: Sie war nicht mehr da. Gleichzeitig spürte ich nun, wie ein weicher Stoff in meine so sachte geöffnete linke Hand gelegt wurde, und jetzt musste ich mich erst gar nicht mehr umblicken, um zu wissen, dass dies Tilla sein müsse. Wie von selbst zogen sich meine Lippen zu einem Lächeln in die Breite; vorsichtig und eng an meinen Körper gedrückt, führte ich meine linke Hand nun nach vorne und lugte verstohlen an mir herunter, um zu sehen, was ich denn jetzt in dieser Hand hielt. Als ich das Taschentuch erblickte, setzte der Tränenstrom erneut und diesmal heftiger ein, denn das Gefühl der Rührung, das ich nun empfand, übertraf jede Trauer und Wut und Enttäuschung von eben. Doch nein! Dieses Taschentuch würde ich nicht verschmutzen! Wie ein kleiner Junger, nicht achtend auf ordo und Ambitionen, wischte ich mir die Tränen mit meinem rechten Ärmel ab; als das aber geschehen war, führte ich meine linke Hand zum Gesicht und drückte einen Kuss auf das Taschentuch. Dann führte ich meine linke Hand wieder auf meinen Rücken und hoffte, dass Tilla das Tuch wieder von mir nehmen würde mit meinem Dank und meinem Gruß.

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    "Wer Modestus als Lehrmeister hat, kann sich glücklich schätzen, er ist auch zufrieden mit mir aber reden wir nicht die ganze Zeit über mich.
    Was machst Du in Rom, ich habe gehört Du stehst vor dem Einstieg in den Cursus Honorum?"


    Der augur Annaeus Sophus begann nun mit der eigentlichen Zeremonie, an deren Beginn die literatio stand. Während dieser wollte ich nicht weiter reden; ich wandte mich daher zu Annaeus Varus um, sah ihn an und nickte bestätigend zu seinen Worten über den duumvir Modestus. Was seine Frage anging, konnte ich allerdings nicht an mich halten und ergänzte noch schnell:


    "Ich würde gerne den cursus honorum beginnen, richtig, genau wie mein Vetter Titus hier."


    Dabei zeigte ich auf den Erwähnten und lehnte mich leicht auf meinem Ehrenplatz zurück, damit Annaeus Varus Ursus besser sehen konnte, aber auch um damit anzudeuten, dass ich nun mit ganzer Andacht der Zeremonie folgen wollte. Zu diesem Zweck lächelte ich Varus auch vielsagend an und wies mit der Hand auf seinen Verwandten Sophus, der nun die Stimme erhob, um zu uns zu sprechen.

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    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Wie ich sehe habe ich auch schon euer Interesse an der iurispurdencia geweckt." bemerkte Mattiacus verschmitzt.


    Auch ich hatte mich mittlerweile bei einer vorbeieilenden Sklavin mit Wein versorgt - war das nicht sogar Tilla gewesen? Na, in der Eile hatte ich das nicht richtig gesehen, und leider auch den falschen Becher erwischt, denn wie mir schon ein erster Blick bestätigte, handelte es sich hier um unverdünnten Wein. Nun denn, ich brauchte ja nicht viel davon trinken, und eigentlich wollte ich auch nur einen Becher haben, um ihn nun auf die Worte des Decimus Mattiacus hin heben zu können.


    "Dass du das Interesse an der Jurisprudenz bei uns geweckt hast, kann man wohl sagen, Decimus. Sieh nur zu, dass da nicht noch etwas nach kommt und dich eines Tages einer von uns beiden fragt, ob er dich nicht einmal eine Weile bei deiner Arbeit begleiten könne!"


    Dabei sah ich sowohl den Juristen als auch Titus schmunzelnd an - und hob meinen Becher, um dann daran zu nippen. Mehr nicht, denn der Abend würde noch lang werden, und ich wollte auf keinen Fall etwas verpassen.


    "Einstweilen werde ich aber, wann immer es meine Zeit erlaubt, die Basilica Ulpia aufsuchen, um interessanten Prozessen beizuwohnen, wenn zum Glück ja auch Verfahren gegen Aufständische nicht an der Tagesordnung sind. Titus, wir müssen unbedingt einmal zusammen dorthin gehen."


    Als ich mich umsah, wurde ich gewahr, dass offenbar allmählich Vorbereitungen für das Opfer getroffen wurden.

    Die Rede des Annaeus Modestus fand ich persönlich sehr ansprechend, denn sie kam ganz ohne den sonst oft üblichen Schwulst aus, stellte aber dennoch eine würdige Einführung zu dem dar, was durch den augur - hoffentlich im Zusammenwirken mit dem Gott - jetzt noch folgen würde. Darauf wartete ich schon gespannt, bis mich auf einmal Ursus ansprach. Da die Rituale selbst noch nicht angefangen hatten, beugte ich mich vorsichtig zu ihm:


    "Ich habe Annaeus Varus nur unser gemeinsames Leid geklagt, Ursus, nämlich dass wir uns vor einem Einstieg in den cursus honorum so gut wie gar nicht profilieren können."


    Ich hoffte, dies so leise gesagt zu haben, dass mein annaeischer Sitznachbar es nicht mitbekommen hatte. Er sollte ruhig glauben, dass wir ganz profilierte Persönlichkeiten seien. ( :D)
    Aber in gewisser Hinsicht waren wir das wohl auch, nämlich was unsere Entschlossenheit und auch unsere Integrität anlangte, da war ich mir sicher.

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    "Wie geht es der ewigen Stadt, ich war noch nicht oft Rom aber das letzte mal, da hatte ich leider nicht viel Zeit war ich überwältigt, so etwas kannte ich bisher noch nicht."


    Bei der Antwort von Annaeus Varus konnte ich mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen; meine eigene Erläuterung dieses meines Mienenspiels musste aber kurz ausfallen, da nun sowohl der annaeische Augur als auch der annaeische duumvir jeder auf seine Weise zur Tat schritten:


    "Ich bin jetzt ein Jahr in Roma, und du hast Recht: Obwohl ich natürlich ein Freund Mantuas bin, muss ich zugeben, dass die Hauptstadt faszinierend ist. Aber du weißt gar nicht, was für ein Glück du hast, dass du hier das Einmaleins der Verwaltungsarbeit kennenlernen kannst wie damals unser Vetter Corvinus - und dann bei einem solch erfahrenen Lehrmeister wie dem duumvir. Für Ursus und mich ist das ja nicht mehr möglich."


    Dass ich meinen Gesprächspartner außerdem darum beneidete, dass er sich im Moment viel nützlicher machen konnte als ich, verschwieg ich lieber, denn es nagte zu sehr an mir.

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    Original von Marcus Decimus Mattiacus und Titus Aurelius Ursus


    Mit Zufriedenheit sah ich mit an, wie Decimus Mattiacus nun schnell und zuvorkommend bedient und insofern nicht enttäuscht wurde in seiner Äußerung, die Aurelier verstünden es, die meditrinalia zu feiern; offenbar erstreckte sich das also auch auf die aurelischen Sklaven, und das war ja immerhin nicht ganz unbedeutend. (;)) Weniger glücklich war ich freilich über die Entgegnung des Juristen auf meine Äußerung hin, obwohl ich im Grunde auch nichts anderes erwartet hatte. Titus schien es ähnlich zu empfinden; ich sah ihn an und konnte bei seinen Worten nur mit dem Kopf nicken. Dann wandte auch ich mich wieder an Decimus Mattiacus:


    "Ich kann meinem Vetter in diesem Punkt nur beipflichten. Wenn ich allein an den Prozess gegen Helvetius Sulla denke, den einzigen, den zu besuchen ich bisher die Gelegenheit hatte - wieviel Erfahrung und Geschick da vonnöten war, sich durch die verschiedenen Maskierungen des Angeklagten nicht blenden zu lassen."


    Dem Acta-Artikel nach zu urteilen, musste es beim Prozess gegen den Mitverschwörer Pompeius Strabo ähnlich zugegangen sein.


    "Oder wenn ich daran denke, wie schwierig es im Einzelfall sein kann, das Erbrecht korrekt anzuwenden - unser decemvir Marcus hat uns davon berichtet, und er hatte immerhin noch die Gelegenheit, als Magistrat in einer Stadtverwaltung erste Erfahrungen zu sammeln, ein Weg, der uns heute versperrt ist -, dann kann ich mir nur wünschen, dass vielleicht doch auch in Zukunft die Möglichkeit dazu bestehen wird, die theoretischen Studien durch so etwas wie zeitlich befristete Praktika zu ergänzen."


    Der Werdegang unseres Gesprächspartners Decimus Mattiacus war in dieser Hinsicht natürlich ganz beneidenswert, hatten Proculus und Sabinus doch unbestritten zu den herausragenden Vertretern ihrer Kunst gehört.

    Auf einmal stand sie da und sah mich an mit ihren grünen Augen, sah an mir herunter, sah mich im Mondlicht stehen und wandte den Blick nicht von mir. Mir wurden die Knie ein wenig weich, und mein Blick senkte sich wieder, nur um danach erneut in ihren einzutauchen. Ich meiner Hand führte ich eine Peitsche, und ich wollte sie schlagen, züchtigen, ihr den Stoff ihrer tunica in die Haut brennen, und holte aus. Doch als hätte ich ihr einen Ball zugeworfen, ging sie nur ein wenig in die Knie und fing die Peitsche elegant mit ihren kräftigen Händen auf. Auch ich hielt mein Ende der Peitsche fest in der Hand, sie hielt mich mit ihren Augen gefangen, und zog an der Peitsche und damit mich zu sich heran. Mein Herz klopfte, als ich dem Ziehen taumelnd folgte, in meinem Kopf keine Gedanken mehr, Leere, als ich die andere Hand nach ihr ausstreckte und sachte über den rauen Stoff ihre tunica fuhr. Die Peitsche entglitt mir, und auch diese nun freie Hand streckte sich aus nach ihrem Leib.


    Und auf einmal schwamm ich im Wasser, in kaltem Wasser; ich trieb und ging unter, doch da war schon sie. Es war ganz dunkel um uns herum, nur hier und da leuchtete ein Licht auf, und dann schimmerte das Wasser grün wie ihre Augen. Ihre Kleidung hatte sie jetzt auch nicht mehr an, ihr Leib - o, ihr Leib war ja ganz orange vor lauter Sommersprossen. Ich wollte sie anlächeln, weil das so schön aussah wie alles an ihr, doch das Wasser wurde wieder dunkler und kälter; ich wollte näher zu ihr schwimmen, aber konnte mich nicht rühren; ich rief ihren Namen, doch seufzte nur auf. Irgendetwas stieß mich in den Bauch - hatte sie wieder zugetreten? -, dann wurde mir übel, dann wieder warm, und dann bedeckte sie mich mit ihrem wunderschönen, weichen Körper.



    ------ Doch in Wirklichkeit war dies nur ein quälender und süßer Traum und hatte sich niemals so zugetragen; wie es gewesen war, erfuhr ich erst am nächsten Morgen. ------

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    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Ich erinnere mich noch an dich aus der Schola. Möchtest du immer noch den Cursus Iuris machen? Wenn es wieder einen gibt, sollst du sofort benachrichtig werden."


    Über seine eigenen Leistungen im Prozess gegen die beiden Hochverräter aus Hispania, der ja auch die Acta Diurna einen Artikel gewidmet hatte, ging Decimus Mattiacus schon fast ein wenig zu bescheiden hinweg. Doch seine Bescheidenheit beeindruckte mich natürlich auch sehr, und da ich es als seinen eigenen Wunsch deutete, wollte auch ich über dieses Thema nicht länger sprechen, zumal es dem Juristen nun auch noch gelang, mich ein wenig in Erstaunen zu versetzen. Denn dass ich ihn schon einmal in der schola aufgesucht hatte, war mir ganz neu. A, aber eine Möglichkeit war natürlich, dass mein Sklave Maron sich dort nach dem cursus iuris erkundigt hatte - warum aber hatte dieser mir dann nichts von seinem Besuch und Gespräch in der schola erzählt? Oder aber wollte mir Decimus Mattiacus mit seiner Bemerkung auf diskrete Art zu verstehen geben, dass es für einen Nachwuchspolitiker wie mich allmählich an der Zeit wäre, mich auf diesem Gebiet kundig zu machen? Ich entschloss mich, seine Äußerung in diesem letzten Sinne zu verstehen, und musste darüber schmunzeln, denn der Decimus hatte damit natürlich Recht.


    Auch Ursus fühlte sich übrigens von dieser Einladung zu einem solchen cursus angesprochen; er tat dies Kund, nachdem er sich schon von uns hatte abwenden wollen. Wollte er sich etwa der neu hinzugekommenen auffallenden Dame widmen? Denn er fühlte sich doch nicht etwa von Decimus und mir vernachlässigt? Allerdings hatte er so etwas gesagt ... Bei allen Sticheleien, die zwischen ihm und mir an der Tagesordnung waren, war er doch ein enger Verwandter von mir, im gleichen Alter, mit einem ungefähr gleichen Werdegang und ähnlichen Zielen; nicht zuletzt mochte ich ihn eigentlich aufrichtig. Daher würde ich es niemals zulassen, dass er sich wegen mir zurückgesetzt fühlen musste, und wollte ihn schon aufhalten, doch zu meiner Zufriedenheit kam Decimus Mattiacus selbst mir damit zuvor, und Titus blieb uns treu. Ich für meinen Teil entschloss mich dazu, den von mir nicht absolvierten Besuch in der schola nicht zu erwähnen. Stattdessen sagte ich zu Decimus Mattiacus:


    "Mein Vetter Titus hat eigentlich schon alles gesagt, sowohl zum kommenden cursus, an dem auch ich gerne teilnehmen würde - eine Benachrichtigung wäre wirklich sehr zuvorkommend! -, als auch über die meditrinalia. Doch bevor uns der Wein zu später Stunde vielleicht doch ein bisschen zu Kopfe steigt, gestatte mir noch eine Anmerkung" -


    ich hatte natürlich durchaus bemerkt, dass unser Gesprächspartner dieses Thema nicht vertiefen wollte, aber weil hier ein Gegenstand berührt wurde, der mich schon seit längerer Zeit beschäftigte, gestattete ich mir die angekündigte Anmerkung nun selber -


    "Es war doch einst Sitte, dass junge Männer bei erfahrenen Mentoren in die praktische juristische Arbeit eingeführt wurden, Cicero beispielweise bei Scaevola. Ich bedaure es sehr, dass diese Möglichkeit zu unserer Zeit nicht im Vordergrund steht. Oder täusche ich mich da, und man könnte bei einem erfahrenen Juristen oder Politiker quasi in die Lehre gehen?"


    Ich war sehr gespannt auf seine Antwort, und doch konnte ich es nicht lassen, wieder zu Prisca und Helena hinüber zu schielen. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Prisca war nun tatsächlich in Beschlag genommen, und dies sicher nicht ohne entsprechende Hintergedanken. Dass es allerdings Flavius Aquilius war, der um sie warb und den ich nur als ausgesprochen angenehmen Menschen kennengelernt hatte, freute mich. Ja, es freute mich. Ganz ehrlich. Denn dass ich für solche Dinge nicht in Frage kam, war mir natürlich selber klar.


    Nebenbei bemerkte ich, dass Octavius Detritus ziemlich alleine zu stehen schien. Der curator rei publicae war an seiner stadtbekannten Glatze sofort zu erkennen.

    Waaa, Tritte, heftige Tritte ... Heftige Tritte trafen mich wieder und wieder in meine Hüfte und schüttelten meinen ganzen Körper, der wehrlos auf der mittlerweile feuchten Erde gelegen hatte. Was war nur passiert? Stark benommen, blinzelte ich mit meinen Augen in die Dunkelheit, konnte aber nichts erkennen. Doch die Tritte, sie hielten immer noch an. Mühselig versuchte ich, mich auf dem Boden ein wenig wegzurobben von der Richtung, aus der mich die Tritte trafen. Da aber hörten sie mit einem Mal von alleine auf. Ich blinzelte weiter, konnte in der Dunkelheit jedoch einfach nichts Gewisses ausmachen. Unwillkürlich verlagerte ich meine Aufmerksamkeit auf meine Ohren, und erst jetzt fielen mir bestimmte Geräusche auf, die schwer zu beschreiben, aber umso einfacher zu klassifizieren waren: Kampfgeräusche, da war ich mir sicher.


    Was war nur passiert? Die einzige Erklärung für mich war ein Einbruchsversuch in der villa Aurelia in Roma; mich hatten die Eindringlinge direkt niedergeschlagen, und Cadhla ... Ja, wo war Cadhla? War sie es, die da kämpfte? Mochte sie auch eine keltische Kriegerin sein, sie war eine Frau und brauchte jetzt meine Hilfe. Ich versuchte augenblicklich, mich aufzurichten, war jedoch noch viel zu benommen und sackte wieder zurück. Wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt, fühlte ich aber auf einmal neben mir einen dicken, langen Stab (der ominöse Rechen, wie sich später herausstellen würde). Ich nahm meine ganze Kraft zusammen, spannte meinen Willen an und hievte mich, auf diesen Stock gestützt, endlich nach oben. In diesem Moment musste ich mitanfühlen, dass meine tunica, in Fetzen gerissen, von meinem Leib herunterfiel, doch das würde mich nicht abhalten zu kämpfen, dazu war ich viel zu fest entschlossen. Aber immer noch verstand ich das alles nicht wirklich und war mir auch noch nicht darüber im Klaren, was ich nun, aufgerichtet, wie ich jetzt war, tun sollte. Die Gedanken in meinem Kopf jagten einander wie die Wolken am Himmel, die in diesem Moment eine Lücke ließen für das Licht des Mondes. Davon erhoffte ich mir Aufschluss über die Situation im hortus der villa Aurelia in Roma.


    Was sich mir im Licht des Mondes allerdings mir zu Füßen zeigte, was so unglaublich, dass ich zunächst meinen Augen nicht traute: Cadhla, sie war ganz klar zu erkennen, und dann eine Gestalt, die mir wohlbekannt war: Maron. Und was ich für einen Kampf gehalten hatte, war ganz etwas anderes; davon überzeugte mich das Gekeuche, auf das ich nun aufmerksam wurde. Wie konnten sie es wagen ... Auspeitschen wäre nicht genug, das stand fest; nein, sie waren Verräter, und darauf stand der Tod. Einer von beiden hatte mich also niedergeschlagen und mir die Kleidung vom Leib gerissen, und dann hatten sie es nicht abwarten können und waren gleich an Ort und Stelle über einander hergefallen, neben mir, der ich bewusstlos da lag - die Sklavin meines Vetters - gut, von der Keltin konnte man vielleicht nichts anderes erwarten, aber auch Maron.


    Ich wollte mit meinem Stock ausholen, um dem Treiben ein böses Ende zu bereiten, wurde mir aber gleich bewusst, dass ich dabei wahrscheinlich wieder die Balance verlieren würde; ich war einfach noch zu unsicher auf den Beinen. Lächerlicherweise stieß ich daher einmal kurz meinen Stock auf den Boden und presste dann angestrengt hervor:


    "Aufhören! Sofort aufhören!"


    Wenn ich auch benommen und angeschlagen und gegen die beiden meuternden Sklaven in Unterzahl war - sie würden Appius Aurelius Cotta nun kennenlernen. In diesem Moment wurde ich gewahr, dass ich immer noch voll im Schein des Mondes stand; als ich an mir hinunter schaute, erblickte ich zu meinem Entsetzen ein Teil meines Körpers, das sonst meist gut verstaut war; mein Schurz hatte sich also auch noch gelöst, herabgetreten von Cadhla. Die Schande war vollkommen.

    Wieder einmal musste ich nun hier in Mantua feststellen, wie wenig vertraut ich mit religiösen Ritualen war. Hatte ich eben noch geglaubt, das Ritual würde sogleich beginnen, so musste ich nun einsehen, dass diese Dinge eben nicht so geschwind erledigt werden wollten wie die Werbung um eine Frau ( :D), sondern der Ruhe bedurften und Zeit in Anspruch nahmen. Dies aber gab mir nun die Gelegenheit, mich meinen Sitznachbarn zuzuwenden, der gerade neben mir Platz genommen hatte.


    "Nun, Annaeus Varus, ich war schon ganz in Andacht versunken, weil ich glaube, dass das Ritual gleich beginnen wird, aber ich will dich doch eben noch einmal begrüßen, denn bei der allgemeinen Begrüßung vorhin war das ziemlich kurz. Ich glaube aber, dass wir nachher noch Gelegenheit haben werden, länger miteinander zu sprechen."


    Für Speis und Trank war ja reichlich gesorgt, wie mir ein Blick auf die dazu gehörigen Tische erneut bestätigte. Man wollte uns hier in Mantua offenbar nicht so ganz schnell los sein.


    "Du musst mir nämlich unbedingt noch erzählen, was du hier als Magistrat in Mantua genau machst. Immerhin ist das hier meine Heimatstadt."