Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Außer kurzen Grüßen verlor Ursus kein Wort, bevor nicht alle da waren. Während Cimon die kurze Wartezeit damit überbrückte, daß er alle mit Getränken versorgte, wälzte sein Herr immer neue Formulierungen in seinen Gedanken hin und her. Aber wie man es auch ausdrückte, die Nachricht wurde nicht leichter verdaulich. Es half, Cimons Tätigkeit mit dem Blick zu folgen. Und die Mienen der Offiziere zu betrachten. Nein, sie hatten noch keine Ahnung, was vorgefallen war. Wie auch? Kein Bote konnte schneller sein als die Speculatores.


    Licinus trat ein und machte die Runde komplett. Einen Moment wartete Ursus noch, bis auch der Primus Pilus von allen begrüßt worden war und räusperte sich dann. "Soeben habe ich einen Boten aus Rom empfangen. Die Neuigkeiten, die er bringt, sind erschütternd. Der Kaiser ist tot. Nicht einfach gestorben, womit man angesichts seiner langjährigen Krankheit sicherlich rechnen mußte, sondern ermordet. Und nicht nur er, sondern auch sein Sohn." Er machte eine kleine Pause, bis diese ungeheuerliche Nachricht bei allen wirklich angekommen war. "Wir haben nun eine Situation, wie sie schlimmer nicht sein könnte. Die Nachfolge ist ungeklärt. Über Rom wurde eine Ausgangssperre verhängt. Es heißt, Senatoren seien an dem Mord beteiligt, aber Namen wurden mir auch auf Nachfrage nicht genannt, was für mich das Alles sehr zweifelhaft erscheinen läßt. Mehr weiß ich nicht, alles Weitere ist Spekulation." Nun wollte er erst die Reaktionen der Offiziere abwarten. Es war eh hart genug, das bisher Gesagte zu verdauen.

    Das war gut. Das bedeutete, daß er ganz legal relativ frei war in seiner Handlungsweise. "Das ist ein wichtiger Hinweis." Also nur, wenn sie angebliche Befehle brachten, nicht wenn sie einfach so auftauchten.


    Nicht eine einzige seiner Fragen hatte der Mann beantwortet. Kein gutes Zeichen. Ursus brauchte dringend zuverlässige Nachricht aus Rom! "Gut, da Du somit alles ausgerichtet hast, bleibt mir nur, für eine gute Unterbringung für Dich und Deine Männer zu sorgen." Er ließ einen Miles kommen, der sich um alles kümmern und die Gäste zu ihren Unterkünften bringen sollte. Seinen Cornicularius hingegen wies Ursus an, sofort alle Stabsoffiziere herzubeordern.

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    Original von Narrator
    Der Bote schüttelte den Kopf. "Nein. Auch sein Sohn wurde ermordet. Der Praefectus Urbi hat Grund zu der Annahme, dass Senatoren in diesen Komplott verwickelt sind. In Rom herrscht deshalb Ausgangssperre." Zumindest tat sie das zum Zeitpunkt der Abreise der Boten. "Die Legion soll sich bewusst sein, dass ihr Eid auf den Imperator Caesar Augustus auch nach dessen Tod weiter gilt. Der Praefectus Urbi verlässt sich daher darauf, dass die Legion auch weiter treu zum Kaiser steht und gegen seine Mörder kämpfen wird, wenn dies notwendig sein sollte."


    Nun wurde Ursus sichtlich blaß. Aber auch das konnte schließlich Ausdruck seines Entsetzens über den Tod des Kaisers und seines Sohnes sein. Sie waren aufgeflogen! Die Verschwörung war gescheitert! „Auch der Junge?“ Es trat wieder eine kleine Pause ein. „Senatoren sollen darin verwickelt sein? Sind Namen bekannt?“ Vielleicht war ja nicht alles verloren. Der Kaiser war tot, immerhin war das eines der Ziele der Verschwörung gewesen. Schlimm war nur, daß dieser Vescularius nun die Macht an sich riß. „Du sprichst von der Prima. Wir sind uns unserer Eide vollauf bewußt. - Ich nehme an, der Praefectus Urbi selbst hat Dich beauftragt, herzukommen? Hat er Dir Befehle mitgegeben?“

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    Original von Sextus Aurelius Lupus


    ...


    Es lag Ursus fern, Lupus in irgendeiner Weise zu grollen. Der Vetter hatte nie etwas getan, das solch eine Reaktion verdient hätte. Im Gegenteil schien er äußerst darauf bedacht, der Gens weiteren Ruhm einzubringen und trieb seine bisher schon vorbildliche Karriere weiter voran. Nein, Lupus war zweifelsohne ein Familienmitglied, das es zu fördern galt, wo es möglich war.


    „Sehr schade, es würde vieles wieder gut machen, denke ich. Aber so lange ist die Hochzeit ja noch nicht her, daß man anfangen müßte, sich Sorgen zu machen.“ Zumal Durus nicht mehr der Jüngste war. „An Flora liegt es gewiß nicht, sie ist eine gesunde junge Frau. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis wir entsprechende Nachrichten erhalten.“ Vor allem freute es ihn, daß sie nicht unglücklich zu sein schien. Er liebte seine Cousine sehr und wünschte ihr ein glückliches und erfülltes Eheleben.


    „Natürlich ist für einen guten Lehrer gesorgt.“ Eigentlich nicht nur für einen, denn es gab weitere gelehrte Sklaven in Ursus' Haushalt, die dem Jungen ebenfalls vieles beibringen konnten. Der Junge sollte kein Dummkopf werden. Aber auch kein Stubenhocker. Was sowieso unwahrscheinlich war, da sowohl Baldemar als auch Cimon einen Narren an dem Kind gefressen hatten. Bei ersterem war es Ursus gar nicht so recht, wie er zugeben mußte. Klein-Titus gab allzu oft progermanische Aussagen von sich. Aber im Laufe der Zeit würde sich dieser Unsinn von alleine geben, davon war Ursus fest überzeugt.


    „Dann geh und mach Dich frisch, Sextus. Ich bin sicher, Du wirst Dich sehr schnell zurechtfinden, denn das Lager ist sehr klar strukturiert, wie eben alle Lager. Und kennst Du erst einmal eins, kennst Du alle. Um die Eskorte wird sich jemand kümmern, mach Dir darum keine Gedanken. Wie ich meinen Scriba kenne, wartet draußen schon ein Sklave, der Dich führen wird. Scheue Dich nicht, Deine Wünsche zu äußern. Was möglich ist, wird auch getan.“ Auf die Anspielung auf die Seuche ging Ursus nicht weiter ein. Es war eines der Probleme, mit denen er noch zu kämpfen hatte: Es gab noch große Lücken, die kaum zu stopfen waren. Ein Thema, das auch zu umfangreich war, um es zwischen Tür und Angel mit zwei Sätzen abzuhandeln. „Bis später zur Cena also.“

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    Original von Narrator
    Der Bote dankte dem Cornicularius mit einem Nicken und trat ein, während seine Kameraden draußen warteten. Drinnen grüßte er förmlich, wie es sich für einen Soldaten gehört. "Salve, Legatus Legionis. Ich habe die Pflicht dir die Nachricht zu überbringen, dass der Imperator Caesar Augustus in Misenum ermordet wurde."


    Nicht minder förmlich nahm Ursus den Gruß des Boten ab. „Salve“, begann er, doch jedes weitere Wort blieb ihm förmlich im Halse stecken. Der Kaiser war ermordet worden. Sicher, er hatte von den Plänen gewußt. Aber niemand hatte ihn vorgewarnt, daß es jetzt soweit war. Warum nicht? Und so war sein Entsetzen durchaus echt. Es entstand eine Weile der Stille, die er schließlich durch ein Räuspern unterbrach. „Du bringst fürchterliche Nachrichten. Der Kaiser tot... Was ist mit seinem Sohn? Ist er in Sicherheit?“ Er wußte selbst, daß die Frage scheinheilig war. Aber es war die Frage, die sich als erstes aufdrängte und die mit Sicherheit von ihm erwartet wurde.

    Da Ursus genug Schichten Kleidung trug, war ein bißchen Nässe auf seiner Kleidung sein geringstes Problem. Lachend nickte Ursus. „Bleib ruhig stehen, wenn Du Dich damit wohler fühlst. Ich hoffe doch für die ganze Familie, daß es bei dem Versuch des Gauls geblieben ist. Übrigens kannst Du gerne die Lagerthermen nutzen, um Dich wiederzubeleben.“ Wenn Ursus an seinen Ritt nach Germanien damals dachte, dann wußte er nur zu gut, wie Lupus sich fühlte. Richtig reiten gelernt hatte er erst dort, als Kommandant der Reiterei war es eine unumgängliche Pflicht gewesen.


    „Das freut mich sehr zu hören. Durus ist ein guter Mann, auch wenn er schon ein wenig älter ist. Er macht ihr das Leben ganz sicher nicht unnötig schwer. Schwanger ist sie wohl noch nicht?“ Lupus hätte es sicherlich erwähnt, wenn es so wäre, aber Ursus konnte es sich trotzdem nicht verkneifen, danach zu fragen. „So groß ist Dein Sohn bereits? Unglaublich, wie die Zeit verrinnt. Mein Sohn wächst auch so schnell, daß ich kaum mitkomme. Er versucht sich schon an den ersten Buchstaben, dabei kommt es mir so vor, als hätte ich ihn erst gestern zum ersten mal in meine Arme genommen.“ Titus war sein ganzer Stolz. Vielleicht besonders, da Septima seit dem nur Fehlgeburten gehabt hatte.


    „Tiberius wird sich bestimmt nicht mit einer Helvetia vermählen. Verliebtheit hin oder her. Man heiratet schließlich nicht aus einer Verliebtheit heraus.“ Ursus ging nicht weiter darauf ein, ob und inwieweit sein Vetter ihn eingeweiht hatte. „Rom... ja, ich hoffe, daß Du mehr zu berichten hast als diesen einen Satz“, scherzte er, „ich möchte alles wissen. Was im Senat vor sich geht, wer bei den nächsten Wahlen kandidieren wird, - und auch den neuesten Klatsch und Tratsch. Aber dafür sollten wir uns mehr Zeit nehmen. Heute Abend zur Cena?“

    Auch die Dienstmarke wurde eingehend gemustert. Schon um die Überraschung und die damit einhergehende Neugierde zu überspielen. Das klang ja mächtig wichtig. Der Mann nickte und erhob sich, um den Legaten zu informieren. "Warte einen Moment."


    Tatsächlich war es nur ein sehr kurzer Moment. "Bitte. Legatus Aurelius erwartet Dich", gab der cornicularius den Weg zum Kommandanten nun frei.

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    Original von Marcus Artorius Celer
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    „Kann ich irgendetwas für Dich tun?“ wollte er im Gegenzug wissen.


    ...


    Ein letztes Thema lag ihm auf dem Herzen. „Patron, ich habe noch ein persönliches Anliegen, das ich eben schon einmal kurz ansprach. Es ist so, nun…“ Er wand sich ein wenig verlegen. „Es ist so, dass ich mittlerweile der einzige Artorius in der Stadt bin und ich fürchte auch der Einzige in Italia.“ Schlechter Anfang und er seufzte leise und von sich selber genervt. „Nun ja,“ versuchte er noch einmal. Aber wie. Er konnte schlecht sagen, dass er einsam war, das er gerne eine Familie hätte, eine Frau und Kinder. Oder doch? „Du kennst viele Leute,“ kam es vorsichtig über seine Lippen. „Und ich wollte Dich fragen, ob Du zufälligerweise. „Wieder stockte er einen Moment und trat sich mental in den Allerwertesten um endlich in die Puschen zu kommen. „Nun, ob Du zufälligerweise jemanden kennst, der eine Tochter im heiratsfähigen Alter hat, die auch noch nicht versprochen ist.“ Schwer, ganz sicher aber vielleicht…?


    Ein wenig nachdenklich schüttelte Ursus den Kopf. "Im Augenblick wüßte ich nichts, was Du für mich tun könntest. Aber sei sicher, ich werde auf Dich zurückkommen, wenn es etwas gibt. Und verliere nicht die Geduld, sollte es mit der Antwort aus Rom etwas dauern. Manchmal werden die einfachsten Dinge zerredet und dann dauert es eben. Es kommt einfach darauf an, was sonst noch so anliegt." Vielleicht hatte Celer ja auch Glück und die Antwort kam sehr schnell.


    "Du möchtest heiraten?", staunte Ursus nicht schlecht und lächelte dann. "Ich will mich gerne für Dich umhören. Du bist ein aufstrebender junger Mann und kannst es noch weit bringen. Wenn Du es nicht zu eilig mit der Heiraterei hast, würde ich mich nicht nur hier, sondern auch in Rom umhören. Eine Heirat sollte nicht zu überhastet angegangen werden. Gibt es denn Gentes, die für eine Verbindung mit einem Artorier gar nicht in Frage kommen würden?" Vielleicht sollte er auch seinem alten Freund Reatinus schreiben und ihn fragen, was er von den Plänen des Neffen hielt. Vielleicht hatte der ja auch schon Pläne mit ihm.

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    Original von Sextus Aurelius Lupus
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    Jetzt aber galt es erst einmal, seinen Vetter zu begrüßen. Also schritt er so aufrecht und flüssig wie möglich nach einem kleinen Nicken an den cornicularius in das Officium.


    Der überaus nasse Vetter wurde herzlich empfangen. Ursus trat ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen. "Sextus! Wie schön Dich zu sehen!" Zwar hatten sie nie ein ausgesprochen herzliches Verhältnis zueinander gehabt, aber da sich so selten Verwandte in Mantua blicken ließen, war die Freude über jeden Besuch groß. Und so kam Lupus zu einer vermutlich eher unerwarteten Begrüßung. "Du bist ja ganz durchnäßt. Du hättest ruhig erst das Praetorium aufsuchen dürfen, um Dich zu trocknen und zu versorgen. Komm, setz' Dich einen Moment und berichte, wie es der Familie geht." Natürlich wollte er auch hören, was es Neues in Rom und vor allem in der Politik gab. Es wäre wirklich besser gewesen, Lupus hätte sich erst getrocknet, fand Ursus. So würde er sich bis zum Abend gedulden müssen, bevor seine Neugierde befriedigt werden konnte. "Möchtest Du einen Schluck Wein?" Auch wenn er Lupus nicht lange aufhalten wollte, so naß wie der war, war gewiß Zeit für einen kleinen Schluck.

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    Original von Aretas
    Aretas betrat das Officium, baute sich vor dem cornicularius auf und erstattete Meldung. " Torwache Tiro Obsidius Antias meldet drei Reiter aus Rom mit wichtiger persönlicher Botschaft für den Legaten." Er betonte wichtig und persönlich. Sollte es wirklich so sein, hatte er vorher darauf hingewiesen. Sollte es nicht so sein...daran wollte er gar nicht denken.



    Drei Reiter aus Rom? Einfach so? Keine "Boten von..."? Eigenartig. "Ist in Ordnung, Tiro Obsidius. Geh zurück auf Deinen Posten." Der cornicularius musterte die Männer eingehend. "Salvete. Wer seid ihr und wer schickt euch?" Konnte ja jeder kommen und etwas von wichtigen Nachrichten faseln. Zum Kommandanten kam nicht so einfach jeder rein.

    Hallo, ihr alle...


    Eine einfache Entschuldigung reicht vermutlich nicht aus, nach der langen Abwesenheit. Ich weiß, ich habe hier einige sehr im Stich gelassen und schwer enttäuscht. Das tut mir sehr leid und ich kann euch nur bitten, mir zu verzeihen. Die letzten Monate waren für mich, gelinde gesagt, wirklich übel. Dabei ist das IR leider völlig auf der Strecke geblieben.


    Die gute Nachricht ist: Es ist überstanden. Ich bin wieder da. Ganz und gar und vollkommen. Mit Sicherheit werde ich einige Zeit brauchen, mich überall durchzuarbeiten. Schickt mir bitte eine PN, wenn ihr auf mich irgendwo dringend wartet, denn so etwas wie einen Überblick habe ich noch überhaupt nicht. Ich werde dann an den Stellen möglichst sofort antworten und allzu alte Zeitstränge auch nach Möglichkeit zügig beenden.

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    Original von Sextus Aurelius Lupus
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    Und so störte es Sextus nicht halb so sehr wie üblicherweise, dass er warten musste, bis der Mann im Vorzimmer seines Vetters entschieden hatte, dass Sextus zu eben jenem vorgelassen werden sollte. Im Moment hatte er, was Fortbewegung anging, alle Zeit der Welt.




    Der cornicularius schaute überrascht auf. Es war gar kein Bote da gewesen, um die Ankunft des Besuchers voranzukündigen. „Salvete“, grüßte er also erst einmal höflich und nickte dann dem Soldaten zu. „Du kannst zurück ans Tor, Miles.“


    Sofort wandte er sich an den Besucher. „Willkommen, Aurelius. Ich werde sofort nachfragen, ob der Legat Dich empfängt.“ Immerhin war noch einer der Tribune beim Kommandanten zur Berichterstattung, der cornicularius war also nicht sicher, ob Lupus wirklich empfangen wurde. Zumal er auch die Nähe der verwandtschaftlichen Beziehungen, falls solche überhaupt bestanden, gar nicht einschätzen konnte.


    Es dauerte einige Minuten. Dann trat zunächst ein Offizier, für Kenner als Tribun erkennbar, aus dem Officium des Legaten heraus und nach einem kurzen Gruß an Lupus vorbei, dann folgte der Schreiber, beladen mit einigen Wachstafeln. „Bitte tritt doch ein“, forderte er Lupus freundlich auf.



    Ursus grinste breit. "Dann also Wein und Bier. Ich kümmere mich darum." Oder vielmehr würde er jemanden damit beauftragen, sich darum zu kümmern. Das sollte kein Problem darstellen, auch wenn damit zu rechnen war, daß große Mengen Wein und Bier verbraucht würden. Schon ganz und gar, wenn es kostenlos war.


    "Du hast natürlich Recht, die Stadt braucht Handlungsfähigkeit. Ich bin gespannt, wie der Senat entscheiden wird. Halte mich darüber bitte auf dem Laufenden." Er bezweifelte, daß er von anderer Seite zu dieser Angelegenheit etwas erfahren würde. In Rom würde diese Angelegenheit nicht gerade zu den hohen Prioritäten gehören.


    Die weiteren Ausführungen seines Klienten überraschten Ursus nicht. Für ihn war es eine logische Folge der bisherigen Arbeit seines Klienten. Es hatte sich längst herauskristallisiert, daß Celer zu Höherem befähigt war, als er bisher ausgeführt hatte. "Selbstverständlich werde ich Dich unterstützen. Ich halte Dich für sehr geeignet und denke auch, daß Du bei den Wählern nicht unbemerkt geblieben bist mit all Deinen Bemühungen, der Stadt wieder auf die Beine zu helfen. Dennoch solltest Du die Bewohner dieser Stadt kurz vor der Wahl mit einer kleinen Brotspende an Deine vielen guten Taten erinnern. Die nötigen Mittel stelle ich Dir gerne zur Verfügung." Es war wichtig, die Bewohner der Stadt auf sich einzustimmen, ruhig auch die, die nicht wählen durften. Denn jeder war doch irgendwie Klient eines anderen.


    "Du hast einen Sklaven gekauft? Nun, die Ausbildung in den Kampfeskünsten sollte kein Problem darstellen. Ich glaube aber, Du solltest ihm erst Disziplin beibringen. Sonst stellt er am Ende eher eine Gefahr für Dich dar, als daß er ein Schutz wird. Ich schlage vor, ihn mit meinem Cimon bekannt zu machen. Vielleicht färbt er ja ein wenig auf Deinen Sklaven ab?" Es gab schließlich keinen zuverlässigeren und disziplinierteren Sklaven als den treuen Nubier.



    Sim-Off:

    Da Du schon Wein eingestellt hast in die WiSim, habe ich eine kleine Spende an die Stadt überwiesen ;)

    Bei den weiteren Ausführungen runzelte Ursus leicht die Stirn. Er warf einen Blick auf die Notizen seines Sklaven und nickte leicht zu dem Termin. Zu dem genannten Gesetz würde er später etwas sagen, das würde hier nur für Verwirrung sorgen. „Und es gibt keine weiteren Verwandten? Hat sich denn niemand darum gekümmert, wer sie rechtlich vertreten, wer die väterliche Gewalt ausüben soll?“ Er ahnte schon, daß sich um diese Dinge niemand gekümmert hatte. Es ehrte den Iulier schon sehr, daß er sich des Kindes angenommen hatte. Und noch mehr, daß er das Kind nun auch fest in seine Familie aufnehmen und die vollständige Verantwortung für es übernehmen wollte. „Zuständig für Adoptionen in Italia ist der Praetor in Rom. In den anderen Provinzen wäre es der Statthalter. Eigentlich sollte die Adoption kein Problem darstellen. Du sagst, die Nachbarn können zur Not bezeugen, daß sie das Kind einer Römerin ist?“ Denn sonst würden die Gebühren anfallen, da das Kind durch die Adoption erst das römische Bürgerrecht erlangen würde.

    Mit der schönsten Frau des gesamten Imperiums am Arm traf Ursus auf dem Festplatz ein. Septima war ein Juwel. Wertvoll und funkelnd. Es war die reine Freude, mit ihr solch eine Festlichkeit zu besuchen, schon der bewundernden und oftmals neidischen Blicke wegen. Sextus war zu Besuch gekommen. Schade, daß es erst seiner kultischen Pflichten bedurft hatte, um ihn zu diesem Besuch zu bewegen. Doch was auch der Grund war: Es war schön, endlich mal wieder jemanden aus der Familie da zu haben.


    Das Fest hatte offensichtlich viele Gäste angezogen. Und Mantua präsentierte sich von seiner besten Seite. Nichts war mehr von dem Schrecken zu sehen, der hier noch vor wenigen Monaten gewütet hatte. Für einen Moment kehrten die Bilder der Seuche vor Ursus' geistiges Auge, doch er schüttelte leicht den Kopf, um sie wieder zu verscheuchen. Heute war ein Freudentag und der sollte nicht durch finstere Erinnerungen getrübt werden.


    Langsam schlenderte Ursus mit seiner Frau durch die Menge. Cimon wußte er dicht hinter sich, eine kleine Versicherung, die vermutlich, oder eher hoffentlich, eigentlich überflüssig war. Ohne es eilig zu haben, vielleicht ergab sich das eine oder andere Wort mit anderen Gästen des Festes, strebte Ursus langsam der Tribüne zu.

    Das war's schon wieder :( Kaum hatte ich angefangen zu posten, brach meine Internetverbindung zusammen. Heute morgen zeigte der Router wieder alles normal an, ich habe also die Hoffnung, daß heute Abend wieder alles geht. Drückt mir die Daumen!

    Ursus nickte bedächtig. "Es muß ohnehin ein langsam wirkendes Gift sein, ich nehme doch an, daß der Kaiser einen Vorkoster hat." Sicher war er sich nicht, er wußte zu wenig von Valerianus, um so etwas wissen zu können. Aber wäre er ein Kaiser, hätte er ganz sicher einen Vorkoster. Nicht, daß er nach solcher Macht strebte. Auf keinen Fall, da gab man zuviel persönliche Freiheit auf. "Einen Praetorianer kaufen?" Das wäre etwas, woran sich Ursus nicht so leicht wagen würde. Er kannte keine Praetorianer und man konnte da ganz schnell den Falschen erwischen. "Wie willst Du mich benachrichtigen, wenn Du mich brauchst? Wir sollten uns da irgendwie absprechen, denn ich werde nicht mit irgendeinem Boten über solche Dinge sprechen und Schriftliches sollten wir noch weniger austauschen. Sollte ich Dir einen Boten schicken müssen, wird es Cimon hier sein. Er ist der einzige, dem ich so sehr vertraue. Wen würdest Du mir schicken? Und wie erkenne ich ihn?"