Beiträge von Faustus Duccius Brutus

    Wenn ich es recht bedenke blieb man mir eine Antwort schuldig, als ich erwähnte, dass ich plane in den Ställen mitzuarbeiten, bis ich weiß was ich machen soll. Zugegebenermaßen war das etwas vorschnell und Vorarbeiter wohl das falsche Wort. Also Lando, hast du Bedarf an zwei kräftigen Händen auf deiner Hros? Für ein paar neue Zäune vielleicht oder dergleichen? Sonst such ich mir was anderes.


    Obwohl es nicht seinem Naturell entsprach, waren die ersten Sätze gewissermaßen als Entschuldigung gemeint. Ausserdem war er für einen Streit momentan noch viel zu gut gelaunt. Allerdings mischte sich in seine Erleichterung über das Ende seiner Suche allmählich auch Sorge um seinem Bruder. Es war fast als hätten sich alle Wesenszüge, die er bei sich seit Wochen zu unterdrücken suchte, ihr Ventil bei seinem Bruder gefunden. Wegen einer Nichtigkeit auszurasten, das klang wirklich nicht nach Irminar sondern eher nach ihm selbst. Gab es vielleicht eine Art göttliches Caraktergleichgewicht innerhalb der Familie? Und hatte er es durch seinen Versuch, sich zum Besseren zu wandeln seinem Bruder ins Unglück gestürzt? Wenn ja, so durfte er es sich noch weniger mit Lando verscherzen. Es genügte wenn einer der Söhne Rodberahts beim Rest der Familie in Ungnade stand. Und Lando hatte die Duccier ja auch als seine Familie bezeichnet.

    Wie klein doch die Welt ist. Wenn dir die Hros gehört, wirst du wohl mein Vorarbeiter sein bis ich weiß, was ich mit meinem Leben anzufangen gedenke. Dann mal auf gute Zusammenarbeit.
    Aber was ich mich frage ist, was wohl meinem Bruder zu einer solchen Tat hingerissen hat? Ich kenne ihn eigentlich als sehr beherrscht und friedlich.


    So langsam fand Braninar sich damit ab, dass es vorerst wohl kein allzu feuchtfröhlicher Abend werden würde. Und wenn das schon der Fall war, so wollte er wenigstens genauere Fakten zu dem Hergang dieser seltsamen Geschichte.

    Obwohl Loki die Sache augenscheinlich ziemlich erst war, warf es Brutus vor Lachen beinahe von seiner Bank. Da war er das ausgemachte schwarze Schaf der Familie und sein ach so anständiger Bruder prügelt sich mit dem Pater Familias. Zu komisch. Er zwang sich zu Beherrschung und meinte:


    Das er mir davon nicht erzählt hat verwundert mich nicht sonderlich. Immerhin hat er mich sechzehn Jahre lang nicht gesehen und schließlich war ICH stets als das schwarze Schaf der Familie vorgesehen. Und dann macht ER so was.
    Wie kommst du eigentlich zu diesem Wissen? Hast du mit der Casa irgendwas zu schaffen?

    Die finstere Miene seines Gegenübers konnte nur eunes bedeuten. Währed er ein beinahe ruhiges Leben geführt hatte, war sein Bruder in letzter Zeit wohl nicht so tugendhaft gewesen.


    Wenn ihr mit DER, Aulus Duccius Maximus meint, dann ja! Was hat mein werter Bruder denn angestellt?


    Dieser Lando wusste etwas und diese Tatsache beflügelte Brandinars Neugier. Das konnte hier vielleicht eine einmalige Gelegenheit sein, herauszufinden, was vorgefallen war. Also ignorierte er das finstere Gesicht, das er normalerweise mit der agressiven Frage ob sein Gegenüber etwas gegen seinen Bruder habe, quittiert hätte.

    Er will mir nicht verraten, warum er das Bett hüten muss. Wahrscheinlich war es etwas dergleichen. Er ist halt nicht mehr der Jüngste. Da können einen diese Frauenzimmer schon ordentlich fordern ;)


    Nach diesen Worten drehte er sich zur Schankmaid um, mit dem Ziel sie näher in Augenschein zu nehmen, und winkte ihr zu Mittlerweile hatten sich seine Augen auch an die etwas dunkleren Lichtverhältnisse gewöhnt und derlei Vorteile musste man schließlich nutzen, um die Vorzüge des Etablissements zu würdigen. Er wandte sich wieder Loki zu, leerte seinen Becher und bestellte einen neuen, wobei er der Schankmaid um die Taille fasste und sie zu sich heran zog.
    Als sie dann ihren Tisch verließ bannte sie erneut Brandinars Aufmerksamkeit, der nun ihre Nachwirkung betrachtete. Dann erst wand er sich entgültig wieder Loki zu.


    Ich hoffe wirklich, das Irminar bald mal mit mir hier her zum feiern kommt. Vielleicht lässt sich ja so überprüfen, ob es ein Weibsbild war, das ihn aufs Lager streckte.

    Nachdem er aus dem Zimmer seines Bruders kam, versuchte er herauszufinden wo denn nun sein Zimmer sein sollte. Au der gegenüberliegenden Seite hatte Nefertari gesagt. Ah,.. da war eine Tür nicht ganz zu. Das musste sein Zimmer sein. Er lugte hinein um festzustellen wie es darin aussah. Als er gewahr wurde, dass es noch nicht fertig hergerichtet war, machte er sich sofort auf den Weg zur Taverne

    Wie du meinst Bruder. Ich will ja nicht deine Genesung verzögern. Erhol dich gut und wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag Bescheid.


    Brandinar wollte seinen Bruder nicht ausquetschen. Er würde ihn einweihen wenn er es für richtig hielt; oder auch nicht. Das lag ganz bei ihm. Dann wandte er sich zur Tür, wo er nochmals stehen blieb.


    Mach's gut, Bruder.

    Welch eine passende Beschreibung seines eigenen bisherigen Lebens. Beim letzten Satz Lokis konnte Brandinar ein breites Grinsen nicht unterdrücken.


    Wie es meinem Bruder geht? Naja er ist nicht hier zum feiern. Wie wird es ihm also gehen?


    Mehr wollte er nicht sagen, schließlich kannte er seinen Gegenüber noch nicht lange und er hatte versprochen seinen Bruder nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

    Ich war Zehn als die Überfälle durch die Chauken auf meinen Stamm begannen. Ich habe mich seither von dieser Gegend so weit es ging fern gehalten. Aber was ich gehört habe klang nicht gut. Scheinbar hat es nicht nur unser Dorf schwer getroffen. Aber lass uns von etwas erfreulicherem reden. Ich habe heute meinen Bruder, den ich über ein dutzend Sommer nicht gesehen habe, wiedergefunden. Wenn das nicht ein Grund zum feiern ist! Also lass uns trinken, es sei denn, dass du beim Gelage zum Verhalten deines Rufnamens neigst ;).

    Erfreut über den erneuten Wandel hin zur Höflichkeit ergriff Brandinar die Hand.


    Auch mir ist es eine Freude dich kennen zu lernen, Lando. Als meinen Stamm, oder die Reste davon, bezeiche ich die Ampsivarier. Die Namen meiner Eltern waren Rodberaht und Widogard.

    Aus Reflex zuckte Brandinars Hand da hin wo normalerweise sein Schwert hing. Trotz seiner augenblicklich ausgezeichenten Laune vernachlässigte er nicht seine Wachsamkeit. Aber nein, der Fremde wollte nur etwas bestellen. Er entspannte sich wieder. Über seinem neuerlichen Interesse hatte sein Gegenüber die vormals an den Tag gelegte Höflichkeit scheinbar vergessen und wollte direkt mehr wissen, ohne seinen Namen zu nennen. Aber er sprach den Dialekt, den Brandinar bis heute bei senem Bruder lange nicht mehr gehört hatte. Also schob er das aufkeimende Misstrauen beiseite und antwortete im selben Dialekt. Allerdings nicht ohne selbst wissen zu wollen womit sich das Interesse an seiner Herkunft - neben dem vermutlich nahen gemeinsamen örtlichen Ursprung - erklären mochte.


    Nicht so stürmisch Freund. Mein Name ist Brandinar und bevor ich dir die geheimen und weniger geheimen Geschichten meines Lebens erzähle würde ich gerne deinen Namen erfahren.

    Während er auf den Unbekannten zuschritt, der ihn anblickte, hob dieser die Hand zum Gruße und sprach ihn an. Erfreut über diese Höflichkeit reckte er die freie Hand in die Luft und antwortete:


    Heilsa auch dir. Woher ich komme? Ich bin in den letzten Jahren viel jenseits der Grenze herumgekommen. Aber eigentlich stamme ich von der Amisia. Woher dein Interesse an meiner Herkunft ...?


    Am Ende des letzten Satzen lies er bewusst Platz für den Namen des im (noch) fremden Mannes und setzte sich ihm gegenüber.

    Aufmerksam blickte er sich um während er auf die Labsahl seines Gaumens wartete. Wo waren die eifrigen Trinker? Dann hörte er ein Klappern aus einer schattigen Ecke. Neugierig blickte er dort hin und erblickte einen Kerl, der wohl ebenso groß war wie er selbst, was nicht allzu oft vor kam. Auch von der Statur her war der rotblonde Kerl ihm ähnlich. Wenn er auch ebenso viel vertrug, so hatte er seinen Freund für diesen Abend gefunden. Er nahm den Krug, den ihm der Wirt reichte in Empfang und machte sich mit einem Lächeln auf den Lippen, das zunächst der Schankmagd galt, auf den Weg ind die dunkle Ecke aus der das Klappern ertönt war.


    edit:

    Sim-Off:

    falls du mich unauffällig erstmal beobachten wolltest... mach keine Geräusche ;)

    Da war er heute gerade heil bei senem Bruder angekommen, hatte nebenher einen bislang unbekannten Vetter kennen gelernt, und das alles nach Wochen des marschierens, nachdem er sein Pferd hatte verkaufen müssen. DA hatte er sich doch den einen oder anderen Becher Met verdient. Noch lieber hätte er ja mit seinem Bruder das Wiedersehen gefeiert, aber das verschob er wohl besser bis zu dessen Genesung. Er würde in der Taverne schon einen Saufkumpanen finden. So trugen ihn sein Füße genau da hin, wo er schon nach seiner Ankunft in Mogontiacum eingekehrt war.
    Schwungvoll öffnete er die Tür und rief nach dem Wirt:


    Heilsa Wirt. Einen Krug Met wenn ich bitten darf. Und diesmal zahl ich ihn selbst!

    Du kannst das sticheln aber auch nicht lassen oder? Nun denn; Nefertari? Wärst du so nett? Danke schonmal. Aber von dir, Bruder, will ich nun endlich wissen was dich in dieses Bett befördert hat!

    Der hat's aber eilig.


    meinte Brandinar als sein Vetter sich aus dem Staube gemacht hatte. Meine Güte war das ein zielstrebiger Charakter ... Nun gut, davon sollte sich Brandinar vielleicht eine Scheibe abschneiden, er der sich allzu lange hatte ziellos treiben lassen. Aber man musste ja nicht übertreiben, also fügte er hinzu:


    Ein Zimmer könnte ich allerdings auch brauchen. :D

    Brandinar schluckte den Bissen, den er gerade im Mund hatte hinunter, wischte mit dem Ärmel beiläufig über den Mund und sagte dann:


    Wie ich meinem Bruder schon sagte habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, bin mir aber leider immer noch nicht schlüssig. Für das Militär bin ich körperlich sicher geeignet, aber Disziplin und stumpfes gehorchen von Befehlen liegt mir eher nicht. Ich hoffe, das sich mir noch etwas eröffnet, das mir besser liegt. Bis ich weiß was ich tun will helfe ich bei den Ställen mit, die ich hier gesehen habe.

    Das sieht durchaus aus, als würde es für uns alle reichen. oder was meint ihr?


    Brandinar ließ offen ob in dem "uns" auch Nefertari enthalten war und griff nach einem Hähnchenschenkel, von dem er genüßlich ein ordentliches Stück abbiss. Nun erst merkte er, wie ausgehungert er war.


    Sim-Off:

    Solange wir hier drinnen noch platz haben, passt das schon ;)

    Da sein Bruder auf dem Bett lag und damit weiter entfernt war, nahm Brandinar den Brief um ihn zu lesen. zumal er in dieser seltsamen Athmosphäre was zu tun brauchte.


    Danke.


    Dann vertiefte er sich in den Brief, obwohl er eingentlich zu wenig Ahnung hatte. Schnell überflog er ihn und reichte ihn seinem Bruder.


    Wirf du mal nen Blick rein. Du kannst dir ja sicher vorstellen, das ich da zu wenig von weiß.


    Er wandte sich wieder Arbjon zu:


    Ich kenne bisher auch noch niemanden ausser Dagmar und Irminar. Ich freue mich auch mal nen männlichen Verwandten kennenzulernen, der nicht im Bett liegt ;). Wenn du magst können wir uns später bei einem Met weiter unterhalten.

    Nachdem er seinem Bruder seine Position zu seinem bisherigen Leben erläutert hatte und dieser ihm sein unbeherrschtes Verhalten vergeben hatte, klopfte es unvermittelt an die Tür. Gerade hatte Brandinar seinen Bruder nach der Ursache seiner Krankengeschichte gefragt hatte. Da sein Bruder nicht reagierte und statt dessen ihn anblickte, schluckte er den aufkommenden Ärger über die unwillkommene Unterbrechung des Gesprächs hinunter und antwortete für seinen Bruder mit einem draußen wohl deutlich hörbaren:


    Herrein!