Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Gleich am nächsten Tag, es war später Vormittag, begab sich Ursus zur Casa Germanica. Um diese Zeit sollten eigentlich die Klientenbesuche vorüber sein. Natürlich konnte es sein, daß der Senator nicht zuhause war, sondern irgendwo auf dem Forum oder in wichtigen Geschäften unterweges, doch einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Zumindest würde er sicherlich erfahren, um welche Zeit er mehr Glück haben würde.


    Er hatte heute auf die Begleitung durch einen Sklaven verzichtet, denn er hatte nichts weiter vor, als sich auf dem Forum umzuhören und eben mit Senator Germanicus bezüglich der Schola zu sprechen. Da wäre ihm ein Sklave ja doch nur im Weg.


    Eigentlich hätte er ja gedacht, daß ein Besuch seinerseits in diesem Haus eher Sedulus gelten würde. Doch nun hatte es sich eben anders ergeben. Aber natürlich würde er Sedulus im Anschluß an das Gespräch besuchen, falls er überhaupt da war.


    So trat er also auf die Porta zu und klopfte vernehmlich. Eine Ungeheuerlichkeit. Ein Patrizier, der höchstselbst anklopfte! Ursus verkniff sich ein Grinsen bei dem Gedanken. So mancher Angehörige seines Standes würde jetzt auf der Stelle tot umfallen bei dem Anblick.

    Na, das hörte sich doch schon besser an. Ursus machte sich tatsächlich Sorgen um den Vetter. Und das ließ er sich auch nicht nehmen. Immerhin waren sie nicht nur miteinander verwandt, sondern auch befreundet. Da hatte er ja wohl alles Recht der Welt, sich Sorgen um ihn zu machen, wenn er hörte, daß er krank war. "Nun, wenn es wenigstens keinen frühen Tod mit sich bringt, wollen wir dafür zumindest schon mal dankbar sein. Und natürlich auch dafür, daß es nicht ansteckend ist. Hier wirst Du gewiß die richtige Pflege erhalten, also werde gefälligst steinalt. - Ah, da kommt ja schon der Met." Ursus sah die Sklavinnen herantreten, eine von ihnen war Tilla. Sie wirkte allerdings nicht sehr glücklich. Freute sie sich denn gar nicht darüber, daß er wieder da war?


    "Für Cotta bitte den warmen Met, für mich den kalten. Avianus, was möchtest Du?", fragte er den Vetter, da der weder krank war, noch Ursus die geringste Ahnung hatte, was er wohl bevorzugen würde. "Macht die Becher besser nicht ganz voll", wies Ursus die Sklavinnen an. "Es ist besser, ihn dann mit Wasser zu verdünnen, sonst erleben wir das Abendessen nicht mehr." Natürlich übertrieb er, ein bißchen Spaß mußte schließlich sein. "Aber den ersten Schluck, den probiert bitte pur. Er schmeckt natürlich pur am besten." Wieder wanderte sein Blick zu Tilla. Was ist los? Hast Du Ärger gehabt?, fragte er mit seinen Händen.

    Ahh, ich sehe grad, da fehlen noch zwei:


    Ovids Schatten - David Wishart


    Der Tod des Germanicus - David Wishart


    Sehr lesenswert! Zweiteres habe ich zwar noch nicht ganz durch, aber das Urteil "gut" erlaube ich mir trotzdem. In vielem erinnern die beiden Bücher allerdings an die S.P.Q.R.-Reihe. Doch sie sind sehr amüsant geschrieben und ich kann sie nur empfehlen.

    Stimmt! "Der Ausgestoßene" (Outcast) von Sutcliff! Der war mir doch glatt entfallen ;)


    Aber mir fehlen in diesen Auflistungen noch zwei absolute Klassiker, die vielleicht so normal sind, daß niemand an sie denkt:


    Die letzten Tage von Pompeji - Edward Bulwer


    Ben Hur - Lewis Wallace

    Sollte es ihn jemals nach Lutetia verschlagen, würde ihm dieser Trick vielleicht noch von Nutzen sein. Natürlich setzte er voraus, daß man die Himmelsrichtung ausmachen konnte. Entweder an der Sonne oder an den Sternen. Was tat man, wenn es bewölkt war? Nun, er wollte die junge Dame natürlich nicht mit derlei kuriosen Gedanken langweilen, sondern ging dann lieber auf ihre Fragen ein. "Ja, es war mir vergönnt, an Verhandlungen mit einem der mit uns verbündeten Stämme in Germania Magna teilzunehmen, den Mattiakern. Sie legten trotz des Bündnisses zunächst ein ziemliches Mißtrauen an den Tag, welches aber verständlich wurde, als wir hörten, daß das Dorf, welches wir ansteuerten, erst vor kurzem einen Überfall durch die Hermunduren hatte hinnehmen müssen. Es muß sehr schnell gegangen sein und die Hermunduren haben sich auch gleich wieder in ihr Gebiet zurückgezogen, so daß wir unseren Bündnispartnern leider nicht hatten helfen können. Jedenfalls waren sie natürlich nach diesem Überfall sehr vorsichtig und lieber zu mißtrauisch als zu vertrauensselig." Er hatte dort zum ersten mal in echter, unmittelbarer Gefahr gesteckt. Zumindest hätte es eine Gefahr werden können, wenn die Mattiaker beschlossen hätten, doch lieber Rom den Rücken zu kehren.


    "Was das Trinken aus den Schädeln angeht... In meiner Gegenwart haben sie das jedenfalls nicht getan. Ich traue es ihnen grundsätzlich zwar durchaus zu, doch eigentlich glaube ich, daß es sich hierbei um eine Gruselgeschichte handelt. Oder sie tun es vielleicht bei kultischen Handlungen. Aber das wird Dir Deine Sklavin sicher besser sagen können als ich, da mir ja nur ein ganz kleiner Einblick in die Lebensweise der Germanen vergönnt gewesen ist. Außerdem hat mir ein Römer germanischer Herkunft einmal eindringlich erklärt, daß jeder Stamm seine eigenen Gebräuche hat, so daß diese Schädelsache vielleicht nur bei einem oder wenigen Stämmen üblich ist. Und daß es eigentlich gar keine Germanen gibt, da sie sich nicht als ein Volk empfinden. Nur wir Römer sehen sie als Ganzes."


    Sie hatten das Lokal natürlich längst erreicht und Ursus führte Celerina an den besten noch freien Tisch. "Welchem Stamm gehört Deine Sklavin eigentlich an?", fragte er mit erwachender Neugierde. Er erinnerte sich an das Gespräch mit Lando, das ihn hatte aufhorchen lassen. Seit dem war für ihn die Frage nach dem Stamm durchaus von Wichtigkeit.


    Bei der Frage nach einem Spiegel mußte Ursus dann lachen. "Nein, tut mir leid. Ich trage so etwas für gewöhnlich nicht bei mir. Doch ich bin sicher, die Bedienung hier wird Dir einen bringen, wenn wir einen verlangen. Was darf ich Dir denn bestellen? Saft? Wein? Der Besuch in den Thermen hat Dich doch gewiß auch hungrig gemacht?" Es war für ihn keine Frage, daß er sie einlud. "Übrigens habe ich germanischen Wein, Met heißt er und er wird aus Honig hergestellt, aus Germanien mitgebracht. Wenn Du möchtest, schicke ich Dir einen Krug zum probieren."

    Ursus lächelte. "Nun, dafür kenne ich Lutetia noch nicht. Ich hörte, es soll eine sehr faszinierende Stadt sein. Die Leute dort sollen ein gutes Gespür für exzellente Speisen haben. Und ich hörte, wer in die kleinen Gassen gerät, findet nie wieder heraus." Naürlich waren das wieder alles Gerüchte und er konnte nicht wissen, ob davon überhaupt irgendetwas wahr war. "Germanien fand ich sehr faszinierend, selbst den Winter, auch wenn die Kälte kaum zu ertragen ist. Doch diese Schneemengen sind schon erstaunlich. Die Wälder sind dunkel und undurchdringlich und die Menschen mißtrauisch und brummig. Bis zu dem Moment, wo Du ihr Vertrauen errungen hast. Dann wird Dir eine geradezu überwältigende Gastfreundschaft zuteil und dann zeigen sie auch, daß sie viel Humor und eine unglaubliche Trinkfestigkeit besitzen." Auch wenn ihr Humor teilweise wirklich gewöhnungsbedürftig war.


    "Es ist ein nettes Lokal der gehobenen Klasse. Ich bin sicher, es wird Dir gefallen, auch wenn es nur klein ist." Er deutete nach vorn und führte sie die Straße entlang. Bis sie dann nach seiner Bemerkung über die Frisur einfach stehen blieb. Verlegen blickte Ursus von Celerina zu Yvla und wieder zurück. Kreativ? Naja. Kreativität fand er ja nicht schleht, aber das hier sah einfach... zerzaust aus. Aber vermutlich fehlte ihm mal wieder das nötige Kunstverständnis, das ihm auch in Griechenland bei einigen höchst begehrten Kunstgegenständen gefehlt hatte. "Oh, verzeih bitte einem modisch ungebildeten Mann, der immerhin ein Jahr in der finstersten Provinz verbracht hat. Ich habe offenbar nicht nur an politischen Begebenheiten, Klatsch und Tratsch etwas nachzuholen, sondern auch bei der Mode. Du glaubst nicht, wie peinlich mir das jetzt ist. Was mußt Du für einen Eindruck von mir haben..." Zumal sie trotz allem eine Schönheit war. Eine echte Schönheit konnte eben nichts entstellen.

    Erstaunt blickte Ursus den Senator an. Bisher hatte er noch nicht mit vielen darüber gesprochen. Und doch hatte es sich schon zu Avarus herumgesprochen. War das nun ein Zeichen dafür, daß da jemand, vermutlich aus der Familie, zuviel plauderte oder vielmehr dafür, daß Avarus ungewöhnlich gut informiert war? Auf jeden Fall nickte er abermals. "Ja, das ist allerdings richtig. Und ich werde Dich gerne bei nächster Gelegenheit aufsuchen, um das näher mit Dir zu besprechen." Eigentlich würde er da gerne noch mehr zu sagen, doch dafür war hier wahrhaftig nicht die rechte Zeit und nicht der rechte Ort. Das konnten sie ja dann immer noch bereden.


    Noch war ja auch die Diskussion zwischen Purgitius Macer und Sedulus nicht beendet, auch wenn sie eher zu einer Diskussion zwischen Purgitius Macer und Germanicus Avarus ausgeartet war und nun auch noch thematisch abschweifte zu den Auszeichnungen.

    Ursus mußte ein wenig schmunzeln. Germanicus Avarus hatte recht. Sedulus würde es gewiß wieder genauso machen. Außerdem hatte er selbst bei dieser Aktion ebenfalls Gelegenheit gehabt, Erfahrungen zu sammeln. Und um nichts in der Welt hätte er sich den Fisch entgehen lassen wollen, der ihnen beinahe in Einzelteilen um die Ohren geflogen wäre. Er blickte Sedulus an und fragte sich, ob er wohl auch gerade an diesen Vorfall dachte. Nein, seinen Worten nach wohl eher doch nicht.


    Ah, Senator Germanicus erkannte ihn also. Das war gut. Das ließ hoffen, daß sich vielleicht auch andere zur rechten Zeit an ihn erinnern würden. "Ja, das ist richtig", bestätigte er also die Nachfrage nach seiner Identität mit einem höflichen Nicken und warf noch schnell einen ganz kurzen Kontrollblick auf den Faltenwurf seiner Toga. Er war es nach einem Jahr in Rüstung einfach nicht mehr gewöhnt, das umständliche Ding zu tragen. Doch es war alles in bester Ordnung. Zumindest soweit man das mit so einem kurzen Blick feststellen konnte.


    Edit: Zu viele Posts gleichzeitig *g*

    Nun schien er ja ihr Interesse doch noch richtig geweckt zu haben. Wenn auch leider nur über Corvinus. Aber immerhin besser als gar nicht, nicht wahr? "Ja, er ist tatsächlich mein Onkel. Mein Vater war sein Bruder, wenn auch der wesentlich ältere Bruder. Demnach kennst Du Corvinus bereits?" Eine überflüssige Frage. All ihre Worte, ihr ganzes Verhalten, zeugte davon. "Ich war für ein Jahr in Germanien. Als Tribun. Und es war auch gar nicht übel dort, nur ist man in solch einer Provinz entsetzlich abgeschnitten von allen Neuigkeiten. Bis sie dort ankommen, sind sie veraltet. Und es schaffen auch nur die Hälfte aller Neuigkeiten bis dort." Er lachte. Ob sie das wirklich interessieren würde? Hoffentlich langweilte er sie nicht nur.


    "Nun, ich finde die Idee mit dem Setzen wirklich nicht schlecht. Ein Stück die Straße dort hinunter gibt es ein angenehmes Lokal mit gutem Wein und kleinen, aber leckeren Mahlzeiten. Man kann dort gut draußen sitzen. Im Schatten. Wollen wir dort hingehen?" Er bot ihr galant seinen Arm an. Sicher wäre es besser, wenn sie Begleitung hätten, doch wenigstens war diese Sklavin dabei. Das mußte für heute eben genügen.


    "Bitte verzeih mir die vielleicht etwas... dreiste Frage. Doch... ist Deine Frisur eine neue Mode, die ich einfach noch nicht kenne?" Auch das konnte natürlich sein, er war ein ganzes Jahr fort gewesen und die Mode trieb manchmal die eigenartigsten Blüten. Allerdings hatte er noch keine andere Frau gesehen, die so frisiert war. Im Gegenteil, schienen einige Passanten recht amüsiert oder zumindest erstaunt über ihr Aussehen. Das brachte Ursus in ein Dilemma. Sagte er nichts und setzte sie so dem Spott und Gelächter der Leute aus, würde sie erst recht zornig auf ihn sein. Und dann tatsächlich mit Recht. Daher fragte er nun doch lieber.

    Sie sah auf seine Frage hin verwirrt aus. Aber nicht unbedingt wie jemand, der in Not war. Eher, als hätte er sie aus tiefen Gedanken gerissen. Und tatsächlich wehrte sie sein Hilfeangebot sogleich ab. Sehr schade aber auch. Doch mit ein wenig Glück ließ sich nun wenigstens ein Gespräch anknüpfen. Dann stellte sie sich als Flavia Celerina vor und das zauberte ein strahlendes Lächeln auf Ursus' Gesicht. "Du bist eine Flavia? Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Flavia Celerina. Ich war eindeutig zu lange von Rom fort. Sonst hätten wir uns gewiß schon kennengelernt. Immerhin besteht eine tiefe Freundschaft zwischen unseren Familien", stellte er erfreut fest.


    "Und ja, ich bin mit Corvinus verwandt. Genau genommen ist er mein Onkel, auch wenn wir altersmäßig nur wenig auseinander sind. - Entschuldige bitte, ich wollte nicht dreist oder frech sein. Doch Du machtest gerade einen leicht verlorenen und... naja... also einen verlorenen Eindruck." Wie sagte man einer hübschen jungen Frau, daß ihre Frisur zerzaust war? Eigentlich gab es keine Möglichkeit, so etwas zu sagen, ohne daß sie sich beleidigt fühlen mußte.

    Mehrere Stunden hatte Ursus nun auf dem Forum zugebracht und in unzähligen Gesprächen und Diskussionen wieder einiges von dem aufgeholt, was er während seiner Abwesenheit verpaßt hatte. Es hatte sich schon einiges getan in dem einen Jahr. Natürlich vor allem durch den neuen Kaiser und seine Vertrauten. Besonders dieser Salinator gab den meisten hier Rätsel auf. Er tat ja nicht besonders viel, soviel man hörte. Doch der Kaiser hatte ihn nun als Praefectus Urbi eingesetzt, also als sein Stellvertreter, und er war praktisch ständig an der Seite des Kaisers. Das gab den Leuten natürlich schon zu denken.


    Wie dachte wohl Vinicius Hungaricus darüber? Er war anscheinend einfach abgesetzt worden, niemand hatte etwas davon gesagt, daß er nun einen anderen hohen Posten bekleidete. War sein Stern am Ende am sinken? Das konnte sich Ursus eigentlich nicht vorstellen. Der Vinicier hatte auch ohne solch einen Posten großen Einfluß und unzählige wertvolle Kontakte.


    Langsam schlenderte Ursus durch die Straßen, kam an den Thermen vorbei und blieb unwillkürlich nachdenklich stehen. Die Frauenzeit müßte doch eigentlich mittlerweile vorbei sein, oder? Eigentlich wäre es nicht das schlechteste, zu baden, vielleicht eine Massage zu nehmen oder auch mal wieder einen kleinen Ringkampf zu wagen. Er war fit wie noch nie zuvor durch seinen Militärdienst. Jetzt würde er wohl so manchen in den Sand schicken, der früher für ihn unbesiegbar gewesen war.


    So stand er nachdenklich auf dem Vorplatz, wobei sein Blick eher zufällig auf zwei Frauen fiel. Die eine unübersehbar eine Dame, die andere vermutlich ihre Sklavin. Doch irgendwie wirkte die junge Dame derangiert, zumindest hatte sie eine recht wüste Frisur, und unschlüssig. Als wüßte sie nicht recht, wie es weitergehen sollte. Einen Moment zögerte Ursus. Es war vielleicht ein wenig dreist, sie einfach anzusprechen. Doch... sie war sehr schön. Und mit etwas Phantasie konnte man schon annehmen, daß sie vielleicht in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte und Hilfe benötigte. Ja genau. So derangiert brauchte sie bestimmt Hilfe. Ein guter Grund, ein sehr guter Grund.


    Ursus trat also einfach auf die junge Dame zu. "Salve. Bitte verzeih, daß ich Dich so einfach anspreche. Doch... brauchst Du vielleicht Hilfe? Ist Dir etwas zugestoßen?", fragte er in besorgtem Tonfall. "Vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen. Titus Aurelius Ursus ist mein Name." Er deutete ganz leicht eine Verbeugung an. Auf keinen Fall zuviel, immerhin wußte er ja noch nicht, wer sie war.

    Nun gab es weitere Fragen, dieses mal von Senator Purgitius. Ursus hörte aufmerksam zu und bewunderte die Ruhe und Gelassenheit, die Sedulus bei der Beantwortung der Fragen an den Tag legte. Und nun kam auch noch Senator Germanicus Avarus dazu. Ihn kannte Ursus auch noch nicht persönlich, hatte ihn nur schon mal reden hören, so daß er zum Glück wußte, wen er vor sich hatte. Jedenfalls hatte sich die Befürchtung von Sedulus, es würde sich niemand von der Familie blicken lassen, nicht bewahrheitet. Und Ursus hatte auch nicht angenommen, daß es sich bewahrheiten würde, als Familie hielt man schließlich zusammen.


    Er stand zwar hier nun zwar eher nur zufällig dabei und gehörte eigentlich nicht zur Gesprächsrunde, die sich da gerade bildete, doch da er ja mit Sedulus verabredet war, sah er sich veranlaßt, die beiden Senatoren höflich zu grüßen. "Salvete, Senatar Purgitius, Senator Germanicus."

    "Manchmal stellst Du Dein Licht allzu sehr unter den Scheffel, Cotta", schimpfte Ursus im Scherz, als Cotta ihn so sehr lobte für seine Erzählung und die eigene so niedermachte. Auch wenn Cotta sich sehr kurz faßte und am Anfang eher nur Stationen aufzählte, kam danach doch mehr persönliches dazu. Und was er hörte, ließ Ursus schlagartig ernst werden. Offensichtlich hatte Cotta eine schwere Zeit hinter sich. "Ich glaube, ich könnte der Wüste nichts abgewinnen, nichts als Sand und Hitze. Doch ohne Zweifel ist sie ein geeigneter Ort, wenn man auf der Suche nach innerer Ruhe ist. Aber daß Du Dir dabei diese Krankheit eingefangen hast, ist wahrhaft grausam. Kann man da denn gar nichts machen? Vielleicht solltest Du hier in Rom ein paar gute Ärzte aufsuchen. Decimus Mattiacus zum Beispiel, er ist ein ausgezeichneter Mediziner und dazu ein Freund." Immerhin hatte er Helena gerettet damals.


    "Weißt Du, es muß ja nicht jeder in die Politik gehen. Man kann auch anderweitig seinen Teil dazu beitragen, die Gens zu stärken. Ich bin sicher, daß Du der Gens keine Schande machen wirst, sondern auf Deine Art Deinen Betrag leisten wirst. Trotz dieser heimtückischen Krankheit. Und reiten... braucht man hier in Rom ja nicht." Er blickte den Vetter ernst an. Anscheinend ließ Cotta sich gerade ziemlich hängen, gerade mit Ursus als Beispiel vor sich für das, was er ja selbst gewollt hatte und nun nicht mehr zu erreichen glaubte. Das mußte niederschmetternd sein und verursachte Ursus ziemliches Unbehagen. Außerdem war er noch nicht davon überzeugt, daß es wirklich keine Möglichkeit mehr für Cotta gab. Noch waren nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, - fand er zumindest.


    Auch Avianus strotzte in seinen Äußerungen nicht gerade vor Selbstbewußtsein. Was war denn hier los? War irgendetwas vorgefallen, von dem Ursus nichts wußte? Oder warum dachten hier alle, daß sie zu nichts nutze wären? "Also, es ist ein sehr guter Anfang, Corvinus als Scriba zur Seite zu stehen. Er ist sehr erfahren und hat gleich mehrere wichtige Positionen inne. Nicht zuletzt kennt er viele einflußreiche Leute. Du wirst viel von ihm lernen können, wenn Du Augen und Ohren offen hältst. Hab Vertrauen zu Dir selbst, dann schaffst Du es auch. Außerdem sind wir alle hier und helfen Dir, wenn es mal schwer wird. Wozu hat man den Familie? Wenn Du einen Rat von mir willst: Geh viel aufs Forum, hör Dich um, merke Dir Namen und Verbindungen. Hör zu bei den öffentlichen Senatssitzungen und bei den öffentlichen Verhandlungen. Ansonsten hast Du alles, was Du brauchst: Eine gute Vorbildung, eine gute Herkunft, genug Geld im Hintergrund. Zöger nicht zu lange, sondern pack den Stier bei den Hörnern und fang einfach an. Mut wird anerkannt! Als ich mich als Vigintivir zur Wahl stellte, konnte ich auch nichts vorweisen an Verdiensten. Vertraue Dir selbst, dann vertrauen Dir auch andere."


    Ursus atmete tief durch. Viel zu ernste Themen für diesen Moment waren das. Und er selbst hatte sie angschnitten, schalt er sich. Depp, der er war. Er wandte sich noch einmal an Cotta, dieses mal nicht mehr ganz so ernst. "Nun laß Dir mal keine grauen Haare wachsen, ja? Und gönne Dir selbst die Zeit, Deinen Weg zu finden. Heißer Met soll übrigens eine stärkende Wirkung haben. Ich werde anweisen, daß ein Teil des Mets angewärmt werden soll. Ich habe das Zeug schon sowohl kalt als auch heiß getrunken. Beides hat seinen Reiz, es schmeckt einfach in jeder Form gut, dieses hinterhältige Zeug. Hinterhältig deswegen, weil es zu gut schmeckt, um rechtzeitig aufzuhören." Er versuchte bewußt, ein wenig von dem drückenden Thema wegzukommen. Das lief ihnen ja nicht weg. Und heute wollte er sich einfach freuen, wieder hier zu sein und die anderen um sich zu haben. Er hoffte, daß Cotta und Avianus das genauso sahen. Er winkte einen Sklaven heran, der für den Met sorgen sollte. Es würde nicht lange dauern, bis das Getränk serviert würde.

    Warum zögerte sie? Hatte er ihr irgendeinen Anlaß gegeben, plötzlich derart zurückhaltend zu sein? Er mußte unwillkürlich an Cadhla denken. Auch sie war auf einmal zornig auf ihn gewesen, hatte sich von ihm als Sklavin behandelt gefühlt, - gut, das war sie ja auch, - wobei er bis heute nicht wußte, was er eigentlich falsch gemacht hatte. War ihm jetzt hier auch wieder so etwas passiert? Vielleicht als er sie nach dem Brot und dem Käse geschickt hatte? Doch er hatte einfach nicht gewußt, wo er gucken sollte. Nunja, aber wenn sie natürlich ein Rachegeist war, dann... dann war es vermutlich doch der Fehler gewesen. Verflixt aber auch!


    Endlich holte sie sich auch etwas zu trinken. Nahm einen Schluck. Man konnte richtig sehen, wie gut es ihr tat. Das Handgelenk hätte er gar nicht weiter beachtet, wenn sie nicht etwas hektisch ihre Hand darauf gelegt hätte. Es schauderte ihn, das zu sehen und er war froh, daß sie es bedeckte. Nein, nicht drüber nachdenken.


    Ursus schob den Teller noch etwas mehr in ihre Richtung. "Iß... Der Käse ist wirklich gut." Zum Beweis steckte er sich ein Stückchen in den Mund und kaute es genüßlich. Ja, wirklich nicht schlecht. Ob sie nun essen würde? Er griff nach seinem Becher und nahm einen guten Schluck. Was ein Fehler war, denn der Wein war noch sehr heiß. Scharfer Schmerz durchzuckte seine Zunge. "Au!"


    Es waren zwei Dinge, die ihn weckten: Sein eigener Schrei und der tatsächliche Schmerz in seiner Zunge. Verwirrt setzte er sich auf und blickte sich in seinem Zimmer um. Ihn fröstelte. Kühler Nachwind wehte durch das offene Fenster herein und bauschte die Vorhänge auf. Es regnete, man konnte es draußen rauschen hören. Anscheinend hatte es wirklich ein Gewitter gegeben. Vorsichtig untersuchte Ursus seine Zunge. Er mußte sich wohl im Schlaf draufgebissen haben. Es blutete sogar leicht. Aber nicht sehr. Er füllte sich einen Becher mit Wasser aus dem bereitstehenden Krug. Das kühlte die Zunge und vertrieb die eigenartige Benommenheit, die er fühlte. Was für ein Traum! Es war so real gewesen! Noch nie hatte er so intensiv geträumt. Nicht einen Moment hatte er angenommen, daß er das alles nicht wirklich erlebte. Trotzdem es zwischendurch immer mal sehr merkwürdig gewesen war. Nicht nur, was er gesehen hatte, sondern auch, was er selbst getan und gesagt hatte.


    Fhionn. Er hätte doch nach ihr fragen sollen. Doch er war sich gar nicht mehr sicher, ob er es überhaupt wissen wollte, was geschehen war. Wieder sah er das verkrüppelte Handgelenk. Nein, nein, er wollte nicht wissen, was sie für Qualen hatte ausstehen müssen. Sie war tot, sie sollte in Frieden ruhen. Er hoffte, sie war jetzt bei ihren Kindern. Ob das überhaupt stimmte mit den Kindern? Er wußte es ja nur aus dem Traum. Nun, dann hoffte er eben, daß sie dort war, was für die Barbaren dem Elysium am nächsten kam. Helfen konnte er ihr nicht mehr. Hatte er nicht sein möglichstes getan? Warum schlug ihm dann das Gewissen?


    Immer noch verwirrt angelte er nach seiner Decke und kuschelte sich fest darin ein. Doch einschlafen konnte er jetzt nicht mehr. Das alles war viel zu verwirrend, viel zu real und viel zu erschreckend gewesen.

    Ursus blickte sich ein wenig unbehaglich um. Er war erst seit kurzem dabei. War es nicht vermessen, einfach das Wort zu ergreifen? Aber wenn es sonst keiner tat, warum dann nicht. Er wartete noch einen Moment ab, ob nicht doch einer der anderen den Mund aufmachte, dann schluckte er und antwortete. "Ich finde die Idee sehr gut, auf ein junges, frisches Team zu setzen. Es mag erst keine Erfolge bringen, doch das alte scheint nicht mehr steigerungsfähig zu sein und ich fürchte, große Erfolge haben wir da nicht mehr zu erwarten. Es ist ja nicht so, als wären sie ganz schlecht. Aber zum Sieg reicht es am Ende dann doch nie." Er dachte an das letzte Rennen, wo es zwischendurch mal ganz gut für die Aurata ausgesehen hatte und die Wagen dann doch mächtig zurückgefallen waren.


    "Was eine Neuwahl des Princeps angeht, so fürchte ich, kenne ich die Anwesenden schlicht zuwenig..." Er blickte sich ein wenig hilflos um. "Bei dem Rennen in Misenum starten dann nochmal die alten Fahrer, nehme ich an? Oder willst Du vorher schon neue Fahrer verpflichten?"

    Auch Ursus fragte sich längst, was er eigentlich hier machte. Er saß in der Küche! Half beim Erhitzen des Weines! Er! Doch im nächsten Moment fand er das alles wieder völlig normal. Ihm war kalt, deshalb war das doch völlig richtig. Der heiße Wein würde ihm gut tun. Und ihr sicher auch. Er beobachtete sie, wie sie im Wein rührte, dann Brot und Käse holte, eine Portion vor ihn stellte, dann wieder im Wein rühren ging. Und nun füllte sie einen Becher und stellte auch den vor ihn. "Was ist mit Dir?", fragte er, während er sich etwas Brot und Käse nahm und den Teller anschließend in ihre Richtung schob.


    "Warum setzt Du Dich nicht?" Er verstand nicht, warum sie jetzt plötzlich so anders war als eben noch. Verwirrt blickte er sie an. Das Feuer tauchte sie in ein unwirklich scheinendes Licht. "Du hast doch Hunger. Und Dir ist kalt." Warum setzte sie sich nicht? Darum waren sie doch hergekommen?


    Ursus blickte sich um. Die Küche sah tatsächlich noch genau so aus wie damals, als er das letzte mal hier gewesen war. Sogar das kleine Loch am Rand des Kessels war noch da. Eigenartig, diese Schürze, die dort hing, hatte die alte Paulla immer getragen. War das lange her! Anscheinend trug Niki die jetzt auch, das hätte er nicht gedacht. Irgendwie schön zu sehen, daß es Dinge gab, die sich nie veränderten.

    Der ungläubige Ton bei ihrer Frage ließ Ursus belustigt auflachen. "Ja, ich kann Feuer machen. Auch wenn wir reichen Römer gerne alle gewöhnliche Arbeit anderen überlassen, heißt das nicht, daß wir völlig lebensunfähig sind." Er zwinkerte ihr zu, um ihr zu zeigen, daß er es ihr nicht übel nahm. Immerhin konnte er nur deshalb Feuer machen, weil er als Kind nur allzu gerne mit diesem gefährlichen Element herumexperimentiert hatte. Aber das mußte er ihr ja nicht unbedingt auf die Nase binden.


    "Warmer Wein ist eine ausgezeichnete Idee." Der würde tüchtig einheizen. Er bemerkte erst gar nicht, daß sie Probleme mit dem Topf hatte. Erst als sie ihn um Hilfe bat, sah er, daß ihre Hand wohl nicht belastbar war. "Ja, natürlich." Er nahm ihr kurzerhand den Topf aus der Hand und stellte ihn auf die Kochstelle. Dann füllte er den Wein aus dem Krug in den Topf um.


    Da es ja nun ein wenig dauerte, bis der Wein heiß wurde, setzte sich Ursus an den Tisch. Er blickte Fhionn an. Von dem Herdfeuer beleuchtet sah sie unglaublich lebendig aus. Der Feuerschein tanzte auf ihren glänzenden Haaren. Wenn sie nicht so furchtbar ausgemergelt wäre, dann wäre sie jetzt richtig schön. "Meinst Du, Niki hat auch noch etwas Brot und Käse übrig?" Eigentlich war er nicht sonderlich hungrig. Doch ihr Magenknurren hatte er nicht vergessen.

    Ursus hatte sich eben schon zurückhalten müssen, nichts dazu zu sagen, doch da es die res gestae von Sedulus war und nicht die seine, hatte er sich zurückgehalten, obwohl Plotina ausdrücklich sie beide angesprochen hatte. Nun aber forderte sie auch von ihm eine Antwort ein. Vermutlich hatte er es nicht besser verdient, nach seinen vorherigen Worten. Er nickte ihr schmunzelnd zu und dann antwortete er. Laut und vernehmlich, so daß alle es hören konnten. "Beim Ausbau des Limes geht es nicht darum, ein Bollwerk gegen Angriffe zu schaffen. Das würde ein einfacher Graben mit Wall und Holzpalisade auch absolut nicht leisten können. Mehr als ein wenig Zeit, um den Alarm auszulösen, bringt der Limes im - wohlgemerkt unwahrscheinlichen - Angriffsfall nicht. Doch kann gerade dieses bißchen Zeit ausschlaggebend sein."


    Er nickte Sedulus zu. "Wie Germanicus Sedulus schon sagte: Es geht allein um Kontrolle. Wer und was kommt herein ins Römische Imperium? Und wer und was geht wieder raus? Die direkt am Limes lebenden Germanen sehen den Ausbau weder als Ausgrenzung noch als militärische Provokation. Im Gegenteil haben sie uns unterstützt, indem sie uns günstig Nahrung beschafft haben."


    Ursus machte eine kurze kunstvolle Pause, da die Informationen erst einmal sacken mußten. "Unruhig wird die Grenze zu Germania Magna wohl immer bleiben. Kleinere Zwischenfälle hat es immer mal wieder gegeben und wird es wohl auch weiterhin ab und an geben. Doch das ist bei den Grenzen in anderen Provinzen nicht anders. Zur Zeit gibt es keine Unruhen und auch keine Anzeichen dafür, daß germanische Stämme einen Angriff planen. Dennoch sind die Truppen immer auf alles vorbereitet und alarmbereit."

    Sie lächelte! Das war wirklich ein Fortschritt. Es tat richtig gut, sie lächeln zu sehen. Er blickte ihr kurz hinterher, blickte auf die Pfützen, die sie hinterließ. Und schüttelte den Kopf. Nein, am besten dachte er da gar nicht weiter drüber nach, sondern nahm es einfach, wie es kam. In seinem Zimmer entledigte er sich der tropfnassen Tunika und ließ sie einfach auf den Boden fallen. Caelyn würde sich morgen schon darum kümmern. Er trocknete sich mit einem der bereitliegenden Handtücher gründlich ab und schlüpfte dann in eine trockene, warme Tunika. Ja, so war es schon viel besser. Sein nun recht verstrubbeltes Haar glättete er nur oberflächlich mit den Händen, dann ging er wieder hinunter. Und war sehr gespannt, ob sie wieder auftauchen würde. Eigentlich rechnete er nicht unbedingt damit. Der Spuk konnte auch einfach vorbei sein.


    Doch da kam sie tatsächlich zurück. Und sah schon lange nicht mehr so verhärmt aus, wie im Garten, als er sie das erste mal angesehen hatte. "So, dann laß uns mal Nikis Küche ein wenig verwüsten. Ich möchte unbedingt etwas warmes trinken. Kaum zu glauben, vor einer Stunde habe ich noch so geschwitzt, daß ich keinen Schlaf finden konnte. Und jetzt bin ich total durchgefroren" Sie betraten den Küchenbereich. Den Ursus seit vielen Jahren nicht mehr betreten hatte. Als Kind war er oft hier gewesen, doch als erwachsener Patrizier trieb man sich eben nicht mehr in der Küche herum, so gemütlich sie auch sein mochte.


    "Ich mache dann schon mal Feuer, hm?" Er ging zur Kochstelle und pustete leicht in die Asche. Ja, da war noch genug Glut, um das Feuer wieder anfachen zu können. Er nahm etwas Reisig, brachte es zum brennen, und schichtete dann nach und nach dickeres Holz darauf, bis das Feuer eine brauchbare Größe hatte.

    Eine verflixt gute Frage. Und er hatte keine Antwort darauf, daher entrang sich ihm ein Seufzer. "Ich bin kein Gott, ich weiß es nicht. Aber jeder Mensch hat seinen Platz im Leben, jeder hat seinen Sinn und seine Aufgabe. Wenn wir wüßten, was genau das ist, dann wäre es doch allzu einfach, findest Du nicht?" Er lächelte ein wenig schief. Schließlich konnte auch er nicht wissen, ob er den Weg ging, den die Götter für ihn vorgesehen hatten. Er hoffte einfach, daß er es schon merken würde, wenn er die falsche Richtung einschlug.


    Und sie hatte recht, sie waren beide klatschnaß. Wäre die ganze Situation nicht so verflixt ernst, könnte man glatt über sie beide lachen, so triefend, wie sie aussahen. "Dann sollten wir uns wohl etwas trockenes anziehen, hm?" Sie betraten das Haus und zogen eine ziemliche Wasserspur hinter sich her. "Hast Du noch etwas trockenes anzuziehen, Fhionn?" Fast hätte er gesagt, daß sie sich noch den Tod holen würden, wenn sie die nassen Sachen anbehielten. So gerade hatte er es zurückhalten können.


    Ihr Magenknurren verwirrte ihn wieder ungemein. Sie lebte doch! Irgendwie zumindest. Vielleicht war eine Art Wunder geschehen? Wie diese merkwürdige Sekte aus Judäa behauptete? Die diesen Mann verehrten, der angeblich nach einer Kreuzigung wieder auferstanden war? Er wußte es nicht, er wußte nicht, was er davon halten sollte. Vielleicht träumte er das alles ja nur. Ja, das war eine gute Erklärung. Ein verstörender, merkwürdiger Traum. Morgen würde er mit Corvinus reden müssen. Um zu erfahren, was wirklich geschehen war.