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~~ Doros von Pelusium ~~
Der Neugier wollte Doros nachgeben, aber er merkte sehr schnell, dass er da nicht auf Gegenliebe traf. „Kein Verdächtiger? Erstaunlich...“, murmelte Doros. Ein vages Lächeln huschte über sein Gesicht. „Schließlich würde ich das halbe Museion des Mordes verdächtigen. Mich eingeschlossen...Ja, in der Tat.“ Weiter kam Doros nicht. Denn scheinbar hatte jemand sein Ja als eine Eintrittsaufforderung verstanden. Die Tür ging auf und Doros sah überrascht zu dem herein kommenden Diagoras. „Chaire...“, murmelte Doros.
Es zuckte um seinen Mundwinkel als der Neuankommenden glatt den Toten noch begrüßte. „ Er war leider nicht mehr recht gesprächig, aber ich weiß trotzdem darum, wie er gestorben ist.“ Da Doros von Natur aus ein Mann war, der das Leben sowieso nicht ernst nahm, den Tod genauso wenig, außer es diente seinem Zwecke, hätte sich durchaus dem Schalk und Witz angeschlossen. Doch abermals konnte er nicht weiter sprechen. Denn Nikolaos tat schon seiner Empörung kund. Mühsam presste Doros seine Lippen fest aufeinander und wandte sich halb um, damit das aufkeimende Lachen versteckt wurde.
Sein dunkelhäutiger Sklave grinste auch breit, offenbarte zwei Reihen strahlend weißer Zähne (oder es wirkte nur so, weil er so dunkle Haut hatte). Doros sah zu Nikolaos. „Erlauben...? Ähm...gewiss.“ Aber auch das war unnötig. Doros klammerte sich an dem Tisch fest und krallte seine Fingernägel in die Innenseite seiner Hand, denn das Lachen, es wollte sich den Weg suchen. Denn Doros fand das Ganze einfach nur göttlich amüsant. Eine Komödie der absurdesten Art direkt vor seinen Füßen und im realen Leben. Seine Schultern zuckten heftig, immer wieder war ein leises Prusten zu vernehmen, was schließlich in einem melodiösen, tiefem Lachen endete bei Diogoras letztem Kommentar, nachdem auch noch Cleonymus hinein getreten war.
Verwundert betrachtete Doros dann doch den jungen Nikolaos, nachdem sein Lachen erstorben war. Er sah auf den Brief und wandte sich an Diagoras. Nun konnte er wohl auch einige längere Sätze von sich geben. „Chaire, werter Diagoras. Es ist mir eine Freude, Dich kennen lernen zu dürfen. Bist Du nicht von der Akademie aus Achaia? Ein Gast des Museion?“ Doros wandte sich an Nikolaos. „Ist es denn notwendig, gleich den Eparchos damit zu belästigen? Vielleicht kann man das auch anders klären?“