Nachdem sich die Angreifer getrollt hatten und letztlich nur die beiden Raufbolde am Boden übrig waren, stand Quintus langsam auf, den Gladius immer noch auf seinen Gegner gerichtet, und trat das Messer beiseite.
Binden, alle beide! Und dann will ich endlich wissen, was hier eigentlich los ist!
Böse funkelte er den Späher an, der gerade sein Schwert wegsteckte. Dieser schaute seinen Kameraden ein wenig verwirrt an. Nein, Eburnus war nicht schon wieder befördert worden, sondern genauso ein Eques wie er selbst. Warum dann bloß dieser Befehlston? Nun gut, er wollte wissen, was los war, er sollte es erfahren.
Wir kamen hier rein, um was Warmes zu trinken und ein wenig die Stimmung in der Bevölkerung auszuloten. Wir hatten uns gerade erst hingesetzt, da fingen diese sechs Kerle auch schon an uns zu verspotten und verhöhnen. Dass wir jetzt wie aufgescheuchte Hühner herumlaufen würden, so ohne Oberbefehl, und dass wir sie nicht gegen Räuber schützen könnten.
Habt ihr euch provozieren lassen?
Nein, natürlich nicht. Aber dann ist der hier herübergekommen und hat Rufus einen Becher Wein über den Kopf geschüttet und ihn beleidigt und mehrfach mit der flachen Hand auf den Hinterkopf geschlagen. Wir haben ihm warnend gesagt, er solle das lassen, aber er hat nicht aufgehört, und so hat ihn Rufus gepackt und mit zwei Griffen niedergerungen. Du weißt ja, dass Rufus früher Ringer war. Tja, und dann sind die anderen aufgesprungen und wollten sich auf uns stürzen, aber ich hatte die Spatha schon in der Hand. Und dann seid ihr beide reingekommen.
Quintus schüttelte den Kopf und sah Einar an, der zuckte die Schultern. Ja, was sollten sie jetzt nur machen?
Rufus, lass deinen los, er soll zu den anderen in die Ecke dort. Dann renn rüber zum Brückenkastell und hole den Optio und ein paar seiner Leute. Sie können dann unsere Aussagen aufnehmen und den hier abführen.
Quintus deutete auf den Messerstecher, der gerade von dem zweiten Späher gefesselt wurde.
Ich bin bereit, alle laufen zu lassen, die keine Waffe für ihren Angriff benutzt haben. Das Volk ist mit dem langen und harten Winter überfordert und macht sich Sorgen um die Zukunft. Sie können schließlich nicht wissen, dass der neue Kaiser bereits auf dem Weg nach Rom ist.
Der Eques hoffte jetzt einfach mal, dass dies auch stimmte...