ZitatAlles anzeigenOriginal von Claudia Romana
Ach, Sedulus‘ Lächeln war einfach nur herzerwärmend... Romana unterdrückte ein Seufzen und wandte sich Valerian zu. “Sehr gut.“ Jetzt zeigte sich doch auf ihrem Gesicht eine leichte Verziehung ihrer Lippen, die man mit einiger Fantasie als Lächeln zu bezeichnen konnte. Sabina drängte sich aber genau in diesen Moment rein. Romana versuchte ihr durch ein Zeichen mit ihrer Hand verständlich zu machen, dass es jetzt wirklich nicht ging, und wandte sich wieder zu Valerian. Er und die Claudia entfernten sich ein paar Schritte von den Leuten hier, bis sie sich außerhalb der Hörweite der anderen wähnten.
Sie blieb stehen, und blickte ihn ebenfalls an. Tief holte sie Luft, und atmete dann wieder aus. Ihre Augäpfel wanderten nach oben, wieder zu Valerian hin, sie blinzelte kurz, als ob sie sich über etwas wundern würde, atmete nochmals ein, und sprach dann, endlich. “Quintilius... ich muss dich um Verzeihung bitten.“ Es waren grauenvolle Opfer, die man hie und da für seine Freunde bringen musste. Doch in Romana war der Entschluss gereift, dies zu tun, nachdem Calvena die in der Villa Aurelia wieder aufgebaut hatte. Für manches musste man Opfer geben, in der Religion wie auch in der menschlichen Interaktion. Hier war es wohl ihr patrizischer Stolz, den sie opferte für Calvenas Freundschaft. Und diese konnte sie nicht beibehalten, wenn sie ihrem Zukünftigen kein Friedensangebot unterbreitete.
“Einiges, was ich zu dir gesagt habe, bei den Ludi Romani zum Beispiel, war ehrabschneidend und uneinsichtig.“ Sie schaffte das Kunststück, neben ehrlicher Reue auch stolzes Selbstbewusstsein parallel in ihrer Stimme durchklingen zu lassen, und sie war irgendwie verflucht stolz drauf. “Es mochte sein, dass du falsch reagiert hast, als der Bär angriff – doch Centho hat ihn getötet, jetzt ist es nur noch mehr irrelevant. Zudem war es nicht richtig von mir, dich in Person für einen Fehltritt von einem deiner Klienten verantwortlich zu machen.“ Sie schluckte, bevor sie weiterfuhr. “Ich nehme jedoch an, dass du mit ihm darüber geredet hast, oder ihm etwas darüber mitgeteilt hast. Schon alleine, damit er nicht noch einmal droht, deinen Ruf anzukratzen durch sein Verhalten.“ Sie blickte ihn an, ein Nicken erwartend. Romana war sich sehr sicher, dass er ihm zumindest eine Nachricht zukommen hatte lassen. Klienten und Patrone waren ja immer in Kontakt. Und schließlich war sie Patrizierin, die Tochter eines Senators, und zudem eine Vestalin, also nicht unbedingt eine Bettlerin, deren Meckerei man in den Wind schlagen konnte, dachte sich zumindest die Claudierin.
“Eines bleibt mir aber noch zu fragen. Du hast mir gesagt – wenn ich mich recht erinnere – dieser Marhabal ist in Germania zur Legion gegangen.“ Zumindest sagte ihr Gedächtnis dies. “Er muss also römischer Bürger irgendwie geworden sein. Du... du hast ihn sicher nicht adoptiert. Oder?“ Bei ihren letzten Worten war ihre Stimme leiser geworden, und sie hatte ihr Gesicht näher zu dem von Valerian hingebracht. Sie wollte nicht hören, dass sie wirklich von jemanden dachte, er hätte es unternommen, einen ehemaligen Sklaven zu adoptieren. Und, zudem, Calvena hätte es ihr sicher gesagt, wenn es so wäre! Sofern sie es... natürlich wusste...
Sim-Off: Kleiner Edit: Sorry, Sabinchen
ZitatAlles anzeigenOriginal von Germanica Calvena
Noch ehe sie sich ihrem Bräutigam überhaupt nähern konnte, wurde sie aufgehalten. Mit einem warmen Lächeln begrüßte sie dann auch sogleich die Herren, die sich so frech ihnen in den Weg gestellt hatten. Ein gutes Stück ihrer Nervoität verschwand ins Nirvana, denn soeben war ihr Lehrer Durmius Verus eingetroffen. Sie mochte den alten Priester und er war sichtlich gerührt gewesen, als sie ihn darum gebeten hatten, ob er nicht das Opfer zu ihrer Hochzeit durchführen wollte. Er war zwar mittlerweile im Ruhestand, aber dieser Aufgabe hatte er mit Freuden angenommen und sie dann auch noch mit vielen gut gemeinten Ratschlägen überschüttet. Ganz leicht senkte sie das Haupt vor ihm. „Salve, Durmius Verus. Vielen Dank, dass du gekommen bist. Noch seid ihr nicht zu spät, soweit ich das sehe fehlen noch einige Gäste“, lächelte sie und konnte gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Kurz ließ sie den Blick schweifen um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei stellte sie sich glatt etwas undamenhaft auf die Zehenspitzen um über die Köpfe einiger Gäste zu schauen. Sie war eben nicht die größte. Aurelia Prisca war auch schon da, diese hatte sie vorher noch nicht entdeckt.
Dann wandte sie sich an den Begleiter des Priesters. Der Haruspex wirkte noch recht jung, sie schätzte ihn auf ihr Alter und wäre wohl aus allen Wolken gefallen, wenn sie erfahren hätte, dass er älter war, wie er aussah. Aber Aussehen hatte nichts mit Erfahrung zu tun, sie vertraute dem Urteil ihres Lehrers, dass er der Richtige war. Sie hatte auch nicht wirklich einen Kopf dafür, sich jetzt damit auseinander zu setzen. Sie wollte zu Valerian, aber erst einmal galt es die Regeln der Höflichkeit einzuhalten. „Herzlich Willkommen Vestricius Longinus. Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen. Auch dir möchte ich danken!“ Wieder neigte sie kurz das Haupt, schließlich versah der Mann eine ehrenvolle Aufgabe an diesem Tag. Der Charmes dieses Mannes ging an ihr völlig vorbei, schließlich hatte sie gerade eigentlich ein ganz anderes Ansinnen und nur für einen Mann in diesem Raum Augen. Immer wieder huschte ihr Blick kurz zu ihrem Bräutigam herüber. Was er und Romana wohl gerade besprachen? Sie glaubte kaum, dass die Claudia jetzt einfach eine Szene machen würde, auch weil diese es ihr versprochen hatte.
„Einen Augenblick werden wir uns wohl noch gedulden können. Es fehlen ja auch noch einige Gäste“, kurz tauschte sie einen Blick mit Serrana. „Mischt euch noch kurz unter die Gäste. Elissa wird euch etwas zu trinken geben“, meinte sie und machte ihrer Leibsklavin einen kurzen Wink, die davon huschte, nachdem sie sich nach den Wünschen erkundigt hatte. „Wir werden euch dann ein Zeichen geben“, meinte sie und entdecke just in diesem Augenblick Laevina. Kurz stupste sie ihre Mit-Braut an und deutete auf den Schatten in dem sich die alte Germanica verbarg. Wurde Zeit, dass sie Beide jetzt erst einmal noch weitere Gäste begrüßten, auch wenn sie sich gern hinter ihrem Lehrer versteckt hätte, denn sie ahnte bereits, dass alle Blicke auf ihr Ruhen würde, wenn sie zu Valerian ging. So viel Aufmerksamkeit war ihr dann doch unangenehm. Aber auch irgendwie schön und heute durften sie im Mittelpunkt stehen.
„Wir sollten euch wohl unsere Männer vorstellen“, meinte sie dann, schließlich hatten sich die Männer noch nicht bekannt mit einander gemacht. Das war die Gelegenheit, auch weil sie so sich kurz unauffällig verdrücken konnte. Mit einem letzten freundlichen Lächeln und einem kurzen Kopfnicken, entfernte sie sich dann.
Wie bereits erahnt, folgten ihr so einige Blicke, als sie sich zielstrebig Valerian und Romana näherte. Über was die Beiden redeten, bekam sie nicht wirklich mit, stattdessen störte sie einfach ungeniert und ließ ihre Hand recht unauffällig in Valerians gleiten. „Welche Geheimnisse habt ihr Beiden vor mir?“ fragte sie strahlend. Hier gehörte sie hin, an die Seite ihres Bräutigams. Das sie damit so ein konspiratives Gespräch unterbrach, entging ihr völlig. Heute durfte sie, schließlich war es ihre Hochzeit und welche wichtigen Dinge mussten ausgerechnet jetzt erörtert werden?
„Salve Romana! Schön, dass du da bist!“ begrüßte sie erst einmal ihre Freundin und umarmte sie wie immer kurz und herzlich, ehe sie an die Seite ihres Mannes zurückkehrte.
Kurz stellte sie fest das der Schleier doch ganz schön störte, gern hätte sie Valerian jetzt einfach in eine dunkle Ecke entführt und zumindest einen kurzen Kuss ausgetauscht. So aber lächelte sie ihn erst einmal einfach nur und drückte ganz kurz seine Hand. „Ich möchte dir Durmius Verus vorstellen!“ erklärte sie ihm dann und machte eine leichte Bewegung mit dem Kopf in Richtung des alten Priesters, der soeben von Elissa bedient wurde.
Valerian blinzelte und widerstand nur schwer der Versuchung, sich zu kneifen. Nur um festzustellen, ob er nicht am Ende doch träumte. Claudia Romana wollte sich bei ihm entschuldigen? "Öhm... ja natürlich. Also kein Problem, ich hege keinen Groll gegen Dich." Nunja, es wurmte ihn natürlich schon, daß sie die Tötung des Bären ganz und gar Centho zuschrieb, denn das war schlicht und ergreifend unwahr. Aber an einem Tag wie heute wollte er nicht kleinlich sein. Und schon gar nicht neuen Streit vom Zaune brechen. Immerhin war Romana mit Calvena eng befreundet. Darauf wollte er, wie bisher auch, Rücksicht nehmen. Doch dann kamen schon die neuen Fragen und Valerian fragte sich, was das schon wieder sollte. Es ging sie doch gar nichts an, wen er adoptierte oder nicht adoptierte. "Vermutlich ist es Dir unbekannt, aber auch bei den Hilfstruppen kann man Soldat werden. Allerdings hast..." Er wollte es ihr wirklich sagen. Er wollte ihr sagen, daß er Marhabal tatsächlich adoptiert hatte. Doch gerade in diesem Moment trat Calvena zu ihnen und lenkte seine Aufmerksamkeit vollständig sich. "Calvena! Liebes! Wie schön Du bist!" Eine wahre Augenweide. Am liebsten hätte er sie umarmt und geküßt. Aber das war jetzt dann doch noch nicht der richtige Augenblick. "Wir? Wir schließen endlich Frieden zur Feier des Tages. Ja natürlich komme ich mit. Durmius Verus ist sein Name, ja? Ich will mich ja nicht blamieren. - Entschuldigst Du uns bitte, Claudia?"