Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Quintus schüttelte den Kopf. Er glaubte auch kaum, dass die junge Dame zu so früher Stunde schon auf den Beinen war bzw. derzeit wohl in einem Sessel am Fenster saß.


    Nein, Dagny habe ich noch nicht gesehen. Und dass Phelan sich nicht blicken lässt, zeigt mir, dass er dies hier nicht ernst genug nimmt. Er ist ein Narr, wenn er denkt, dass er ohne vernünftige Ausbildung auch nur gegen Strauchdiebe bestehen kann. Er hält sich wohl für unsterblich oder glaubt, dass die Götter ihn schützen würden.


    Der Eques nahm drei der Holzschwerter auf und hielt zwei davon den anderen hin.


    Ich werde euch mit Fachbegriffen verschonen, die nutzen euch in einem echten Kampf ohnehin nichts. Wer sagt seinem Gegner schon an, wo er hinzielen will. Ich werde euch vormachen, worum es geht, dann machen wir dazu zwei verschiedene Übungen.


    Quintus war sicher, dass Silko dieses Training nicht wirklich benötigte, aber es konnte immer mal wieder hilfreich sein, auch die Basics zu wiederholen.
    Er ging zu den hängenden Holzstämmen rüber und schlug erst links und dann rechts und dann wieder links drauf, weiter und weiter. Schließlich stach er zu, genau im richtigen Moment, und traf den schwingenden Stamm exakt mit der Spitze des Holzgladius.


    So, jetzt seid ihr dran. Ich werde mitmachen. Also, Aufstellung und los! Links! Rechts! Links! Rechts! Rechts! Links!

    Zitat

    Original von Merowech von Veldidena
    Merowech antwortete:
    "Vier Verwundete und einen entführten Decurio, wenn du weißt, was ich meine. Wir sollten die Zeit, die uns bis zu Cupidus' Rückkehr bleibt, nützen um uns auszuruhen und ein wenig die Kräfte zu sammeln. Ein inners Gefühl sagt mir, dass wir heut noch ein paar dieser Banditen in die Anderswelt schicken werden."


    Quintus nickte. Er griff in die Gepäckrolle hinter sich und holte einen kleinen Brotfladen heraus. Er brach ihn in der Mitte durch und warf Merowech die eine Hälfte zu.


    Dann wird das wohl eine lange Nacht, wie? Auf dass wir auch morgen ein Brot teilen können, du elender Prophet!


    Quintus zwinkerte und lächelte seinem Kameraden zu. Wenn sie alle ihren Mut bis zum Morgengrauen behalten würden, standen ihre Überlebenschancen wohl nicht schlechter als sonst auch...

    Witjons Kondition schien doch besser zu sein, als er gedacht hatte. Tja, so konnte man sich irren.


    Wir gehen heute nochmal an die Baumstämme, da zeige ich euch dann ein paar richtige Schläge und Streiche. Am Nachmittag geht es dann Mann gegen Mann mit Schild und Schwert. Wir sollten aber erst noch auf Phelan warten, schläft der eigentlich immer so lange?

    Zur gleichen Zeit wollte Quintus von der anderen Seite in den Gang einbiegen. Erst hörte er einen Rumms, dann jede Menge Ubisch und schließlich ein lautes Patsch...


    Er war sich nicht sicher, ob da Marga oder seine Mutter oder beide in dem Gang standen, aber das war letztlich auch völlig egal, denn er hatte nicht die geringste Intention, es herausfinden zu wollen.


    Wie man ihm es bei der Ala beigebracht hatte, versuchte der sich in Konfliktvermeidung, machte auf dem Hacken kehrt und suchte sich einen anderen Weg zur Küche...

    Quintus nickte dem jungen Phelan zu, als dieser das Kaminzimmer betrat, das die drei anderen Männer gerade verließen...


    Sim-Off:

    Das wird bestimmt ein entspannender Abend für dich, so ganz allein im Kaminzimmer... :P ;)
    Komm lieber zum zweiten Teil des Waffentrainings, da dürfte mehr los sein... :D

    Quintus war schon neun Runden gelaufen, als sein Bruder sich ihm anschloss. Er war doch etwas erstaunt, dass der Kleine meinte, nach dem ganzen Schnaufen vom Vortag mit ihm mithalten zu können. Sogleich verringerte er sein Tempo, damit Witjon auch mitkam.


    Morgen! sagte der Eques knapp und lächelte seinem Bruder zu, bloß keinen Atem verschwenden, auch wenn er den Lauf bis jetzt noch recht ruhig durchstand. Die letzten drei oder vier Runden würden schlimmer werden...


    Zwei Runden später schloss sich ihnen dann auch Silko an. Der Hüne fiel gemächlich in ihr Tempo ein und grüßte mit einem Heilsa, das Quintus mit einem Nicken und einem Lächeln quittierte. Still trabten die drei Männer dann weiter, bis drei Runden später Witjons Atem schwerer wurde.


    Ich denke, wir sollten dann jetzt am Übungsplatz auslaufen, sonst klappt uns unser Bücherwurm noch zusammen.


    Als sie dort ankamen, lehnte sich der Scriba direkt wieder gegen einen Baum, um zu Atem zu kommen, während die erfahrenen Kämpfer ihre Muskeln dehnten...

    Quintus reichte gerade den Wasserschlauch an Brandulf zurück, als Merowech ihn ansprach und nach Verlusten fragte.


    Vier Tote und unser Duplicarius musste schwer verletzt ins Lager zurück. Ich hab unserem Capsarius drei Mann Geleit mitgegeben, damit er mit seinem Patienten auch lebend ankommt. Was du hier siehst, ist der klägliche Rest der halben Turma IV, die hierher geschickt wurde. Und in wirklich gutem Zustand sind wir auch nicht mehr.


    Bei seinen Worten deutete der Eques auf sich und seine sieben Kameraden. Es war schon recht niederschmetternd, dass sie ein Viertel ihrer Mannstärke binnen weniger Stunden verloren hatten. Das klang nicht gerade nach organisierter Armee und Elite. Außerdem brannte Quintus' Wunde schon wieder und er musste sich echt zusammenreißen, nicht die Hand an die Wange zu legen.


    Das Einzige, was aufbaut, ist die Tatsache, dass wir mehr als viermal so viele Gegner zu Hel geschickt haben, als sie aus unseren Reihen reißen konnten. Und wie sieht es bei euch aus? Ist die Prima noch komplett?

    Kurz vor Sonnenaufgang stand Quintus im Garten und begann sein eigenes Training mit einem lockeren Dauerlauf, der ihn zwanzigmal um das Gelände von Haus und Hros führen sollte.
    Die frühe Stunde störte ihn nicht, war er es doch aus dem Lager gewohnt, jeden Morgen so früh aufzustehen. Da die Turma IV die Garde des Präfekten stellte und somit auch die meisten der Wachen des Kastells, blieb den Equites nur der frühe Morgen und der späte Abend für die Übungen, die sie täglich durchzuführen hatten.


    Es war bei seiner dritten Runde, als Quintus beinahe über dieselbe Wurzel gestolpert wäre, die Dagny am Vortag zum Verhängnis geworden war. Er beschloss, sie später kurzerhand abzuhacken und aus dem Boden zu ziehen, damit sich nicht am Ende doch noch jemand einen Fuß an dem vermalledeiten Gestrüpp brach...

    Zum ersten Mal fiel Quintus auf, dass er dem nubischen Leibwächter bislang seinen Namen verschwiegen hatte. Er war sich zwar sicher, dass dieser bereits mitbekommen hatte, wie er hieß, aber dennoch gebot es die Höflichkeit, sich wenigstens auch vorzustellen.


    Was ich bislang vergaß, und dass tut mir wirklich leid, ist, dir meinen Namen zu nennen, Silko. Ich bin Arbjon, der Bruder Witjons, den du ja schon beim Kampftraining gesehen hast, und ebenfalls Teil dieser Familie. Du wirst mich hier allerdings nicht sonderlich häufig zu Gesicht bekommen, da ich, wie du ja weißt, in der Ala in Confluentes diene und somit auch dort im Lager der Einheit lebe.


    Der Eques nahm seinen Becher und leerte ihn.


    So, jetzt werde ich aber ins Bett gehen. Morgen früh geht die Sonne auf, und dann will ich schon im Garten meine eigenen Übungen machen. Wenn einer von euch beiden mag, kann er mir gerne Gesellschaft leisten.


    Quintus grinste und verabschiedete sich dann, um sein Zimmer und dort sein Bett aufzusuchen...

    Als sich die Vierte zusammen mit den anderen Turmae sammelte, schloss sich auch Brandulf wieder seinen Kameraden an.


    Und? Wo sind Neirix und Gunnar?


    Quintus sah ihn mit einem gequälten Blick an. Die Mischung aus dem Tod seiner Kameraden, der schmerzenden Wunde auf seiner Wange und dem nicht enden wollenden Tag mit immer neuen Gefechten, schlug ihm gewaltig auf den Magen.


    Gefallen, die Räuber waren massiv in der Überzahl.


    Brandulf nickte, sein Gesicht versteinerte dabei. Schon wieder waren zwei von ihnen gestorben. Der Decurio würde außer sich sein, wenn sie je nach Confluentes zurückkehren würden.
    Er nahm einen Wasserschlauch vom Sattel und reichte ihn Quintus.


    Und wie geht's jetzt weiter?


    Wir schließen uns der Prima an, Cuppidus hat da gerade das Kommando. Reihen wir uns jetzt erst einmal ein, und dann warten wir auf weitere Befehle.

    Zitat

    Original von Aulus Duccius Maximus
    Staatsdienst...jap...da komme ich auch gerade her. Als Aquarius hat man gerade jetzt nach dem Winter einiges zu tun. Und die Regio ist auch alles andere als klein... Aber lassen wir das lieber. Wie gehts dir denn so? Scheinst dich ja gut bei der ALA zu machen..


    Quintus winkte ab. Er hatte in den letzten Wochen soviel Leid, Blut und Grausamkeit gesehen, dass es für zehn normale Leben reichte. Gleichzeitig aber wusste er, dass er als Soldat solcherlei Schlachten wie die in Borbetomagus immer wieder würde sehen und schlagen müssen.


    Ich denke doch, dass du von den Ereignissen bei Borbetomagus gehört hast. Räuber trieben in der Gegend dort ihr Unwesen, eine Bande aus dort ansässigen Vangionen und aus Marsern, die aus Magna herüber gekommen waren. Wir hatten alle Hände voll zu tun, die Verluste waren nicht groß, aber dennoch schmerzlich und ein Decurio der Ala wird immer noch vermisst. Der Duplicarius meiner eigenen Turma wurde von seinen Ahnen abberufen, nachdem ihn ein Pfeil an einer offen Stelle unter dem Arm traf und dann abbrach.


    Der Eques wandte seinem Vetter die rechte Wange zu und deutete auf den dünnen roten Strich der Narbe, die er selbst von den Kämpfen zurückbehalten hatte.


    Ich selbst wurde von einem geworfenen Messer verletzt. Glücklicherweise scheute Fuhon in jenem Moment und warf mich ab, ansonsten wäre es bestimmt schlimmer ausgegangen.


    Er nahm einen Schluck Met und bemerkte aus dem Augenwinkel, dass eine große, dunkle Gestalt den Raum betrat und offen sichtbar stehen blieb. Es war Silko, der gewaltige, schwarze Hüne.


    Ansonsten ist der Dienst bei der Ala mit sehr viel Routine verbunden. Wache schieben, Wege säubern, tägliche Übungen mit den Waffen und Pferden, im Großen und Ganzen nichts Besonderes. Aber genug davon. Wie steht es um die Ausbildung unserer ungestümen Dagny? Sie hat sich heute den Fuß verstaucht, als sie unbedingt bei den Kampfübungen mitmachen wollte. Ich hatte nicht vor, den Jungs viel beizubringen, so dass ich keine Gefahr wähnte, aber Dagny musste ja unbedingt die einzige vorstehende Wurzel auf dem gesamten Grund finden und darüber stolpern. Wir haben sie in Margas Obhut gegeben. Silko war dabei eine große Hilfe.


    Quintus blickte zu dem Nubier herüber und gab ihm einen Wink näher zu kommen.


    Kennst du Silko eigentlich schon? Loki hat ihn wohl auf dem Markt entdeckt und als Leibwächter erworben, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Ein wenig verwirrt blickte Quintus von seiner Zeitung auf, war er etwa mit offenen Augen eingedöst? Er entdeckte seinen Vetter im Raum, der einen Mantel trug. Entweder er war gerade von draußen gekommen oder aber er wollte jetzt noch ausgehen... Moment, er war nicht beim Abendessen gewesen, also war die erste Variante die wahrscheinlichere.


    Heilsa, Irminar. Ja, ich habe drei Tage Ausgang bekommen... wegen "guter Führung" wie mein Decurio meinte. Tja, und da ich Loki und meinem Bruder versprochen hatte, den jungen Ducciern zu zeigen wie herum man ein Schwert hält, bin ich hier.


    Er legte die Acta beiseite.


    Aber setz dich doch, wir haben uns ja seit dem Fest nicht mehr gesehen. Wie ich höre, bist auch du jetzt im Staatsdienst?


    Der Eques holte einen zweiten Becher und goss seinem Vetter vom goldenen Geist des Honigs ein...

    Nachdem der erste Tag mit Waffenübungen herum gebracht war und er sich beim Abendessen eine üppige Portion kulinarischer Köstlichkeiten einverleibt hatte - im Lager der Ala aß man eher selten so gut wie in der "Taberna Marga" - zog sich Quintus mit einem großen Krug Met und einem Becher in das Kaminzimmer zurück, wo er sich in der Nähe des Namensgebers des Raumes bequem in einen gepolsterten Stuhl setzte, die Füße auf die Kaminbank hochlegte und sich dem Studium der letzten Ausgabe der Acta Diurna, die zufällig auf einem kleinen Tisch hier im Raum gelegen hatte, widmete...


    Sim-Off:

    Wer möchte, ist herzlich gern eingeladen... :]

    Als sie sich schließlich, nicht ohne den einen oder anderen Zusammenstoß mit den wild gewordenen Banditen, hinter die Reihe der Prima zurückgezogen hatten, saßen auch die verbliebenen Männer der Vierten wieder auf.


    Neirix und Gunnar hatten es nicht geschafft. Quintus hatte mit ansehen müssen, wie ein Pfeil den Hals des Galliers aus der Belgica durchschlagen hatte, während kurz zuvor der Kamerad aus dem rätischen Raum von einer Axt getroffen worden war, die Parma und Brust des Eques förmlich zerfetzt hatte.


    Als alle Eques im Sattel saßen, nahmen sie sogleich die Position am Ende der Gruppe ein und folgten im Galopp der Turma I in Richtung des Dorfes...

    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/brandulf.jpg]| Eques Brandulf, Ala II Numidia, Turma IV


    Er hatte gar nicht so weit reiten müssen, oder kam ihm das nur so vor? Andererseits waren seine Kameraden in tödlicher Gefahr, was wiederum die vergangene Zeit wie eine Ewigkeit erscheinen ließ.
    Wie auch immer, vor sich sah er die Spitze des kleinen Heerzuges, der dieser elenden Bedrohung endlich ein Ende setzen würde. Er ritt heran und zügelte sein Pferd so, dass er erst kurz vor den Offizieren an der Zugspitze zum Stehen kam. Er wandte sich direkt an den vordersten Centurio.


    Salve, Centurio! Eques Brandulf, Ala Secunda, Turma IV. Eques Duccius Eburnus schickt mich, die Turma I ist in einen Hinterhalt geraten und wird derzeit vom verbliebenen Rest der Turma IV unterstützt. Der Feind ist zahlenmäßig weit überlegen und die Kameraden brauchen dringend Hilfe.

    Zitat

    Original von Justinianus Cupidus
    Hoffentlich erkannten sie ihre Kameraden, die Equites der Ersten hatten schwarze Gesichter und keine Rüstungen mehr an.
    Cupidus lief auf die Männer zu.
    Den einzigen, den er erkannte, war Eburnus.
    "Den Göttern sei dank, dass ihr hier seid. Wo ist euer Duplicarius?", keuchte er, als er sie erreichte. Die anderen Equites hatten den Sammelplatz mittlerweile erreicht und scheinbar waren alle noch am Leben... Mehr oder weniger.
    "Haltet die Stellung, bis wir abmarschbereit sind. Dann ziehen wir uns zur Hauptstreitmacht zurück."


    Quintus nickte Cupidus zu, als er ihn sah und dirigierte seine Reihe so, dass sie den Duplicarius und mehrere nehr oder weniger verwundete Reiter abdeckte. Mit einem lauten Geräusch schlug ein Pfeil in die Parma seines Nebenmannes ein.


    Unser Duplicarius ist schwer verletzt ins Lager zurück und wir hatten Verluste. Momentan führe ich die Vierte.


    Soweit er das erkennen konnte, war Cupidus der letzte Soldat gewesen, der sich noch zwischen der Vierten und dem Feind befunden hatte. Jetzt konnten sie die Reihe Schließen und sich dann ebenfalls bis an den Waldrand zurückziehen.


    Vierte in geschlossene Reihe! Langsamer Rückzug! Und achtet mir auch auf die Flanken!!


    Die Banditen stürmten jetzt auf sie ein.So fanden die ersten Wurfspeere ihre Ziele und verrichteten ihr blutiges Werk. Quintus nagelte einen Räuber an einen knorrigen Baum und brachte zwei weitere mit seinem letzten Speer zum Straucheln. Dann zog er die Spatha...

    Was bei Tyr...? Brandulf, du hast den Mann gehört! Reite der Legio entgegen und treibe dein Pferd. Die anderen absitzen! Parma, zwei Speere und Spatha! Wer weitere Waffen hat und die problemlos tragen kann, auch noch mitnehmen! Wir werden jetzt Milites, Jungs, der Wald ist zu dicht zum Reinreiten. Wir rücken in zwei versetzten Reihen vor, die vordere vier, die hintere fünf Mann. Macht alles nieder, dass keine unserer Tuniken trägt!


    Quintus schwang sich vom Pferd und riss zwei der Wurfspeere aus dem Köcher. Den einen nahm er zusammen mit der Parma in die linke Hand, den anderen in die Rechte. An der Seite hing die Spatha, sein Gladius auf dem Rücken und der Dolch vorn am selben Waffengurt.
    Ehe er mit seinen Leuten abmarschierte, wandte er sich noch einmal zu Brigio um.


    Zieh dir am besten deine Lorica wieder an und postier dich mit deinen Männern hier so, dass du an alle, die zurückkommen, sofort ihre Ausrüstung ausgeben kannst. Sobald alle da sind sollten wir uns schnellstens zurückziehen.


    Dann verschwanden die Reiter der Vierten mit einem lauten Ala victrix! Roma victrix! im Wald...

    Ich habe niemanden etwas von einer Pause sagen hören. Sofort zurück an den Stamm und weiter Schläge geübt!


    Unmöglich, was dachte sein Bruder sich nur. Hatte ihr Vater ihnen nicht Respekt und Disziplin beigebracht?
    Quintus schüttelte den Kopf. Er musste an ihre Kindheit denken, an Witjon den Träumer, der sich lieber mit einem Buch ins Heu verkrochen hatte als mit ihm und ihrem Vater zu reiten und zu üben...

    Nana, wir wollen die beiden ja nicht direkt verschrecken. Ich denke, wenn sie jetzt erst einmal lernen, wie man ein Schwert hält und dass das spitze Ende in den Gegner gehört, ist schon viel gewonnen. So, wie die beiden nach nur fünf Runden um Hros und Garten geschnauft haben, fehlt da noch Einiges bis zum Probatus, geschweige denn zum Soldaten.


    Quintus grinste Loki an.


    Aber wenn sie ihre Haut verteidigen können, sollten sie mal nach Magna müssen oder unter die Räuber fallen, ist das wesentlich besser als gar nichts, oder?


    Der Eques betrachtete seinen Adoptivvetter genauer.


    Und wie steht es um deine Kampfkünste, mein Guter? Oder hast du Silko hier ins Haus geholt, damit du feist und dekadent werden kannst wie alte römische Senatoren?

    Reg dich ab, es ist nichts weiter passiert. Sie ist über eine Wurzel gestolpert und hat sich den Knöchel verstaucht. Marga macht ihr einen Wickel und einen Verband und in einer Woche springt sie wieder herum wie ein junges Fohlen. Sie wollte auch bei den Übungen mitmachen, und da ich für heute nicht mehr als ein paar Runden um Garten und Hros und ein paar Übungen an den Baumstämmen vorgesehen hatte, sah ich keine große Gefahr für sie.


    Quintus zuckte mit den Schultern. Sich einen Fuß zu verrenken war ja nun nicht wirklich etwas Ungewöhnliches oder Schlimmes. Das Wichtigste war es gewesen, einen Bruch auszuschließen, und das hatte er getan. Quintus mochte bei weitem kein Arzt sein, aber die Arbeit mit den Pferden auf dem Hof seiner Eltern und vor allem die "Arbeit" mit drei jüngeren Geschwistern hatten ihn so Manches über Verletzungen gelehrt...