Beiträge von Publius Redivivus Verus

    Während der Medicus mit seinen Kräutern hantierte begann Verus, nicht sehr begeistert, und versuchte sich so kurz wie möglich zu fassen:


    " Nun, wir hielten eine Patrouille mit der Turma I. Mir wurde vom Decurio befohlen, ich solle mit zwei Begleiter auskuntschaften. Also taten wir dies. Dann plötzlich sahen wir Bewaffnete, etwa acht der Zahl."


    Verus deutete auf den Verletzten und sagte:

    " Er ist geflohen und wurde sofort von einem der Leute beschossen... Was mich am meisten verwundert hatte, war, dass dies alles nur gespielt war, um mich zu testen... Mit Ausnahme vom Unfall, der war natürlich nicht geplant...
    Der Täter wurde bereits vom Decurio gebüsst..."


    Verus deutete mit dem Zeigefinger an seinen Hals und machte eine Bewegung, die ein Waffenschnitt simulieren sollte.


    "Das ist eingentlich alles was ich dir über den Verlauf des Unfals erzählen kann... Musst du noch mehr wissen? Oder kann ich dich eine Frage stellen? "


    Verus wollte anschliessend in ein Gasthaus gehen, um den Schock "verarbeiten" zu können.

    " Veratius, ist gut wenn wir ein kleines Wettrennen veranstalten? Wenn du gewinnst, bekommst du Geld für ne Kanne Wein. Wenn ich gewinne, soll ich das gleiche bekommen! Die Wette lautet: Wer zuerst oben angelangt ist, hat gewonnen. "


    Veratius wusste noch nicht, ob er die Wette eingehen sollte, doch wahrscheinlich würde er sich bald entscheiden können.
    Die beiden hatten inzwischen schon viele Stufen hinter sich. Doch irgendwie wollte die Treppe nimmer aufhören.


    Nicht nur von aussen war der Turm ein Prachtswerk, sondern auch von innen. Solch eine Treppe hatte Verus noch nie bezwungen.


    Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, eine Wette vorzuschlagen. Irgendwie hatte Verus das gefühl, dass Veratius heute fitter war als er selber.

    Verus versuchte den Verletzten zu beruhigen, indem er ihm einen nassen Lumpen über das Gesicht legte und ihn still hielt. Als das Glüheisen bereit war, hielt Verus es, damit der Optio den Pfeil hinaus ziehen konnte. Verus übergab schnellstens das Eisen. Dann hielt er den Eques Fest, damit er still hielt und sich vor Schmerz nicht beugte. Der Optio verschloss die Wunde. Es zischte. Der Eques beugte sich und Verus versuchte ihn mit aller Kraft festzuhalten. Doch der Eques wehrte sich und stemmte dagegen. Doch der Eques wurde immer schwächer und schlussendlich wäre er wie ein Kartoffelsack vornüber gefallen, wenn Verus ihn nicht nicht festgehalten hätte. Der Eques war ohnmächtig...
    Verus legte ihn seitlich hin, damit er nicht erstickt falls er erbrechen würde.
    Verus schwitzte.


    " Und, wird er wieder gesund werden? Was tust du, damit sich die Wunde nicht entzündet? " fragte Verus den Optio.

    Zitat

    Ich finde es ein wenig seltsam, daß dieser Grieche gar so schnell verschwunden ist.


    " Vielleicht muss er arbeiten oder sonst was...?" Verus war nicht misstrauisch geworden. Es gab nun mal komische Vögel...
    Vielleicht war auch Verus Instinkt getoschen worden. Wer weiss?...


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    Er hat uns eine schöne Besichtigung gewünscht. Meine Frage nach der Aufzugsvorrichtung und den Transportrampen ist er übergangen. Wenn es eine Aufzugsvorrichtung gibt, was hält uns ab, diese zu benutzen?


    "Ich glaube dieser Grieche hatte nicht so riesige Ahnung von diesem Turm! Vielleicht wollte er einfach nicht mehr mit uns reden. Vielleicht hatte er Angst vor römischen Legionären? Was solls? Ist doch egal ! "


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    Wie dem auch sei, mir ist die Sache zu mulmig. Wir sind in einem fremden Land und wir sind Römer. Vielleicht holt der Grieche Verstärkung, um uns, wenn wir irgendwo in dem Turm sind, einzusperren oder was was ich. Vielleicht ist die Aufzugsvorrichtung defekt und der rechnet damit, daß wir sie doch benutzen.


    Ich bin kein Feigling, aber ich denke, daß auch ich noch von Rom gebraucht werde. Wenn Ihr wollt, steigt hinauf, ich warte hier auf Euch."



    "Ich weiss, dass du kein Feigling bist. Doch ich glaube zu dritt können wir es wagen. Wenn du doch lieber nicht hinauf willst, kannst du ja unten bleiben.


    Falls dieser Grieche etwas Übles vor hat, werde ich ihm sein Po mit meiner Spatha verprügeln, bis er freiwillig vom Turm springt! "


    Vielleicht hatte Cursor ja Höhenangst. Verus akzeptierte diese Möglichkeit und sagte dann zu Veratius:


    "Lass uns gehen."


    Verus und Veratius betraten das Gebäude und begannen die Treppenstufen zu besteigen.

    In der Stube angekommen, legte Verus alles auf sein Schlaflager, was er für die Jagd verwenden wollte. Den Bogen, die Pfeile, ein langer Dolch, die Spatha, fünf lange Tiersehnen, die man als Schnüre verwenden konnte und ein Wasserbeutel zur Verpflegung legte er sorgfältig geordnet hin. Dann fragte Verus die beiden anderen:


    "Lässt ihr eure Rüstung auch hier? Ich finde sie behindert nur. Und diese Hitzte ist nicht aushaltbar."


    Verus fächerte sich mit der Hand etwas Luft ins Gesicht. Denn in der ganzen Montur kam man noch schnell ins Schwitzten. Er entledigte sich der Rüstung und zog sich eine leichtere Kleidung an.


    " Wir müssen uns noch eine Frage stellen. Wo wollen wir jagen gehen? Und wie wollen wir jagen?
    Uns der Beute anschleichen. Sie in eine Falle treiben, mit unseren Pferden versteht sich... Oder einfach planlos im Jagdgebiet herumstreifen und gelegentlich etwas schiessen?


    Ich würde auf Schleichjagd tippen. Ich denke Treibjagd ist etwas schwieriger. Und einfach planlos herumstreifen... Hmm.. Ich weiss nicht... "

    Verus war froh, endlich eine Pause einlegen zu können. Er meldete sich ab, und ging mit Cursor und Veratius zu ihrer Baracke


    Verus wusste noch nicht, wo die drei jagen sollten. Und gab es wohl heilige Tiere, die man nicht töten durfte? Zuerst wollte er mal sich für die Jagd ausrüsten. Er nahm seinen Bogen und viele Pfeile mit.

    Zitat

    " Moment ... nicht so laut, wird schon keiner sterben, wenn er ein bischen warten muss ! "


    Verus antwortete:


    "Da bin ich nicht ganz sicher!"


    Erleichtert, dass der Optio Valetudinarii endlich gekommen war, wurde Verus etwas ruhiger.


    "Nein, bei einer Patroille gab es ein "kleines" Problem. Der Täter wurde vom Decurio bereits bestraft. Aber ist ja nicht so wichtig...
    Der Eques hat einen Pfeil in die Schulter abgekriegt... Wird er wohl überleben?


    Ich werde mich als Assistent zur Verfügung stellen, wenn du Hilfe brauchst."


    Verus wäre am liebsten wieder gegangen. Doch der Eques war ihm wichtiger, als sein Wohlbefinden.

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    "Stimmt es eigentlich, daß der Leuchtturm über eine Aufzugsvorrichtung und über Transportrampen verfügt? Und wie wurde das Feuer entfacht? Mit Holz, mit Viehdung oder mit Petroleum?


    Das Feuer soll 60 km (*) weit sichtbar sein. Ist das richtig?


    Ich habe gehört, daß die Strahlkraft der Flammen mit Hilfe von riesigen Bronzespiegeln verstärkt wird. Kann man die ansehen?"


    "Das Feuer wurde entfacht. Wie, weiss ich auch nicht genau. Doch ich manche Leute sagen, dass die Götter dieses Feuer entfachen...


    Ja man konnte das Feuer von dieser ungeheuren Entfernung sehen. Doch die Götter sehen dieses Feuer von überall...


    Das stimmt. Es hatt gekrümmte Spiegel, die das Licht noch viel heller scheinen lässt. Diese darf man jedoch nicht sehen. Ich habe ja schon gesagt, dass man nur auf diese Terasse gehen darf. Alles oberhalb ist für die Götter bestimmt, sagt man. "


    Kroaistos brachte anscheinend immer die Götter ins Spiel, wenn er etwas nicht genau wusste.
    Der Grieche hielt inne und sagte dann etwas säuselnd:


    " Es hat mich gefreut euch kennen zu lernen. Doch ich muss leider gehen. Wünsche euch noch schöne Besichtigung. Bis bald oder besser gesagt Salvete." Dann verschwand er, ohne eine weitere Frage zu beantworten.



    Verus der aufmerksam zugehört hatte, sagte: " Nun ich hab nun genug Theorie. Am besten wir gehen hinauf. Findest du nicht auch Cursor? "

    Verus versuchte, ganz langsam zu reiten und dabei Pfeile abzuschiessen. Dies war gar nicht so einfach. Die ersten Pfeile schwirrten fünf Schritte vom Ziel entfernt in die harte Erde. Verus musste geduldig bleiben und weiter üben. Zehn Schüsse später, traf Verus den ersten Pfahl. Freudig spannte Verus den nächsten Pfeil ein und versuchte erneut den Pfahl zu treffen. Nach längerem Training gelang es Verus eine zufriedenstellende Schussbilanz zu erzielen. Doch Verus war noch immer nicht zufrieden. Er wiederholte die ganze Übung einfach im Trab. Doch diesmal war es keine zufriedenstellende Bilanz. Die Pfeile wollten einfach nicht treffen. Machmal gelang es Verus die Pfeile in die nähere Umgebung der Pfähle zu schiessen doch dabei blieb es...

    --->


    Der verletzte Eques war während dem Ritt ohnmächtig geworden. Desshalb trug Verus ihn ins Lazarett. Verus fühlte sich nicht wohl. Er wusste nicht, ob der Eques überleben würde. Sachte legte er den Verwundeten auf eine Tisch, wo der Optio Valetudinarii manchmal seine Klienten begutachtete. Auf dem Tisch war eine rote Decke ausgebreitet. Verus wusste nicht, ob sie rot vor Blut war oder ob man diese Farbe gewählt hatte, damit man die Blutspritzter nicht bemerkte. Weiter sah er noch diverse komische Instrumente, die nicht ganz steril aussahen.


    Da der ohnmächtige Eques im Gesicht ganz weiss anlieff, rief Verus so laut er konnte:


    "Hallo, ist da jemand? "


    Es blieb still.

    Der Decurio wollte sie also testen. Stumm stand Verus da, und schaute zu, wie ihr Decurio den "Banditen" tötete. Er hatte den Decurio noch nie so wütend gesehen.
    Als der Decurio ihm befahl, er solle wegtreten und sich um den Verletzten kümmern, sagte Verus:


    "Sehr wohl Decurio, ich werde mich um ihn kümmern. "


    Der Verwundete, wurde schon von einem Medicus kurz behandelt. Nun konnte ihn Verus zum Valetudinarium bringen, wo er noch bis zu Genesung bleiben sollte.


    Verus half dem Eques auf Avarus hinaufzusteigen. Dann setzte sich Verus hinter dem Verletzten auf Avarus und ritt zum Valetudinarium. Doch es war ein erschwerlicher Ritt. Der Verwundete musste immer wieder laut aufstöhnen, denn der Pfeil hatte eine tiefe Wunde gerissen.

    Verus immernoch etwas bestürtzt, sah sich den Mann genau an und sagte dann, als er sich sicher war:


    "Ja Decurio, dieser Mann hat geschossen!" Verus konnte nicht verstehen, was mit diesem Plan bewirkt hätte werden sollen.


    Verus wartete ab, denn es würde sicherlich noch erwähnt werden.

    Kroaistes lächelte. Er freute sich, dass sich noch Leute für "seinen" schönen Turm interessierten.


    "Der ist *133 Meter* hoch." Kroaistes schaute zur Spitzte des Turmes empor und ergänzte dann: " Ptolemaios II. liess ihn, wärend seiner Herrscherzeit als Pharao, erbauen. Ihr wisst wahrscheinlich nicht, wann der geherrscht hat. Also ich sag es euch: Er herrschte *285 bis 246 v. Chr*. Ganze zwanzig Jahre wurde gearbeitet, um dieses Prachtstück auf die Beine zu stellen. " Kroaistos glaubte Veratius Frage beantwortet zu haben. Desshalb beantwortete er noch Cursors Frage:


    " Funktion des Leuchtfeuers: Na, dass die Handels und Kriegsschiffe wissen, wo Alexandria liegt. In der Nacht kann man sich sonst nur an den Sternen orientieren, da ist ein solch helles Pechfeuer sehr nützlich. Am Tag, kann man mit Hohlspiegel Leuchtsignale geben....
    Wer genau verantwortlich ist, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass ein Pharao diesen Turm erbauen liess und zwar im Intressen der Regierung. Irgendein Beamter wird es wohl sein, der für das Feuer sorgt. Man ist ja interessiert, dass die Handelsschiffe am Ziel ankommen. Desshalb wird geachtet, dass das Feuer nicht ausgeht. Nicht?.. Und falls es ausgeht ist der Verantwortliche schuldig.


    Ich weiss das nicht so genau, wie das Feuer angezündet wird. Man darf ja bekanntlich den oberen Teil des Turmes nicht betreten. "


    Kroaistos zeigte auf den Turm und sagte: " Zuunterst, hat es ja den Hauptbau. Dort obendrauf hat es wie eine Terasse. Da kann man als Besucher hingegen und runterschauen. Aber oben hat es aufgesetzt einen kleineren "Turm" indem man das Feuer entfacht, dort darf man nicht hin. "



    Sim-Off:

    Ich weiss, dass es in Rom andere Massangaben gab. Hab sie nicht gefunden (WIKI), Desshalb sind die Höhe des Turmes usw. in modernen Massangaben angegeben. Ich hoffe es stört sich niemand daran. :D

    Verus Wunsch wäre gewesen, dass die "Banditen" den verletzten Eques verarzten würden. Doch diese schienen kein Ohr für ihre Gefangenen zu haben.


    Als einer der Banditen anordnete, man soll einen Medicus herbei holen, war Verus verwirrt. Sowieso kam ihm die ganze Situation etwas komisch vor. Banditen würden doch den verwundeten einfach liegen lassen. Auch komisch fand Verus, warum wohl Banditen am helllichten Tag, nicht einmal im Verstecketen, ihr Raubzug feierten.


    Als er mit seinem Namen angesprochen wurde, dachte er, er sei im falschen Film.
    -" Geprüft?... Beinahe ein Kamerad wurde umgebracht?... Der Decurio?.. Was zum...? "- Dachte Verus. Verus fühlte sich ver******.


    Der Decurio musste ihm dies alles etwas genäuer erklähren. Gefesselt kam Verus beim Decurio an und wartete auf eine Erklährung.

    "Sehr wohl, Decurio" Verus fühlte sich geehrt, vom Decurio als fleissig bezeichnet zu werden.


    Als alle ihre Pfeile geholt hatten, ritt Verus Avarus zum gewünschten Platz. Gut dreissig Schritte von einem Holzpfahl entfernt machte er Halt. Nun musste Verus noch auf die Bewegungen des Pferdes achten. Denn Avarus war etwas unruhig. Es war wichtig, dass man den richtigen Moment fand, an dem man den Pfeil sausen lassen musste, um treffen zu können. Verus spannte den Bogen. Der Pfahl war sein Ziel. *zisch* Der Pfeil steckte. Verus war zufriden. Aber noch nicht ganz.
    Eigentlich wollte er sich im reiten drehen können, um dann einen Pfeil genau auf ein Ziel losschiessen zu können. Doch dies brauchte beste Koordination. Diese besassen nur erfahrene Reiter, die schon mehrere Jahre dies übten.
    Verus übte noch so lang, bis er zehn Pfeile nacheinander erfolgreich abschiessen konnte, die dann im Holzpfahl steckten. Sollte er wohl schon einmal versuchen, den Pfeil im Laufschritt abzuschiessen ?

    Was hatte Verus für eine Andere Wahl, als sich zu ergeben. Mit drei Männer wäre er schon fertig geworden aber mit ca. 23 sicherlich nicht. Ärger erfüllte Verus. Wieso konnte dieser Eques nicht einfach ruhig bleiben?! Jetzt hatte Verus die ganze Suppe auszuessen. Es musste Wert auf Gehorsam gelegt werden in der Armee.


    Verus hatte sein Gurt hingeworfen. Um den Banditen vorzumachen, unbewaffnet zu sein. Doch Verus hatte wie immer einen Dolch unter seiner Kleidung verstaut. Ob sie ihn wohl durchsuchen würden? Vielleicht konnte ihm dieser Dolch noch nützlich sein. Sicherlich hatte Verus grosse Angst. Er durfte sie einfach nicht zeigen.


    " Also ich ergebe mich, du gemeiner Schuft... Doch wenn jemand gefangen genommen wird, ist es so Brauch, dem Gefangenen einen kleinen Wunsch zu erfüllen. "


    Dies sagte er aus zwei Gründen. Der eine war Ablenkung. Wenn er auf sie einredete, kamen sie weniger auf den Gedanken, ihn zu durchsuchen.


    Der andere war: Er wollte, dass ihm ein Wunsch erfüllt wurde.

    Aus dem lauthalsigen Geschrei war ersichtlich, dass sie schon eine Menge an Alkohol getrunken haben mussten. Aus ihrem Verhalten und ihrer Bewaffnung konnte man schliessen, dass sie Verbrecher waren.


    Als Verus den Mann mit dem Dolch erblickte, hatte er keineswegs Angst. Denn Verus hätte ohne Mühe sein Spatha ziehen können, um diesen Mann einen Kopf kürzer zu schlagen. Sein Problem waren die mit Bogen bewaffneten Kumpanen.


    In Verus Kopf schwirrten drei Möglichkeiten:


    - Überraschungsangriff. Zu dritt hätten sie es wagen können, wobei der Überraschungseffekt schon verschwunden war.


    - Mit den Banditen im Gespräch, etwas zu erfahren, was wichtig war. Dabei am Leben zu bleiben. Ihr Vertrauen zu gewinnen und etwas vorspielen.


    - Zurückreiten, wobei sie für die Bogenschützen ein leichtes Ziel gewesen wären.


    Der Angriff war für Verus zu riskant. Denn mit einem Pfeil im Bauch war die Chance zu überleben, nicht mehr sehr gross. Und Zurückreiten war für ihn auch zu riskant. Es blieb nur noch die Variante mit dem Gespräch.


    Verus befahl seinen Begleiter ruhig zu bleiben, denn er merkte, dass sie etwas nervös waren. Auch Verus konnte eine gewisse Spannung in sich spüren.
    Plötzlich kehrte einer der Begleiter und ritt so schnell er konnte in Richtung Decurio. Doch wie Verus erwartet hatte, handelte es sich um gute Schützen. Der Pfeil, den ein bärtiger Bandit dem Eques in die Schulter schoss, steckte tief. Der Eques schwankte und fiel vom Pferd.


    Nun war es nicht mehr sehr gut mit Verus Nerven. Diese Banditen warteten anscheinend nicht lange, sonder töteten ohne schlechtem Gewissen, wenn jemand zu gefährlich für sie wurde.


    Der Eques lag auf dem staubigen Boden und beugte sich vor Schmerzen.
    Hoffentlich werden wir überleben dachte Verus still für sich.


    Der Bandit mit dem Dolch kam auf ihn zu. Verus stieg vom Pferd und entledigte sich seines Gurtes, an dem sein Spatha hing. Unbewaffnet trat er dem Bandit entgegen.


    "Was willst du?" fragte Verus mit fester Stimme.

    "Aber sicher doch wollen wir uns ins Innere wagen! " antwortete Verus.


    "Aber, Aber meine Herren. Ihr müsst doch nicht hineinwagen! Dies ist ein öffentliches Gebäude. Da kann man ohne Bedenken hinein spazieren, wenn immer man will. Übrigens, ich heisse Kroaistes."


    Ein altes Männchen mit tiefer Stimme, war plötztlich erschienen. Er musste wohl ihr Gespräch mitgelauscht haben. Lächelnd ergänzte er:


    " Ich bin Grieche und grosser Bewunderer dieser Architektur. Ich weiss so ziemlich alles über diesen Leuchtturm! Bin auch schon tausende Male da oben gewesen." Der Grieche zeigte mit seinem abgemärkelten Zeigefinger zum Turm hoch. Es schien, als ob Kroaistes Gesellschaft haben wollte.


    Verus wusste zuerst nicht was zu sagen. Er grinste und sagte dann:


    " Danke für dein Angebot. Mich interessiert eigentlich sehr vieles. Weiss gar nicht mit was ich beginnen soll. " Dann wandte er sich zu Cursor und Veratius und meinte. "Habt ihr eine Frage, die euch interessiert? "

    Verus hatte früher schon oft mit Pfeil und Bogen gejagt. Desshalb war diese Übung nicht anspruchsvoll für ihn. Den Pfosten zu treffen, war eigentlich keine Kunst. Doch die Markierungen auf dem Pfosten zu treffen, war schon schwieriger. Und dies noch auf dem Rücken des Pferdes, wäre sicherlich noch schwieriger. Und dies noch im Trab, war schon etwas für die Experten.
    Einen solchen Experten hatten die Eques als Ausbilder. Er hatte sein Können beim Wettkampf bewiesen. Verus Ziel war, die ganze Übung im Trab ausführen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte Verus noch ein grosses Stück Arbeit vor sich.


    Verus packte sich einen Bogen und 5 Pfeile. Er war zuversichtlich und schätzte, dass kein Pfeil am Pfosten vorbei schwirren wird. Um die Pfeile genaustens abschiessen zu können, stellte Verus sein linkes Bein vor, spannte den Pfeil ein und achtete auf die Atmung, sodass er im richtigen Moment den Pfeil sausen lassen konnte. Nur noch auf die richtige Koordinate zielen. Beim Zielen musste man den Wind, die Entfernung und die Eigenschaften des Bogens einberechnen.
    *schwirr* Der erste Pfeil hatte sein Ziel gefunden. Ebenso der Zweite, der Dritte, der Vierte und der Fünfte. Zufrieden senkte Verus den Bogen.


    Nun feuerte Verus noch ein paar weitere Pfeile ab. Mit dem Ziel, die Markierungen zu treffen. Er übte, bis der Decurio um Einhalt bat.

    Der Decurio musste wohl instinktiv gemerkt haben, dass eine Auskundschaft nötig sei.


    "Zu Befehl, Decurio." antwortete Verus.


    Dann ritt Verus mit seinen zwei Männer im Rücken los. Er drückte seinem Pferd die Schuhe etwas grob in die Seiten, sodass Avarus zu gallopieren begann. Der Wind säuselte in Verus Gesicht. Nun war Verus bei der linken Seite der Strasse angekommen. Er drosselte sein Tempo und ritt, die Umgebung beobachtend, weiter. Dicht hinter ihm, seine Begleiter.