"Das weiß ich, Cimon." Der Sklave würde sich nicht schonen. Er würde notfalls auch für Ursus sterben. Eigentlich war das ein Gedanke, mit dem er vertraut sein sollte. Er führte mehrere tausend Mann an, die ebenfalls alle bereit waren, zu sterben, wenn er sie in die Gefahr führte. Wenn auch eigentlich nicht für ihn, sondern für Rom und den Kaiser. Trotzdem war das hier irgendwie realer. Vermutlich kam es ihm aber auch nur so vor. "Ich denke, für heute haben wir genug besprochen. Wenn Du Fragen hast oder Dich einfach nur mit mir austauschen möchtest, dann sprich mich einfach an. Warte nicht, bis ich Dich anspreche."
Beiträge von Titus Aurelius Ursus
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Original von Tiberia Septima
„Würde es euch denn helfen, wenn die Vestalinnen auf eurer Seite wären? Also Romana hält von Salinator überhaupt gar nichts. Und was ist mit Kontakten zu den Praetorianern oder der Cohortes Urbanae? Ebenso wüßte ich zu gerne was die anderen Patrizier Gens wie die Claudier oder die Flavier von eurem Plan halten. Also wirklich, Titus, du kommst mit reichlich spärlichen Informationen zurück aus Rom. Und gar so bald werden wir nichts mehr erfahren, denn der Winter hält bereits Einzug und die Geburt unseres Kindes wird bald sein. Da kann keiner von uns wieder nach Rom reisen, um mehr zu erfahren.“ Strafend blickte sie ihren Germahl an und in ihrem Geist heckte Septima bereits eine angemessene Bestrafung für Ursus aus. Das diese Art der Bestrafung ihm nur all zu gut gefallen würde, war abzusehen.Ursus schmunzelte. Seine Frau schien sich weit mehr Gedanken gemacht zu haben, als manche der Beteiligten. Sie hatte einen klugen Kopf und war ganz offensichtlich eine fähige Intrigantin. "Die Vestalinnen auf unserer Seite zu wissen, könnte helfen, den Kaiser von der Richtigkeit unseres Tuns zu überzeugen. Tja, was die Claudier und die Flavier angeht, so hoffe ich, daß Dein Onkel ihnen auf den Zahn fühlt. Ja, was uns ganz klar noch fehlt, sind Kontakte zu den Praetorianern. Ob die Urbaner so wichtig sind, weiß ich nicht. Aber die Garde wäre ein sehr mächtiger Verbündeter. Balbus hätten wir gewiß überzeugen können. Doch der ist und bleibt verschwunden. Der neue Praefectus Praetorio ist offensichtlich ganz klar auf Salinators Seite."
Bevor er es vergaß, mußte er auch noch etwas anderes ansprechen. "Übrigens habe ich Deinem Onkel Flora als Braut angeboten. Wir können die Schmach nicht einfach so auf uns sitzen lassen, daß ihm seine aurelische Frau davongelaufen ist." Flora würde das ganz sicher auch so sehen, bestimmt hatte sie sich darüber auch schon Gedanken gemacht, sie war ja nicht dumm.
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"Es steht ja nicht dran, daß der Status nur gekauft ist. Im Moment weiß niemand mehr, ob jemand eine Standeserhebung wirklich verdient oder eben nur gekauft hat. Wie schon gesagt, sind es auch nur Gerüchte. Niemand spricht offen darüber. Verständlicherweise. Würde ich auch nicht." Zumindest nicht, wenn es ihn selbst betraf. So konnte man es auch anderen nicht verübeln, wenn sie nicht darüber sprachen.
"Du kannst vieles tun. Deine Augen und Ohren offen halten in anderen Häusern. Versuchen herauszufinden, wie man über Salinator denkt. Einige Male werde ich Dich vermutlich auch nach Rom schicken. Ich brauche jemanden, der mein Mund, meine Augen und meine Ohren ist, wenn Septima es wegen des Kindes nicht sein kann."
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Von der Porta Praetoria kommend gelangte die Reisegesellschaft des Flaviers schon bald am prächtigen Praetorium an. Saccus berichtete den Soldaten vor dem Haus kurz, um wen es sich bei dem Besucher handelte und einer von diesen ging dann, um den Flavier mit wenigen Worten bei dem Ianitor des Legaten anzumelden.
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Legionarius Cantius SaccusDie Waffen wurden entgegengenommen und sorgfältig in einer Kiste verstaut. Bei der Abreise würden alle Waffen wieder ausgehändigt werden. Dann wurden die Gäste tatsächlich noch durchsucht. Vorschrift war eben Vorschrift. "Gut, ihr werdet nun zum Praetorium geführt. Dabei handelt es sich um das Wohnhaus des Legaten und seiner Familie." Saccus ging grundsätzlich davona aus, es mit in militärischer Hinsicht ausgesprochenen Deppen zu tun zu haben. Er ging voran und achtete darauf, daß auch jeder dieser bunten Gesellschaft ihm folgte.
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Mit dem Ergebnis dieses Teils des Gespräches war Ursus überaus zufrieden. Durus schien angetan von dem, was er hörte. Was kein Wunder war. Flora war wirklich eine gute Partie. Ein wenig tat sie ihm leid, da Durus doch so viel älter war als sie selbst. Aber andererseits war Durus mit Sicherheit einer der besten Ehemänner, die in Rom zu bekommen waren. Ein freundlicher Mann, religiös und der Ingebriff eines Patriziers. Nicht zu vergessen, daß er auch noch mächtig und reich war.
"Es wird sicher nicht lange dauern, bis Flora mal wieder in Rom ist." Zur Not würde Ursus tatsächlich ein bißchen nachhelfen, um diese Begegnung zustande zu bringen. "Ich nehme an, Näheres möchtest Du erst besprechen, wenn Du sie kennengelernt hast?"
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Ursus legte den Kopf schief. "Die meisten Männer der Prima waren mit dem Vater des Kaisers in Parthien. Schon das bindet sie sehr fest an den Kaiser, auch wenn er selbst es nicht war, der sie dort anführte. Zudem sind sie ja die Legion des Kaisers. Wenn er ruft, sind wir die ersten, die zur Stelle sind. - Über die Person des Kaisers an sich machen sich die Männer dabei keine Gedanken." Ein kleiner Schluck aus dem Becher folgte. "Und wie genau bist Du zu Deiner abfälligen Meinung zu Valerianus gekommen? Kennst Du ihn persönlich? Aus früheren Zeiten vielleicht?"
Warum hatte der Mann es auf einmal so eilig, zu seiner Unterkunft zu kommen? Natürlich nickte Ursus. "Es wird Dich jemand hinführen."
Sim-Off: Das ist überhaupt kein Problem, ich habe Zeit. Gute Besserung!
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... wird irgendwann älter
Alles Gute zum Geburtstag, Cimon *knuddel*
((mußte ewig warten, bis der endlich mal in der Falle verschwunden war, damit ich unbemerkt an meinen Rechner konnte *gggg*))
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"Der Name Decimus Livianus, er ist Legat der Secunda, war im Gespräch. Ebenso der des Praefectus der Classis in Misenum. Der aber wohl noch ins Vertrauen gezogen werden muß. Mehr Namen wurden mir vorerst nicht genannt, doch ich bin mir ziemlich sicher, daß Durus nicht der einzige beteiligte Tiberier sein wird und Livianus gewiß auch nicht der einzige Decimer." Sie standen erst ganz am Anfang, das war Ursus bewußt. Es würden mehr Namen hinzu kommen, ganz ohne Zweifel.
"Hm... hör doch nicht auf", beschwerte er sich leise, als sie ihre Hand zurückzog. Er war durchaus bereit, sich ablenken zu lassen. Nur zu gern sogar. "Den Gedanken hatte ich auch schon. Eine solche merkwürdige Krankheit... So lange ist der Kaiser schon geschwächt und krank. Sein Körper muß sehr stark gewesen sein, daß er das schon so lange durchhält. Ich kann mir keine Krankheit vorstellen, die nach so vielen Jahren nicht tödlich wäre - oder eben geheilt."
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„Bashir? Der Sklave von Reatinus? Warum nicht? Ich habe nichts dagegen, wenn sein Herr einverstanden ist. Es macht nichts. Nicht hier und jetzt, Cimon. Du darfst reden, wenn wir unter uns sind.“ Ursus wollte, daß der Nubier redete. Mehr über sich offenbarte. Denn für gewöhnlich ging er voll in seinem Dasein als Sklave auf. Alles, was ihn selbst betraf, war tief in seinem Inneren verborgen.
Ursus blickte Cimon sehr ernst an. Ihre Augen waren auf einer Höhe. So war es richtig, in diesem Moment. „Er will sie nicht nur bewirken, er tut es auch. Er bestimmt Magistrate, die eigentlich gewählt werden sollten. Natürlich darf der Kaiser das, tut es aber normalerweise nur sehr selten. Doch Salinator nimmt dieses Recht mit jeder Wahl im Namen des Kaisers stärker in Anspruch. Er ändert Gesetze im Namen des Kaisers. Die Gesetze über die Patrizier wurden einfach so abgeschafft, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich hörte, das ist aber nur ein Gerücht, dem ich allerdings durchaus Glauben schenke, daß er sich Standeserhebungen und ähnliches gut bezahlen läßt. Und das alles ist nur der Anfang. Er erhält keinerlei Widerstand. Zumindest keinen ernstzunehmenden. Er wird weitermachen. Und jedes mal wird es ein wenig unangenehmer für diejenigen, die es trifft. - Habe ich schon erwähnt, daß er Patrizier nicht leiden kann und ihnen schadet, wo immer es ihm möglich ist?“ Ursus seufzte. „Er ersetzt den Kaiser schon jetzt völlig. Es gibt inzwischen nichts mehr, das nicht über den Tisch des Praefectus Urbi läuft. Nur was er auswählt, wird dem Kaiser vorgelegt und ich glaube nicht, daß das noch viel ist oder gar etwas Wichtiges.“
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"Vermutlich nicht", gab Ursus widerwillig zu und musterte seine Frau mit wachsender Besorgnis. Sein Beschützerinstinkt war geweckt, Zweifel überkamen ihn, die er gleich gedanklich zu ersticken versuchte, da er immer noch von der Richtigkeit der Pläne überzeugt war. "Salinator muß sterben, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Er hat so viel Macht angehäuft, es ist unmöglich, ihn einfach nur zu entmachten." Das auf jeden Fall stand fest. Felsenfest.
Seufzend gab sich Ursus den Zärtlichkeiten seiner Frau hin. Er umarmte sie zärtlich und streichelte über ihren Rücken. "Was den Kaiser angeht... Darüber sind wir uns noch nicht einig. Ich bin der Meinung, er sollte einfach abdanken und einen fähigen Nachfolger ernennen. Er ist zu krank, um zu regieren. Was sehr schade ist, denn bestimmt hat Iulianus keinen Unfähigen zu seinem Nachfolger gemacht. Wir haben Valerianus nie wirklich als Kaiser erlebt. Er war von Anfang an zu krank, um selbst die volle Regierungsgewalt auszuüben. - Die Frage ist nur: Wird er einsehen, daß er nicht regierungsfähig ist?"
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Original von Decimus Atius Romanus
Vibius Valerius VictorNun der Legat hatte wohl ein guten Draht zum Kaiser
Verzeiht Legat, natürlich würde ich solche Äußerungen niemals vor deinen Soldaten machen, und die Krankheit nun ja Menschen werden krank daran kann ich nichts ändern und ihr auch nicht! Deshalb wird meine Meinung nicht in Mittleid umschlagen! Sag hällst du so viel von unserem Kaiser?Victor bittete nun etwas vorsichtiger um einen weiteren Wein
Hm, zumindest ruderte der Mann ein Stück weit zurück. Wein bekam er. Soviel er nur wollte. "Ich kenne ihn kaum. Persönlich habe ich ihn nur ein einziges Mal getroffen, während meiner Amtszeit als Quästor Consulum. Da war er schon sehr krank. So krank, daß die meisten Amtsgeschäfte von anderen erledigt wurden. Er ist unser Kaiser. Iulianus hielt viel von ihm. So viel, daß er ihn adoptierte und zu seinem Nachfolger machte. Er ist unserer Treue ganz sicher wert. Wäre er ein gesunder Mann, dann würde er gewiß auch nicht vergessen, seine Soldaten an den Grenzen des Reiches aufzusuchen und ihnen zu zeigen, wie wichtig sie ihm sind. Immerhin ist er selbst Soldat gewesen." Eine Verteidigungsrede für den Kaiser. Was man nicht alles tun mußte. Aber Ursus hatte tatsächlich keine schlechte Meinung von Valerianus. Er fand nur, daß der Mann endlich Konsequenzen aus seiner offenbar unheilbaren Krankheit ziehen und Rom einen starken Kaiser geben sollte.
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Original von Servius Artorius Reatinus
"Er wird nicht einen Fleck finden, an dem er etwas auszusetzen hat", versicherte Reatinus optimistisch, "Ich bin aber dennoch interessiert... vielleicht könnte ich aber auch ein wenig erfahren, mit dienstlichem Vorwand? Hättest du das etwas? Ich habe mal mit Frumentarii zusammengearbeitet, dürfte also machbar sein, etwas aus ihm hervorzulocken." Es war ja nicht so, dass Reatinus an hohen Offizieren prinzipiell Zweifel hatte. Nur, irgendetwas an diesem hier war so... interessant?"Wenn Du etwas aus ihm herausbekommen kannst, dann wäre das nur gut. Aber bitte sei vorsichtig, ich glaube, dieser Vescularier ist das Mißtrauen in Person. Ein dienstlicher Vorwand? Hm. Was könnte uns mit seiner Cohors in Britannien verbinden?" Ursus fiel da auf Anhieb nichts wirklich Zündendes ein. "Du könntest ihn einfach ausfragen, wie bei ihm der Dienst organisiert ist. Er muß ja nicht wissen, daß Du auch schon bei einer Truppe gedient hast, die eine Grenze zu schützen hatte. Laß Dir was einfallen, Reatinus. Etwas, das uns nicht dumm dastehen läßt, bitte."
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Original von Tiberia Septima
Endlich... Ursus öffnete seine Augen und sah in das lächelnde Gesicht seiner Gattin. „Na endlich!“ Septima saß, mit einem Kissen im Rücken an die Wand gelehnt da und beobachtete Ursus dabei, wie er sich räkelte. Als er sie jedoch in seine Arme ziehen wollte, schlug sie seine Hände sanft weg. „Finger weg! Im Moment gibt es wichtigeres zu bereden als sich in Körperertüchtigung zu verlieren. Ich habe dich nicht ohne Grund geweckt, mein Lieber.“ Ihre braunen Augen blitzten in dem sanften Licht der Öllampe auf und Septima wartete einen Moment, bis das Ursus sich neben sie gesetzt hatte.„Ich habe gestern noch lange über deine gestrigen Worte nachgedacht, Titus, und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich euch helfen möchte. Gewiss gibt es für eine Frau andere Mittel und Wege an Informationen zu kommen, als für einen Mann. Außerdem trauen viele Männer, Senatoren eingeschlossen, einer Frau nicht besonders viel Geist zu, so dass sie in Gegenwart einer Frau vielleicht unvorsichtigere Äußerungen treffen, als in der Gegenwart eines Mannes. Wenn du mir also mehr erzählen würdest, so könnten wir uns gemeinsam Gedanken machen, wo es vielleicht klüger wäre, wenn ich versuche an Informationen zu kommen.“ Während sie so sprach, suchte Septimas Hand die ihres Mannes und ihre Finger glitten unaufhörlich zwischen seinen Hindurch. Ein Zeichen ihrer eigenen, inneren Unruhe.Finger weg. Und das von der nimmersatten Septima! Dabei hatte er nur ein wenig kuscheln wollen. Ein wenig ihre Wärme genießen und sie dabei streicheln wollen, ein wenig Zärtlichkeiten geben und vor allem bekommen. Naja, vielleicht hatte sie doch Recht: Ein langes Gespräch würde das nicht werden. Also setzte auch Ursus sich auf. Jedoch ziemlich nah an seine Frau. Ein bißchen Wärme, das mußte doch erlaubt sein.
Ihre Worte hingegen erschreckten ihn geradezu. Septima wollte sich selbst einbringen? Ursus fühlte plötzlich eine Unruhe in sich, eine Sorge, wie er sie früher nicht gekannt hatte. "Es ist eine riskante Sache, mein Herz. Wenn es gelingt, so werden wir Helden sein. Wenn wir auffliegen, wenn es mißlingt, sind wir nichts weiter als Hochverräter und man wird nicht nur uns, sondern auch unsere Familien zerquetschen." Er ließ es zu, daß ihre Finger sich in den seinen verschränkten. Und legte die andere Hand auf ihren Bauch. Dorthin, wo ihr Kind vermutlich schlummerte und noch nichts von der kalten, rauen Welt wußte.
"Mehr erzählen. Ich fürchte, es gibt noch nicht viel mehr zu erzählen. Das Problem im Moment ist vor allem, Verbündete zu finden. Zuverlässige Verbündete. Ohne daß... nunja, das Ziel davon erfährt. Wir wissen nicht, wem wir vertrauen können. Und erst, wenn wir wissen, auf wen wir uns verlassen können, können wir planen, was wir dann letztendlich tun." So sah er das zumindest. "Die Hauptplanung scheint in den Händen Deines Onkels zu liegen. In enger Zusammenarbeit mit meinem Patron. Ich habe beide gebeten, mich stark einzubinden. Hm... Dabei könntest Du wirklich helfen. Ich werde nicht oft nach Rom reisen können. Aber Du könntest doch?"
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Das war wieder typisch Caelyn. Er war nicht tot. Nein, vielleicht nicht, aber wenn er es jetzt noch nicht war, dann würde er es vermutlich bald sein. Ursus blickte ihr hinterher. Traurig, sich hilflos fühlend. Ihre Tränen taten ihm weh. Weit mehr, als sie je ahnen würde. Sie gehörte ihm nicht mehr. Weil sie es so gewollt hatte. Wie hätte er ahnen können, daß er sie einem Lumpenhund gegeben hatte? Auf jeden Fall würde er versuchen, mit diesem Quintilius zu reden. Irgendwann. Wenn er denn mal Zeit genug hatte hier in Rom.
Als Cimon ihn am Arm berührte, blickte er den Nubier dankbar an. Nein, es würde ganz sicher keine Strafe folgen. Aber ein Gespräch. Über Caelyn. Hier war nicht der richtige Ort. Später. Wenn sie unter sich waren. Dann konnten sie auch beide offen reden. Cimon kannte Caelyn gut. Vielleicht würden sie ja eine Lösung finden. Irgendwie.
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„Ach, Cimon. Freunde gewinnt man auf so viele Arten und Weisen. Dies ist eben eine davon. Nicht das Trinken macht es auch. Sondern die Gemeinsamkeit. Und... Cimon, ich habe es Dir schon oft gesagt: Es ist Dir erlaubt, Freunde zu haben. Und auch Zeit mit ihnen zu verbringen. Solange es nicht mit meinen Terminen kollidiert. Und die kennst Du oft genug besser als ich. Auch eine Amphore Wein darfst Du dabei gerne leeren, wenn ihr denn so etwas möchtet. Aber wie gesagt: Nicht der Wein schafft die Freundschaft.“ Eigentlich sollte Cimon das alles wissen. Oder nicht? Manchmal taten sich immer noch Lücken im Wissen des Nubiers auf. Und meist betraf es Gefühle oder das menschliche Miteinander. Diese Lücken konnte man nicht durch Worte füllen. Cimon mußte seine eigenen Erfahrungen machen. Auch die enttäuschenden.
„Ja, Cimon, Du solltest mehr erfahren.“ Ursus senkte seine Stimme. Er wollte nicht riskieren, von irgendwem gehört zu werden. „Du bist mein Leibwächter. Meine Gefahr ist Deine Gefahr. Und da ich mich in Gefahr begebe, sehenden Auges, bringe ich auch Dich in Gefahr. Ich weiß nicht, wieviel Du über den Praefectus Urbi, Vescularius Salinator weißt?“
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"Enttäuscht, warum sollte ich enttäuscht sein?" Ursus legte seinen Arm um seine Frau und gemeinsam gingen sie zum Praetorium zurück. "Er hat ausgezeichnet gekämpft, Du hast einen sehr guten Leibwächter." Für ihn gab es auch keine Veranlassung, sein Verhalten Baldemar gegenüber zu überdenken. Seiner Meinung nach hatte er seine Anerkennung deutlich ausgedrückt. "Ich hoffe auch, daß er nicht allzu verletzt ist. Nunja, es ist kein Sport, der hier ausgeübt wird. Aber ich hätte auch nicht damit gerechnet, daß die Schildkante so zum Einsatz kommt. Vorwerfen kann ich es dem Mann nicht. Ein Kampf ist ein Kampf und daß es da zu Blessuren kommt, ist eigentlich nicht ungewöhnlich."
Liebevoll drückte er Septima an sich. "Der Medicus wird sich gut darum kümmern. Sorge Dich also nicht um Baldemar. Laß uns lieber überlegen, wie wir den Rest des Tages auf schöne Weise verbringen..." Nein, er nahm den Kampf nicht auf die leichte Schulter. Doch er wollte nicht, daß seine Frau sich zu viele Gedanken deswegen machte. Und so versuchte er, sie auf andere Gedanken zu bringen und den Rest des Tages nahm er das Thema nicht wieder auf.
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Nagut, dann versuch Du zu schlafen. Mehr Aufforderung brauchte Ursus nicht. Mit einem wohligen Seufzen schloß er die Augen wieder, kuschelte sich in die Kissen und zog Septima ein wenig mehr an sich heran. Sekunden später war er eingeschlafen.
Ihm kam es so vor, als wäre er gerade erst eingeschlafen, als an ihm herumgerüttelt wurde. Sanft zwar, aber doch mit einer unglaublichen Beharrlichkeit. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzuwachen und seine wunderschöne Frau anzublicken. "Guten Morgen." Wo war eigentlich Cimon? Und warum war es noch so dunkel? "Nanu? Was bist Du denn schon so früh wach, hm?" Die Neugierde der Frauen, anders konnte Ursus es sich nicht erklären. Er wußte noch, daß er ihr von Durus' Plänen erzählt hatte. Aber er war sich nicht sicher, ob er sich wirklich an alles erinnerte, was er gesagt hatte. Er war so unglaublich müde gewesen. Und auch jetzt fühlte er sich noch nicht so richtig ausgeschlafen. Gähnend reckte er seine müden Glieder und legte dann seine Arme um Septima. "Was habe ich Dich vermißt!"
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Ursus lachte, als seine Frau so vehement zwei Stunden forderte. Und Serrana dann auch noch ihr letztes Badeerlebnis schilderte. "Also gut, zwei Stunden. Ihr werdet also reichlich Zeit haben, euch in schrumpelige Pflaumen zu verwandeln." Sie ließen sich die leckeren Kleinigkeiten schmecken, während die Sklaven das Gepäck in die jeweiligen Zimmer schleppten, auspackten und alles gemütlich herrichteten. Und die Soldaten die Therme räumten und ebenfalls kleinere Reinigungsarbeiten in aller Eile vornahmen, damit die Damen mit dem Umfeld zufrieden sein mochten. Schließlich wurde Ursus gemeldet, daß alles bereit war. Sogar Sklavinnen standen bereit mit Ölen, Schabern, großen Handtüchern, frischer Kleidung - und was man sonst noch so für ein Bad mit allen Schikanen benötigte. "So, die Thermen sind bereit für euch", wandte sich Ursus an die beiden Schwangeren und hielt Septima seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Bei Serrana würde das hoffentlich ihr Mann tun. Irgendwie sah die Iunia noch viel schwangerer aus als Septima.
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"Oh, selbstverständlich. Ich werde ein Treffen arrangieren, sobald sie wieder in Rom ist. Sie ist achtzehn Jahre jung. Und war noch nicht verheiratet. Sie ist übrigens ein Zwilling. Ihre Schwester möchte zu den Vestalinnen. Beide sind sehr religiös erzogen und wissen, was sich für eine Patrizierin geziemt. Flora wird Dir eine gute Ehefrau sein, dessen sei gewiß." Er vertraute seiner jungen Cousine. Hatte er doch auch keine Ahnung, welche Eskapaden sie bereits hinter sich hatte. "Hin und wieder hat sie großen Bewegungsdrang. Sie reitet gern, die einzige Unart, die wir ihr nie abgewöhnen konnten. Sie ist ausgesprochen hübsch und stets freundlich zu den Menschen, die ihr begegnen."