Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Nachdem der Tribunus Laticlavius ausgefallen war, blieb Ursus nichts anderes übrig, als sich selbst in die Mitte des großen Sterbens zu begeben. Er durfte sich nicht hinter den sicheren Wällen der Castra verschanzen. Die Menschen mußten sehen, daß sich gekümmert wurde. Also richtete sich Ursus in dem Officium ein, das als Kommandozentrale bestimmt worden war. Viel hatte er nicht mitgebracht. Gerade genug, um einige Tage hier durchstehen zu können. Selbst schlafen würde er hier, um den eigenen Haushalt in der Castra zu schützen. Noch war dort niemand krank. Und das sollte so bleiben.


    Als erstes rief er nach und nach die Offiziere zu sich, die hier in der Stadt tätig waren. Sie sollten ihm direkt Bericht erstatten, damit er seine Entscheidungen auch richtig treffen konnte. Und irgendwer mußte schauen, was genau mit diesem Duccier war. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund schien das niemand wirklich zu wissen.

    Ein Soldat öffnete von innen die Tür, an die gerade geklopft worden war. Er trug einige Wachstafeln, genug, daß der Stapel wenig Stabilität besaß. "Salve", grüßte der Mann Celer. "Wer bist Du und was willst Du?", fragte er gerade heraus. Offenbar arbeitete er dem Praefectus Castrorum zu und regelte auch seinen Besucherstrom.

    Lächelnd nickte Ursus. "Ich bin sicher, das wirst Du." Der junge Mann meinte, was er sagte. Zumindest in diesem Moment. Da war Ursus sich sehr sicher. Auch wenn der Mann noch ein sehr kleines Licht war und offenbar nur wenig Ehrgeiz besaß, konnte er sich noch als wertvoller Klient herausstellen. "Im Augenblick gibt es nichts, was Du für mich tun könntest. Ich werde aber auf Dich zurückkommen, sobald das der Fall ist. Komm zu mir, wenn Du etwas brauchst oder etwas vorfällt, von dem Du meinst, es könnte wichtig für mich sein. Und vergiß nicht, alle paar Tage vorbei zu kommen, auch wenn ich keine reguläre Salutatio abhalte hier in der Castra. Einen schönen Tag wünsche ich Dir noch, Celer."

    "Was er für ein Mensch ist? Ich kenne ihn nur aus dem Senat und vom Sehen aus der Ferne. Wie er privat ist, keine Ahnung. Von daher kann ich mir über seine Persönlichkeit wohl kein wirkliches Urteil erlauben. Doch er entscheidet oft aus der hohlen Hand heraus nach eigenem Gutdünken. Er haßt Patrizier und behindert sie, wo er kann. Erhebungen in den Ritterstand, Berufungen von Senatoren, die Besetzung hoher Beamtenstellen oder Offiziersstellen, das macht er allein, niemand weiß, nach welchen Kriterien. Selbst der Kaiser hatte solche Dinge nach Beratung mit einer Auswahl von hohen Persönlichkeiten entschieden. - Ansonsten gibt es nur Gerüchte, von denen nie jemand weiß, ob etwas Wahres daran ist." So vorsichtig war Ursus immerhin noch, sich nicht zu der Wiederholung dieser Gerüchte hinreißen zu lassen. Zwar glaubte er einen guten Teil von ihnen. Doch ohne Beweise Anschuldigungen aussprechen? Vor einem Mann, von dem er nichts wußte? So betrunken konnte er nicht sein, daß er sich zu derlei Dummheiten hinreißen ließe. Auch wenn seine Sprache langsam merklich verwaschen klang.


    "So, Du hast also Dein Ziel bereits erreicht? Es muß befriedigend sein, erreicht zu haben, was man anstrebte. Vor allem, wenn man weiß, daß man um nichts Weiteres mehr kämpfen muß. Ist denn auch Britannia das, was Du Dir gewünscht hast? Oder strebst Du nach einem Einsatz an einem anderen Ort?" Provinzen gab es im römischen Imperium schließlich reichlich. Und auch Einheiten, die von einem Praefecten geführt wurden.

    Das Staunen stand seinem Klienten ins Gesicht geschrieben. Ursus lächelte nachsichtig. Er erinnerte sich noch gut, wie schwer es ihm am Anfang gefallen war, Unterstützungen anzunehmen. Junge Menschen waren eben so. "Glaube mir, Du wirst das bald schon gut machen können. Der Tag wird kommen, an dem ich Dich brauche. Heute ist ein Tag, an dem Du mich brauchst. So ist das eben. Geben und nehmen. Du bist mein Klient und keiner meiner Klienten muß am Hungertuch nagen. Immerhin würde das auch auf mich ein sehr schlechtes Licht werfen."

    Verdammt! Der Mann hatte ihn durchschaut. Ursus grinste ein wenig schief, während seine Gedanken rasten, um eine sinnvolle, lockere Äußerung zu finden, die seinen Karren aus dem Dreck zog. Warum hatte er Cimon nicht mitgenommen? Er hätte auf das richtige Mischungsverhältnis beim Wein geachtet. Nun mußte er schon wieder trinken, alles andere wäre unhöflich. "Nunja..." Das war schon mal unverfänglich. Dachte er zumindest. "Du solltest Dich wirklich mehr für das interessieren, was in Rom vor sich geht. Dein guter Freund Marius ist offenbar ein sehr guter Freund des PU. Du könntest die Karriereleiter noch ein ganzes Stück raufstolpern, wenn Du Deine Beziehungen ausnutzen würdest." Ob der Praefectus sich wohl auf diese Möglichkeit stürzen wrüde? Kam darauf an, ob er ehrgeizig war. Bisher wirkte er nicht unbedingt so. "Hattest Du in den letzten Jahren gar keine Schwierigkeiten, gewünschte Beförderungen genehmigt zu bekommen?"

    "Ooooch, warum sollte einen das verwundern? Wo es doch nur um den Mann geht, der den Kaiser in allen Belangen vertritt und praktisch selbständig all die Entscheidungen trifft, die eigentlich dem Kaiser obliegen? Und nicht nur für die Stadt Rom, sondern für das gesamte Imperium?" Ach verflixt! Ursus biß sich auf die Zunge. Verdammter Wein! Er hatte nicht auf seinen Tonfall geachtet, nun hatte es doch arg mißbilligend geklungen. Aber vielleicht bezog der Praefect es ja auf die Tatsache, daß er nichts von Salinator wußte.

    Die Nachrichten waren schlecht. Wie immer in den letzten Tagen. Ursus wollte am Liebsten nichts mehr davon hören. Aber er mußte. Und er mußte handeln. "Der Tribunus Laticlavius ist krank? Und niemand kann genau sagen, was er hat? Blutend vom Pferd gefallen? Was ist das denn für eine Aussage? War er nun verwundet oder hat er diese Krankheit? Ich habe bisher nichts davon gehört, daß sie Blutungen mit sich bringt. Das sollte für einen Medicus doch nicht so schwer herauszufinden sein! Ich möchte heute noch einen Bericht von einem zuverlässigen Arzt! Und ich möchte nicht nur wissen, wieviele krank wurden. Ich möchte auch wissen, wie viele schon über den Berg sind! Erfreulich, daß dies bei Tribun Parcolius der Fall zu sein scheint. Besorge mir die jetzt noch fehlenden Informationen!" Der Duccier ausgefallen. Das bedeutete, daß für ihn Ersatz her mußte. Vermutlich Ursus selbst. Aber er wollte noch einen Moment darüber nachdenken. Und auch darüber, wie er die Aufgabenverteilung der Cohortes verschob, um die geschwächten Einheiten zu unterstützen. Wobei noch beachtet werden mußte, daß sie die bisher gut funktionierenden Maßnahmen beibehielten.

    Ursus lachte. Ja, so waren sie eben, die Menschen. Meckern und beschweren konnten sie sich, aber die Mühe machen, sich wirklich mit dem zu befassen, was andere taten, das war dann doch wieder zuviel. Lieber weiter über Dinge und Menschen lästern, über die man nur vom Hörensagen etwas wußte. "Schade, daß Du nicht mehr über ihn berichten kannst. Immerhin hat er eine der mächtigsten Positionen im römischen Imperium inne."


    Wie jetzt? Der wußte nicht, wer der Praefectus Urbi war? Das konnte doch gar nicht sein? Die Acta war voll von Berichten über ihn. "Hm. Britannia scheint noch weiter von Rom weg zu sein, als ich dachte. Potitus Vescularius Salinator. Der Name sagt Dir überhaupt nichts?"

    16.55 Uhr, KiKa


    Geheimnis um Rom - Die Piraten von Pompeji
    Mystery-Serie GB 2007


    Eine Kinderserie, keine Ahnung, ob sie trotzdem sehenswert ist. Mystery klingt ja leider eher so, als hätte sie sich nicht sehr an die Historie gehalten. Ist als Wiederholung gekennzeichnet, ist aber bisher an mir vorbeigegangen.

    Jetzt mußte Ursus wirklich lachen. "Nunja, auf viele Senatoren trifft das zu. Und wer weiß, vielleicht komme ich da auch noch hin." Eigentlich ein trauriges Bild, daß selbst Männer in so hohen Postionen eine so klischeebehaftete Vorstellung von Senatoren hatten. "Wärest Du öfter in Rom, dann würde ich Dir raten, mal bei einer Senatssitzung zuzuhören. Die Türen der Curia stehen immer offen." Natürlich müßte er sich dort durch die jungen Männer durchkämpfen, die einmal in den Senat aufgenommen werden wollten und sich deshalb die Sitzungen nicht entgehen ließen.


    "Es wird diskutiert über Gesetze und über Maßnahmen, die entweder die Stadt Rom oder die senatorischen Provinzen betrifft. Oder auch die Pax Deorum. Allerdings muß ich sagen, daß die Diskussionen oft von der Sache abschweifen und dann zu Schlammschlachten zwischen einzelnen Senatoren mutieren. Das ist zwar durchaus unterhaltsam, ist aber ganz und gar nicht zielführend." Ursus zuckte mit den Schultern. So war es eben. Und so wäre es auch, wenn sich die Kommandanten der Legionen regelmäßig treffen würden, um gemeinsam etwas zu erarbeiten. Es war schlicht menschlich.


    Als der Praefectus dann von seinen Anfängen bei den Truppen berichtete, wurde es interessanter. "Ihr ward zusammen in der Ausbildung? So etwas schweißt gewiß sehr zusammen, dann kennst Du ihn wohl gut? Wie ist er so? Als Mensch, meine ich? Und kennst Du auch den Praefectus Urbi gut? Ich hörte, der Praefectus Praetorio sei ein guter Freund des Vesculariers." Es gelang Ursus trotz aller Bemühung nicht vollständig, seine Mißbilligung aus der Stimme herauszuhalten, als er von Salinator sprach. Aber bestimmt hatte es der Praefect gar nicht gemerkt.

    "Hm. So meinte ich die Frage nicht. Sondern erwiderte Deine Frage, ob die Thermen bei euch ebenso großen Zulauf haben?" Vermutlich hatte er in einem ungünstigen Zusammenhang gefragt. Oder aber der Praefectus hatte seine Gedanken woanders. Ein eigenartiger Mann, irgendwie. So mißgelaunt allen Menschen gegenüber. Ursus gegenüber war er sicher nur netter, weil Ursus eben nicht irgendwer war.


    Es wurde Wein gebracht und Ursus ließ sich auch einen Becher geben. Die Erklärung schien plausibel, Ursus hatte keinen Grund, sie anzuzweifeln. "Ich bin Senator. Es ist meine Pflicht, mich auf dem Laufenden zu halten. Auch wenn ich zugeben muß, daß es schwer ist und mir auch nicht so vollständig gelingt, wie ich es gerne hätte. Zwar befinde ich mich noch vergleichsweise nahe an Rom, aber hier besucht mich kaum jemand und Briefe kommen auch nur spärlich. Natürlich quetsche ich jeden aus, der aus Rom kommt. Über die großen Ereignisse bin ich auf jeden Fall informiert. Kein Interesse an den Vorgängen zu haben, kann einen aber auch übel in Nachteil setzen. Woher kennst Du denn den neuen Praefectus Praetorio so gut? Habt ihr zusammen gedient?" Ursus selbst kannte den Mann nur von seiner Kommandoübergabe her, von daher war seine Neugierde durchaus natürlich. Immerhin hatte er nun eine der mächtigsten Positionen im Imperium inne. Noch dazu alleine, wo sich doch sonst zwei die Macht teilen sollten.

    Manchmal wäre Gedanken lesen eine praktische Sache. Doch sobald es um die eigenen Gedanken ging, mußte man doch froh sein, daß so etwas nicht möglich war. "Offiziere und Mannschaften sind überall voneinander getrennt. Ständig muß der Abstand gewahrt bleiben. Ich persönlich finde es nicht schlecht, wenn es einen Ort im Lager gibt, wo man sich halbwegs auf Augenhöhe begegnen kann. Damit jeder daran erinnert wird, daß er nur ein Mensch ist - so wie jeder andere auch. Die Thermen sind sehr beliebt und ja, den Zulauf kann man nur als groß bezeichnen. Ist das bei euch in Britannia anders?" Warum Ursus so das Bedürfnis hatte, diesem Mann ständig zu widersprechen, konnte er selbst nicht erklären. Ein bißchen war es so, wie es ihm in Gegenwart seines Onkels immer gegangen war.


    "Nach einer anstrengenden Reise ist wohl niemand so richtig gut drauf, lassen wir es also vergessen sein. Was mich aber die ganze Zeit schon wundert: Der Praefectus Praetorio selbst hat für Dich um Gastfreundschaft hier gebeten. Die hätten wir Dir auf jeden Fall gewährt, auch ohne diese Voranfrage. Man hält doch zusammen, schließlich dienen wir alle dem Kaiser und jeder braucht auf seinen Reisen durchs Imperium mal die Gastfreundschaft anderer. Warum aber war ihm so daran gelegen? Dann auch gleich für eine Woche? Bist Du nicht auf dem direkten Weg nach Rom?" Manchmal war es gut, den Stier direkt bei den Hörnern zu packen. Neugierig auf die Antwort war Ursus auf jeden Fall.

    Am liebsten hätte Ursus den Mann mit einem überdeutlichen "NEIN!" angeschrien. Aber er unterdrückte tapfer den Impuls. Er hatte sogar sehr viel dagegen, von einem dahergelaufenden Stoffel so vertraulich angesprochen zu werden. Natürlich gab es schlimmeres. Solange Ursus nicht wußte, wo und wie er den Mann einzuordnen hatte, war es vielleicht nicht verkehrt, sich freundschaftlich zu verhalten. "Natürlich, gerne... Victor." Puh, sein Namensgedächtnis war auch schon mal besser gewesen. Er hatte echt überlegen müssen, wie der Mann eigentlich hieß.


    "Sagen wir es so: In der Therme sollten die Ränge zumindest keine so große Rolle spielen." Wenn es sich ergab, sprach Ursus hier durchaus mit Mannschaftsdienstgraden. Aber er erwartete trotzdem auch hier einen gewissen Respekt. Den auch noch keiner der Männer hatte missen lassen. "Immerhin wollen wir hier alle ein wenig Erholung finden und uns nicht dauernd verrenken." Er grinste ein wenig schief. "Auf jeden Fall haben wir Glück, daß es so leer ist. Zu den meisten Zeiten wimmelt es hier von Soldaten."

    Die Lagerthermen einmal leer anzutreffen, das wagte nicht einmal Ursus zu hoffen. Sicher, zur Not könnte er sie einfach sperren lassen, um mal eine Stunde seine Ruhe zu haben, aber auf solche Art seine Macht auszunutzen auf Kosten der Soldaten, das wollte Ursus denn doch nicht. Immerhin wurden sie schon hin und wieder gesperrt, damit die Damen in Ruhe baden konnten.


    Nichts desto Trotz schien er Glück zu haben. Anscheinend hatte er eine gute Zeit erwischt. Die einen noch beim Training und die anderen beim Essen. Vermutlich. Geduldig ließ er sich einölen und anschließend gründlich abschaben, bevor er zu den Becken herübertapste. Als er sah, wer sich darin aalte, wäre er am liebsten gleich umgedreht. Ausgerechnet dieser Stinkstiefel aus Britannien! Aber jetzt hatte er ihn sicher bereits gesehen und es wäre schon mehr als unhöflich, dann einfach wieder zu gehen.


    Innerlich seufzte Ursus. Und ließ sich dann ins Wasser gleiten. "Salve, Praefectus. Auch auf der Suche nach ein wenig Entspannung?" Vielleicht war der Mann ja gar nicht so übel. Inzwischen dürfte er sich von seiner weiten Reise ein wenig erholt haben. Mit etwas Glück war er jetzt verträglicher.

    "Gut, dann laß mir bitte nähere Informationen zu dem Haus zukommen und ich werde meinen Klienten anschreiben. Der kümmert sich dann um alles. Am Ende wirst Du dann nur noch die Eigentumsübertragung veranlassen müssen und natürlich das Geld entgegennehmen." Ursus lächelte. Zumindest letzteres würde dem jungen Mann sicherlich leicht falllen. "Der curator rei publicae? Senator Vinicius Lucianus? Nun, er ist mein Patron, es wäre doch gelacht, wenn ich Dir da nicht helfen könnte. Allerdings muß ich Dir sagen, daß der Senator aufgrund seiner Tätigkeit viel innerhalb von Italia umherreist. Das könnte auch der Grund dafür sein, daß Du so lange auf Antwort warten mußt, zumal seine Sekretäre und Assistenten ihn begleiten. Ich werde sehen, was sich machen läßt und ihn anschreiben. Ohnehin wird es wieder Zeit für einen Brief an ihn, da läßt sich Deine Angelegenheit leicht mit unterbringen. Bis sich etwas tut, nimm dies hier. Und keine falsche Bescheidenheit bitte. Es ist meine Aufgabe als Patron, meinen Klienten unter die Arme zu greifen." Er entnahm einem Fach einen kleinen Beutel, den er seinem neuen Klienten zuschob. Es war nicht unmäßig viel, würde dem Mann aber sicherlich erst einmal über die Runden helfen.


    Sim-Off:

    WiSim

    Ursus lächelte. "Wenn Du möchtest, werde ich einen meiner Klienten in Rom ansprechen. Ein erfahrener Mann, was derlei Geschäfte angeht. Wenn einer einen guten Preis herausschlagen kann, dann er. Also nur, wenn Du willst." Mancher legte so etwas eben nicht gerne in fremde Hände. Wobei Ursus für seinen Klienten durchaus bürgte.


    "Du hast kein Gehalt erhalten? Nun, die Zustände der Stadt sind momentan noch recht chaotisch. Aber ich kann gerne mal den Verantwortlichen auf den Zahn fühlen. Solltest Du akut etwas brauchen, helfe ich Dir gerne aus, bis die Stadt wieder voll funktionsfähig ist und ihrer Angestellten gedenkt."

    "Du hast Eigentum in der Subura? Ich hoffe, nicht in der ganz schlechten Gegend?" Immerhin gab es auch in der Subura durchaus anständige Gegenden. "Nun, solltest Du Hilfe brauchen für den Verkauf oder für die Anmietung einer Wohnung hier, dann sag es mir. Kaufen würde ich hier nichts, sofern Du einen Rat von mir hören möchtest." Karriere machen konnte man nur in Rom. Hier konnte man nur Grundlagen schaffen. "Nach einer solchen Seuche könnte es sein, daß der Aufstieg innerhalb der Verwaltung ein bißchen leichter wird. Zwar mag es nicht besonders rücksichtsvoll sein, daran zu denken, aber die Tatsachen sind nun einmal so und man muß jede Chance ergreifen, die sich bietet. Also halte Dich ran und sorge dafür, daß Deine Vorgesetzten Dich wahrnehmen."

    "Das werde ich, Artorius", lächelte Ursus und setzte sich wieder. "Eine regelrechte Salutatio halte ich hier in der Castra nicht ab. Dennoch möchte ich Dich ab und an zu Gesicht bekommen. Und natürlich kannst Du Dich an mich wenden, wenn Du etwas brauchst. Wirst Du weiterhin bei Deinem Onkel wohnen oder eine eigene Wohnung in der Stadt nehmen?"