Der Tribun und Primus allein? Naja, wenn der Tribun es sagte, dann war es wohl in Ordnung so. "Viel Spaß", murmelte Valerian und sah den beiden ein klein wenig neidisch hinterher. Die würden bei ihrem Ritt sicher ihren Spaß haben. Das Wetter war für einen Ausritt geradezu ideal. Primus war schon irgendwie ein Glückspilz.
Beiträge von Lucius Quintilius Valerian
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"Naja, es ist nicht unbedingt ein Makel, ein Zivilist zu sein", lachte Valerian, da er ja nicht ahnen konnte, daß Lando durchaus kämpferisch veranlagt war. Er wollte noch dazu ansetzen, etwas weiteres dazu zu äußern, doch da kam auch schon Valentina zurück.
Valerian nahm dankend den Becher mit dem Wein entgegen und trank einen kleinen Schluck, bevor er ihn wieder abstellte. Er war gut verdünnt, von daher mußte er sich keine Gedanken machen, bei der Rückkehr ins Castellum in Schwierigkeiten zu geraten. "Wir leben beide noch, Valentina. Also sind wir uns nicht an Gurgel gegangen." Er lachte, warum hätten sie sich nicht vertragen sollen?
Überrascht nahm Valerian das Schriftstück entgegen und las es. Eine Einladung der Duccier. Er warf kurz einen fragenden Blick auf Lando, meinte mit seinen folgenden Worten aber alle beide."Also... wenn die Einladung auch für mich gilt, dann kann ich das sicher einrichten. Mein Centurio ist eigentlich ganz in Ordnung, wenn man seine Gutmütigkeit nicht versucht zu überreizen. Und es ist ja noch genug Zeit, um es im Dienstplan zu berücksichtigen. Ich muß natürlich erst fragen, aber ich denke, Du kannst davon ausgehen, daß ich Dich begleiten kann."
Woher hätte er wisssen sollen, daß Valentina sich gerne von Lando begleiten lassen würde? Außerdem war er ja wohl einer der Gastgeber, so daß sie ihn dort ja ohnehin antreffen würde.
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Aulus Cantius OthoEs dauerte seine Zeit, bis Otho die Tiere versorgt hatte. Und er nahm sich die Zeit, sich am Brunnen erst etwas zu waschen, bevor er in den Gastraum trat. Zum einen hatte er eine Leiche angefaßt und dann natürlich auch Pferdegeruch an sich gehabt. Ganz konnte er den Geruch natürlich nicht loswerden, doch wenigstens roch er jetzt nicht mehr als jeder andere hier auch.
Als er hereinkam, sah er seinen Kameraden schon bei Bier und einem gebratenen Huhn sitzen. "Da bin ich. Das zweite Bier ist für mich? Reicht das Huhn auch für zwei? Sonst bestelle ich mir auch eins. Ich könnte ein Pferd verschlingen, so hungrig bin ich." Er wartete gar nicht die Zustimmung Tullus' ab, sondern griff sich den Krug und nahm einen ordentlichen Schluck. Ah, das war wirklich gut.
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Während Drusus schaufelte, hielt Valerian den Sack auf, damit der Kamerad nichts von dem kostbaren Getreide danebenschaufelte. Eisiges Schweigen herrschte in der Hütte, abgesehen von der weinenden Frau, und Valerian fühlte sich mehr als unwohl in seiner Haut. Naja, hatte ja niemand behauptet, daß das Dasein als Soldat immer nur eine fröhliche Angelegenheit war, nicht wahr?
Als in beiden Säcken ungefähr die gleiche Menge Roggen war, band Valerian beide Säcke sorgfältig wieder zu. Den einen Sack schwang er sich über seine Schulter und überließ es dem Hausherrn, den anderen wieder an seinen Platz zu schaffen. "Nichts wie raus hier, Drusus. Es ist schon mehr, als sie eigentlich geben können und sie tun mir wirklich leid. Aber es ist nicht zu ändern. Ich denke schon, daß sie mit dem Rest der Vorräte über den Winter kommen, wenn sie sparsam sind. Und es ist ja auch nicht so, als würden wir uns auf ihre Kosten der Völlerei hingeben. Komm, das nächste Haus ist dran."
Draußen lud er den Sack auf das Maultier und sorgte dafür, daß für weitere Vorräte Platz war.
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Ein Probatus und Crispus stellte ihn in dieser Runde derart bloß? Nein, so etwas war nicht die Art von Crispus, so gut vermeinte Valerian seinen Ausbilder doch zu kennen. Mit dieser Bemerkung wurde nun gerade seine Neugierde geweckt. Crispus schien zu wissen, mit wem sie es zu tun hatten, wollte es aber anscheinend nicht verraten.
Deshalb wandte sich Valerian nun ganz frech an den geheimnisvollen Kapuzenmann. "Warum machst Du so ein Geheimnis aus Deiner Person? Du bist uns willkommen, egal, ob Du probatus oder consul bist oder einer der Knechte aus den Ställen. Vielleicht sollten wir eine Raterunde daraus machen? Wer Deine Identität errät, der bekommt von uns allen für den Rest des Abends seinen Wein bezahlt und muß selbst nichts mehr bezahlen. Was haltet ihr davon?" Er blickte fragend in die Runde. So eine Wette, das war doch mal was.
Als er sich so umblickte, entdeckte er auch Lupus, der etwas weiter entfernt stand und herüber blickte, als wollte er sich dazugesellen, könnte sich aber nicht recht dazu entschließen. Wenigstens kam er jetzt näher und stand schließlich bei Sedulus, der zwar nach Witzen schrie, aber selbst auch keinen zum besten gab (
)"Hey, Lupus, komm, setz Dich dazu. Hier ist noch Platz!" Er rückte einfach ein Stück weiter, schob dabei Drusus nicht gerade sanft weiter, so daß alle nun wesentlich enger zu sitzen kamen, aber doch noch ein Sitzplatz entstand.
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Es zerriß Valerian fast das Herz, als die Frau zu weinen begann. Die Familie hatte wirklich nicht viel, das sah er ja. Aber ändern konnte er es trotzdem nicht. Sie mußten einen Teil abgeben, da führte kein Weg dran vorbei.
Also machte er weiter ein böses Gesicht und zerrte einen Sack Roggen aus der Ecke und zu Drusus. "Wo ist nun der Sack?", fragte er den Mann ungeachtet dessen, daß dieser ihn vermutlich nicht verstand. Er würde nicht zögern, den ganzen Sack zu nehmen, wenn der Mann sich weiterhin so störrisch verhielt.
"Sergius... ich glaube, wir kommen schon klar. Freiwillig geben die eh nichts her, leider. Schau doch mal, was mit Sabinus ist, der ist allein losgezogen, wenn ich das richtig gesehen habe." Sie waren hier ja wenigstens zu zweit. Doch um Sabinus machte er sich mittlerweile schon Sorgen. Denn wenn der ganz allein auf derartigen Widerstand stieß... Man konnte nie wissen, zu was diese Menschen fähig waren, da für sie ja wirklich ein schwerer Winter mit Hunger drohte.
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"Und auf die Legio II", rief Valerian gerade und stimmte damit in den Trinkspruch des Centurios ein. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell der Wein "verdunstete". "Wirt, bring noch eine Amphore!" Der Wirt hatte wirklich alle Hände voll zu tun, doch war die Amphore schnell herbeigebracht. Valerian konnte dies problemlos zahlen, gab es doch ohnehin nicht viele Gelegenheiten, Geld auszugeben.
Die Stimmung war aber auch gut, auch wenn niemandem auf Anhieb ein wirklich guter Witz einfiel. Aber es dauerte sicher nicht mehr lange, bis jeder Witz, wie schlecht er auch sein mochte, urkomisch war.
Als ein Mann an den Tisch trat und sich als Anhänger der Legio II bezeichnete, erkannte Valerian seinen Legaten nicht. Das Gesicht war ja auch wegen der Kapuze nicht zu erkennen und um die Stimme zu erkennen, kannte Valerian ihn schlicht nicht genug. Er hatte ihn ja bisher kaum drei mal zu Gesicht bekommen.
"Für einen Anhänger der Legio II haben wir sowohl Wein als auch Platz. Setz' Dich." Er griff nach einem leeren Becher, füllte diesen und schob ihn zu dem scheinbar Unbekannten. Daß er damit recht eigenmächtig handelte, bedachte er überhaupt nicht. Immerhin waren Saturnalien und waren da nicht alle gleich?
Sim-Off: Wi-Sim - und keine Scheu, es war eh noch was von der Beförderungsfeier übrig

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Valerian sah den Kameraden ein wenig erstaunt an. Auch wenn die Legion ein höheres Ansehen hatte, als die Auxiliareinheiten, so war doch der Dienst dort ebenso dem Kaiser und dem Imperium gewidmet. Und weniger tapfer waren die Kameraden der Ala auch nicht. Ob die fünf Jahre mehr da einen großen Unterschied machten? "Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine gute Reise nach Confluentes, Kamerad. Vale."
Mit seinem Kamerade tauschte er noch einen kurzen erstaunten Blick aus, dann schauten sie wieder dem Treiben auf der Straße zu und hofften, daß bald die Ablösung kam.
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Valerian folgte Valentina in den Garten und nahm dort auf einem der Stühle Platz. Er persönlich fand es hier ja ein wenig kühl, doch wenn Valentina gerne an der frischen Luft sein wollte, so würde er gewiß nichts dagegen sagen.
"Die Wahrheit ist, daß ich erst nach meiner Cousine und meinem Vetter nach Mogontiacum kam. Und zuletzt kam meine Schwester her, da sie sich in Rom allein fühlte. Damit befindet sich die gesamte Gens in Mogontiacum, denn mehr ist von den Quintiliern leider nicht übrig." Es war traurig genug, daß sie nur noch so wenige waren.
"Ich danke für die Gastfreundschaft, die Deine Familie der meinen gewährt hat - und noch gewährt." Seinem Tonfall war anzuhören wie ernst ihm diese Worte waren. Denn solche Gastfreundschaft war für eine derartige Dauer alles andere als selbstverständlich.
"Ich bin einfacher Legionär. Und auch noch nicht allzulange bei der Legion. Darf ich fragen, welcher Tätigkeit Du nachgehst?" Die Duccier waren in der Provinzverwaltung ziemlich aktiv, wie er durchaus wußte. Doch ob Lando auch zu diesen Personen gehörte, war ihm nicht bekannt.
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Heute war vielleicht etwas los auf den Straßen! Trotz der Kälte und der Feuchtigkeit schien alle Welt auf den Beinen zu sein. Aber das war Valerian und seinem Kameraden am Tor ganz recht. So hatten sie während des Wachdienstes was zu gucken und die Zeit ging schneller herum.
Der germanische Gruß, Valerian kannte ihn mittlerweile, ließ ihn die Stirn runzeln. Er musterte den Mann, der ihn angesprochen hatte, ein wenig zweifelnd. "Salve. Du möchtest also in die Legion eintreten? Das ist ein schwerwiegender Entschluß. Hast Du Dir das auch gut überlegt? Du legst Dich damit für die nächsten 20 Jahre fest. - Und ... naja, ich sehe, Du trägst keine Toga. Und Du grüßt mit einem germanischen Gruß. - Hast Du denn das römische Bürgerrecht? Denn in die Legion darf nur eintreten, wer das römische Bürgerrecht besitzt. Für einen Peregrinus gibt es die Möglichkeit, sich der Ala II Numidia in Confluentes anzuschließen. Nach 25 Jahren Dienst kannst Du dort das Bürgerrecht erwerben, falls Du es tatsächlich noch nicht besitzt."
Sein Tonfall war nicht unfreundlich, auch wenn sein Blick zweifelnd wirkte. Er hatte ja nichts gegen den Mann. Aber bevor er sich einen Rüffel im Rekrutierungsbüro abholte, klärte er ihn lieber gleich über die Voraussetzungen auf.
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Aulus Cantius OthoSo ein Toter konnte ein erstaunlich schwerer Brocken sein. Doch gemeinsam schafften sie es, den Burschen so zu verstauen, daß er sicher und doch an der frischen Luft lag. Otho war ganz froh, daß Tullus die Verhandlung mit dem Wirt übernehmen wollte. "Aber sicher doch. Geh nur schon rein, ich komme gleich nach."
Ganz zufrieden damit, die Pferde versorgen zu können, nahm er die Zügel auf und führte die Tiere in den Stall, um sie abzusatteln, abzureiben und dafür zu sorgen, daß sie gute Stellplätze und vernünftiges Futter erhielten. Das war nicht in allen Gasthäusern selbstverständlich, deshalb wollte er es nicht allein den hiesigen Knechten überlassen. Zumal die Legionsreiterei sich mit ihren Pferden manchmal ganz schön anstellte. Besser, sie verdarben es sich nicht mit denen, denn wenn sie weitere Aufträge erhielten, brauchten sie sicher ab und an wieder ein Pferd.
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Sim-Off: Eigentlich betritt man das Castellum über die Porta Praetoria
Und wörtliche Rede wäre auch ganz gut *g* Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Du die Wachen angesprochen hast.Der Wachdienst war alles andere als aufregend, zumal gerade hier eigentlich nie irgendetwas geschah. So war es fast eine willkommene Abwechslung, daß ein junger Mann vorbeigestolpert kam, der wie ein Zivilist aussah und etwas vor sich hinmurmelte, daß er Soldat werden wolle.
Unwillkürlich mußte Valerian grinsen. "Hey, dann bist Du schon beinahe richtig. Haben die Jungs am Tor Dir den Weg zum Rekrutierungsbüro nicht richtig erklärt? Also, hier wieder raus und rüber zur Principia..." Valerian erklärte genau den Weg zum Rekrutierungsbüro. Er konnte sich noch gut erinnern, wie verwirrend er alles am ersten Tag gefunden hatte und sparte sich also die üblichen Scherze, die sonst mit Neuen so gerne getrieben wurden.
"Hast Du Dir das auch gut überlegt? Das Leben eines Soldaten ist kein Zuckerschlecken. Und für 20 Jahre bist Du dann festgelegt." Das war keine Entscheidung, die man leichtfertig traf.
Sim-Off: Einfach auf das Wort Rekrutierungsbüro im Text klicken
Es ist mit einem Link in den richtigen Thread unterlegt -
Siehe PN

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Erfreut ergriff Valerian die Hand des Neuen und drückte sie herzhaft. Und staunte nicht schlecht, als der Neue seinen Gensnamen erwähnte. "Artorius? Der Schreihals ist Dein Onkel? Na, mein Beileid. Dann wird es für Dich sicher noch härter als für die anderen." Es sprach eher Mitleid aus Valerians Blick als irgendetwas anderes. Und dem Gesichtsausdruck von Severus nach zu urteilen, war er sich dessen bewußt, daß es für ihn besonders schwer werden würde.
"Na, nicht den Kopf hängen lassen, Du schaffst das schon. Unser Contubernium hält zusammen. Wenn Du Probleme hast, dann sag es uns. Wir finden schon eine Lösung." Konnte schon sein, daß ein paar Kameraden ein wenig auf dem Artorier herumhacken würden wegen seiner Verwandtschaft zum Centurio. Aber das würden sie ihnen schon austreiben.
Dann knuffte er Drusus in die Seite für seine freche Bemerkung. "Ha! Was soll das heißen, ihr habt es überlebt? Am Ende der Woche habt ihr gebettelt, daß ich weiterkochen soll, weil ich so gut war. Also laßt euch nix einreden, kochen ist nicht so schwer. Ihr schafft das schon. Und nach einer Woche Dauerkochdienst hat man es drauf, das war bei mir zumindest so und das wird auch bei euch so sein."
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"Ja, auf den edlen Spender", stimmte auch Valerian in den Trinkspruch mit ein. Der edle Spender konnte ja trotzdem noch ein paar andere Worte verlieren.
Ob der Legat wohl auch noch herkam? Valerian bezweifelte dies ja. Bisher hatte er den Legaten kaum zu Gesicht bekommen. Ob der überhaupt je mit seinen Männern ungezwungen zusammen sein konnte? Untergrub das nicht allzu sehr seine Autorität? Doch die anderen Offiziere schafften das ja auch: Jetzt und hier ausgelassen zusammen feiern und demnächst dann wieder ganz selbstverständlich herumzubrüllen und die Soldaten über den Platz zu scheuchen. Ach, solche Gedanken gehörten nicht hierher! Hoch die Becher!
"Ah, Sabinus, da bist Du ja! Io Saturnalia!" Er klopfte Sabinus kameradschaftlich auf die Schulter, als dieser sich zwischen sie setzte. Einen gut gefüllten Becher hatte er schon, na prima!
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Valerian entspannte sich sichtlich, als er den Namen des Fremden vernahm. "Ah, ein Duccier. Das ist natürlich...", ...etwas anderes, hatte Valerian sagen wollen, konnte dies aber gerade noch unterdrücken. Immerhin war seine Schwester eine erwachsene Frau und konnte empfangen, wen sie wollte. Daß er sich trotzdem um sie sorgte und sie beschützen wollte, stand natürlich auf einem andere Blatt. Aber ein Duccier, das war ja sozusagen Verwandtschaft.
"Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Duccius Lando", erwiderte er mit einem erfreuten Lächeln und ergriff die dargebotene Hand, um den kräftigen Händedruck ebenso kräftig zu erwidern. "Das will ich nicht hoffen, denn als ich das Castellum eben verließ, waren da verflixt viele Soldaten." Er grinste breit. "Und das schlimmste ist, ich weiß nur zu gut, was für Halunken das alles sind."
Doch er wurde wieder ernst, als er sich seiner Schwester zuwandte. "Na, den Göttern sei Dank, daß es nicht hier im Haus war. Valentina, ich habe ein bißchen was gespart. Davon sollten wir doch jemanden bezahlen können, damit Du hier nicht so allein bist, hm? Warum ist denn Narcissa nicht mit hier eingezogen? Und war hier nicht immer ein alter Sklave, der sich um das Haus gekümmert hat?"
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Etwas überrumpelt von ihrer Umarmung stolperte Valerian einen Schritt zurück. Erschrocken über ihre Worte, drückte er sie schützend an sich. "Ein Mord? Hier im Haus? Warum schickst Du nicht nach mir, wenn so etwas schreckliches passiert? Aber wer...? Valentina, geht es Dir gut? Wir müssen uns etwas einfallen lassen, Du kannst hier nicht allein wohnen." Mit ihr im Arm trat Valerian durch die Tür in das Haus und sah nun erst, daß noch jemand anwesend war.
"Salve", grüßte er etwas zurückhaltend und blickte seine Schwester fragend an. Ohne Zweifel, würde sie ihm den Fremden sogleich vorstellen.
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Nanu, war das nicht ein Optio, der sich da gerade von der Casa entfernte? Valerian beschleunigte seinen Schritt. War etwa etwas passiert? Was wollte der Optio bei seiner Schwester?
Schnell klopfte er an die Tür und wartete ungeduldig auf Antwort. Zur Not würde er einfach hineingehen. Immerhin war er hier ja auch so halb zuhause, wenn man es recht bedachte. Wenn Valentina etwas zugestoßen war, würde er sich das nie verzeihen!
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Es war wirklich eklig kalt heute. Sogar ein paar Schneeflocken ließen sich sehen, nicht, daß irgedwer scharf auf Schnee war. Ein elendiges nasses, kaltes Zeug war das, das jeden Schuh durchdrang und für nasse, kalte Füße sorgte. "Legionarius Quintilius. Ich habe Ausgang bis heute Abend." Er zeigte die Tabula mit der Erlaubnis vor.
Ausgangsgenehmigung
Hiermit gewähre ich dem Legionarius Quintilius Valerian den heutigen Tag lang Ausgang in Mogontiacum. Der Legionarius hat vor Schlafenszeit zurück zu sein. Widrigkeiten bis unsachgemäßes Verhalten sind umgehend bei mir zu melden.
PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C.
Servius Artorius Reatinus

"Bis später also, Jungs." Damit stapfte er dann davon.
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Na, der hatte ja richtig Humor! Auch außerhalb der Saturnalien! Obwohl man den sicher nicht überstrapazieren durfte. "Nein, sonst ist nichts. Danke, Centurio. Vale." Er salutierte nochmals und verließ dann schnell das officium seines Vorgesetzten, bevor dem noch etwas anderses einfiel.
Diese Einschränkung mit dem nüchtern bleiben wurde wirklich langsam lästig. Nicht, daß Valerian heute vorhatte etwas zu trinken. Aber es kamen doch auch mal andere Tage. Na, vielleicht war es anders, wenn man gleich zugab, feiern gehen zu wollen.
