Ursus machte sich gar keine Gedanken darüber, daß er im Moment nicht ganz eindeutig als einer der Herren im Haus zu erkennen war. Es war für ihn so normal, daß jeder hier wußte, wer er war. "Verrate mir doch mal, wer Du bist und was Du um diese Zeit hier zu suchen hast." Hatten nicht irgendwer erzählt, Celerina hätte sich einen neuen Sklaven zugelegt? Ursus war sich nicht sicher, er hatte sich zugegebenermaßen nicht sehr dafür interessiert. Jetzt aber war er interessiert. Denn ein neuer Sklave war auch immer ein Risiko. Wer konnte schließlich wissen, was hinter so einer Stirn vor sich ging?
Beiträge von Titus Aurelius Ursus
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Er war wach. Einfach so. Viel zu früh. Dabei hatte er nicht das Gefühl, ausgeschlafen zu sein. Entschlossen, noch ein wenig zu schlafen, schloß Ursus die Augen. Einfach an nichts denken, dann würde der Schlaf schon kommen. Vogelgezwitscher. Daß die Biester aber auch immer so einen Lärm machen mußten, wenn die Sonne nicht mal richtig auggegangen war! Ausblenden. Genau, einfach ausblenden. Dieser vermaledeite Vogel! Und warum war Ursus eigentlich so entsetzlich wach? Septima schlief selig an seiner Seite. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen im Schlaf. Offenbar träumte sie gerade etwas sehr Schönes. Beneidenswert.
Nein, es hatte keinen Zweck. Vorsichtig schälte sich Ursus aus den Decken und setzte sich für einen Moment auf die Bettkante. Die einfache Tunika für das Training lag schon bereit, Cimon hatte am Abend schon alles hergerichtet. Ein Seufzen unterdrückend griff Ursus nach dem Kleidungsstück und schlüpfte hinein. Warum nicht aufstehen, wenn er eh nicht mehr schlafen konnte? Er könnte die absolute Ruhe im Haus nutzen für ein Gebet. Meist war dafür viel zu wenig Zeit. Ja, das war ein guter Gedanke!
Leise schlich er sich aus dem Cubiculum und ging langsam zum Atrium herüber. Natürlich gab es Sklaven, die Nachts Wache hielten. Aber daß ihm jemand im Atrium begegnete, damit rechnete Ursus eigentlich nicht. Schon gar nicht jemanden, den er nicht kannte. Seine Augenbraue hob sich, als er den fremden Jüngling sah. Ein muskulöser Bursche mit recht langen, eher ungebändigt wirkenden Haaren. "Salve", grüßte er den für ihn Fremden in vergleichsweise scharfem Tonfall.
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Zusammen mit seiner Frau und seinem Leibwächter Cimon hatte Ursus sich auf die Suche begeben. Natürlich hatte er schon vor längerer Zeit passende Objekte, die knapp außerhalb des Pomeriums lagen, suchen lassen, denn er hatte ja schon länger auf der Liste der Kandidaten für den Legatsposten gestanden. Doch zuletzt hatte Ursus einfach nicht mehr daran geglaubt, weil es so lange gedauert hatte. Er hatte schon mit den Planungen für den Wahlkampf begonnen, um bei der nächsten Wahl als Aedil anzutreten. Doch nun war überraschend doch die Ernennung zum Legaten der Prima erfolgt. Noch hatte ihn keine persönliche Nachricht erreicht, doch die Kanzlei hatte die Ernennung bereits veröffentlicht. Seine Abreise stand also kurz bevor. Und vorher mußte er unbedingt ein Haus gefunden und den Umbau in Auftrag gegeben haben.
Gleich nach der Salutatio hatten sie sich auf den Weg gemacht. Fünf mögliche Objekte hatten sie auf ihrer Liste. Ursus und Septima wählten die Sänfte als Fortbewegungsmittel, auch wenn keines der Häuser sonderlich weit von der Villa Aurelia entfernt lag. Denn der Tag konnte noch lang werden und Ursus wollte seiner schwangeren Frau keine langen ermüdenden Fußwege zumuten. "Sollte uns gar keines der Häuser gefallen, kaufen wir das, was am nächsten gelegen ist und reißen es ab. Wir bauen dann ganz nach unseren Wünschen neu. Allerdings dauert es dann vermutlich Jahre, bis wir einziehen können. Ein Umbau wäre viel schneller fertig. Wie würdest Du Dir unser neues Heim wünschen?"
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Tatsächlich war Corvinus anwesend. Blieb nun noch die Frage zu klären, ob er Zeit - und Lust - zu einem Gespräch hatte. Ursus betrat das Officium, auch wenn keine direkte Aufforderung erfolgt war. Eine Ablehnung war es schließlich ebenfalls nicht gewesen und die fragende Art, wie Corvinus seinen Namen ausgesprochen hatte, ließ zumindest grundsätzliches Interesse vermuten. "Salve, Marcus. Hast Du etwas Zeit für mich? Ich würde gerne etwas mit Dir besprechen." Daß es sich nicht um eine Belanglosigkeit handelte, konnte sein Onkel wohl schon aus der Tatsache schließen, daß Ursus von sich aus ein Gespräch suchte. Von dem Argwohn des Onkels bemerkte er nichts, es war gut verborgen. Dennoch war er sehr auf der Hut, einfach aus Erfahrung, denn schon ein ungeschickt gewähltes Wort konnte wieder zu zumindest Unmut führen.
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Die Liste der möglichen Gäste wurde immer länger. Ursus hätte fast gelacht, vor allem, als sie darauf bestand, daß sie Gäste gefälligst zu kommen hatten. Wie süß sie aussah, mit diesem Schmollmund.
Nun wurde es schon ein richtiges Fest, galt doch für eine Cena normal die Regel, nicht mehr als neun Personen zu Tisch zu bitten. Doch es war schwer, sich auf diese Zahl zu beschränken, wollte man niemanden vor den Kopf stoßen. "Also achtzehn Personen bekommt man gut unter, indem man einfach zwei Dreiergruppen von Clinen einander gegenüber stellt. Aber wenn ich Dich so höre, werden wir auch damit nicht hinkommen, hm? Also gut, denken wir einfach beide über Tag darüber nach und sprechen wir heute Abend nochmal darüber. Ich bin sicher, wir bekommen das hin. Auch wenn die Zuweisung der Plätze noch eine echte Herausforderung wird."
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Es war schon viel zu lange her, daß Ursus mit seinem Onkel ein Gespräch geführt hatte. Natürlich waren sie sich begegnet, hatten zusammen gegessen und sich natürlich auch unterhalten. Aber ein Gespräch über die Belange der Familie hatte schon ewig nicht mehr stattgefunden. Nun war es nicht nur Zeit, sondern fast schon zu spät für solch ein Gespräch. Zwar hatte Ursus noch kein persönliches Schreiben erhalten, doch am Palast gab es schon eine Verlautbarung. Nun gab es vieles zu organisieren und zu besprechen.
In der Hoffnung, den Onkel anzutreffen, klopfte Ursus an die Tür von dessen Officium. Und natürlich auch in der Hoffnung, daß dieses Gespräch ein wenig fruchtbarer und auch angenehmer verlaufen mochte als die letzten, die doch fast immer irgendwie schiefgelaufen waren.
Edit: Fatalen Tippfehler beseitigt
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Da Septima die Zwillinge bereits darüber aufklärte, um wen es sich bei dem rüpelhaften Glatzkopf handelte, beschränkte er selbst sich darauf, zu nicken als Bestätigung und Bekräftigung ihrer Worte. Im nächsten Moment erklärte der Priester das Opfer für angenommen und Ursus lächelte erleichtert. Beide Paare konnten mit Zuversicht auf ihre zukünftige Ehe blicken. "Nun bist Du bald dran", raunte er seiner Frau zu, die heute ja in doppelter Hinsicht eine Hauptrolle spielte. Es ehrte sie und somit auch ihn, daß sie von beiden Paaren als Pronuba erwählt worden war.
Archias bemerkte er wohl, doch mehr als ein herablassendes Nicken hatte er für diesen Mann nicht übrig, der nicht einmal die grundsätzlichsten Manieren besaß. Axilla hingegen begrüßte er mit einem höflichen Lächeln, sie hatte sich ja auch nicht daneben benommen.
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Ursus wußte gar nicht, wie und wo er seiner Freude zuerst Audruck verleihen sollte. Und sollte er nun den Worten seiner Frau folgen oder lieber Cimon den Arzt begleiten lassen und Zweisamkeit mit Septima genießen? Letzteres war ihm natürlich lieber. Aber wollte sie vielleicht einen Moment allein sein? Außerdem war er dem alten Freund auch ein wenig Höflichkeit schuldig. So gab er seiner Frau einen liebevollen Kuß. "Ich bin gleich wieder da. Und ich schicke Dir Frija, hm?" Er wandte sich zu Cimon um. "Cimon, hol bitte Frija her. Und dann komm ins Atrium, damit Du Tribun Decimus zurückbegleiten kannst." Er selbst machte eine Geste zur Tür, um mit Mattiacus den Raum zu verlassen. "Du glaubst gar nicht, wie glücklich Du uns gemacht hast."
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Zitat
Original von Marcus Valerius Mercurinus
Der Beamte nickte und klappte das schwere Buch auf. Es war ja nicht unbedingt nötig, seine Verlobung hier eintragen zu lassen. Und eine Verlobung an sich musste auch nicht unbedingt sein. Trotzdem suchte er jetzte nach den genannten Namen und dem Datum. Als er es gefunden hatte und darauf tippte, sah er den Mann wieder an. "Da hätten wir es ja. Wann fand die Hochzeit statt?" fragte er ihn."Die Hochzeit fand am ANTE DIEM III ID FEB DCCCLX A.U.C. (11.2.2010/107 n.Chr.) statt", erklärte Ursus und beobachtete genau, was der Beamte tat. Es sollte ja alles seine Richtigkeit haben. Immerhin konnte auch einem noch so gewissenhaften Mann ein Fehler passieren. Und nicht immer saßen gewissenhafte Männer auf solchen Ämtern.
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Ursus legte den Kopf schief. "Natürlich fahren sie gegeneinander. Aber sie kennen sich eben auch gut. Jeder kennt die Stärken des anderen, weiß, welche Tricks er auf Lager hat. Die Fahrer anderer Factiones aber sind unberechenbar. Gegen sie zu fahren, ist das beste Training. Aber außerhalb der Rennen gibt es kaum Gelegenheit dazu." Das war eins der Hauptprobleme: Die Fahrer wurden im Training nicht genug gefordert.
Als Septima dann den ungewöhnlichen Vorschlag machte, eine Pferdezucht zu eröffnen, lächelte er. "Du wirst es kaum glauben, ich habe auch schon darüber nachgedacht. Hispania wäre allerdings sehr weit weg, mir wäre ein Gestüt hier in der Gegend schon lieber. Die Pferdezüchter hier in der Umgebung sind leider alle in den Händen anderer Factiones. Was ich von Deiner Idee halte? Ich finde sie geradezu genial." Er strahlte seine Frau an und konnte es kaum glauben. Vorhin schien sie noch nicht so angetan von dem, was Pferde natürlicherweise ebenfalls mit sich brachten: Pferdeäpfel. Diese waren auch bei der Zucht nicht zu vermeiden. "Natürlich würde ich Dir helfen... Und sicher finden wir zuverlässige Leute, die sich um das Gestüt kümmern."
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Auch von mir alles Gute
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Ursus runzelte die Stirn. Ging das schon wieder los! Immer wollten alle Tresvir Capitalis sein. Sicher eine wichtige Aufgabe, aber doch eine von jenen, die nicht unbedingt zu den anspruchsvolleren gehörte. Auch auf die Gefahr hin, sich nun unbeliebt zu machen, erbat er sich das Wort und erhob sich dann, um zu sprechen. Es war nicht leicht, nun gegen zwei sehr verdiente und erfahrene Männer zu sprechen. Immerhin hegte er gar eine gewisse Bewunderung für Tiberius Durus, gegen dessen Meinung er sich nun stellte. "Einen Mann wie Claudius Lepidus halte ich bei den Decemviri für besser eingesetzt. Er bringt eine ausgezeichnete Bildung und die nötige Einsatzbereitschaft mit, die bei der schwierigen Aufgabe der Erbschaftsbearbeitung vonnöten ist. Aus eigener Erfahrung heraus halte ich es für richtig, diese Ämter vorrangig zu besetzen. Und zwar mit gewissenhaften Männern, die auch ein Gespür für die Gesetze besitzen und außerdem mit den doch teilweise sehr privaten Informationen, die man bei der Ausübung dieses Amtes unweigerlich erhält, entsprechend diskret umgeht."
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"Oh, entschuldige bitte." Ursus wich sofort ein Stück von ihr zurück, um ihr mehr Platz zu gewähren. Er hatte ihr nicht weh tun wollen. Schon gar nicht in ihrem Zustand. "Mattiacus, ich danke Dir für diese gute Nachricht! Ich kann es noch gar nicht glauben. Natürlich... natürlich werde ich alles tun, damit Septima sich schonen kann. - Liebes, wenn immer Du Hilfe brauchst, wird jemand da sein. Sollte es Probleme geben, werde ich sie gerne für Dich lösen." Was für ein Versprechen. Es gehörte zweifelsfrei zu denen, die im Überschwang der Gefühle leicht ausgesprochen wurden und später umso schwerer einzuhalten waren. Aber daran dachte Ursus in diesem Moment nicht. Dafür war er viel zu glücklich.
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"Ah, das ist beruhigend", nickte Ursus erleichtert. "Ja, wir werden es ruhiger angehen lassen, bis es Dir wieder richtig gut geht, Liebes." Er war etwas näher an das Bett herangetreten und streckte die Hand nach der von Septima aus. Jetzt, wo die Erleichterung ihn erfüllte, merkte er umso mehr, wie sehr er sich gesorgt hatte. Die nächsten Worte von Mattiacus sickerten allerdings nur langsam ein. Ursus hatte schon genickt und den Mund zu einer weiteren Bemerkung geöffnet, als er begriff, was der Freund da gerade von sich gegeben hatte. In einer schnelle Bewegung wirbelte er herum, für einen Moment unfähig, etwas zu sagen. Unglaube stand auf seiner Miene geschrieben. Dann wurde dieser Ausdruck plötzlich von großer Freude abgelöst. "Was? Ist das wahr? Ist... ist das sicher? Ein Kind? Wir bekommen ein Kind?" Er wirbelte ein weiteres Mal herum, wieder zu Septima. Und umarmte sie stürmisch, um sie fest an sich zu drücken. Cimon war vergessen. Die schlechte Laune allerdings auch.
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Mit deutlich erkennbarer Sorge im Blick verfolgte Ursus die Untersuchung und die Unterhaltung zwischen Arzt und Patientin. "Sie war für einen Moment ohnmächtig. Ich finde, das geht über Schwindelgefühl deutlich hinaus", warf Ursus ein, da seine Frau untertrieb. Falsch geschilderte Symptome konnten schließlich zu einer falschen Diagnose führen. Aber die nächsten Worte von Mattiacus beruhigten ihn dann doch schon ein wenig. Schonen sollte sie sich. Und die weitere Frage beantwortete er mit einem Nicken. "Wir führen ein sehr aktives Eheleben." War es zu viel gewesen? Er selbst hatte ja eher den Eindruck, daß er derjenige war, der dabei überfordert war. Septima schien ihm stets unersättlich. "Hat es denn geschadet?"
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Ursus schlug ein und drückte die Hand seines Gegenübers herzhaft, aber nicht schmerzhaft fest. Ganz zufrieden war er nicht, aber auch nicht unzufrieden. "Ja, das war es. Aber nun ist es geschafft. Darf ich Dich trotz der zähen Verhandlung auf einen Becher Wein einladen? Immerhin geht es um die Zukunft eines jungen Mannes, da sollten wir unsere Abmachung doch begießen." Schließlich hatte er keinen Laib Brot gekauft, den man unter den Arm klemmte und weiterging.
Sim-Off: Geld ist raus
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Mattiacus hielt sich nicht mit langen Begrüßungen auf, sondern kam gleich zur Sache. Zwar kam sich Ursus dadurch ein klein wenig zur Seite geschoben vor, doch andererseits war es genau das, was er an Mattiacus mochte. Er war ein praktischer Mann, der sich nicht durch überflüssigen Kram aufhalten ließ. Besorgt verfolgte Ursus das Gespräch zwischen Arzt und Patientin. Die Tür hatte er geschlossen, nachdem er Cimon mit einem Kopfnicken hineinbefohlen hatte. Immerhin konnte es sein, daß etwas geholt werden mußte. Und nun stand der Senator Titus Aurelius Ursus wie ein kleiner Junge im Hintergrund und hoffte, nicht zu stören.
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Langsam bewegte sich der Leichenzug den Esquilin herab durch die Stadt bis zum Forum Romanum. Die Menschen machten ihnen respektvoll Platz, reckten aber auch die Hälse, um besser sehen zu können. Ursus erwiderte den Blick seiner Frau und auch das leichte Lächeln. Er hatte verstanden. Es ging ihr gut. Das beruhigte ihn, denn mit Tränen konnte er nur sehr schwer umgehen. Gerade bei seiner Frau. Denn sie neigte nicht dazu, schnell Tränen zu vergießen. Wenn sie es dann doch einmal tat, brachte ihn das völlig aus der Fassung, denn er mußte dann annehmen, daß etwas wirklich Schlimmes mit ihr los war.
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Selbstverständlich war Ursus ebenfalls anwesend, auch wenn er Vitamalacus nie richtig kennengelernt hatte. Der Mann war sein Vorgesetzter bei der Prima gewesen, auch wenn er ihn da hatte vertreten müssen. Und er war ein Verwandter von seiner Frau. Außerdem waren die Aurelier mit den Tiberiern befreundet. Das waren gleich drei gute Gründe, heute hier zu sein. Insgesamt aber hielt Ursus sich sehr zurück. Die Familie hatte hier Vorrang. Er fungierte heute schlicht als Begleitung seiner Frau. Irgendwie eine umgekehrte Rollenverteilung als sonst. Als er vor der Urne des Verstorbenen stand, neigte er für einen Moment leicht das Haupt, um seinen Respekt zu bezeugen. Er hatte überlegt, ob ein militärischer Gruß angemessen war. Doch da er selbst kein Militärangehöriger war, empfand er dies dann doch als unangemessen. Eigentlich schade, daß er den Verstorbenen so wenig kannte. Er hätte von ihm sicher einiges lernen können.
Und schon war der Moment vorbei, er trat zur Seite, um dem nächsten Trauernden Platz zu machen. Es war schon interessant, wer heute hier alles anwesend war. Natürlich ließ Ursus seinen Blick schweifen. Doch viel Zeit dafür blieb ihm nicht. Denn bald schon setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Mit seiner Frau am Arm reihte sich Ursus ein. Seine zweite Hand lag dabei leicht auf der ihren, damit sie fühlte, daß er bei ihr war.
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Ursus grinste ein wenig schief und schüttelte den Kopf. "Nein, bitte ohne Schleife, sonst wird das vielleicht falsch verstanden, was seine Vorlieben angeht", versuchte er einen kleinen Scherz, um die Stimmung etwas aufzuhellen. "Also gut, wenn er in zwei Jahren gut ist und bei uns bleibt, bekommst Du 300 Sesterzen nachgezahlt. Ist er aber so schlecht, daß wir uns von ihm trennen müssen, gibst Du uns 850 Sesterzen zurück."