Original von Aurelia Flora
Flora hatte hin und her überlegt was sie anziehen sollte. Dabei hatte sie ihre Zimmer in die reinste Kleidertruhe verwandelt. Lysandra hatte alle Mühe gehabt, ihre Herrin davon abzubringen noch einmal einkaufen zu geben, weil sie ja so rein gar nichts Passendes anzuziehen gehabt hatte. Narcissa war ihr schließlich dann auch zum Opfer gefallen, da diese sich fast gar keine Gedanken gemacht hatte, was sie nun anziehen wollte. „Du kannst doch nicht wie in Lumpen herum laufen! Wir sind in Rom, Schwesterherz!“ Mit diesen Worten hatte sie ihr dann ein weißes Kleid mit goldener Borte in die Arme gedrückt. Dazu passend Schmuck und Haarspangen. Ausnahmsweise trugen die Schwestern an diesem Tag fast das Gleiche, nur ihre Frisuren unterschieden sich. Narcissas Locken waren nur leicht im Nacken zusammen gefasst und vielen sonst offen über deren Schultern und Flora hatte sich ihre Haare hochstecken lassen. Wer wer war, war auf den ersten Blick nicht wirklich zu erkennen, was wie üblich zu häufigen Verwechselungen führte. Doch diesmal machte es ihnen nichts aus und machten ihre Scherze darüber.
„Wie heißt der Fahrer der Goldenen?“ fragte sie ihre Schwester leise. Aufgeregt wippte sie auf ihren Zehenspitzen herum. Sie hatten die Beste Plätze und konnten das Rennoval gut übersehen, aber sie war so angespannt und aufgeregt, dass sie einfach nicht sillsitzen konnte. Nur zu gern wäre sie schon viel früher hier gewesen und hätte sich mit einem der Fahrer unterhalten und die Pferde bewundert. Doch ihre Sänfte hatte einige Probleme gehabt voran zu kommen. Es schien als sei ganz Rom auf den Beinen und wollte bei diesem Rennen dabei sein. Außerdem hatte Lysandra sie dann davon abgehalten einfach in Richtung der Stallungen zu verschwinden. „Was macht es für einen Eindruck, wenn ihr euch bei den Pferden herum treibt?“ hatte sie die Beiden ermahnt und dann in Richtung Loge dirigiert. Das Opfer fand sie reichlich langweilig von daher sah sie sich viel lieber um oder tuschelte mit ihrer Schwester. Lysandra hatte es aufgegeben die Beiden zu ermahnen, es würde so oder so ungehört verklingen. Der Circus summte vor Energie, sie konnte sehen in welchen Rängen sich welche Fans nieder gelassen hatten. Die Farben waren weithin zu erkennen: Rot, Blau, Weiß und natürlich Gold. Die Zwillinge hatten ausgeknobelt wen sie anfeuern würden, zu Titus großer Freude waren es die Goldenen geworden.
„Ja, jung ist er, aber er soll geschickt sein!“ entgegnete sie ihrer älteren Schwester.
Stille senkte sich, als Markus vortrat und das weiße Tuch los ließ um das Startsignal zu geben. Wie gebannt folgte sie mit dem Augen dem eigentlich unscheinbaren Tuch, der Wind spielte kurz damit, ehe es im Staub der Rennbahn landete. Ein Pferd wieherte, durchbrach die Stille und dann ging das Tosen aus vielen kehlen los. Jeder wollte seinen Fahrer gewinnen sehen. Mit Narcissa zusammen feuerten sie die Goldenen an.