Primus begann den Claudier zu verstehen, jedoch war der Claudier ein Mann des Worte von Senatorischem Rang. Primus war Soldat, ein Mann der Tat und kein glattzüngiger Politiker,... Zeit seines Lebens.
Er sah den Legatus an und entgegnete,
Bei allem Respekt,...ich betrachte es nicht als Unfähigkeit eine Ala einsatz- und kampfbereit zu halten ohne die dazu notwendigen Offiziere zu haben.
Ein Zustand den ich bei meiner Kommandoübernahme weit schlimmer vorgefunden und bisher erfolgreich korrigiert habe. Die Tatsache, daß die Ala trotz ihrer geringen Stärke die Aufgaben einer vollzähligen Ala versieht zeugt im Gegenteil von einem besonderem Korpsgeist, einem Gefüge aus Kampfgefährten. Ich dulde in meinen Reihen keine Vendetta und suche nach Lösungen um Einheit und Männer zu schützen.
Wenn mir in diesen Zeiten von meinem Vorgesetzen Inkompetenz unterstellt wird und offensichtliche Fehleinschätzung bei der Auswahl meiner Offziere, so genieße ich offensichtlich nicht dein Vertrauen.
Daher schlage ich vor entsprechende Schritte beim PU einzuleiten.
Ich bin Soldat Romas und mir meiner Verantwortung hier an der Ostgrenze voll bewußt.
Ernst starrte er den Annaer an.
Ich bin kein Politiker, kein Mann des Wortes, trotz meiner Bildung und meines Ranges bin ich Soldat und Kamerad geblieben,...ich habe diesen Posten nicht bekommen weil ich irgendeinem Protektor in den Arsch gekrochen bin,...solltest du einen geeigneteren Bewerber für mein Kommando haben, so mache tabula rasa,...Drohungen sind nicht notwändig.
Dieses Geschacher ging ihm gewaltig auf die Nerven.
Er wußte, daß er weit gegangen war. Der Annaer war ihm unbekannt, sicherlich mochte er keine Männer mit Rückgrad.
Zumindest ließ sein Innerer Kreis aus Speichelleckern darauf schließen.
Jedoch sei dir eines versichert, die ALA II NUMIDIA wird unter meiner Führung jeden Auftrag der Imperators erfüllen und die Grenze notfalls bis zum letzten Mann halten.
Ob das auch der Fall war wenn man ihn schaßte ...sicher,...nur würde es nicht dasselbe sein.
Beiträge von Gaius Terentius Primus
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Primus kam aus seinem Officium und ging auf den Vexillarius zu,...wartete dessen Meldung und Salut ab.
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Primus hörte die Stimmen im Nebenraum und öffnete die Türe. Er erkannte den Scriba desClaudiers und bat ihn in sein Privatofficium.
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Er bat den begleitenden Legionarius draußen zu warten und bot dem Scriba einen Platz an.
Nun,...Linos nicht wahr?...was hast du für mich?
Eine persönlich überbrachte Botschaft dürfte eine gewisse Brisanz haben. -
Er nickte Brigio zu und wandte sich an Atius.
Tirones, welche die Ausbildung überstehen sind es zumindest wert Atius,...
Nachsichtig sah er in die Runde der Decuriones in die sich langsam auch die übrigen Turmaeführer eingefunden haben.
...alles weitere wird die Zeit zeigen.
Lucius fehlte,...bedauerlich.
Aber wer hätte gedacht, daß sich die Situation hier auf der Feier derart entwickeln würde?
Die Tirones haben noch keine Theorie, kein Formaldienst in der geschlossenen Einheit,...sie sind, so habe ich festgestellt zum größten Teil passable Reiter,...alles Rohlinge,...Atius, die von Valeras und Brigio hier noch geschliffen werden müssen. -
Unbekannte Gefühle erwuchsen in Primus als er vom LAPP belehrt wurde.
Er lehnte sich zurück,...ein wenig nur, um sich zu beruhigen und vor allem um dem LAPP keinerlei Ansatz für eine weitere Belehrung zu liefern.Ich bin nachwievor der Meinung, daß ein Offizier zumindest das Examen Secundum vorweisen sollte, um dem gemeinen Soldaten als Vorbild in militärischen Angelegenheiten zu dienen. Das Tertium und das Quattrum mögen für höhere Weihen vorbehalten sein, da stimme ich dir zu. Mein Wunsch erfahrene Offiziere zu erhalten birgt letztenendes die Gewissheit im Ernstfall durch Umsicht und Disziplin die Verluste bei den Mannschaften so gering wie möglich zu halten.Ich werde deinem Rat folgen und einen entsprechenden Antrag nach Roma senden um die Beförderung aus den Reihen der erfahrenen Unteroffiziere vorzuschlagen.
Seltsamerweise ging das jetzt,...bei einem der letzten Gespräche war es noch ein Ding der Unmöglichkeit und besonderer Akt Brigio Mamercus zum Decurio zu befördern...naja ,...Politiker. Wußten Heute schon nicht mehr was sie Gestern gesagt haben.
Auf Valeras angesprochen entgegnete er,Serafim Varelas ist ein gedienter Soldat, Seine Eigenschaften als Soldat und Immunes in den Magazinen sind tadellos. Sonst hätte ich ihn nicht zum Vexillarius befördert.
Es ist dessen Einstellung und Verhalten gegenüber den germanischen Freiwilligen die zu wünschen übrig läßt. Er läßt es zudem an Respekt den germanischen Decuriones gegenüber fehlen. Ein Verhalten das sich mir erst kürzlich, nach der Beförderung ersichtlich wurde.
Mein Ansinnen liegt in der Brisanz der momentanen politischen Situation.Sollte die zweifellos von Hass geprägte Lage eskalieren und man an Valeras ein Exempel statuieren, würde das die Integrität der gesamten Ala, zumindest aber einer Turma gefährden.
Ernst sah er den LAPP an.
Die betreffende Turma würde dann dezimiert werden,...exemplarisch,...das wäre der Disziplin geschuldet,...jedoch der Moral in diesen Zeiten nicht sehr förderlich und würde zwangsläufig zu Desertationen oder einer Meuterei führen.Abgesehen davon habe ich kein Interesse daran wegen der rassistischen Einstellung eines Vorgesetzten auf die Kampfkraft einer Turma zu verzichten, geschweige denn eine ALA im Aufruhr provozieren. Das dürfte am Limes rasch die Runde machen.
Wie gesagt mein Legat,...die Gesamtlage ist ernst.Die Versetzung des Valeras ist eine zwingend notwendige Angelegenheit.
Was die Garde anging, so würde der LAPP wohl kaum 4 Turmae zu seinem Schutz abrufen. Seinerzeit war es eine Turma die dem LAPP bei seinen Reisen durch die Provinz Schutz bot.
...und was das Abstellen von Männern zu deiner Garde angeht, käme meinem Ansinnen entgegen.Ich denke es dürfte in unser aller Interesse sein, daß sich die Männer auf den Kampf und nicht auf interne Abrechnungen konzentrieren.Ich brauche Ruhe in der ALA und Valeras eine neue Aufgabe in einem geeigneterem Umfeld, wo seine zweifellos ausgeprägten soldatischen Fähigkeiten nicht hinter seiner politischen Gesinnung stehen...ob du ihm die Bürgerrechte verleihst war ein Vorschlag,...denn eines ist Valeras nicht,...dahergelaufen.Primus tippte auf den Tisch,...zweimal.
Ich verliere ihn ungern als Soldat, besonders jetzt...und sein Weg im Exercitus ist noch ein weiter, mit vielen Möglichkeiten...aber nicht in einer ALA II NUMIDIA...nicht in dieser Besatzungsaufteilung,...nicht in der momentanen politischen Lage.
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Primus entgegnete,
Decurio Atius,...der Kommandeur der Classis Titus Hadrianus Felix (NPC) hat in Misenum mit mir bei der Classis misenensis gedient, ...er wird dir sicherlich ein offenens Ohr schenken...es dürfte in seinem eigenen Interesse sein...und was deinen Wunsch nach Nachwuchs angeht,...
Er sah Brigio an.
...so wird Mamercus hier ein wenig Schwung in die Sache bringen und dann kannst du 5 Nichtgermanen haben,...für die Germanen habe ich eine Sonderaufgabe... -
Primus fiel fast vom Stuhl,...was redete der LAPP denn da? Seine Stimme krächzte anfangs vor unterdrücktem Zorn als er dem LAPP entgegnete,
Bei allem Respekt, Legatus,...ich habe den Eindruck wir sprechen aneinander vorbei,...die ALA II NUMIDIA ist einsatzbereit.
Die Sollstärke mag unterschritten sein, jedoch habe ich eine äußerst disziplinierte und motivierte Truppe. Mein Wunsch mag unangebracht sein, aber ich arbeite gerne mit Offizieren zusammen denen ich vetraue,...von denen ich weiß wie sie unter Druck agieren,...außerdem habe ich Varelas nicht zur Beförderung zum Decurio vorgeschlagen sondern Mamercus Brigio und Atius Scarpus,...letzteren wohl mehr auf deinen Wunsch hin.
Er lehnte sich ein wenig in seinem Sessel zurück,fand wieder zu sich. Seine Gedanken gingen kurz zu seinen Männern, und auch Atius tauchte dort auf,...Atius, dem er mehr Zeit gewünscht hatte würde seinen Mangel an Erfahrung mit Eifer und Gehorsam wettmachen. Da tauchte auch Varelas vor ihm auf...Varelas,...er hatte eine seltsame Wandlung vollzogen.
Serafim Varelas habe ich mangels Abschluß der Academia zum Vexillarius befördert, ein damals nachvollziehbarer Entschluß den ich im Nachhinein als vorschnell empfinde,...Varelas war offensichtlich der Falsche für den Standartenträger der ALA II.
Er legte seine Hand auf den Tisch, sein Daumen rieb am Zeigefinger,...eine Geste wenn er glaubte irgendetwas auf der Spur zu sein.
Varelas bringt zwar die notwendigen Voraussetzungen eines Unteroffiziers mit sich. Er ist zäh, kampfstark und dient dem Imperium offensichtlich ohne Vorbehalte, er hat jedoch eine profunde Abneigung gegen Germanen,...welche er auch offen auslebt. Ein Charakterzug welcher in einer Einheit, welche zu fast 80% aus Germanen besteht nicht unbedingt dem Korpsgeist förderlich ist. Ich hatte vor dich zu bitten ihn in deine Garde aufzunehmen,...oder...
Er sah den LAPP direkt an.
...ihn mit dem römischen Bürgerrecht zu versehen um ihn bei der Reiterei der Leg II. einzusetzten...dort sind einige vakante Stellen und die Reiterei der Leg. II stellt traditionell die Schutztruppe für den LAPP.
Er erlaubte sich ein Lächeln...kurz, fast flüchtig.
Ich bin sicher, daß Valeras´militärische und charakterliche Eigenschaften unter deiner Ägide oder der des Claudiers eine vollkommen andere Entwicklung erfahren werden als in der ALA II NUMIDIA, wo er sich offenbar sehr unwohl fühlt.
Seine Daumen rieb nicht mehr...
...letztendlich kann es auch nur in deinem Interesse sein, denn sein Verbleiben garantiert nur den Hass der Germanen...ein nicht unerheblicher und vor allem nachhaltiger Faktor. Ich möchte nicht offenen Auges mitansehen müssen,ihn durch eine Moritat seiner "Anhänger" während eines Patrouillenritts oder bei Kampfhandlungen verlieren. Abgesehen davon erfreut er sich beim Offizierskorps geringer Beliebtheit wegen seines, oft respektlosen Auftretens.
Der Daumen rieb wieder.
...was meinst du dazu,...ein wenig Förderung deinerseits,...die richtigen Beziehungen,...er könnte sich bald mit dem Offizierstitel versehen lassen und wer weiß?...dem Imperium deutlich mehr nutzen als er es in der ALA II tut.
Er wollte Varelas aus der Schusslinie haben,...Ruhe in seinen Reihen. -
Primus nahm den Blick auf, interpretierte ihn jedoch anders.
Brigio,...ich möchte daß du die Ausbildung der Tirones ein wenig beschleunigst!...die Ausbildung schleppt sich dahin und wir stehen vor großen Herausforderungen...
Er rieb sich das Kinn.
Das gilt für alle Turmae,...die Männer sollen sich auf ein größeres Manöver vorbereiten,...und mit Manöver meine ich Gefechtsbereitschaft!
Sicherlich war dies nicht der geeignete Ort für eine Lagebesprechung und auch nicht offizeller Natur, jedoch waren die wichtigsten Offiziere vor Ort und die Gelegenheit war günstig.
...die Tirones sollen in spätestens einem Monat fertig ausgebildet sein,...ich brauche die Ausbilder in ihren Turmae,...sie sind zu wichtig als daß sie Kindermädchen spielen sollten.Und die übrigen Equites werden verstärkt Formaldienst versehen,...Waffen- und Reitübungen,...meine Herren es kommt etwas auf uns zu, und dem möchte ich vorbereitet gegenüberstehen. -
Primus tat wie ihm geheißen wurde und nahm auf dem angebotenem Stuhl platz. Auf die Frage des LAPP entgegnete er,
In Anbetracht der momentanen Situation fehlen mir "mindestens" 4 Offiziere und die nach möglichkeit mit Kampf- und Führungserfahrung in einem Alenverband.
Er war sich durchaus bewußt, daß dies ein frommer Wunsch war, denn Alenoffiziere wuchsen nicht an Bäumen.
Jedoch hob er mit einer beruhigenden Geste die Hand und meinte,
...ein frommer Wunsch,...ich weiß...jedoch ist mir bereits mit der Beförderung eigener Unteroffiziere gedient,...Männer die mit der Einheit und deren Vorgehensweisen verbunden sind. Die Suche nach geeigneten Offizieren sollte man in diesem Fall nicht einem Officium in Roma überlassen. -
Der Claudier wollte nach Confluentes kommen,...auch gut. Primus erhob sich kurz und meinte zum Abschied.
Gut,...Claudius Menecrates,...ich erwarte dich also in Confluentes,...bei dieser Gelegenheit können wir auch einen Ritt durch das Umland machen, damnit du dir ein Bild von der Topographie machen kannst. Er reichte ihm den Unterarm und nach einem kurzen, kräftigen Griff verabschiedeten sie sich. Ein Manöver in diesem Ausmaß hatte Primus noch nie erlebt,...wohlan,...
Er nickte noch den übrigen Teilnehmern zum Abschied zu und nahm gegenüber des LAPP wieder Platz. -
Irgendwie war ihm bei dem Gedanken an des LAPP Anliegen ihn noch dazuhalten nicht sonderlich wohl. Vielleicht hatte es etwas mit Appius zu tun, wie er wußte war dieser während seines Aufenthaltes in Germania bei Annaeus Modestus gewesen. Sicherlich politisch motivierte Gespräche, welche ihn nur perifär interessierten.
Er nickte dem Claudier zum Abschied zu und wartete darauf, daß die übrigen Teilnehmer der Besprechung den Raum verließen.
Er würde nachher noch zur Leg.II reiten um dort die Angelegenheiten für das Manöver zu regeln. -
Letzteres galt wohl seiner Frage und Primus nickte verstehend ab.
Ein Blick auf den Claudier ob er neben seiner Bedenken zu den Kartographierungen durch seine Leute noch etwas zum gemeinsamen Manöver verlauten lassen wollte?!
Im Grunde war alles gesagt und ihm blieb viel zu tun.
An den LAPP gewandt;
Ein Frage noch zum Manöver,...welchen Zeitrahmen sollen wir für die Übung einplanen? -
Primus wartete bis Ocellus sich wieder zu ihnen gesellte und meinte dann zu Scarpus,
Atius Scarpus,...Lucius hat es genauso gesagt wie er es gemeint hat,...er hat niemanden verdächtigt sondern nur einen Umstand angesprochen der ihm auf der Seele lastet.
Er bekam sogleich ein bestätigendes Nicken von Ocellus und fuhr fort.
Daß sich ein LAPP auf geheimen Wege INformationen bringen läßt ist legitim,...in seiner Position ist es wichtig seinen Finger am Puls seiner Männer zu haben...ich würde das nicht anders machen.
Sein ernster Blick glitt durch die Runde.
Verhindern kann man nicht daß der LAPP Informationen erhält, die über die offiziellen Berichte hinausgehen,...allerdings ist es so, daß er hier die Einschätzung eines Dritten vernimmt,...diese subjektive Einschätzung darf den LAPP nicht zu irgendwelchen Spekualtionen veranlassen.
Er suchte nach Fragen in den Augen seiner Offiziere und fuhr fort,
Und was Lucius meinte, Atius Scarpus, ist daß du als Klient geradezu verpflichtet bist dem LAPP zu berichten,...das macht dich nicht zum Verräter, im Gegenteil, ich glaube du fühlst dich selber kaum wohl dabei,...deshalb,...
Er legte dem Atier sein Hand auf die Schulter,
Berichte dem LAPP was du hier siehst, übertreibe nicht und bleibe bei der Wahrheit.
Er nickte kurz und meinte dann abschließend,
Wir sind hier keine Römer, Germanen oder Griechen,...wir sind Equites der ALA II NUMIDIA,...wir stehen zusammen, wir fallen zusammen,...Roma Victor!
Bei seinem Toast hob er seinen Pokal gen Himmel. -
Primus kniete vor ihrer Cline nieder, nahm ihre Hand in die seine und hauchte ihr einen Kuß darauf. Dann meinte er,
Ich denke, wir warten zunächst einmal seine Antwort ab,...die Lage hier in germania ist zu kritisch als daß ich jetzt nach Roma reisen könnte, zumal in privater Angelegenheit.
Er rieb sich das Kinn.
...und ich glaube auch nicht, daß dein Bruder sich so ohne weiteres von seinem Posten loseisen kann.
Sie hatte wunderschöne Hände,...so klein und zart,...es bedurfte seiner ganzen Selbstbeherrschung jetzt nicht...
Langsam erhob er sich und setzte sich zu ihr auf die Cline.
Auf ein paar Tage oder Wochen kommt es nicht an,...aber genug davon,...wie hast du dich hier eingelebt?...möchtest du irgendetwas machen...ich meine,...womit möchtest du dich beschäftigen?...eine gebildete Frau sitzt doch nicht nur in der Casa und wartet auf ihren Mann,...erzähl´mal,...was würde dich denn interessieren? -
Ocellus brachte den Freund raus und zurück blieben peinlich berührte Menschen. Primus sah den Atier und Brigio an.
Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit heißt es,...
Er nickte versonnen,
...nein,...ich glaube nicht, daß sich der LAPP Sorgen um die Integrität oder Loyalität der Ala II Numidia machen muss,...was mir hingegen Sorge bereitet ist diese schwelende Unruhe,...die Unsicherheit,...
Seine Miene verhärtete sich,
Nein,...ich denke wir sollten den Virtus leben, meine Herren,...dann sind wir für Spione oder Denunzianten uninteressant... -
Primus lauschte den Worten des Atiers und mußte ein wenig grinsen. Der gute Scarpus hatte in der Tat ein wenig zugelegt. Abwehrend hob er auf des Mamercus Anfrage die Hand, sein Pokal war noch halbvoll.
Danke Decurio,...ich werde mich noch eine Weile an diesem Tropfen hier festhalten, wenn´s Recht ist!
Eine Zurückhaltung die Lucius nicht kannte, freudestrahlend hilet er dem frischgebackenem Decurio seinen leeren Pokal hin und meinte mit stocknüchterner Stimme,
Nur heran,...das Dämonenzeugs muss vernichtet werden...
Primus schüttelte leicht den Kopf und dachte bei sich wie Lucius das schaffte,...inzwischen dürfte er wohl den 20. Pokal in sich hineinschütten. Trotzdem stand er wie eine Eins.
Er wandte sich an den Atier,
...wie ich höre bist du ein Klient unseres LAPP,...hat der Gute denn noch mehr Klienten hier in Germania?
Es gingen Gerüchte um über Spitzel, welche im Auftrage des LAPP die Loyalität der einzelnen Kommandeure erkunden sollten.
Nun nichts was ihm Kopfzerbrechen machte,...seine Loyalität gehörte dem Kaiser und der LAPP war des Kaisers Stellvertreter.
Lucius ließ einen unterdrückten Rülpser an die Luft und starrte den Atier blutrünstig an. Ein Zeichen für Primus, daß er langsam aber sicher genug getrunken hatte. -
Primus sah auf und lächelte Valentina berihigend an.
Nein,nein,..es ist nicht spassiert. ich möchte lediglich mit dir über den Inhalt des briefes sprechen den wir deinem Bruder schicken werden,...ich ähem,....ich habe schonmal ein paar Zeilen geschrieben,...vielleicht kannst du mir sagen ob sie deinem Bruder unser Anliegen angemessen darbieten...?!
Er geleitete sie zu einer der beiden Cinen und reichte ihr, nachdem sie es sich gemütlich gemacht hatte, das Schreiben.
Ad:
L. Quintilius Valerian
Casa Quintilia
Roma - ItaliaValerian, sei mir gegrüßt,
ich sende dir Grüße Kunde aus Germania Superior.
Wie du weißt hält sich deine Schwester in meiner Casa in Confluentes auf, wo sie mir den Haushalt führt.
Dies tut sie auf eigenen Wunsch hin und ich muß gestehen die Casa und der Hortus sahen nie besser aus.Dinge die dich sicher nicht sonderlich interessieren werden.
Deshalb komme ich zum Grund meines Schreibens.Als Mentor und pater familias der Quintilier bitte ich dich um ein Gespräch über die Zukunft deiner Schwester Valentina.
Die Lage hier in Germania erlaubt mir nicht dich kurzfristig aufzusuchen und ich kann dir vorerst auch keinen Termin nennen. Sei jedoch versichert, daß deine Schwester wohlbehütet ist und ich sie beim ersten Anzeichen von Gefahr nach Roma eskortieren lasse.
KAL IUL DCCCLXI A.U.C. (1.7.2011/108 n.Chr.)
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Karten anzufertigen war für einen interessierten und halbwegs begabten Spion wohl kaum ein Problem. Der Limes war schließlich kein Bollwerk, er hatte Lücken, zwar bewachte Lücken, aber es herrschte Reger Verkehr von und nach Germania Superior. Das war schließlich gewollt um des Handels willen. Wollte man Spione vermeiden müsste man die Lücken schließen, 10 weitere Legionen an den Limes legen und ihn als steinernen Wall ausbauen.
Jeder Germane, der sich verdächtig verhielt wurde festgenommen und verhört,...das schaffte vertrauen...wohl kaum. Eine Besatzungsmacht die sich solcher Methoden bediente hatte Angst...
In diesen gedanken versunken vernahm Primus die Worte des Pius wie durch einen Dunst.
Er sah den LAPP an, hörte dessen Anordnung und fragte sich wo er Platz und Verpflegung für mindestens 4000 Legionäre aufbringen sollte. Zumal das Gelände um Confluentes in keinster Weise dem der Chatten glich.
Nichtsdestotrotz machte er sich Notizen und Anmerkungen, die er mit Claudius im Anschluß besprechen wollte.
Fragen zu der Reform hatte er nicht, das war nicht sein Ressort,...oder?
Er räusperte sich und meinte,
...in der Reformierung gibt es Schnittstellen zwischen den Ermittlern und dem Exercitus?
War interessant zu erfahren ob die Vigiles oder die Militärs gegebenenfalls aushelfen sollten. -
Primus kam spät, zuviel Arbeit hatte ihn noch lange an den Schreibtisch gefesselt. Die Feier war in vollem Gange, doch selbst die schon sehr angeheiterten Männer bekamen ein betretenes Gesicht als er den Raum betrat. Man nickte ihm zu und öffnete eine Gasse zu Brigio, mancheiner versuchte seinen Becher hin dem Rücken zu verstecken.
Bei Brigio angekommen, gratulierte er ihm und meinte,
Gratulation Brigio,...auf gute Zusammenarbeit!
Brigio war sein Wunschkandidat für den Posten gewesen. Er hoffte inständig sich in der kommenden Krise auf ihn verlassen zu können.