Ohne zu ahnen, an für ein Messer der Junge dachte, nickte Valerian. "Das ist gut, sonst hätte ich Dir am Ende noch eins besorgen müssen. Denn das Messer ist wichtig. Weißt Du, mit dem richtigen Werkzeug und ein wenig Übung kann man so ziemlich alles schaffen." Beruhigt, daß der Junge gut ausgestattet war, strich er ihm kurz über den Kopf.
Als Pius seine gewaltige Narbe entblößte, zeigte sich Valerian natürlich auch gebührend beeindruckt. "Was für eine Narbe! Die kann sich aber wirklich sehen lassen! Und Du hast gewonnen, ja? Das ist gut. Eine gute Voraussetzung für einen guten Soldaten." Er fühlte sich schon wieder an seine Kindheit erinnert, wo das gegenseitige Zeigen von Narben eine sehr wichtige Sache zwischen den Jungen gewesen war. "Ein Germane hat mich da erwischt, ich weiß nicht, wer er war. Und ja, es hat verflixt weh getan. Aber davon darf man sich nichts anmerken lassen in einem Kampf. Aber das weißt Du ja gut, wenn Du Deinen Gegner auch noch besiegt hast."
"Was Du tun mußt? Viel trainieren. Jeden Tag. Paß auf, die beiden da sind gerade erst auf den Platz gekommen. Schau Dir genau an, was sie tun. Sie lockern und wärmen sich jetzt erst auf. Das ist wichtig, damit einem am nächsten Tag nicht alles weh tut. Damit fängst Du Dein Training an. Ihr habt ja einen Garten, nicht wahr? Nach dieser Übung läufst Du um den Garten. Zehn mal. Und siehst Du den Mann da hinten? Der macht Liegestützen. Nach jeder zweiten Runde machst Du fünf davon. Am Anfang fällt Dir das schwer und Du schaffst vielleicht noch nicht alles. Aber das wird sehr schnell leichter. Und irgendwann ist es so leicht, daß Du noch viel mehr schaffst. Mach das zwei Monate lang. Danach sage ich Dir dann, was Du dazu machst, um noch besser zu werden. Und wenn Dein Übungsschwert fertig ist, zeige ich Dir die ersten Bewegungsabläufe für den Schwertkampf." Er konnte das gut versprechen, wußte er doch, daß er ab und an mal in der Casa Germanica sein würde.