Langsam ritten die Equites der Ala II an das Lager heran. Lucius mit dem verwundeten Duplicarius vorneweg, dahinter die anderen drei, der letzte zog das Pferd mit den beiden Toten mit.
Das lager lag mehr als ruhig vor ihnen, die Legio und die Kameraden aus den restlichen Turmae waren also schon abgerückt. Es standen auch nur zwei Wachen am Tor, die den Reitern entgegenblickten.
Halt, Equites! Wohin soll's gehen?
Lucius ritt an die Wachen heran.
Wir sind Reiter der Turma IV der Ala. Wir waren auf der Suche nach dem Decurio Albius Decius und sind in einen Hinterhalt geraten. Unser Duplicarius ist schwer verletzt und benötigt umgehend einen Arzt.
Die Wächter sahen sich die Reiter und die Pferde mit den darauf festgebundenen Soldaten an und der eine nickte schließlich dem anderen zu. Dieser lief ins Lager.
Wartet einen Moment, wir holen den Optio der Wache.
* * * * * * *
Wenig später kam der Optio und besah sich die kleine Gruppe. Er erkannte den Duplicarius und ließ sie sofort ein.
Reite mit dem Verwundeten direkt zum Lazarett hinten im Lager. Dort ist ein Medicus, der sich das anschauen kann.
Lucius nickte und lenkte die beiden Pferde zu dem Zelt, in dem die Verwundeten behandelt wurden. Der Medicus war auch anwesend und besah sich die schlimme Verletzung sofort und schaffte den Duplicarius sogleich auf einen großen Tisch. Er bereitete einige Instrumente vor und ließ sich gerne von Lucius bei dem helfen, was nun kommen würde.
Der Duplicarius wurde entkleidet und die Wunde zunächst ausgewaschen. Dann schnitt der Medicus die Seite auf und suchte kurz mit einem Instrument nach der Pfeilspitze im Körper des Soldaten. Schon bald hatte er sie gefunden und zog sie heraus. Dann gab er einige Kräuter und Öle in die Wunde und verschloss sie mit einem Verband.
Nach der Operation wurde der Duplicarius von zwei Helfern auf ein Feldbett gelegt und dort festgebunden, damit er sich nicht zu sehr bewegte.
Was geschieht nun weiter, Medicus?
Der Arzt sah den Eques an und machte ein besorgtes Gesicht.
Die Wunde war tief und schwer, junger Lucius, wir können nur hoffen und beten. Ein Opfer an Aesculapius wäre vielleicht auch hilfreich...