Beiträge von Titus Aurelius Ursus


    Den Becher nahm Ursus dankend entgegen und setzte sich. Die Worte von Avarus war zwar einerseits richtig, andererseits aber auch nicht. Jeder Scharlatan konnte sich Arzt nennen, ob er nun einen Kursus besucht hatte oder nicht. "Die Medizinausbildung um einen Praxisteil zu ergänzen, halte ich für ausgesprochen vorteilhaft", warf er ein. "Dazu kommt die Entlastung für Dich, wenn Dir die Medizin abgenommen würde." Natürlich würde Decima Valeria Avarus nachweisen müssen, daß sie die nötige Eignung besaß.

    "Das Museion mag eine ausgezeichnete Bildungsstätte sein, aber die Reise nach Aegyptus ist weitaus länger und gefährlicher als nach Griechenland. Außerdem ist in Aegyptus doch eher mit Aufständen und Unruhen zu rechnen. Also, ich würde meine Kinder auch eher nach Griechenland schicken als nach Aegyptus." Ursus zuckte mit den Schultern. Es mochte schon sein, daß die Ausbildung am Museion noch besser war als die in Achaia, doch es war immer die Frage, ob der Aufwand den Nutzen aufwog. Man konnte sich auch in Rom noch weiterbilden, wenn man aus Achaia heimkam.


    "Du hast wahrhaftig schon viel gesehen und ich glaube kaum, daß man Dir das naive Landei ohne Weiteres abnehmen würde." Ursus lachte bei dieser Vorstellung. "Ich habe sagen hören, daß es auch sehr alte Landeier gibt, die nie aus ihrem Dorf herauskamen. Und auch wenn Du schon viel gesehen und erlebt hast, kann man Dich kaum als auch nur ansatzweise alt bezeichnen." Sie war mit einem Legaten gereist und hatte in Mantua gelebt? Ja, Ursus war durchaus neugierig, aber er fragte trotzdem nicht. Es wäre mehr als unhöflich gewesen. Außerdem ließ es ich herausfinden, wann sie dort Priesterin gewesen war und wer zur gleichen Zeit die Prima kommandierte. Wenn es ihn tatsächlich so sehr interessierte. Aber vermutlich hatte er es längst vergessen, wenn er wieder nach Mantua kam. Falls er wieder nach Mantua kam.

    "Gibt es eigentlich noch Länder, die Du gerne besuchen würdest? Ich meine, die Dich so richtig reizen? Ich selbst würde gerne mal Britannia besuchen, es soll auf eine raue Art sehr schön sein." Er war noch jung, warum sollte er nicht einmal dorthin gelangen?

    Ursus tat geschmeichelt, im Grunde seines Herzens war er das eigentlich auch, wußte aber natürlich, warum der Beamte ihm Honig um den Bart schmierte. "Hab Dank für Deine guten Wünsche." Sollte der Beamte doch glauben, hier etwas für seinen Sohn tun zu können.


    "Die Verlobung fand am ANTE DIEM V ID DEC DCCCLIX A.U.C. (9.12.2009/106 n.Chr.) statt. Im Hause, in der Anwesenheit und mit der Zustimmung des Tutors", erklärte Ursus freundlich und lächelnd. Da er ganz auf den Beamten konzentriert war, hatte er gar nicht mitbekommen, daß Septimas Reaktion auf die Aussicht des Legatspostens alles andere als begeistert war. Wie könnte er auch auf eine solche Idee kommen? War es doch eine große Ehre und auch ein gewaltiger Karrieresprung, für diesen Posten auch nur als möglicher Kandidat gehandelt zu werden.



    Edit: Sim-Off ergänzt

    Sim-Off:

    Wir kommen nochmal wieder, sonst würde das bisher geschriebene nicht so recht passen :)

    Es war eher Zufall, daß Ursus beim Sklavenhändler Tranquillus vorbeischlenderte, wie immer in Begleitung von Cimon, seinem nubischen Leibwächter. Stirnrunzelnd betrachtete der Aurelier die feilgebotene Ware. Nach erster Wahl sah das ja auf den ersten Blick nicht aus. "Was für Sprachen sprichst Du, Pheidon? Und wie alt bist Du genau? Kannst Du auch mit Zahlen umgehen oder taugst Du nur für die Sortierung von Schriften? Wieviele Vorbesitzer hattest Du und warum hat Dein letzter Besitzer Dich verkauft?" 600 als Einstiegsangebot klangen in Ursus' Ohren ein wenig viel für einen Sklaven wie diesen. Daß noch keiner geboten hatte, zeigte ebenfalls, daß das Interesse sich in Grenzen hielt. Doch die Erfahrung mit Cimon hatte gezeigt, daß der Schein sehr trügen konnte. Hätte er sich mit dem Nubier nicht unterhalten, dann hätte er ihn für einen reinen Arbeitssklaven für's Grobe gehalten, der zu dumm für alles andere ist.

    Ursus lehnte sich völlig entspannt zurück und überließ sich Cimons geübten Händen. Er vertraute dem Nubier vollkommen und hatte nicht die geringsten Bedenken, beim Gefühl der scharfen Klinge an seiner Kehle. "Dein Cubiculum? Ich dachte an den Raum rechts neben diesem. Er ist recht groß und besitzt so wie dieser eine kleine Sklavenunterkunft, falls Du Deine Leibsklavin auch nachts in der Nähe wissen möchtest. Er ist nur schlicht eingerichtet, da ich es Dir überlassen wollte, ihn ganz nach Deinem Geschmack zu gestalten." Außerdem hoffte er, daß seine Frau sich hauptsächlich hier in diesem Cubiculum aufhalten würde. Bei ihm.


    Als das heiße Wasser gebracht wurde, genoß Ursus den Anblick seiner schönen Frau. Wie ihre weiche Haut glänzte, als das Wasser darüberfloß. Ein herrlicher Anblick! Noch immer erschien es Ursus wie ein Traum, diese Frau zur Ehefrau erhalten zu haben. Er kniff sich heimlich, um sicherzugehen, daß er wach war. Noch schöner wurde es, als Frija begann, die Frisur ihrer Herrin zu ordnen. Faszinierend, wie sie die Locken in ein Kunstwerk verwandelte. Ursus ließ sich geduldig von Cimon herrichten, selbst als dieser unendlich lange zu brauchen schien, bis die Falten der Toga perfekt lagen. Schließlich hatte er etwas zu gucken.


    Nahezu gleichzeitig waren Ursus und Septima fertig. Wenn man sie so anscheute, würde man nicht glauben, was für eine Nacht sie hinter sich hatten. Ursus lächelte seine Frau an. Sein Blick zeigte offen die Bewunderung für ihre Schönheit. "Wollen wir dann zum Frühstück gehen?", fragte er und bot ihr galant einen Arm.

    Ursus war viel zu müde, um die ausgesprochen junge Tante als solche zu titulieren und sei es nur in seinen Gedanken. Es fiel ihm stets schwer, sie als solche anzusehen. Tanten hatten alt und runzlig zu sein und nicht jung und hübsch. "Zwar bin ich alles andere als ein Fachmann für Pflanzen, aber umtopfen sollte den Oleander doch retten können, oder nicht?" Und wenn nicht, war es doch gewiß nicht unmöglich, Ersatz zu beschaffen.


    Über das Teppichfloß mußte Ursus herzlich lachen. Anscheinend hatten sie wirklich einiges verpaßt. Er rettete Septimas Becher so gerade eben noch, seine Reaktionen waren heute eben auch nicht die allerbesten. "Ein nicht sehr tragfähiges Floß, nehme ich an. Aber bestimmt hat das Bad sie ein wenig ausgenüchtert." Natürlich nahm er keinen Augenblick an, daß Flora etwas mit diesem Unfug zu tun hatte. "Als Löwe?" Wieder mußte er herzlich lachen. Ohne daran zu denken, woher die Palmwedeln wohl stammten und daß dies Corvinus vielleicht ärgern könnte.


    Daß Marcus sich nicht mal mehr erinnern konnte, wie er in sein Bett gekommen war, reizte Ursus zu weiterem Gelächter. "Je mehr Gäste sich nicht mehr erinnern können und je mehr nach Hause getragen werden mußten, umso besser war wohl das Fest." Die Schäden ließen sich beseitigen, Hauptsache, die Gäste hatten sich wohl gefühlt und ein ausgelassenes Fest erlebt. Er schaute zu Flora und zwinkerte ihr zu. "Was ist mit dem Löwen geschehen? Hat ihn jemand eingefangen?"

    Ursus schmunzelte, als seine Frau so vorwurfsvoll zu ihm sprach und ihn in seine Seite knuffte, wie er es auch schon zwischen ihr und ihrem Cousin beobachtet hatte. Ein schönes Zeichen entstehender Vertrautheit, wie er fand. "Ich war mir nicht sicher, ob ihr Gelegenheit hattet, euch bekannt zu machen. Besser, ich stelle euch einmal zuviel vor, als einmal zu wenig." Er wandte sich an Lucianus. "Wie schade, daß Deine Frau Dich heute nicht noch einmal begleitet, aber natürlich ist verständlich, daß sie vom gestrigen Tag erschöpft ist. Gerne hätte ich ihr meinen Dank ausgesprochen, denn sie war wahrhaftig eine ausgezeichnete pronuba. Bitte richte ihr meinen Gruß und meinen Dank aus."


    "Umso erfreulicher, daß Du den Klimawechsel nun überstanden zu haben scheinst", sagte Ursus freundlich zu Iunia Axilla, bevor sie beiseite trat, um sich mit anderen Gästen zu unterhalten. Aelius Archias erklärte, warum Ursus bisher noch nicht viel von ihm gehört hatte. "Dann ist es natürlich kein Wunder. Ich wünsche Dir viel Erfolg hier in Rom." Der Aelier gesellte sich zusammen mit Decima Seiana zu Iunia Axilla und Duccius Vala. Anscheinend kannten sie sich, denn es entspann sich sogleich ein Gespräch.


    Hatte er da nicht eben Germanicus Sedulus gesehen? Er war sich nicht ganz sicher. Ursus grinste in sich hinein. Da war ja noch ihre kleine Wette offen.

    Nanu, der Mann war ja wie ausgewechselt! Ursus nickte bestätigend. "Ja, eben jener Aurelius Ursus. Dein Sohn dient in der Einheit von Centurio Iulius? Eine ausgezeichnete Centuria, davon konnte ich mich überzeugen." Es schadete ja nicht, diesem Mann ein wenig Honig um den Bart zu schmieren. Natürlich erinnerte sich Ursus nicht an diesen Tesserarius. Nicht mal besonders gut an diesen Centurio Iulius. Er kannte Centurio Iulius Licinus sehr gut, doch der hatte in der IX. Cohors seine Centuria. "Ich wußte nicht, daß die Spatzen das schon von den Dächern pfeiffen. Allerdings ist das noch nicht entschieden. Ich gehöre nur zu den möglichen Kandidaten. Ich hoffe doch, Dein Sohn hat nur Gutes erzählt?"

    "Vielen Dank", sagte Ursus lächelnd zu dem recht glücklich wirkenden Paar. "Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Quintilius. Centurio der Praetorianer? Du hast es weit gebracht." Er nickte dem Mann anerkennend zu. Außerdem war es nicht das Schlechteste, einen Praetorianeroffizier zu kennen. Wer wußte schon, wofür das einmal gut sein konnte. "Ja, Du hast vollkommen Recht", sagte er zu seiner zukünftigen Frau, als sie anmahnte, den Beamten nicht zu lange warten zu lassen. Am Ende schlief er noch ein und verwehrte sich gegen jede Störung seines Schläfchens. Bei diesem Gedanken mußte er grinsen. "Wir treffen uns gewiß bald einmal wieder. Valete." Da die Frauen miteinander befreundet waren, besaß diese Aussage keine allzu geringe Wahrscheinlichkeit.


    "Dann laß uns mal einen zweiten Versuch starten." Ursus klopfte abermals an und trat ein. "Salve", grüßte er ein zweites Mal, nur für den Fall, daß der Beamte es beim ersten mal nicht wahrgenommen hatte. "Wir heißen Tiberia Septima und Titus Aurelius Ursus. Und möchten, daß unsere Verlobung im Eheregister vermerkt wird."

    "Guten Morgen", murmelte Ursus, als die Sklavin seiner Frau ihn grüßte und schaute kurz zu, wie Frija ihren Pflichten nachkam. Dann schwang auch er seine Beine aus dem Bett, auf der anderen Seite des Bettes. Fast zeitgleich mit Septima mußte er herzhaft gähnen. War er je so müde gewesen wie heute? Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern. Aber gleichzeitig fühlte er sich unglaublich wohl und zufrieden. "Leider haben wir heute noch einiges an Pflichten vor uns", stellte er bedauernd und leider sehr sachlich fest. Bei diesen Worten drehte er sich noch einmal zu seiner Gattin um und ließ seine Hand sanft über ihren Rücken gleiten. "Ab morgen wird es dann gewiß besser." Für sie zumindest. Er selbst würde morgen wieder gewohnt früh aufstehen, um den Tag mit seinem Training zu beginnen.


    Seufzend erhob sich Ursus nun endgültig und begab sich zu seiner Waschschüssel, bevor das Wasser noch unangenehm abkühlte. Er wusch sich gründlich und setzte sich dann, um sich von Cimon rasieren zu lassen. Dabei setzte er sich natürlich so, daß er seine Frau bei ihrer Morgentoilette betrachten konnte. Noch nie hatte er einer Frau dabei zusehen können. Es war eine neue und durchaus anregende Erfahrung. Diese morgendliche Szene hatte eben etwas unglaublich vertrauliches und familiäres. Es gab ein warmes Gefühl im Inneren, wie er es seit seiner frühen Kindheit nicht mehr empfunden hatte.



    Sim-Off:

    Sorry, ist mir durchgeflutscht...


    Der Sklave führte die beiden zum Officium des Senators Germanicus Avarus und Ursus begrüßte ihn lächelnd. "Salve, Germanicus Avarus. Statt Deiner traf Decima Valeria mich in den Fluren der Schola und ich bot ihr an, sie hierher zu begleiten." Viel mehr gab es für ihn momentan nicht zu erklären, da Valeria dies auf sehr selbstbewußte Weise bereits selbst erledigte. Eigentlich sollte ihn das nicht mehr überraschen nach dem Gespräch, das sie geführt hatten, aber so ganz hatte er sich daran eben noch nicht gewöhnt. Die Frauen, mit denen er sonst überwiegend Umgang hatte, waren bei weitem zurückhaltender und überließen es für gewöhnlich den Männern, Sachverhalte zu erklären. Bei diesen Frauen hätte er jetzt begonnen, das Anliegen zu erläutern, doch in diesem Fall ließ er Valeria lieber für sich selbst sprechen.

    "Ja, ich fand Dein Lied wunderschön und auch meine Cousine Prisca war sehr begeistert und hatte sich ebenfalls für den Text interessiert. Sie wird sich sehr freuen, daß nun ein Exemplar des Textes, gleich mit Übersetzung, im Haus ist. Wir freuen uns alle sehr darüber." Dazu war es so schön geschrieben, auf kostbarem Pergament, das war das reinste Schmuckstück! Ursus mußte lachen, als Calvena die Teppichgeschichte erzählte. "Ja, davon wurde uns schon berichtet. Das muß ein sehr unterhaltsamer Anblick gewesen sein. Wirklich schade, daß Dein Verlobter heute keine Zeit hat. Ja, wie Septima schon sagte: Richte ihm bitte herzliche Grüße aus."


    So langsam trudelten doch weitere Gäste ein. Eine zwar ausgesprochen blasse, aber ansonsten sehr schöne Frau, wie er in Flüsterton von seiner Frau erfuhr, handelte es sich um Iunia Axilla, betrat die Villa Aurelia am Arm des Duccius Vala. Letzterer war der Scriba von Ursus' Onkel Corvinus, wie er durchaus mitbekommen hatte, auch wenn sich die beiden noch keine Gelegenheit gehabt hatten, sich näher kennenzulernen. Ob er wohl mit Duccius Lando näher verwandt war? Noch immer konnte sich Ursus eines gewissen Mißtrauens gegenüber der Gens Duccia nicht verwehren, niemand hatte es bisher geschafft, seine in Germanien entstandenen Vorbehalte auszuräumen. Dessen ungeachtet begrüßte Ursus die beiden freundlich lächelnd: "Salvete und herzlichen Dank für eure Glückwünsche. Wie schön, daß es Dir heute bereits wieder besser geht, Iunia, und Du heute bei uns sein kannst. Nein, so wirklich persönlich kenne ich Deinen Begleiter noch nicht. - Aber es ist mir eine Freude, Dich kennenzulernen, Duccius. Gesehen habe ich Dich ja schon ab und zu." Es war schon erstaunlich, wie Vala den schlichten Germanen gab. Vielleicht unbeabsichtigt, doch durch seine sehr einfache Kleidung, gerade an der Seite dieser Frau, bediente er das Klischee ziemlich ausgeprägt.


    "Duccius Vala ist der Scriba meines Onkels Corvinus", erklärte Ursus schnell und leise seiner Frau. "Aber natürlich war ich auf dem Fest. Und Du bist mir durchaus aufgefallen, auch wenn ich damals noch nicht ahnte, wer Du bist. Daß ich Dir nicht aufgefallen bin, ist kein Wunder. Ich trug dunkle Kleidung und war unrasiert. Kein Anblick, der sich einprägt, fürchte ich." Er schmunzelte über Septimas erstaunten Blick. War er ihr doch tatsächlich, wenn auch unwissend, einen kleinen Schritt voraus gewesen. Ihre nächsten Worte schließlich brachten ihn zum Lachen. "Eine Orgie? Das wäre aber sehr unfein von unseren Freunden und Verwandten, uns davon auszuschließen", scherzte er unbeschwert.


    Schon erschienen die nächsten Gäste, Decima Seiana und Aelius Archias und gratulierten herzlich. "Salvete, Decima Seiana und - Aelius Archias. Vielen Dank für die Glückwünsche. Und auch für das Geschenk, es wird uns gewiß viel Freude machen." Das Geschenk würden sie ja leider erst später genauer anschauen können, wenn auch schon zu erkennen war, daß es sich vermutlich um Schriften handelte. Das war in diesem Haus immer ein gutes Geschenk. Da Seiana seine Frau bereits darüber aufgeklärt hatte, wer sie war, mußte Ursus dies nicht mehr tun. "Dein Verlobter? Dann besteht ja wohl Grund, euch beiden ebenfalls alles Gute zu wünschen. Aelius, es erstaunt mich, daß wir uns noch nie begegnet sind. Bin ich doch in den letzten Jahren, vor allem in den beiden Jahren meiner Quaestur, sehr häufig im Domus Aeliana zu Gast gewesen. Du bist der neu ernannte procurator a memoria, kann das sein?" Ursus war sich nicht völlig sicher, ob er nicht doch irgendwelche Namen durcheinander brachte. Aber die Veröffentlichung der Ernennung war ja gerade erst gewesen, so daß er glaubte, diese Vermutung wagen zu können.


    Nun erschien auch sein Patron, Vinicius Lucianus, im Atrium und Ursus wandte sich mit deutlich gezeigter Freude an ihn. "Und mir ist es eine Ehre, Dich hier begrüßen zu dürfen, mein Patron. Hab Dank für Deine guten Wünsche. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr zwei euch schon kennengelernt habt? Septima, dies ist mein Patron Senator Marcus Vinicius Lucianus."

    *schüttel* Ich weiß ja nicht, Macer, aber die Zusammenstellung finde ich doch etwas... gewagt ;):P


    Liebe Calvena!


    Nun auch noch mal direkt, denn wir haben die heimatlichen Gefilde mittlerweile erreicht:


    Alles, alles Liebe zum Geburtstag! Bleib gesund und fröhlich und glücklich!


    Feier schön! *knuddel*

    "Salvete", grüßte auch Ursus das junge Paar. Calvena kannte er ja, aber den jungen Mann vermeinte er nur mal gesehen zu haben. Er hatte keine Ahnung, wen er da vor sich hatte. Der Verlobte von Calvena, mehr mußte er vermutlich auch nicht wissen. "Herzlichen Glückwunsch. Auch wir sind hier, unsere Verlobung registrieren zu lassen.* Und ihr gehört nun zu den ersten, die davon erfahren." Außerhalb der Familie war es tatsächlich bisher kaum jemandem bekannt. Doch Ursus war ziemlich sicher, daß sich das bald ändern würde.








    Sim-Off:

    *bitte nicht nach dem Zeitpunkt fragen, wir unterliegen gerade einem Zeitlinienparadox ;) Normalerweise sind wir 1 1/2 Monate vor euch da.

    Es war erstaunlich, wie effektiv die Männer vorrückten, Ursus konnte seine Bewunderung für die eingespielte Vorgehensweise nicht verhehlen. Er fand es ein wenig schade, daß nicht viele der Wurfspeere durchdrangen, oft wegen der umwickelten und dadurch dickeren Spitze. Doch hier und da hatten die Soldaten schon gemerkt, daß ihre Deckung nicht vollständig dicht war und hatten sie schnell verbessern müssen.


    Nun flogen immer weniger Wurfspeere durch die Luft und die ersten Männer hatten die Palisade erreicht. Durch die Lücken zwischen den pila muralia hindurch kamen nun umwickelte Klingen und auch wieder Speere zum Einsatz, deren Spitzen "entschärft" und ebenfalls umwickelt waren. Dazu wurden die Eimer mit dem Beerensaft über die Palisade hinweg möglichst auf die Männer mit einer dolabra in der Hand entleert, um so siedende Flüssigkeiten zu symbolisieren. Ganz so leicht sollte es nicht werden, die Palisaden aufzubrechen, auch wenn es unabwendbar war.





    Es war schon alles vorbereitet? Ups. Ursus richtete sich ein wenig auf, seine Frau hatte sich ja auch mittlerweile von ihm heruntergerollt. "Oh, habe ich gar nicht mitbekommen." Wie auch? Ursus mußte über sich selbst schmunzeln. Der heutige Morgen war wirklich ungewöhnlich. Wie in einem Traum.


    Auf seine Frage nach ihrem Befinden hatte Septima keine Antwort gegeben. Ob das bedeutete, daß es ihr schlecht ging? Auf einen Ellbogen gestützt wandte er sich ihr zu und musterte sie prüfend. Geradezu unglücklich oder gequält wirkte sie aber auch nicht. Nur müde. "Ein Bad könnte ich auch gebrauchen. Aber ich fürchte, dafür reicht die Zeit wirklich nicht mehr, bestimmt sind wir sowieso schon spät dran. Wenn alles vorbei ist, dann aber gewiß. Möchtest Du, daß die Sklaven für heute Nachmittag eines vorbereiten? Dann ist auch genug Zeit, es wirklich zu genießen." Er hob seine Hand und streichelte zärtlich über ihre Wange, ihren Hals und ihre Brüste. Ah, vielleicht sollte er das besser lassen. "Komm, stehen wir auf, hm?" Seufzend machte Ursus den Anfang und rollte sich vom Bett herunter, um sich in Cimons Hände zu begeben. Daß Frija inzwischen im Raum war, kümmerte ihn wenig. Gewiß hatte die Sklavin schon nackte Männer gesehen und war über seinen Anblick nicht sonderlich geschockt.

    Erschöpft lag Ursus da und streichelte seiner Frau sanft den Rücken. Am liebsten hätte er gleich wieder die Augen geschlossen, so müde war er. Lange konnte er ohnehin nicht geschlafen haben. Als er das letzte Mal auf der Latrine gewesen war, hatte der Himmel bereits ein wenig heller gewirkt. Was natürlich auch Einbildung gewesen sein konnte. Doch es war auf jeden Fall völlig still in der Villa gewesen, ein weiteres Zeichen, daß es sich schon um die frühen Morgenstunden gehandelt hatte.


    Cimons Entschuldigung, wofür entschuldigte er sich eigentlich?, riß Ursus aus seinen Gedanken, die ihn schon wieder halb in den Schlaf geleitet hatten. Es war gut, daß der Sklave ihm den Becher reichte. Ein kühles Getränk würde ihn vielleicht etwas wacher machen. "Bereite doch schon mal die Rasur vor, Cimon. Achja, und ruf die Leibsklavin von Septima, damit sie ihr zur Hand gehen kann." Er trank aus dem Becher. Ah, das tat gut!


    "Geht es Dir auch wirklich gut?", fragte Ursus seine Frau und küßte sie leicht auf die Lippen. Sie mußte doch völlig wund sein nach dieser Nacht!

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Der Mann nahm die Urkunde an sich und studierte sie aufmerksam. "Ist das die beglaubigte Abschrift für unsere Akten? Wir bräuchten nämlich eine, nicht dass es da hinterher zu Schwierigkeiten kommt", erklärte er, als es klopfte und jemand einfach herein kam, ohne auf die entsprechende Aufforderung zu warten. "Ehm, ja. Aber ich muss euch bitten, draußen zu warten, bis ihr an der Reihe seid!" wies der Beamte das Paar zurecht und deutete mit erhobener Braue und gestrecktem Arm auf die Tür. Leute gab's! Man konnte doch nicht einfach so hereinspazieren in der Annahme, dass man sofort an der Reihe war! Verginus Scaeva sollte sich wirklich für einen eigenen scriba stark machen, dann wäre die Sache mit den Terminen wenigstens besser geregelt...



    Leider mußten Ursus und Septima feststellen, daß ein anderes Paar sich gerade bei dem Beamten befand, also traten sie zurück auf den Gang und warteten.