Nach kaum einer Stunde hatte Quintus den Tempel gefunden. Der cellis war hell erleuchtet, ebenso die porta. Das Tor selbst aber war verschlossen, davor standen zwei Wachen. Aus dem Innern der kleinen Tempelanlage drangen Klänge und Gesänge.
Der junge Mann ritt näher an den Tempel heran. Als sich ihm die Wachen in den Weg stellten und ihre pila in auf ihn richteten, stieg er ab.
Salve, Wächter! Ich bin ein Reisender auf dem Weg nach Mogontiacum und erbitte ein Lager für diese Nacht.
Eine ungewöhnliche Bitte, Viator, wo doch Confluentes nicht einmal eine Wegstunde entfernt ist. Dort gibt es Wein, Weib und Gesang. Und Unterkunft obendrein.
Der Wächter lachte, sein Kamerad stimmte ein.
Das ist mir schon bekannt, aber wenn du nichts dagegen hast, Wächter, würde ich mich mit meiner Decke in die Nähe eurer Feuerstelle dort legen und hier ruhen.
Wenn du es so willst, Viator, lege dich ruhig ans Feuer, aber wecke unsere Kameraden nicht, sie sollen ausgeschlafen sein, wenn die Wache wechselt. Du kannst auch etwas von unserem Brei haben, wenn du magst.
Besten Dank.
Quintus führte sein Pferd in die Nähe des Feuers und machte sich sein Lager zurecht. Er kramte in seiner Tasche und zog acht Asse hervor. Er ging zu den Wächtern herüber.
Hier, das ist nicht viel, aber du und deine Gefährten sollt meines Dankes gewiss sein.
Das wäre nicht nötig gewesen, Viator, aber du bist alt genug zu wissen, was du mit deinem Geld anstellst.
Der Wächter zwinkerte Quintus zu und lachte dann wieder. Quintus lächelte, zuckte die Schultern und legte sich dann hin. Am Morgen würde er nach Mogontiacum aufbrechen...