Beiträge von Decimus Annaeus Varus

    "Keine Ursache...." Meinte ich noch kurz und bündig bezüglich der Einbürgerung von Marcus und griff erneut zu dem Becher.


    "Der Stall.....?" Ich rieb mir kurz die Stirn. Auch das noch, dachte ich mir. "Wer ist der Handwerker, der die Reparatur übernehmen soll?" Schließlich hatte der Cursus Publicus auch gewisse Vereinbarungen mit den ansässigen Handwerkern.

    Da ich sowieso mit dem Legatus etwas zu besprechen hatte, lag dies auf der Hand bezüglich der Einbürgerung von Marcus. Ich winkte ab, als Marcus dies mit meiner Zeit in Verbindung brachte. "Keine Sorge Marcus, ich kümmere mich darum." Schließlich wäre es von Vorteil, sollte ich bald dem Cursus Publicus verlassen, wäre ein Stationarius mehr schon von Vorteil und für dieses Unternehmen ist das Bürgerrecht unumgänglich.

    Mit einem kurzen Nicken gab ich Marcus zu verstehen, das die Angelegenheit mit den Pferden für mich erst einmal erledigt. Ich nahm abermals einen Schluck aus meinem Becher, als Marcus mich auf eine private Angelegenheit ansprach.
    "Nun zum ersten Marcus, musst du dir das Bürgerrecht verdienen. Da bist du ja aber bereits darüber, ich muss sagen, du erledigst deine Aufgaben hier beim Cursus Publicus mehr als zufriedenstellend." Ich legte kurz meinen Kopf schief und überlegte. "Die andere Angelegenheit, würde ich dann mit dem Lagatus besprechen, sobald er wieder in Rom ist." Ich fuhr mir kurz mit der Hand durch mein Haar und blickte anschließend zu Marcus. "Ich habe sowieso noch ein paar Angelegenheiten mit dem Legatus zu besprechen, da würde ich es gleich mit vorbringen?" Meinte ich fragend zu Marcus.

    Eigentlich hatte ich auch nichts anderes erwartet, als das Alcimus seiner Arbeit zufriedenstellend erledigt. Schließlich bekam er ja in meinen Augen eine Menge Geld dafür. Doch ich arbeitete nach dem Motto, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. "Da muss ich dir Recht geben Marcus. Bei der Speisenzubereitung macht ihm so schnell keiner etwas vor." Auch ich hatte früher öfters das Vergnügen, als Stationarius wenn ich ab und an mal in Misenum war, von Alcimus bekocht zu werden. Leider ist dies in der letzten zeit immer seltener geworden.
    Als Marcus mich auf seinen Fehler aufmerksam machte, musste ich schmunzeln. "Keine Sorge Marcus, Alcimus weiss, wie er dies zu deuten hat. Und außerdem ist es ja meine Taberna." Fügte ich immer noch schmunzelnd an und nahm einen Schluck aus meinem Becher. Marcus hatte sozusagen Alcimus auf Herz und Nieren geprüft. Nicht das ich mir Gedanken über die Taberna und Alcimus machte, jedoch ist es beruhigender, wenn man sich auf seine Leute verlassen kann. "Ach was ich dir sagen wollte." Fuhr ich fort und in dem Augenblick erhellte mein Gesicht. "Mir ist aufgefallen, das der Cursus Publicus hier in Roma an einem Unterbestand an Pferden leidet. Wenn du dich das nächste Mal von Mantua in Richtung Roma aufmachst, versuche ein paar Pferde von dort mit hierher zu bringen. Dort hatte ich schon damals dafür gesorgt, das genügend Pferde zur Verfügung stehen und seit der letzte Tabellarius aus Germania nicht zurückgekehrt ist, wird es langsam mächtig eng." Diese sache hatte ich mir zwar schon vor längerer Zeit notiert, jedoch bisher immer beiseite geschoben.

    Mit den Gedanken immer noch beim Legatus und dessen Brief, sah ich, wie Marcus mein Officium betrat. "Salve Marcus." Er trat forsch heran und fragte nach einer Sitzgelegenheit. "Ahhhhh....., der gute Alcimus. Aber bitte nimm doch Platz." Meinte ich und ging in Richtung des kleinen Beistelltisches, um zwei Becher mit Wein und Wasser zu befüllen. Über meine Schulter sprach ich derweil mit Marcus weiter. "Du bist in Misenum in meiner Taberna gewesen? Schön zu hören. Und...., alles in Ordnung dort?" Inzwischen hatte ich die Becher voll und stellte einen Marcus hin, den anderen behielt ich gleich in der Hand und nahm hinter dem schreibtisch Platz. "Erzähl.......?"

    Zitat

    Original von Marcus Dardanus
    "Du hast Recht. Man sollte die Vergangenheit irgendwann einmal ruhen lassen. Ich denke, daß ich auch bald soweit bin. Und dann, wie Du, auch meinen Frieden mit den Göttern machen kann", antwortete Marcus, während er aufstand.


    Er musste umwillkürlich grinsen, als Alcimus ihn einlud. "Du beschämst mich, Alcimus, aber ich nehme Deine Einladung gerne an. Auch richte ich Varus Deine Grüße aus und werde ihm berichten, daß hier alles in bester Ordnung ist." Auch wenn Marcus sich durch seinen Patzer früh zu erkennen gab, war es offensichtlich, daß Alcimus die Taberna vorbildlich führte. Varus konnte sich glücklich schätzen, einen Wirt wie ihn beschäftigen zu können.
    Als der Wirt eine Kanne Wein auf den Tisch stellte, musste Marcus lachen. "Und wieder beschämst Du mich. Vielen Dank! Ich komme gerne wieder und wenn ich einmal etwas für Dich tun kann, lass es mich bitte wissen. Eine Nachricht an den Cursus Publicus genügt." Marcus fühlte sich Alcimus ein wenig verbunden, da sie beide doch ein ähnliches Schicksal nach Italia geführt hatte.
    "Alcimus, wir werden uns wiedersehen. Bis dahin wünsche ich Dir alles Gute. Vale!"
    Er hob die Hand zum Gruß und ging mit der Kanne Wein in der anderen Hand zum Ausgang.


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    ~Alcimus~


    Ich winkte abermals nur ab. "Ach Marcus..., mache dir keine Gedanken. Das alles hier...." Und ich deutete auf alles in der Taberna, indem ich mich einmal drehte und mit der ausgestreckten Hand alles anvisierte. "Das alles bezahlt dein Patron und ich denke, dagegen wird er nichts einzuwenden haben."
    Marcus meinte abschließend noch, das ich, falls ich ihn einmal brauchen würde, gerne auf ihn zukommen könnte, was mir ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte. Solche Art von Menschen, gibt es in der hiesigen Zeit viel zu wenig dachte ich mir und nickte. "Ich danke dir für dein Angebot Marcus. Wenn du mal in Misenum bist, kannst du auch hier bei mir übernachten. Meine Zimmer sind eh nicht alle belegt und hier bei mir ist es sicher gemütlicher als in der Mansio zu übernachten."
    Alcimus schwang sich wieder das Wischtuch über die Schulter und Marcus machte sich auf den Weg, die Taberna zu verlassen. "Vale Marcus, bis zum nächsten mal." Rief ich ihm quer durch die Taberna hinterher.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Es war wahrhaftig für alles gesorgt. Ursus schaute sich aufmerksam um und nahm sich ein paar der Leckereien, die angeboten wurden. Innerhalb kürzester Zeit stand auch ein gut gefüllter Becher vor ihm. Er hob ihn an, um mit Varus anzustoßen und fiel lachend in den Trinkspruch mit ein. "Auf die Aurata. Und einen glorreichen Sieg!" Auch er sprach laut genug, daß alles es hören konnten. Der Trinkspruch wurde aufgenommen und tönte dann aus vielerlei Kehlen durch die Taberna. Die gute Stimmung war fast greifbar, fröhliches Gelächter klang aus mehreren Richtungen und die Schwatzereien an den Tischen waren lebhaft und freudig.


    "Du hast Dich ja ganz schön ins Zeug gelegt, Varus! Eine schöne Taberna ist das hier. Der Wein ist hervorragend. Wenn das Essen auch so gut ist, muß ich am Ende doch um meine Figur fürchten und verliere meine Wette." Er lachte wieder und trank einen weiteren Schluck Wein, bevor er etwas Brot und Käse aß.


    Ursus stieß mit mir auf den Sieg der Aurata an, was mir erst etwas schwer fiel, doch für Ursus freute es mich umso mehr. "Auf dich und die Aurata."Wiederholte ich abermals und die beiden Becher fanden den Weg zueinander, was in einem leichten scheppern seinen Ausklang fand. "Für die Aurata und dich, muss doch eine standesgemäße Siegesfeier sein." Meinte ich, als Ursus meinen Tatendrang bezüglich der Vorbereitung der Feier lobte. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus dem Becher und bald konnte man sein eigenes Wort in der Taberna nicht mehr hören, so laut wurde mittlerweile durcheinander gesprochen. Doch die Sache von Ursus und der Wette interessierte mich nun doch mehr. "Wette....? Welche Wette Ursus?" Ich lehnte leger auf einem der zahlreichen Stühle und schaute Ursus fragend an.

    Auch ich hatte mich wieder in der Räumlichkeit eingefunden. Mit einem "Salvete" in die Runde hatte ich es mir auf demselben Platz wie am Vortag gemütlich gemacht und wartete gespannt auf den zweiten Vortrag. Sicherlich hatte ich schon einige Fakten bezüglich des Thema´s vorher gewusst, doch vieles war dann doch Neuland für mich, was mein Wissensspektrum noch einmal erweiterte.
    Ursus hielt sich auch nicht lang mit der Begrüßung auf und als alle Kursteilnehmer den Weg hierher gefunden hatten, begann er auch schon.


    Da es sich nun doch um einige Jahreszahlen und die dazugehörigen Fakten handelte, griff ich zu meinem mitgebrachte Schreibutensilien und notierte die Dinge, die ich glaubte wieder zu vergessen.

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    ~Alcimus~


    "Bei mir denke ich, war es ein Tabernenbesitzer aus der Nachbarschaft. Er konnte es nicht ertragen, das ich in meiner Taberna mehr Gäste bediente als er. Aber so richtig nachweisen konnte man es ihm nicht." Was genau herausgekommen war, habe ich nie erfahren, da ich zu dieser Zeit schon nicht mehr in Nicopolis weilte. "Jetzt bin ich hier...." Alcimus breitete die Arme aus und lächelte. "Zwar gehört mir die Taberna nicht, doch lässt mir Annaeus Varus freie Hand bei meiner Arbeit. Von daher ist es fast wie meine eigene." Ja, ja....., die Götter. Dachte ich mir. Und blickte kurz zur Decke der Taberna. "Aber ich denke, irgendwann werden die Götter es auch wieder ausgleichen. Bei dir und bei mir."


    Allmählich machte sich Aufbruchsstimmung breit. Marcus erkundigte sich, was er mir schuldig sei. Worauf ich lächelte und mit der Hand abwinkte. "Nichts......., es war mir eine Freude, dich bewirten zu dürfen." Schließlich war Marcus unter den Fittichen meines Herrn. "Richte meinem Herrn die besten Grüße aus, das hier alles in bester Ordnung ist." Zwar würde Marcus meinem Herrn sowieso Bericht erstatten, dafür hatte er schon zuviel von ihm erzählt. Doch der Bericht, so denke ich, wird nicht der schlechteste sein. "Wenn du mal wieder in Misenum bist, würde es mich freuen, dich wieder hier begrüßen zu dürfen." Alcimus ging kurz hinter den Tresen und kam mit einer Kanne Wein wieder. "Hier hast du noch etwas für später. Habe ich eben erst abfüllen lassen." Und Alcimus stellte die Kanne hörbar auf den massiven Tisch.



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    Das konnte ich auch sein. Bisher wuchs ich sehr behütet auf und die Hilfe seitens der Familia war enorm. Was hatte ich bis jetzt schon größeres auszustehen. "Bis jetzt Florus, haben es die Götter nur gut mit mir gemeint. Ich weis, das dies nicht selbstverständlich ist. Man muss hart für die Stimme der Götter arbeiten. Aber bis jetzt haben sie es nur gut mit mir gemeint." auch wenn meine Laufbahn noch in den Kinderschuhen steckte.

    Ein wenig war ich doch über mich erstaunt. Zwar hatte ich während meines Studium´s in Alexandria eine Schriftrolle über besagtes Ereignis in die Hände bekommen und mit großem Interesse studiert. Jedoch waren mir die meisten Details noch im Gedächtnis, als wäre es erst gestern gewesen. Nach einem Lob von Ursus, was mir dann doch sichtlich etwas unangenehm war. Beendete Ursus auch den ersten Teil seines Vortrages. Nachdem Ursus allen Kursteilnehmern einen guten Nachhauseweg gewünscht hatte, erhob ich mich auch und verließ den Raum.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Es dauerte eine ziemliche Weile, bis Ursus sich zuerst zu der Abordnung der Aurata zum Gratulieren - und dann zum Wettbüro durchgekämpft hatte. Es herrschte ziemliche Feierstimmung unter den Angehörigen der Aurata. Und das ging Ursus nicht anders. Gut gelaunt machte er sich auf den Weg zu der Taverne, von der Varus gesprochen hatte. Hier war schon einiges los, denn viele Rennbesucher hatten sich hier schon eingefunden. Ursus konnte nur hoffen, daß Varus ihm ein lauschiges Plätzchen freigehalten hatte. Als er sah, daß Varus für eine lange Tafel gesorgt hatte, an der sich auch schon eine Menge Leute tummelten, gesellte er sich gleich dazu. "Da bin ich", grinste er den Freund an, während er sich niederließ. "Wie wäre es gleich mit einer Runde Wein? Und vielleicht auch eine kleine Stärkung? Brot, Käse, Oliven..."


    Ich hatte derweil bis zum Eintreffen von Ursus und all denen, die heute auf den Sieg der Aurata bei einer ausgelassenen Feier frönen wollten, alles vorbereiten lassen. Eine lange Tafel war im hinteren Teil der Taberna aufgestellt wurden und allerlei Getränke und Leckereien schmückten die Tafel, die nur darauf warteten, verzehrt zu werden. Es dauerte eine Weile, bis Ursus den Weg in die Taberna gefunden hatte. Die eigens dafür aufgestellte Tafel war schon gut besetzt und auch die letzten in Ursus´ Schlepptau würden sich nun einen Platz in der schon fröhlichen Runde suchen. "Wie du siehst, habe ich alles vorbereiten lassen." Meinte ich zu Ursus, als dieser sich auf einem freien Platz an der Tafel niederließ. Die ersten leeren Teller und Schalen wurden sofort durch neue gut gefüllte ersetzt, so das jeder zugreifen konnte, wonach das Herz begehrte. "Es ist für alles gesorgt." Meinte ich abermals zu Ursus und nahm neben ihm mit einem Augenzwinkern Platz. Alcimus der Wirt brachte eine neue Kanne Wein und füllte gleich einen Becher eigens für Ursus ab, welchen er ihn dann vor ihm abstellte. Ich hielt meinen Becher Ursus zum anstoßen entgegen. "Auf dich und die Aurata." Und diesen Satz konnte man bis in die letzte Ecke der Taberna hören.


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    ~Alcimus~


    Alcimus wischte, nachdem er Marcus die Geschichte über sein bisheriges Wirken und die Sache, wie er nach Misenum kam erzählte, ein wenig nachdenklich mit dem Wischtuch, das er noch kurz vorher über der Schulter trug über die raue Oberfläche des Tisches. "Dir erging es ähnlich?!" Nicht das Alcimus neugierig war, doch diese Sache interessierte ihn doch etwas mehr. "Du hast dabei deine Frau verloren?!" Wiederholte Alcimus erschrocken. "Das tut mir leid Marcus." Von der Seite her hatte Alcimus Glück gehabt. Er hatte "nur" materiellen Wert zu beklagen. "Als ich beschloß Nicopolis zu verlassen, hatte ich kein bestimmtes Ziel. Ich wollte nur noch weg. Das ich hier in Misenum gelandet bin, ist eher ein glücklicher umstand. Ich hätte genauso gut irgendwo anders auftreffen können." Alcimus schwang das Wischtuch wieder über seine Schulter und schaute zu Marcus. "Noch etwas Wein?"

    In dem Moment wurde mir ganz mulmig. Einen Mord, dachte ich und schüttelte den Kopf. Die Acta hatte ich auch nicht wie sonst am Erscheinungstag in die Hand bekommen, so das Modestus über die Angelegenheit besser informiert war als ich.
    Doch Modestus wäre nicht Modestus, wenn er seine Kontakte nicht schon ausgenutzt hätte und sich über die Angelegenheit genauestens ins Bilde hat setzen lassen. Ich blickte entsetzt zu Modestus. "Mord.......?! Modestus, du musst uns glauben. Wir haben damit nichts zu tun." Ich schaute zu Stella und mein Herz klopfte bis zum Hals. "Dem Beamten ging es nicht gut. Da haben Stella und ich einen Medicus gerufen, der uns dann aus dem Officium schickte. Die Verlobungsunterlagen habe ich einfach auf den Schreibtisch gelegt." Irgendwer versuchte uns hier etwas anzuhängen. Als ich dann noch von Modestus hörte, das wir eine Verhaftung im Moment nicht fürchten müssen, konnte ich bald nicht mehr an mir halten. Am liebsten wäre ich in dieses Officium zurückgelaufen, um den ganzen Irrtum aufzuklären. Doch Modestus hatte Recht. Am besten erst einmal bedeckt halten. Die Zeit würde schon noch kommen. "Ich danke dir Modestus, das du uns hierbei unterstützt. Wir werden so wie von dir geheißen, bedeckt halten. Sollte ich dir aber irgendwie behilflich sein können, würde ich das gern tun." Am besten, diese Sache wäre so schnell wie möglich aus der Welt geschafft.

    Eigentlich bis jetzt ganz gut gelaunt, fing ich den Artikel aus der Acta, den mir Modestus zuwarf auf und wagte einen kurzen Blick darauf. Mir fiel gleich auf, das es sich bei dem Artikel um Stella und mich handeln musste. "Mord....?!" warf ich zu Modestus rüber. "Irgendwie verstehe ich das nicht ganz." Ich schaute fragend zu Modestus und zuckte mit den Schultern. "Es stimmt, bei der Eintragung unserer Verlobung ging es dem Beamten nicht sonderlich. Genauer genommen stand es um seine Gesundheit nicht sehr gut. Deswegen haben wir auch einen Medicus gerufen, der uns dann fortschickte." Mehr konnte ich eigentlich zu diesem Thema nicht beitragen. "Aber wie kommt so ein Artikel in die Acta. Die Eintragung ist doch erst kürzlich geschehen?" Ich spürte, das sich Modestus Gedanken darum machte und so langsam begann es auch in meinem kopf zu arbeiten.

    Da Varus ein paar Jahre in Alexandria verbracht hatte, war es unumgänglich die große Bibliothek dort zu besuchen und doch das ein oder andere Wissen anzueignen. Zwar hatte Varus nicht direkt nach solch einem Papyrus gegriffen und es studiert, doch er war der Meinung davon schon gehört zu haben und ergriff das Wort, nachdem die Frage in den Raum gestellt wurde. Ich erhob mich nachdem Modestus die Frage schon beantwortet hatte, nickte Modestus zustimmen zu und schaute abwechseln zu dem Decimer und Ursus.
    "Zwei Jahre, nachdem die Feldzeichen verloren gingen, standen die römischen Truppen wieder am Euphrat und siegten. Dies war jedoch nicht die Beendigung des Krieges. Auf beiden Seiten wurden mehrere kleine Schlachten mit einigen Jahren Abstand gewonnen, ohne nennenswert einen Vorteil daraus zu schlagen, geschweige die verloren gegangenen Feldzeichen wieder zurück zu erobern. Im Jahre 37 v. Chr. wird Phraates IV. König der Parther. Als nach innenpolitischen Problemen der parthische Gegenkönig Tiridates Augustus im Jahre 23 v. Chr. aufsucht, um sich als rechtmäßigen Machthaber einsetzen zu lassen und als Geisel den Sohn des Phraates mit sich führt, erscheint auch eine Gesandtschaft des Phraates bei dem römischen Kaiser. Dieser jedoch, da er einen Krieg verhindern will, stellt sich auf keine der beiden Seiten, entscheidet jedoch, Phraates seinen Sohn wieder zugeben, wenn er im Gegenzug die Feldzeichen und Kriegsgefangenen zurück erhält. Bis 21 v. Chr. änderte sich die Situation nicht, die Feldzeichen blieben trotz Verhandlungen in den Händen des Feindes. Als jedoch Augustus mit der Unterstützung seines 22-jährigen Stiefsohnes Tiberius in diesem Jahr selbst in den Orient zog, erzielte er ein Bündnis des dauerhaften Friedens." Ich holte kurz Luft und fuhr dann weiter fort. "Schon durch den bloßen Aufmarsch der Legionen an der Ostgrenze hatte also Augustus das Ziel erreicht und die Feldzeichen zurückerobern können. Sie wurden im Tempel des Mars Ultor in Rom aufgestellt, den Augustus selbst erst wenige Jahre zuvor hatte neu bauen lassen. Diese mögen keinen hohen materiellen Wert gehabt haben, waren für die Römer in ihrer Bedeutung trotzdem unglaublich kostbar. Denn sie versinnbildlichten die Macht und Unbesiegbarkeit Roms."
    Nach meinen Ausführungen nahm ich wieder Platz und wartete die Reaktionen ab.

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    ~Alcimus~


    Alchimus nickte zustimmen, holte tief Luft und seine Stirn wies ein paar mehr Falten auf als sonst. "Da hast du vollkommen Recht. Eigentlich ne ganz dufte Truppe, doch wenn sie hungrig oder durstig sind, gibt es kein halten." Manchmal musste dann sogar die Schwester von Alcimus in der Taberna mit aushelfen, da es sonst nicht zu kompensieren war. Die Sache mit dem Cursus Publicus war Alcimus dagegen bekannt. War doch sein Herr dort angestellt und füllte die Stelle des Praefectus aus. "Der Cursus Publicus ist ein wunderbares Sprungbrett für höhere Aufgaben. Mein Herr, Annaeus Varus begann auch als Stationarius und jetzt ist er schon Praefectus."
    Bei der Frage von Marcus nach meinen bisherigen Tätigkeiten, schaute Alcimus zum Boden und wirkte etwas wehmütig. "Ich komme ursprünglich aus Achaia. Genauer genommen aus Nicopolis. Dort betrieb ich viele Jahre ein kleine Taberna, bis sie eines Tages ein Opfer der Flammen wurde. Du musst verstehen, ich stand vor dem nichts. Alles was ich mir bis dato aufgebaut hatte, war mit einem mal weg." Der Blick von Alcimus verließ den Boden wieder und blickte zu Marcus. "Dann gab es nur noch eines für mich. Nur noch weg. Schließlich bin ich hier in Misenum gelandet. Ich muss zugegeben, etwas Glück hatte ich schon mit der Anstellung hier aber wieso soll ich nach so viel Pech nicht auch einmal Glück haben?!" Schließlich hatte Alcimus sich wieder etwas aufgebaut.

    Wir waren gerade von den Gebäuden des Cultus Deorum in der Casa angekommen und hatten erst einmal eine Erfrischung zu uns genommen. In Gedanken war ich immer noch bei der Eintragung der Verlobung, welche doch etwas mysteriös verlief. Ich hatte mich kurz im Atrium niedergelassen um ein paar Augenblicke durchzupusten. Stella saß neben mir und noch immer konnte ich und sicher auch Stella nicht so recht glauben, was da eben in dem Officium geschehen war.
    Nach der kurzen Erfrischung machten Stella und ich uns auf den Weg, eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. So richtig nach Essen war mir uns sicher Stella doch nicht zumute. Ich war gerade im begriff mir eine Olive in den Mund zu stecken, als Markolf und Dumnorix uns bei unserem kleinen Imbiss unterbrachen und uns zu einem Gespräch mit Modestus baten. Ich schaute fragend zu Stella, nahm noch einen Schluck aus dem Becher und ergriff Stella´s Hand. Vielleicht hatte er eine Überraschung für uns oder es gibt Neuigkeiten bezüglich der Casa, versuchte ich den Grund, des zusammentreffens mit Modestus herauszufinden. Gemeinsam folgten wir den beiden Sklaven von Modestus, die uns ins Atrium führten. "Salve Modestus." Begrüßte ich meinen Vetter. "Was gibt es so dringendes, das du uns holen lässt und wir um unseren Imbiss kommen." Witzelte ich etwas und hatte nicht die leiseste Ahnung, was Modestus von uns wollte.