Beiträge von Crinon

    Ohne sich seines schauspielerischen Talentes bedienen zu müssen konnte er er antworten. Schließlich war sein Dienst unter dem Legaten vom Schicksal so vorgesehen und da dieser sich auch aufgrund seiner Behandlung seiner Sklaven, wie er gerade gesehen hatte, als ein guter Herr erwies, gab es keinen Grund zueinem Vertrauensbruch.


    Seid euch dessen gewiss, Herr!

    Er hatte, vor der Tür vorbeikommend, den Ruf gehört und als er Phaeneas in gebückter Haltung und mit Schweiß auf der Stirn herankommen sah, hatte er ihn zurück ins Bett geschickt. Der gute hatte sich wohl den Magen verdorben. Und das bei der Verdünnung, den er dem Wein stehts zumutete.
    So trat er anstelle von Phaeneas ein. Jetzt musste er nur noch dem Legaten bescheid geben. Hoffentlich war dieser nicht ungehalten.


    Herr? Phaeneas wollte gerade kommen, doch ich habe mir das Recht herausgenommen ihn zurück ins Bett zu schicken. Er hat sich wohl etwas falsches gegessen und sah ziemlich krank aus. Ich hoffe ich habe damit nicht meine Kompetenzen überschritten..? Kann ich euch an seiner Stelle zu Diensten sein?

    Den Rest were ich ja früh genug zu sehen bekommen, denke ich.


    Es war ein ereignisreicher Tag gewesen und Crinon war nun doch ganz froh, das dieser sein Ende fand und machte sich mit Phaneas auf den Weg zur Unterkunft.

    Crinon hatte mit dieser Rückfrage nicht gerechnet und musste daher seine Gedanken erst zu einem sinnvollen Satz formulieren.


    Naja, dass mir die einfache Ausstattung der Zimmer unseres Herrn doch sehr gefällt. Ich halte nicht viel von Reichen, die um sich zu profilieren mit allerlei Staubfängern herumprotzen.

    Aha.


    Wieder ein erstaunlich einfach gehaltener Raum. Sein neuer Herr wurde Crinon allmählich immer sypatischer. Jemand, der trotz hoher Ämter und eines vermutlich nicht unerheblichen Vermögens bescheiden lebte, fand sofort Gefallen in Crinons Augen. Enstsprechend anerkennend war sein "aha" als er einen kurzen Blick in das Zimmer warf.

    Obwohl er durch die Tür nicht den gesamten Raum überblicken konnte, begann Crinon sofort ihn nach alter Gewohnheit strategisch zu mustern. Im großen Ganzen ein leicht kontollierbarer Raum...


    Gut, sehr gut. Ein übersichtlicher Raum, ziemlich sicher.


    Nachdem er so zu sich selbst gemurmelt hatte, sprach er wieder Phaeneas an:


    Schön. Was sollte ich noch sehen?

    Gut. Dann will ich mir das mal anschauen.


    Je früher er sich hier zurechtfand desto besser. Im nachhinein bereute er, zuvor dieses sensible Thema angeschnitten zu haben. Schließlich wollte der die Melancholie Phaeneas' nicht noch weiter steigern.

    Bithynia sagst du? Wo liegt denn dieses Land? Ich meine schon davon gehört zu haben, ich kann mich aber auch irren. Liegt weit südlich von hier an einer Küste, oder? Ein Händler sprach davon. Stimmt es, dass ... ach du warst ja nie dort oder? Ich könnte mir nicht vorstellen nie das Land meiner Ahnen gesehen zu haben.


    Währen er scheinbar völlig abwesend weiteraß, beobachtete er seinen Gegenüber. Es wurde langsam Zeit sich ein deutlicheres Bild von seinem "Kollegen" zu machen. Dieser schien von einer immerwährenden Melacholie gefangen zu sein. Nur allzu verständlich. Schließlich hatte er in seinem Leben wohl mehr schlechte als gute Tage gesehen. Doch allzu lange dachte Crinon nicht über seinen Gegenüber nach, denn er hatte genug gegessen. Ausserdem hatte er unauffällig ein Messer in seiner Kleidung verschwinden lassen. Nicht das er damit etwas vorgehabt hätte, aber er fühlte sich einfach wohler wenn er eine Waffe, auch wenn es eine improvisierte war, bei sich hatte. Man konnte schließlich nie genug Vorsicht walten lassen.


    Was gibt es als nächstes zu sehen?


    Als Leibwächter sollte er eingesetzt werden. Gut dann war es von Vorteil sich überall möglichst gut auszukennen um im Zweifelsfall, wenn er seinem Herrn gerade nicht auf Schritt und Tritt folgte, wenigstens den schnellsten Weg zu ihm zu kennen.

    Nachdem er sich beiläufig für das, im Vergleich zu den letzten Wochen üppige Mahl bedankt hatte, begann er sofort sich an diesem schadlos zu halten. Nur den Wein lie er unangetastet. Dieses rote Gesöff hatte ihm immer erhebliche Kopfschmerzen bereitet. Da wäre ihm der aus der Heimat gewohnte Honigwein lieber gewesen. Nachdem er das Stück kalten Braten geschluckt hatte, das er gerade im Mund hatte, als Phaeneas ihn ansprach, antworere er:


    Nun ja. Das war in etwa die kurze. Aber viel mehr gibt es über mein Leben nicht zu berichten. Ausser vielleicht einige lustige oder kuriose Geschichten aus der Zeit als ich die Aufräge meines Herrn erfüllte.
    Du weißt doch schon allerhand über mich. Ich hingegen habe noch nichts von deinem Schicksal gehört. Was hat dich woher hierhin verschlagen?

    Nach einem Blick durch die erstaunlich geräumige Küche wusste Crinon wo er des Morgens das Wasser für die Schüssel her bekam. Er grüßte die beiden anwesenden Frauen mit einem schlichten aber freundlichen Kopfnicken und vernahm dann erfreut die Frage nach seinem "Bauchgefühl".


    Aber sicher. Ich könnte durchaus einen Happen vertragen.


    Und weil er wusste, dass man sich mit dem Küchenpersonal immer gut stellen musste - schließlich nahm dieses in einem wichtigen Aspekt des täglichen Lebens die mächtigste Position ein. Und dies noch vor den Herrschaften - fügte er hit einem Zwinkern hinzu:


    Zumal ich mich in so reizender Gesellschaft befinde ;).

    Nun gut, eine der augenscheinlich noch freien Schlafstätten. Somit war das geklärt. Bei der Erwähnung wessen Aufgabe das morgendliche Befüllen der Waschschüssel war, musste Crinon ein Aufstöhnen unterdrücken. Als notorische Frühaufsteher würde diese Tätigkeit wohl in Zukunft des öfteren an ihm hängen bleiben. Zum Befüllen sollte man in die Küche? na dann sollte dieser Raum wohl der nächste sein. Zudem machte sich sein Magen bemerkbar, schließlich hatte der Sklavenhändler es nicht für nötig gehalten ihn anschtändig mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Im gegensatz zu jenen die er regelrecht gemästet hatte, weil sie zu wenig her machten.


    Ich denke Ich würden gerne den Ort der Zubereitung der kulinarischen Labsal besuchen.

    Schweigend und mit einem wachen Blick für die Umgebung war er Phaeneas gefolgt. Sauber war es überall, sehr sauber. Selbst hier in der Sklavenunterkunft. Kein Vergleich zu den Pferchen, die Titus "Unterkünfte" genannt hatte.


    Welche der Schlafstätten darf ich die meine nennen?


    Etwas genauer als den Raum wollte er schon wissen wo er in Zukunft schlafen sollte.

    Was sollte er darauf antworten? Sein Gefühl hatte ihm geraten, bezüglich seiner Vergangenheit direkt offen und ehrlich zu sein. Was das Vertrauen in seine Loyalität anging, so musste man sich die auch verdienen; und zwar durch anständige Behandlung. Aber Crinon sah da bislang keine Probleme. Also antwortete er:


    In Ordnung Herr.

    Crinon entschied sich für die relativ kurze Variante. Er mochte es nicht, wenn er unterbrochen wurde, also schien dies die geschicktere Variante zu sein, zumal eventuell offen bleibende Fragen ja im nachhienein geklärt werden konnten.


    Ich wurde als freier Chatte im Jahr DCCCXXXI A.U.C (831/78 n.Chr.) unter dem Namen Askar geboren. Mein Vater war Jäger und hatte in den Chattenkriegen gekämpft. Also lehrte er mich früh den Umgang mit dem Bogen sowie mit Dolch und Schwert. Alles in allem verlebte ich eine recht glückliche Kindheit.
    Doch alles sollte sich ändern, als ich etwa mit 16 Jahren mit meinem Vater im Dorf unseres Richs unterwegs war. Denn eben dessen Tochter hatte es mir angetan. Doch da ich nur der Sohn eines einfachen Jägers war, sah ich keine andere Möglichkeit als sie durch ein Würfelspiel mit ihrem Bruder zu beeindrucken. Und jung wie ich war drängte ich meinem Gegenüber den Einsatz auf. Doch Wyrd war mir nicht hold und so verlor ich meine Freiheit, da ich kaum etwas anderes zum setzten hatte.
    Adalwini, so lautete der Name des Bruders, war etwa fünf jahre älter als ich und machte regen Gebrauch von meinen Talenten. Ich diente ihm loyal als Spion, Späher und Fährtensucher sowie als Bote. Es gelang mir die Aufträge zur Zufriedenheit zu erfüllen und wurde bald in wichtigen Handels- und *räusper* Schmuggelmissionen diesseits des Limes eingesetzt, wo ich die lateinische Sprache lernte.
    Bei einer dieser Fahrten geriet ich dann in die Hände der römischen Granztruppen, was mich schlussendlich hier in Mogontiacum auf den Sklavenmarkt brachte.

    Mit Verlaub Herr, Ich will nicht vorlaut erscheien, aber soll ich die kurze Variante der Geschichte meines Lebens erzählen, oder hast du Zeit für die lange?

    Es war ein seltsames Gefühl so gemustert zu werden. Aufrecht stand Crinon da und wartete diesmal, bis er angesprochen wurde.


    Mein Name ist Crinon, ... Herrr.


    Das "Herr" kam erst nach einem kurzen Zögern. In Germanien war er derartige Förmlichkeiten nicht gewont gwesen und nun hieß es sich einer neuen Situatin anzupassen. Etwas das ihm normalerweise nicht schwer fiel. Aber hier lag die Sache doch etwas anders. Eine Rolle zu spielen war eine Sache, Aber sein komplettes Leben gezwungenermaßen zu ändern war eine ganz andere.

    Crinon nickte zu den Ausführungen... Das klang ja gut! Aber das würde er in wenigen Augenblicken selbst herausfinden. Schweigend ging er weiter ...

    Nach einem knappen "Salve, Phaeneas" folgte Crinon diesem zunächst schweigend. Obwohl er sich eigentlich immer auf seine Menschenkenntnis hatte verlassen können, wollte er doch nach wenigen Schritten etwas sondieren, was da so auf ihn zu kam.


    Phaeneas? Was kannst du mir über unseren Herrn sagen? Auf was muss ich mich einstellen?

    Crinon trat ein und trat, als er die Truhe sah, sofort aus dem Weg. Nun blickte er sich wartend um. Jemand der ursprünglich aus südlicheren Gefilden kam, mochte das Wetter das zur Zeit herrschte wohl für kühl halten, doch für Crinon war es angenehm, fast etwas zu warm. Aber schattige Plätze waren hier ausreichend vorhanden, so schien es ihm. Lagsam fiel ihm diese Warterei auf die Nerven. Hatte er etwas auszuspähen gehab, so konnte er Stunden, ja Tage und Wochen damit zubringen sich auf ein bevorstehendes Ereignis zu konzentrieren.
    Doch die Anspannung unter der er stand, da er nicht genau wusste, was vor ihm lag, hatte seit seiner erneuten Versklavung immer weiter zugenommen. Bis zu seinem Verkauf hatte er oft an Flucht gedacht und jederzeit seine Augen offen gehalten. Doch die Gelegenheiten, die sich zwangsläufig ergaben waren ihm stehts zu unsicher gewesen. So hatte er sich damit abgefunden, den Herrn zu wechseln. Auch wenn er wohl kaum zu hoffen wagen durfte, dass ihm dieser neue Besitzer ebenso zum Freund werden würde wie sein ehemaliger. Dennoch konnte er er kaum erwarten, diesen Mann kennen zu lernn, dem nun seine Loyalität und Treue zu gelten hatte, nun galt.


    edit: Rechtschreibung und:

    Sim-Off:

    Die Warterei geht nur Crinon auf die Nerven, soll keine Kritik oder so sein!