Wind, Wind im Haar, der mit jeder einzelnen Locke spielt...
Bäume, Bäume mit goldenen Blättern oder dunklen Nadeln, die im Wind rauschen...
Gras, Gras auf einer Lichtung, das die Bäume am Saum umspielt.
Dickicht, morsches Dickicht, das die Gräser überwuchert...
Sprung, Sprung des über das Dickicht...
Hufe, wirbelnde Hufe nach dem Sprung...
Pferd, ungestümes Pferd wie ein Wirbelwind...
Er sog die Eindrücke und Gerüche auf, die von Freiheit erzählten. Sog gewissermaßen die Freiheit selbst in sich auf. Durch tiefe Wälder und über satte Wiesen ließ er sich tragen. Ohne Sattel oder Zügel immer dem Willen des Tieres unter sich folgend. Ohne Ziel und ohne Plan. Nur frei, unendlich frei...
Doch dann teilte sich der Wald und er sah weder eine keine Weitere Lichtung noch weite Flur vor sich. Nein! Ihm starrten Baumpfähle entgegen, angespitzte Baumpfähle, die auf ihn ausgerichtet waren. Er griff in die Mähne des Pferdes, doch dieses machte keine Anstalten langsamer zu werden. Unaufhörlich strebte er endlos lange dem Unausweichlichen zu. Der Aufprall stand unmittelbar bevor. Er öffnete den Mund zu einem letzten Schrei...
Crinon schrak aus seinem Lager hoch. Er fühlte sich wie gerädert. Dunkel erinnerte er sich an seinen Traum. Nur das Ende hatte er klar vor Augen. Mühsam richtete er sich auf. Er schien niemanden geweckt zu haben. An Schlaf war ohnehin nicht zu denken, also stand er auf und machte sich auf, um die Waschschüssel schon mal neu zu befüllen.
Bald darauf war er zurück und erquickte sich am kühlen Nass, das seine Lebensgeister zurückkehren lies. Was solle er nun tun? Die Nacht hatte das Domus wie die gesamte Stadt fest im Griff. Nach einigem hin und herüberlegen, entschied er sich, seine Fähigkeiten mal wieder zu erproben.