Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Ein Satz, wie er wohl von einem Consul zu erwarten war. Trotzdem klang er nicht mal allzu abgedroschen aus dem Munde des Consuls. "Vale", verabschiedete sich Ursus von Tiberius Durus und ließ sich von einem Sklaven zurück zur Porta führen. Er hoffte natürlich darauf, möglichst bald eine positive Antwort wegen der Heirat zu erhalten. Eine Tiberia wäre eben perfekt für seine Zukunft.

    Puh, es wurde nicht besser. Ganz und gar nicht. Ursus schaute die beiden sprachlos an, sah dann wie Cimon auf die Knie sank und hörte sich für einen Moment regungslos Caelyns Rumschnauzerei an. Er seufzte und trat erst einmal ins Zimmer, um die Tür hinter sich schließen zu können. Es mußte ja nicht das ganze Haus mitbekommen, was hier vorfiel.


    Dann zog er einen der Korbsessel heran, um sich zu setzen. "Cimon, bitte. Du weißt genau, daß ich solche Gesten nicht schätze. Und Caelyn, Du solltest mich ebenfalls besser kennen. Übrigens freue ich mich auch, Dich zu sehen." Er schmunzelte leicht. Gerne hätte er sie umarmt, aber angesichts der Situation erschien ihm das irgendwie falsch. Trotzdem bedauerte er es.


    "Kommt, zieht euch Sessel heran und setzt euch. Wir drei sollten mal miteinander reden." Er deutete auf die anderen Sitzgelegenheiten im Raum. Sicher war das nicht ganz die Art, wie die meisten mit ihren Sklaven umgingen, doch Ursus sah diese beiden als enge Vertraute an und brauchte sie zur Unterstützung.


    "Es war ja mein Wunsch, daß ihr beiden Freunde werdet. Daß es allerdings so gut und schnell klappt, hätte ich nicht für möglich gehalten." Für einen Moment lag sein Blick auf Caelyn. Sie war so schön, wie er sie in Erinnerung hatte. Nein, er liebte sie nicht. Aber er mochte sie und es war auch schön, sie in den Armen zu halten. Nein, es war besser so. Bald würde er heiraten. Wenn nicht Septima, dann eine andere. Wenn Caelyn in Cimons Armen Glück fand, konnte ihm das doch nur recht sein.

    Vermutlich lag es daran, daß so intensiv an ihn gedacht wurde, daß Ursus ausgerechnet in diesem Moment sein Zimmer betrat. Schwungvoll öffnete er die Tür. Um dann perplex im offenen Türrahmen stehenzubleiben. Da standen seine beiden Sklaven in inniger Umarmung! Er war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Merkwürdigerweise fühlte er sogar einen Stich in seinem Herzen. Keinen sehr starken, aber doch einen Stich. Stumm wartete er einfach ab, bis die beiden ihn bemerkten. Er war schon sehr gespannt darauf, was sie sagen würden, um die Situation zu erklären.

    Ursus schmunzelte unwillkürlich, als sein Onkel ihm vorsichtig riet, doch erst einmal kleinere Brötchen zu backen. Womit er zweifellos recht hatte. "Keine Bange, ich habe nicht vor, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Du weißt, ich mache keine halben Sachen. Wenn es so kommen sollte, daß ich mich dazu entscheide, mich in den Cultus Deorum einzubringen, werde ich das mit voller Kraft tun. Und nicht nur so lala nebenher. Ich stecke mir dann ein hohes Ziel und arbeite mich Schritt für Schritt dorthin. So wie ich im Cursus Honorum vorhabe, es bis zum Consul zu bringen. Auch das ist ein hehres Ziel, von dem ich noch sehr weit entfernt bin. So weit, daß es anmaßend erscheint, daran auch nur zu denken, geschweige denn, darüber zu sprechen. Doch ich werde dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren, so lange es auch dauern mag." Ursus glaubte an die Götter, er verehrte sie. Doch er war sich durchaus bewußt, daß er lange nicht so religiös war wie sein Onkel. Als Hindernis für eine Karriere im Cultus Deorum sah er dies nicht an. Doch glücklicher wäre er sicherlich mit einem Kommando, als damit, ganz unten in einem neuen Bereich zu beginnen. So ehrenvoll und den Göttern gefällig es auch sein mochte.


    Sie wurden dadurch unterbrochen, daß Caecus eintrat und eine Wachstafel brachte. "Danke, Caecus", nickte er dem Sklaven zu und überflog die Nachricht auf der Wachstafel. "Damit wäre in der Tat ein Problem beseitigt und Dir ein Weg erspart. Ich muß nun nur noch bestehen." Nur noch. Aber eigentlich hielt er sich für durchaus fähig, sich dieser Prüfung zu stellen. "Lange genug hat es ja gedauert. Mußtest Du damals auch so lange warten, bis genug Kandidaten zusammen kamen?"

    "Schade. Aber eine Frage war es allemal wert", lächelte Ursus. Sein Patron war schließlich auch lange Jahre fern von Rom gewesen und seine eigene Ausbildung an der Academia sicher schon eine Weile her. "Ich werde einfach baldmöglichst hingehen und direkt nachfragen. Vielleicht läßt sich die Sache irgendwie beschleunigen." Es konnte doch nicht an solch einer Kleinigkeit hapern! "Gibt es irgendetwas, was ich zur Abwechslung mal für Dich tun kann, mein Patron?"

    "Es ist nicht wichtig, wie weit es bis zum Ziel ist. Es ist wichtig, das Ziel zu kennen und nie aus den Augen zu verlieren." Puh, mächtig weise Worte, Ursus mußte fast über sich selbst schmunzeln, aber er hoffte, daß es Piso ein wenig Mut machen würde.


    "Das hat er gesagt? Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht sogar die Macht hat, die Regeln zu ändern und sie jetzt einfach so festgelegt hat. Ich finde, das ist noch viel schlimmer als die beiden anderen Möglichkeiten." Ob der Kaiser davon wußte? Vermutlich nicht. Die Frage war, wie der Kaiser darüber dachte. Ob er nicht Salinators Ansichten am Ende voll unterstützte. Denn sicher hatte der Praefectus Urbi von Valerianus seine Anweisungen erhalten, welche grundsätzliche Haltung er an den Tag legen sollte bei anstehenden Entscheidungen.


    "Dein Patron hat in der Tat Recht. Ich habe in letzter Zeit häufiger Stimmen aus den Reihen der Senatoren gehört, daß sie einen solchen Werdegang für unangebracht halten. Man soll sich für eine Laufbahn entscheiden und diese dann weiterverfolgen. Auch empfinden einige Patrizier Ritterposten für unter der Würde eines Patriziers." Wie er selbst darüber dachte, verriet er dabei vorerst nicht.


    "Mir hat es damals geholfen, daß meine Familie ein großes Fest veranstaltete, zu dem alle mächtigeren Senatoren und einflußreichen Personen eingeladen waren. Ohne das wäre es sehr schwer geworden bei meiner ersten Wahl. Ein Gedicht? Ich weiß nicht, bei aller Liebe der römischen Oberschicht für Kunst glaube ich nicht, daß Dir das genug Bekanntheit bei den richtigen Leuten einbringt. Dich in einer Factio zu engagieren, kann sehr helfen. Ja, ich bin Princeps der Aurata. Das hat mir auch gute Kontakte beschert."

    Sie hatten das Buffet gerade erst erreicht und begonnen, sich Speisen auf ihre Teller zu legen, als eine Ankündigung ein besonderes Ereignis im Garten ankündigte. Ursus blickte die anderen an. "Wollen wir uns das nicht anschauen?" Er beeilte sich ein wenig mit dem Aussuchen weiterer Leckereien, dann ging er voran in den Garten. Immer in der Hoffnung, daß die anderen ihm nachkommen würden. Denn natürlich wollte er es sich nicht entgehen lassen, wenn hier wirklich etwas besonderes geboten wurde.


    Im Garten hatten sich bereits viele Leute versammelt und Ursus suchte sich einen guten Platz etwas abseits, von wo aus er sehen konnte. Dabei naschte er immer wieder etwas von seinem Teller.

    Der Wirt verschwand, um das Gewünschte herbeizuschaffen und Ursus konnte sich wieder voll auf das Gespräch konzentrieren. Er winkte ab, als Piso sich für die Einladung bedankte. "Dafür reicht's so gerade noch", grinste er. Und hoffte, daß die Qualität der Speisen und Getränke hier so gut war wie die Atmosphäre.


    "Ja, den Traum kenne ich. Wobei ich darin schon vorwärts komme, aber der Weg immer länger wird, je mehr ich mich abstrample. Das Ziel rückt dabei immer weiter in die Ferne. Grausam, sowas." Er verspürte echtes Mitgefühl, wenn Piso dies in Wirklichkeit so empfand. "Er hat es einfach so abgelehnt? Ohne Begründung?" Er hatte noch nie mit dem Mann gesprochen, aber je mehr er über ihn hörte, umso weniger konnte er ihn leiden. "Wer weiß, vielleicht ist es Deine Bestimmung, mehr zu erreichen, als es auf Ritterposten möglich wäre? Manchmal legen die Götter einem Hindernisse in den Lebensweg, weil wir den falschen Weg gewählt haben. Was hast Du geplant, um Dich vor der Wahl so richtig bekannt zu machen?" Das gehörte zu den wichtigsten Entscheidungen. Er selbst hatte es damals auch nur geschafft, weil sein Onkel diese Feier veranstaltet hatte, auf der er Gelegenheit erhielt, sich zu präsentieren.

    "Das werde ich", antwortete Ursus zuversichtlich. Das Wort eines Tiberius Durus galt, daran bestand nicht der geringste Zweifel. "Zwar bin ich gerade erst Senator geworden und mein Wort mag noch nicht viel Gewicht haben, doch werde ich den Antrag unterstützen, so gut ich es vermag." Seine Anliegen hätte er somit vorgebracht, es wurde also Zeit, sich zu verabschieden. "Ich danke Dir dafür, daß Du mir so viel Deiner kostbaren Zeit geopfert hast, Consul Tiberius."

    Ursus ahnte nichts von den Gedanken Pisos, in denen er überlegte, daß er zum Glück in dieser Taverne kein Hausverbot hatte. Sicher, so etwas war ihm auch schon passiert, doch er bezweifelte, daß sich irgendein Wirt an seine Jugendsünden erinnerte. Einen respektablen Senator warf bestimmt kein Wirt hinaus. Tatsächlich war der Raum sehr ansprechend hergerichtet und er nickte Piso anerkennend zu. Die Taverne war gut gewählt. Wenn jetzt noch der Wein gut war, dann war alles perfekt.


    Sie setzten sich an einen der Tische. Kaum saßen sie, knüpfte Ursus wieder an ihr vorangegangenes Gespräch an. "Warum glaubst Du, Du hättest Deine Karriere versaut? Dir stehen doch noch alle Möglichkeiten offen? Oder nicht?"


    Schön warm war es hier, wie er feststellte. Draußen war der Wind doch empfindlich kühl gewesen. Es dauerte gar nicht lange, bis der Wirt nach den Wünschen fragte. "Bring uns von Deinem besten Wein. Dazu Brot, Käse und Oliven." Er war einen fragenden Blick auf Piso, ob er noch weitere Wünsche ergänzen wollte.




    Sim-Off:

    Wi-Sim :)

    Ursus lachte. Den richtigen Humor hatte der Flavier auf jeden Fall. Von weichen Knien bei Piso bemerkte Ursus nichts. Er fand den Anblick des vielen Blutes zwar auch nicht schön, aber es machte ihm auch nichts aus. Er hatte schon so vielen Opfern beigewohnt, einige auch selbst gebracht, dazu war er auch ein paar mal auf der Jagd gewesen. Nein, das war wirklich nicht weiter schlimm. Blut und Tod, beides gehörte zum Leben.


    "Klein, aber geschmackvoll klingt wirklich sehr danach, daß es mir gefällt", bestätigte Ursus lachend und folgte Piso den Hügel hinunter. Auf das Thema Karriere ging er jetzt und hier nicht ein. Über so etwas sprach es sich besser bei einem Becher Wein.

    Wieder mußte Ursus lachen. "Man braucht aber ein Pferd oder eine Sänfte, um bis zum Schiff zu kommen." Der Knickser gefiel ihm, offenbar hatte sie doch schon ein paar Dinge gelernt. Und er grinste sich eins, als sie ankündigte, Caelyn und Cimon löchern zu wollen. Besser, die beiden erfuhren nicht, daß er der Kleinen sowas gesagt hatte.


    Er blickte dem Kind nachdenklich hinterher. Es war ungewöhnlich, ein Kind als Sklaven zu kaufen. Was hatte wohl seine Schwiegertante dazu bewogen, das zu tun? Und was hatte sie wohl mit Marei vor? Dieses Kind war seltsam und doch irgendwie anrührend. Hoffentlich wurde dafür gesorgt, daß sie viel lernte. Aber natürlich war das nicht seine Sache, darüber nachzudenken.

    Es war für Ursus eine große Erleichterung zu sehen, daß seine Bitte hier auf offene Ohren stieß. Er lächelte erfreut und nickte zu den Worten des Consuls, die ihm direkt aus dem Herzen gesprochen waren.


    "So ist es. Beides ist untrennbar miteinander verwoben, das eine geht nicht ohne das andere. Und im Grunde ist es eine Formalität, denn die Qualität der Kurse ist wohl kaum anzuzweifeln. Es freut mich sehr, daß Du mir zustimmst. Wirst Du also einen entsprechenden Antrag in den Senat einbringen?" Ob dieser angenommen wurde, stand natürlich auf einem anderen Blatt. Avarus würde sicher dagegen plädieren. Und als Rector der Schola besaß seine Stimme bei solch einem Thema natürlich enormes Gewicht.

    Ursus nickte ernst. "Ja, dann geh besser gleich. Solche Sachen werden nicht besser, wenn man sie aufschiebt. Ganz im Gegenteil. Bring es hinter Dich, die Strafe wird schon nicht so schlimm werden." Er lächelte ihr aufmunternd zu. Wer würde einem achtjährigen Mädchen schon etwas schlimmes antun? "Africa ist viele viele Finger weit weg. Man muß auch zwischendurch viele Tage mit dem Schiff reisen über das Meer. Es ist wirklich sehr, sehr weit. Und ich war auch noch nie dort." Das würde ihr vielleicht noch etwas Respekt vor den Pflanzen einflößen. "Ja, Du darfst wiederkommen. Aber ich werde nicht immer Zeit für Dich haben." Sogar vermutlich eher seltener. "Aber Du darfst auch Caelyn und Cimon mit Fragen löchern. Das sind meine persönlichen Sklaven, weißt Du?"

    Eine berechtigte Frage, wie Ursus fand. Und er hatte sich selbst schon gefragt, ob er nicht etwas versäumt hatte. Doch er hatte sich auf die Auskünfte verlassen, die er in Mantua erhalten hatte. "Als ich in Mantua ankam, fand keiner etwas Ungewöhnliches dabei. Der Legat war erst wenige Tage fort und die Offiziere fanden das völlig normal. Ich fragte natürlich nach und erhielt die Auskunft, daß es häufiger vorkam, daß er ohne Abmeldung mal für einige Zeit verreiste. Die Offiziere vermuteten eine Familienangelegenheit." Warum und wieso der Legat keine Nachricht hinterlassen hatte in solchen Fällen, war Ursus ein Rätsel. "Erst als die Abwesenheit immer länger dauerte, wurden sie unruhig, doch da war es im Grunde schon zu spät für eine Untersuchung. Daß die Familie gar nichts wußte, erfuhr ich erst hier in Rom. Und mich beunruhigt die Geschichte sehr." Ein Mann wie Tiberius Vitamalacus konnte nicht einfach verschwinden. "Ich finde, eine solche Untersuchung wäre eine Aufgabe für die Praetorianergarde." Am dringlichsten schien Ursus allerdings die Notwendigkeit, der Legion einen neuen Kommandeur zu geben.

    Nachdem Cimon das Officium verlassen hatte, um ihm die frische Kleidung herauszulegen, ordnete Ursus zunächst noch schnell die Unterlagen. Aus diesem Grund war er schließlich überhaupt hierher gekommen. Das gab seinem Sklaven auch Zeit, alles Nötige vorzubereiten. Als Ursus die Tür seines Officium hinter sich schloß, hatte er ein gutes Gefühl. Die Trauer, die ihm in der letzten Zeit immer umfangen hatte, war für den Moment in den Hintergrund gedrängt und er konnte sich für diese kurze Zeit richtig gut fühlen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Salve", grüßte der Schreiber zurück und griff nach einer der Listen auf seinem Tisch. "Ja, du bist nicht mehr der einzige. Soweit ich weiß, wollte der Chef sich jetzt auch Gedanken über einen Termin für euch machen. Bisher habe ich aber noch keine Anweisung bekommen, euch einzuladen", gab er dann zur Auskunft.


    Es gab also weitere Kandidaten! Damit rückte der Abschluß dieses Examens in erreichbare Nähe. "Das klingt doch sehr gut. Ich danke Dir für diese Auskunft und hoffe auf eine baldige Einladung. Vale." Er nickte dem Schreiber nochmal dankbar zu und verließ dann die Academia.

    Es war Cimon anzusehen, daß er sich darauf freute, neue Aufgaben zum knobeln zu bekommen. Ursus mußte schmunzeln, denn wer den Sklaven zum ersten mal sah, würde sicher nicht annehmen, daß er an solchen Dingen seine Freude hatte. Ursus nahm sich vor, bald einige Aufgaben zusammenzustellen, die nicht nur mathematischer Natur sein sollten. Dinge selbst herauszufinden konnte weitaus lehrreicher sein, als stumpf irgendwelchen Vorträgen zu lauschen und einfach Bücher zu lesen ohne auf ein bestimmtes Ziel hinzuarbeiten. Zwar konnte er nicht hoffen, seinem Sklaven auf diese Weise eine umfassende Bildung zukommen lassen zu können, aber er würde sein Interesse fördern und ihn immer wieder dazu veranlassen, Schriften nach Informationen durchzuarbeiten. Mit der Zeit mochte sich damit ein gewisser Bildungsstand einstellen.


    "Ich werde jetzt ersteinmal gehen, mich waschen, umkleiden und dann essen. Bitte leg mir frische Kleidung raus. Und suche dann nach Caelyn." Falls sie sich nicht ohnehin schon in seinen Räumlichkeiten aufhielt. Nein, vermutlich nicht. Sie war eben nicht Cimon. Wobei Ursus das auch gar nicht von ihr erwartete. Seine Sklaven waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und würden sich so perfekt ergänzen.

    Sim-Off:

    Die römische Acht sieht so aus: VIII ;)


    Das Kind malte mit dem Finger auf dem Boden herum, was nicht weiter störte, da ja keine Spur zurückblieb. Es war schon eigenartig, an was Kinder so ihre Freude fanden. War er auch so gewesen? Er konnte sich kaum erinnern, so gewesen zu sein. Dann war er wohl anders gewesen. Vielleicht, weil er bereits als Kind viel zu lernen gehabt hatte.


    "Ehrlich währt am längsten, Marei. Wenn die Pflanzen sehr beschädigt sind, dann fällt es bestimmt auf. Und es ist besser, es von allein zu gestehen, als wenn es jemand später herausfindet. Du kannst in solch einem großen Haushalt nicht hoffen, daß niemand euch bemerkt hat. Sprich lieber mit Deiner Domina, dann wird es nicht so schlimm, als wenn sie es von jemand anderem erfährt." Ihn persönlich störte es weniger, wenn ein Busch mal ein paar Blätter lassen mußte. Doch er wußte, wie sein Onkel sich mit den Pflanzen hatte. Sie waren sein Steckenpferd. "Nein, ich glaube nicht. Germanien ist ein kaltes Land verglichen mit Italia. Die interessanteren Pflanzen kommen zum Beispiel aus Africa. Dort ist es wärmer als hier."

    Ursus nickte bedächtig. "Dann sollten wir es versuchen. Die größte Hürde scheint mir momentan das Examen Tertium zu sein. Ich traue mir zu, die Prüfung jederzeit abzulegen. Nur kann ich sie nicht ablegen, wenn sie nicht anberaumt wird. Meinst Du, Du kannst Deinen Einfluß geltend machen, damit das Kolloquium auch mit weniger Teilnehmern als üblich abgehalten wird?"