Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Quintus blickte nochmal auf die Tabula und reichte sie dann an den Centurio weiter.


    Alles in allem recht schlecht, Herr, aber nicht schlecht genug, als dass Abriss und Neubau eine Alternative wären. Das Dach ist wohl die größte Baustelle, denn es gibt an vielen Stellen Löcher und darunter schon Flecken und Fäulnis. Dann sind da ein paar Brandschäden und der stellenweise abgeplatzte Putz. Und zuletzt vermute ich, dass wir Holzwürmer in einem der Stützbalken haben, so dass dieser eventuell ausgetauscht werden muss. Glücklicherweise stützt der Blaken das Dach an der Stelle, die ohnehin ausgetauscht werden muss.


    Der Duccier überlegte nochmal, ob er auch alles zusammengefasst und nichts vergessen hatte. Nein, alles berichtet...

    Quintus wedelte mit der Tabula.


    Es SIND alle Räume betroffen, Optio. Hier, schau.


    Der Duccier hielt Valerian die Tabula hin.


    obere Etage
    I - vorn links - das Dach undicht
    II - vorn rechts - Verputz innen und außen abgebröckelt
    III - mitte links - das Dach undicht
    IV - mitte rechts - Dachbalken angefault, Verputz innen abgebröckelt
    V - hinten links - Dach undicht, Dachbalken fast durchgefault
    VI - hinten rechts - Dach undicht, Stützbalken weißt Holzwurmlöcher auf
    VII - Gemeinschaftsraum - Dach undicht, Dachbalken fast durchgefault


    Treppe benötigt einige Reparaturen


    untere Etage
    I + II - Quartier des Centurio - Wasserfleck an der Decke, Decke undicht, Fensterladen der Schreibstube verzogen
    III - mitte links - Wasserfleck an der Decke, einige Holzteile reparaturbedürftig
    IV - mitte rechts - Fenster nicht in Ordnung, starker Luftzug
    V - hinten links - Wasserflecken an der Decke, Verputz fehlt teilweise
    VI - hinten rechts - Stützbalken weist große Löcher auf
    VII - Gemeinschaftsraum - großer Wasserfleck an der Decke, Brandspuren an der hinteren Wand


    Ich denke, wir sollten das mit den Zelten erledigen, solange die Suffköpp in der Horrea noch nüchtern sind.


    Dann grinste der Germane.


    Darf ich alle Mittel einsetzen, um dich auf den Boden zurückzuholen, Optio?

    Oh Mann... Ich denke, dass wir Zelte aus der Horrea holen sollten. Wenn die anderen erst einmal richtig loslegen, werden wir ansonsten keinen Schlafplatz für die Centurie haben.


    Dann zuckte Quintus mit den Schultern.


    Der Rest meiner Familie hat den Ruf, Verwaltungsasse zu sein, auch wenn ich da nicht so wirklich fähig bin. Zumindest denke ich das. Auf dem Hof meiner Eltern hat meine Schwester die Bücher geführt. Ich habe immer nur mit den Pferden gearbeitet und von meinem Vater den Umgang mit Waffen gelernt. Ich muss halt mein Bestes geben.


    Er sah seinen Kameraden an.


    Und? Wie ist es so als Optio?

    Jawohl, Herr.


    Wie gut, dass er das Schreibzeug direkt eingesteckt hatte. Also begann der Duccier von Contubernium zu Contubernium zu gehen und sämtliche Mängel zu notieren:


    obere Etage
    I - vorn links - das Dach undicht
    II - vorn rechts - Verputz innen und außen abgebröckelt
    III - mitte links - das Dach undicht
    IV - mitte rechts - Dachbalken angefault, Verputz innen abgebröckelt
    V - hinten links - Dach undicht, Dachbalken fast durchgefault
    VI - hinten rechts - Dach undicht, Stützbalken weißt Holzwurmlöcher auf
    VII - Gemeinschaftsraum - Dach undicht, Dachbalken fast durchgefault


    Treppe benötigt einige Reparaturen


    untere Etage
    I + II - Quartier des Centurio - Wasserfleck an der Decke, Decke undicht, Fensterladen der Schreibstube verzogen
    III - mitte links - Wasserfleck an der Decke, einige Holzteile reparaturbedürftig
    IV - mitte rechts - Fenster nicht in Ordnung, starker Luftzug
    V - hinten links - Wasserflecken an der Decke, Verputz fehlt teilweise
    VI - hinten rechts - Stützbalken weist große Löcher auf
    VII - Gemeinschaftsraum - großer Wasserfleck an der Decke, Brandspuren an der hinteren Wand


    Als er soweit fertig war, kam Quintus zum Centurio zurück.


    Gibt es auch in deinem Quartier Schäden, die gerichtet werden müssen, Herr?

    Jawohl, Herr!


    Quintus wandte sich an den Zimmerer.


    Also, hör zu, ich möchte, dass du hier ein Regal baust, zwei Schritt breit, zwei Schritt hoch und so tief wie die doppelte Länge einer Tabula. Es soll quadratische Fächer haben, die jeweils drei Tabula-Breiten breit und hoch sind. Wenn von der Regalhöhe etwas übrig bleiben sollte, dass zimmere bitte in der Mitte des Regals ein Fach, das über die gesamte Breite geht. Verstanden?


    Der Zimmer kratzte sich kurz am Kopf, als er darüber nachdachte und schnappte sich dann eine leere Tabula vom Schreibpult, auf die er das soeben gehörte kurz skizzierte.


    Meinst du so?


    Ja genau, und beeil dich.


    Beide Männer nickten, dann bewaffnete sich Quintus mit Schreibzeug und folgte dem Centurio...

    Schließlich war es auch Quintus gelungen, sich mit seiner Truhe bis zu den Hochzeitern vorzuarbeiten. Seine Arme waren mittlerweile ob des Gewichtes recht lang geworden und schmerzten ein wenig, was er sich jedoch nicht anmerken ließ, als er schließlich vor seinem Patron und dessen Angetrauter stand.


    Salve, o Aelia Vespa und Prudentius Balbus. In meinem und im Namen meiner Familie im fernen Germanien entbiete ich euch meine Glückwünsche und bringe euch, auch im Namen der übrigen Duccier, einige Geschenke zu eurer Hochzeit dar. Es ist nichts Besonderes, und auch nicht wirklich viel, obwohl man aufgrund der Verpackung anders denken könnte.


    Der Duccier war nicht wirklich gut darin, Glückwünsche zu über bringen oder gar Reden zu halten, daher lächelte er ein wenig verlegen und öffnete Schließlich einfach den Deckel der Truhe, so dass der Blick auf den Inhalt freigegeben wurde.


    Es sind nur ein paar Spezialitäten aus Germanien, die euch und eure Gaumen erfreuen sollen. Hier sind Schmuck aus Gold und Bernstein und ein Paar Schuhe aus weichem Leder für dich, verehrte Aelia Vespa, und ein Glaskrug mit Trinkpokal aus der Colonia Agrippina sowie ein Buch aus dem Sortiment meiner Cousine...


    Quintus zwinkerte seinem Patron zu, in der Hoffnung, dass dieser den Scherz verstehen würde.


    ...für dich, werter Prudentius Balbus, und mit besonders herzlichen Dankesgrüßen. Außerdem ein wenig Met, ein Wildschweinschinken und eine kleine Dose mit erlesenen Trüffeln für euer beider Wohl.


    Der Germane konnte nur hoffen, dass die Geschenke den Brautleuten gefielen, war er sich doch ihres Geschmacks nicht wirklich sicher...



    Sim-Off:

    Siehe auch persönliche WiSim-Angebote...

    Quintus war wie betäubt von der Pracht und dem Glanz sowohl des Hauses wie auch der illustren Gästeliste. So warf ihn der der leichte Stubser Valerians völlig aus dem Konzept und die Kiste drohte ihm aus den Händen zu rutschen...


    Verd... Pass doch auf! zischte der Duccier, der sich gerade noch rechtzeitig seiner guten Kinderstube besann.


    Das ist schön für dich, mein Freund. Da wird sich sicherlich Gelegenheit für eine Plauderei bieten.


    Quintus zwinkerte. In der Tat sah die junge Frau in ihrem Festgewand noch mehr wie eine grazile, marmorne Statue aus, als er sie von der kurzen Begegnung am Tor der Castra in Erinnerung hatte. Der Optio konnte sich wirklich glücklich schätzen über solcherlei Bekanntschaft.
    Der Germane seufzte kurz und machte sich dann mit seinem Geschenk auf den Weg zum Brautpaar, was bei den vielen Gästen in diesem Atrium wohl ein wenig dauern würde...

    Alsu datt met dem Düsseldorf, datt han isch jesinn... Isch mein, wo Se jrad Düsseldorf jesaach han, saach isch doch et letz ze minge Aal, saach hür ens, saach isch, woröm bisse dann alt die janze Zick no Düsseldorf. Isch mein arbigge datt hätse jo och he jekonnt, nä? Saach et ze mir, datt isch misch ens verblose künnt met mingem...



    Na, wo komme ich her? Un Duccier sinn vunn dem Quiz ussjenomme!!! ;)




    EDIT: Echt schlimm, wenn sich sogar im Heimatdialekt der Fehlerteufel einschleicht...

    Quintus betrachtete die Truhe in seinen Händen. Gut, sie war nicht gerade klein, aber riesig?


    Gehobene Gesellschaft, soso. Tja, wir sind hier halt bei Kaisers, wie man bei mir daheim sagen würde.


    Quintus zwinkerte.


    Die Geschenke sind nicht von mir allein, meine Familie war hoch erfreut über die Neuigkeit von Balbus Hochzeit und hat mich zum Boten der duccischen Glückwünsche auserkoren, falls du verstehst, was ich meine. Hier drin sind einige Spezialitäten und Schätze aus Germanien, die unseren Patron auch ein wenig an seine Zeit bei der Ala erinnern sollen.


    Der Germane grinste. Es waren in der Tat einige feine Dinge in der Truhe aus Buchenholz...

    Zitat

    Original von Galeo Germanicus Lyso
    Lyso schreit: AUS MIR KRIEGT IHR GARNICHTS RAUS ... ICH SAGE GARNICHTS !!!!!!!!! :motz:


    Schweig, Elender!


    Quintus gab dem Aufrührer mit der flachen Hand einen Hieb über den Hinterkopf.


    Optio, wir sollten ihn in den Carcer bringen. Dort wird man ihm die Zunge schon lösen. Oder wir führen ihn erst einmal dem Centurio vor.


    Der Duccier deutete den Weg zurück zum Tempelbezirk, wo der Centurio noch wartete...

    An der Porta zum Haus der Aelier gelang es Quintus endlich, Valerian einzuholen.


    Salve, Optio, so spät noch unterwegs?


    Der Duccier gesellte sich zu seinem Kameraden und ruhte die schwere Truhe gegen seine Oberschenkel.


    Wie ich sehe wurdest du auch zu einer gewissen Hochzeit eingeladen. Gar keine Geschenke für die Brautleute dabei? Oder ist es in Rom nicht Brauch, den Glücklichen eine Gabe zu bringen?

    Als Quintus mit der nicht sonderlich großen aber dennoch recht schweren Truhe mit Geschenken für das Brautpaar am Palasttor ankam, sah er seinen Optio Quintilius Valerian gerade noch im Schatten jenseits der Pforte verschwinden. Wie dieser trug auch der Duccier seine beste Toga, denn germanische Kleidung war bei diesem Anlass wohl kaum angemessen, auch wenn er sich darin wohler gefühlt hätte.
    Die Toga wies ein paar Knittern auf, aber der Schreibdienst hatte Quintus keine Zeit mehr dazu gelassen, den Stoff auch noch zu glätten. Er war schon froh, dass die Toga überhaupt so schnell wieder getrocknet war, hatte er sie doch am Morgen erst gründlich gewaschen.
    Die Kameraden am Tor hielten ihn kurz auf, ließen ihn dann aber doch in den Palast, nachdem sichergestellt war, dass er keine versteckten Waffen bei sich trug.