Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Ja, Irminar scheint es recht gut zu gehen, so wie er mit seinem Bruder umgeht, und das obschon er ans Bett gefesselt zu sein scheint. Von den Kindern des Yngve habe ich schon gehört. Base Venusia hat mir ein paar Dinge erzählt. Nur über die Bewohner hier auf dem Gut hat sie sich nicht so sehr ausgelassen.


    Loki hatte einen festen Händedruck, wie es sich für einen Germanen gehörte. Bei manchen Römern, wenn sie einem denn überhaupt die Hand reichten, fühlte es sich an, als hätte man Raupen zerquetscht...

    Heilsa, Lando Irmvolk. Ich bin Arbjon aus der Familie der Duccier. Das sind wahrhaft prächtige Tiere. Ich wusste nicht, dass zum Besitz meiner Verwandten ein berühmtes Gestüt gehört... Nun, ehrlich gesagt weiß ich generell sehr wenig über meine Verwandten. Meine Mutter ist eine Schwester des Yngve und eine Halbschwester des Rodberaht, falls dir das etwas sagt. Und ich bin heute erst über Confluentes aus der CCAA hierher gekommen, da wir erst vor kurzem von dieser Casa hier gehört haben. Vielleicht kannst du mir ja ein paar Dinge über die Familie erzählen, scheinst du mir doch ein guter Freund der Duccier zu sein.


    Während er dies sagte, schritt Quintus lächelnd auf Loki zu und hielt ihm die Hand zur freundlichen Begrüßung hin, wie er es von zu Hause her gewohnt war.

    Quintus sah, wie Leif Fuhon anblickte. Der Stallbursche schien den Fuchs für überheblich zu halten, dabei war der Hengst nur verfressen. Naja, egal, hier wusste man mit Pferden umzugehen, die Tiere sahen prächtig aus.


    Das glaube ich gern, dass eure Tiere im ganzen Imperium beliebt und begehrt sind. Wirklich wundervoll!


    Fuhon schnaubte ein wenig, er kam sich wohl ignoriert vor.


    Ja, Fuhon, du bist auch wundervoll. Nein, Lando Irmvolk habe ich noch nicht kennengelernt. Er ist dann ja wohl derjenige, der auch Loki genannt wird, oder?

    Ah, heilsa Leif, ich bin Arbjon, ein Vetter der Duccier, die hier leben. Mein Pferd müsste versorgt werden. Er heißt Fuhon und sollte möglichst weit von euren Stuten, irgendwelchen Blumenbeeten und dem Gemüsevorrat untergebracht werden.


    Quintus hielt dem Burschen die Zügel hin und sah sich noch einmal um, ehe er beeindruckt meinte:


    Schöne Tiere habt ihr hier, eigene Zucht?

    Quintus hatte sein Pferd Fuhon genau dort gefunden, wo er es angebunden hatte. Der Fuchs war auch brav gewesen, beinahe zumindest... In einem Anflug von Ärger über nicht vorhandene Möglichkeiten, sich an Hafer oder Heu gütlich zu tun, war das Tier über ein Blumenbeet hergefallen und hatte eine nicht gerade kleine Fläche kahl gefressen!


    Fuhon! Was hast du wieder gemacht? Du bringst mich nur in Schwierigkeiten! Wenn wir nicht schon so lange Freunde wären, müsste ich mir ernsthaft überlegen, dich zu verkaufen. Vielleicht mit einer Warnung in der Art "Nicht vor Blumen oder Gemüse abstellen!"


    Das Pferd gab ein Wiehern von sich, das fast wie Lachen klang, dann schnaubte es sein Missfallen über das Wort verkaufen aus.
    Quintus schüttelte den Kopf. Er band das Tier los und führte es in Richtung der Ställe, deren typischen Geruch er deutlich wahrnahm. Es waren mehrere recht große Gebäude, die eindrucksvoll ein prächtiges Gestüt erahnen ließen. Fuhon und er betraten den Hauptstall und beide sahen sich um, Quintus nach einem Menschen, der Fuchs nach den Stuten in den Boxen...


    Hallo, ist hier jemand? Loki? LOOKII?

    Quintus zuckte mit den Schultern.


    Gut, dann will ich mich mal endlich um meinen Fuchs kümmern, ehe mir Fuhon meine lange Abwesenheit übel nimmt. wir sehen uns dann am Morgen.


    Quintus nickte nochmal in die Runde, ehe er sich zu seinem Pferd aufmachte.


    Sim-Off:

    Die Unterbringung Quintus im Gästezimmer werde ich in einem Nebensatz abwickeln, dann muss das nicht ausgespielt werden... =]

    Quintus nickte Aulus zu und blickte ihn sehr ernst an.


    Sei stets bereit deine Eltern und deine Ahnen zu ehren. Mein Vater hat einen beträchtlichen Teil seines Lebens damit verbracht, mich auf Kämpfe vorzubereiten und mir den Umgang mit den verschiedensten Waffen beizubringen. Es gibt keine bessere Möglichkeit, ihn zu ehren als mit dem Eintritt in die Armee.


    Dann lächelte er und tippte gegen seine Nase.


    Als Schmied werde ich den Weg zu den Stallungen finden. Aber was hast du gesagt, wen ich dort suchen soll... Loki? Ist dieses Gut auch mit der Gegenwart anderer Götter gesegnet? Oder gibt es hier öfter unangenehme Zwischenfälle?


    Dabei betrachtete Quintus auch Aulus' Körper und fragte sich, ob eine Krankheit oder eine Verletzung seinen Vetter ans Bett fesselte.
    Schnell wandte er sich auch noch an Nefertari.


    Es wäre schön, wenn du mich in etwa einer halben Stunde am Stall abholen könntest.


    Dabei lächelte er ihr wieder zu. Es war immer gut, mit allen Menschen freundlich umzugehen, das half meistens weiter. Außerdem war ihm der Gedanke zuwider, dass die meisten Römer ihre Sklaven schlecht behandelten. In Brogilus, wo überwiegend ubische Familien lebten, waren Sklaven ein Teil der Familie und wurden nicht wie Vieh gehalten.

    Als Brandinar die Ställe erwähnte, fiel Quintus plötzlich ein, dass ein eigenes Pferd ja noch im Hof stehen musste. Und ein Blick aus dem Fenstrer zeigte ihm auch, dass er am heutigen Tag nicht mehr nach Confluentes würde zurückkehren können.


    Gut, das ist deine Entscheidung. Ich plane, morgen nach Confluentes zurück zu reiten, nur für den Fall, dass du deine Meinung doch noch ändern solltest. Ach, da fällt mir ein, an wen muss ich mich denn wenden, wenn ich mein Pferd versorgen will? Und gibt es hier im Haus auch Gäste zimmer, von denen ich eines für diese Nacht beziehen könnte?


    Fragend blickte Quintus in die Runde...

    Quintus begnügte sich mit einem Stück Käse. Er zog ein kleines Messer aus einer versteckten Gürtelscheide und schnitt sich vom ohnehin kleinen Käsestück ein noch kleineres ab und beförderte es in seinen Mund. Während er dies tat, lächelte und nickte er der fremdländischen Frau zu, die Irminar Nefertari genannt hatte.


    Nun, Vetter Brandinar, was hältst du von dem Vorschlag deines Bruders?
    fragte er schließlich, nach dem er den Bissen Käse heruntergeschluckt hatte.

    Ehe mein Vater starb, hatte ich mich darauf vorbereitet, zur Legio I Minerva in Bonna zu gehen. Dann musste ich aber die Schmiede übernehmen und meine Pläne zerschlugen sich. Ich denke, ich gehe zurück nach Confluentes und trete dort der Ala bei. Mit herablassenden Römern hatte ich immer meine Probleme, und bei den Auxiliaren ist das hoffentlich nicht so schlimm wie in einer Legio voller stolzer römischer Bürger, die einen germanischen "Römer" nicht als Ihresgleichen akzeptieren.


    Quintus zuckte die Schultern.


    Außerdem kann ich gut mit Pferden umgehen und bin gelernter Schmied. Was macht ihr denn so, um euer täglich braudam (Brot) zu verdienen?

    Meine Mutter war die Schwester des Yngve, also eine Halbschwester eures Vaters. Sie heiratete meinen Vater Evax aus dem Stamm der Ubier im Jahr DCCCXXXV A.U.C. (82 n.Chr.) und ging mit ihm dann ins Oppidum Brogilus nahe der CCAA, wo sie unter dem Namen Flavia Vibulana lebte, bis wir vor ein paar Jahren vom Gens Duccia hörten und sie diesen Namen annahm. Mein Vater verstarb vor vier Jahren.


    Quintus hielt seinen Vettern den Brief seiner Mutter hin, den er auch schon Venusia hatte lesen lassen.


    In diesem Brief steht alles von der Hand meiner Mutter niedergeschrieben. Base Venusia hat ihn bereits gelesen und mich dann an euch verwiesen.


    Der Brief enthielt Ildruns Geschichte, wie sie als Kind mit Yngve gespielt hatte, mit ihrem Vater auf Handelsreisen gewesen war, Evax kennen und lieben gelernt und schließlich geheiratet hatte. Er erzählte von ihrem Leben in Brogilus, ihren Kindern und dem Schmerz, den sie empfunden hatte, als die Ampsivarier nahezu ausgelöscht worden waren. Das Schreiben endete mit der Geschichte, wie sie von den Ducciern gehört und nach der Gens gesucht hatte, und wie sie schließlich ihren Sohn ausgesandt hatte, um diesen Brief mit besten Grüßen zu überbringen...



    Sim-Off:

    Ich hab mal die Farbe der wörtlichen Rede gewechselt. Das Rot kann ich selbst kaum lesen... =)

    Wie der Knall eines Peitschenhiebs durchschnitt die Aufforderung zum Eintreten die Stille des Flurs. Quintus zuckte zusammen. War es ein Fehler gewesen, gerade jetzt Einlass in das Cubiculum zu begehren? Aber selbst wenn dem so war, der Schaden war bereits angerichtet. Er räusperte sich, holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Eine seltsame Szene bot sich ihm dar. Ein Mann, groß wie ein Baum und definitiv Germane, stand vor einem Bett, in dem ein zweiter Mann, dem Aussehen nach vielleicht ein Römer oder ein Germane, der hier schon lange Zeit lebte, lag. Beide sahen Quintus fragend an...


    Verzeiht, wenn ich eure Unterredung störte, aber man sagte mir dies sei der Raum eines Sohns des Rodberaht. Jener war der Halbbruder meiner Mutter Ildrun aus dem Stamm der Ampsivarier...


    Nun war es an Quintus fragend zu schauen. Da fiel ihm ein, dass er sich gar nicht vorgestellt hatte. Schnell holte er es nach.


    Mein Name ist Arbjon. Ich bin der Sohn der Ildrun...

    Lanthilta führte Quintus zu dem Zimmer, in dem sein Vetter wohl lebte. Bald schon würde er die Söhne seines Onkels kennen lernen. Quintus war ein wenig nervös. Sich mit einer Base zu unterhalten war eine Sache, aber ein oder gleich zwei Vettern... Die Situation konnte schnell von einer freudigen Begegnung in einen brenzligen Moment umschwenken. Quintus trug den Gladius seines Vaters, aber er war nicht gewillt ihn zu benutzen, nicht gegen die eigene Familie, wie entfernt die Bindung auch sein mochte.


    Hier ist es, das Cubiculum des Aulus Duccius Maximus.


    Quintus nickte der jungen Frau, die auf eine der Türen deutete, zu und trat heran.


    Danke.


    Er atmete tief durch und hob die Hand. Er wollte gerade anklopfen, als er von drinnen Stimmen hörte. Die Worte waren gedämpft, so dass er nicht einmal sagen konnte, ob es Latein oder Germanisch war.
    Quintus wollte niemanden unterbrechen, daher wartete er zunächst noch einen Moment, ehe er anklopfte...

    Quintus lächelte.


    Hab Dank für deine Hilfe. Wenn es recht ist, werde ich noch ein wenig in diesem schönen Haus verweilen. Zumindest so lange, bis ich mit meinen Vettern gesprochen habe.


    Er wusste nicht ganz, wie er sich verhalten sollte, einerseits war Venusia seine Base, andererseits aber hatte er einen Comes des Reiches vor sich... Er entschied sich schließlich für eine leichte Verbeugung, die seinen Respekt ausdrücken sollte.


    Ich werde dann hier auf Lanthilta warten.



    Sim-Off:

    Ich denke mal, dass Lanthilta ein NSC ist, oder? Ich würde sie mir dann mal "ausleihen", um Quintus vor Aulus Zimmer zu führen, dann brauchst du das nicht zu schreiben... :]

    Das erklärt zumindest, was der Duumvir in Confluentes meinte, als er von den Ducciern und ihren Ämtern sprach.


    Es betrübt mich zu hören, dass so viele der Familie ihren Weg in die andere Welt gefunden haben, aber so lange auch nur einer von uns lebt, leben sie alle in uns fort. Ich will aber nicht mehr von deiner kostbaren Zeit in Anspruch nehmen, als nötig. Du sagtest, dass Irminar und sein Bruder aus meinem Zweig der Familie stammen. Weißt du, wo ich sie finden kann? Ich würde auch sie gerne kennen lernen und ihnen von meiner Mutter berichten.


    Quintus stand auf...

    Nun, da meine Mutter ihren germanischen Namen nur auf unserem Hof trug, war sie allen Nachbarn nur als Flavia Vibulana bekannt. Vielleicht blieb sie dadurch unerkannt. Außerdem war sie sehr vorsichtig, nachdem wir von der Auslöschung gehört hatten.


    Quintus lächelte leicht.


    Aber es ist doch schön zu sehen, dass die Götter es so eingerichtet haben, dass nichts völlig vernichtet werden kann. Ist die hiwaz (Familie) sehr groß? Und was sind wir einander, fadurjon (Cousin) und baswa (Cousine)? Und was machen die Familienmitglieder so? Bekleidet jemand irgendwelche Ämter oder dient im Exercitus?


    Der junge Germane sah Venusia fragend an. Er musste sich erst an den Gedanken einer großen Familie gewöhnen, waren sie doch bisher immer nur zu fünft gewesen, beziehungsweise zu viert nachdem sein Vater hinüber gegangen war. Das Gefühl war seltsam, aber nicht unangenehm, war er doch mit einem mal Teil etwas Größerem...

    Rodberaht... Soweit ich weiß, der Halbbruder meiner Mutter.


    Quintus nahm in dem Stuhl platz, auf den Venusia gedeutet hatte.


    Mein Vater traf meine Mutter in einem vicus beim Caput Limitis, als er noch Legionär war. Etwas später suchte er dann nach ihr und fand sie schließlich auch. Die beiden heirateten nach germanischem Brauch und gingen zusammen nach Brogilus nahe der CCAA. Mein Vater wurde Schmied und meine Mutter kümmerte sich um uns Kinder, mich und meine zwei Schwestern. Sie erzählte uns immer von ihrer Heimat, von ihren Brüdern Yngve und Rodberaht und von ihren Eltern Audaod und Signe. Als sie von der Vernichtung hörte, weinte sie einen Mondlauf von früh bis spät.


    Der junge Mann schüttelte den Kopf, atmete tief. Er hielt Venusia den Brief seiner Mutter hin.
    Hier drin steht alles von der Hand meiner Mutter, ihre Herkunft, ihre Heirat, ihr Leben mit meinem Vater, der vor vier Jahren starb und wie sie bald darauf von der Gens Duccia hörte und den Namen der Familie annahm, um nicht länger einen Namen zu tragen, mit dem sie nichts mehr verband.

    Leicht erschreckt fuhr Quintus zusammen und blickte auf. Sein Mund fühlte sich trocken an.


    Salve, Duccia Venusia! Unter den Römern heiße ich Quintus Duccius Eburnus, aber meine Mutter nennt mich Arbjon. Sie ist Ildrun, die Schwester des Yngve aus dem Stamm der Ampsivarier. Sie heiratete im Jahr DCCCXXXV A.U.C. meinen Vater, den Ubier Evax, der sich in der Legion das Bürgerrecht erstritten hatte. Vor einiger Zeit erfuhren wir von der Gens Duccia und meine Mutter hofft nun, in diesem ehrenwerten Haus Verwandtschaft zu finden. Leben hier Kinder des Yngve oder deren Verwandte?

    Quintus war der Frau in das Kaminzimmer gefolgt und wartete nun. Ihm war etwas unwohl zumute, was wenn er weitersuchen musste? Aber dies war ein Auftrag seiner Mutter, und damit war es wichtig und richtig, den Weg bis zum Ende zu gehen und herauszufinden, was es herauszufinden galt. Während der junge Germane sich im Raum umsah, kramte er den Brief seiner Mutter hervor. Er hatte das Siegel nicht erbrochen, wozu auch, er war dabei gewesen, als Ildrun ihn geschrieben hatte. Im Wesentlichen erzählte sie von sich und von ihren Brüdern, damit auch alle Zweifel über eine Verwandtschaft ausgeräumt werden konnten.
    Quintus wusste, dass es seiner Mutter viel bedeutete, Verwandte wiederzufinden, niemand war gern der letzte Rest seiner Familie. Ein wenig Düsternis mischte sich in seine Gedanken, der er auf den Brief starrend nachhing...