Beiträge von Manius Aurelius Philonicus

    Sim-Off:

    :verbeug: :wink:


    "Doch, doch, natürlich glaube ich das.", meinte ich (schließlich) mit der mir zur Verfügung stehenden Ironie. Schließlich war ich groß und stark und männlich, und mein Gegenüber... naja... vielleicht ein wenig kleiner... öhmm... als Ururenkelin von diesem Dumm... nori... egal... bestimmt auch stark... und - und das ist ziemlich sicher - weiblich. "Ich?", meinte ich ganz verwundert. "Ich komme aus Mantua." Weiter wollte ich erstmal nichts sagen, um diese junge Dame noch ein wenig mehr zu provozieren, was mir inzwischen richtig Spaß machte, selbst wenn es dunkel und böse war.

    Ich grummelte ein wenig von wegen ich hätte ich ja auch nicht alles erzählt, und wenn ich mal was erzählte, dann wird wieder rumgemekert, allerdings nur sehr kurz und versteckt hinter dem Biss des Apfels und dem darauf folgenden Wegwerfen des selbens und dem Nehmen das Essen. "Jetzt wo ich wieder in Rom bin...", erklärte ich auf Ursus Frage und musste dabei darauf achten, meinem Speichel, der sich inzwischen ansammelte im Zaun zu halten, was jedoch vollständig gelang. "...überlege ich mir, ob ich mir nicht vielleicht eine Priesterausbildung gönne." Bestimmt hatte Ursus wieder andere Pläne für mich, aber so wie ich ihn eingeschätzt hatte, wäre im alles recht gewesen. Hauptsache ich mach ihm nicht seine Wahl kaputt.

    "Jajaja, macht mal halblang.", verteidigte ich mich auf das rege Interesse und die Fragen, die ich zum Teil schon wieder vergessen hatte, als sie erst gestellt wurden. Ich wusste nur noch was über die Begleitung und über die Pyramiden, da viel mir eine nette Geschichte ein - selbst wenn sie vielleicht nicht ganz so passierte. "Naja, Ägypten ist vielleicht langweilig, aber nicht Alexandria, da ist immer was los. Tumulte, Handel, da treffen sich alle Nationen. Fast noch mehr als in Rom. Mein Reiseleiter" - essen Namen ich schon wieder vergessen hatte, der war mir zu kompliziert - "war zum Beispiel Grieche. Dann waren halt noch so die üblichen dabei, Aegypter als Dolmetscher und so, aber fast keine weibliche Sklavinen." - bis auf ein, oder zwei, falls es am Abend mir langweilig wurde, aber das sollte ich vielleicht nicht Helena unter die Nase reiben. "Aber zu den Pyramiden gibt es noch was zu erzählen..." - ich biss in einen saftigen Apfel und der Saft spritzte in alle Richtungen und ich verschluckte mich, aber selbst dieser Anfall der Peinlichkeit war schnell vorüber. "Es war nämlich so..." Ich schleckt den Apfelsaft von meinen Arm, weil ich das Gefühl hasste wie er langsam runter rollte - außerdem schmeckte es gut. "... dass ich das anschaun wollte. Dann hab ich ein Kamel genommen und wir sind so in die Richtung Pyramiden geritten. Das war ja noch alles relativ normal, aber plötzlich - wie aus heiteren Himmel denn viele Verstecke waren neben uns nicht - kamen Räuber, Diebe... Abschaum halt. Sie versuchten uns zu überwältigen und wollten unser Geld und das Kamel. Glücklicherweise waren wir für so etwas vorberreitet. Obwohl sie in der Überzahl wachen konnten wir mit Müh und Not und bloßer Gewalt sowie mit Diplomatie sie überzeugen uns in Ruhe zu lassen. Es ist ein gefährliches Land dieses Aegypten, und heiß. Aber ansonsten doch schon relativ langweilig. Also diese Pyramiden... da war ich richtig enttäuscht. Das waren nur so dreieckige Klötze. Ich weiß nicht, so recht, aber sie spendeten ganz angenehmen Schatten." Mich ein wenig darüber aufregend, dass ich mich im, wenn auch, fiktiven Kampf nicht genug als Helden dargestellt hatte, wie es üblich war, bis ich in den Apfel - darauf achtend nicht alzu viel von dem süßen Saft zu verlieren.

    "Mhm...", meinte ich sie komisch anschauend, musternd. "So siehst du aus. Das hab ich mir auch gleich gedacht, als ich dich gesehen hab." Ich schüttelte grinsend den Kopf, denn das konnte ja selbst ich ja nicht ernst meinen. Ich fröstelte. Keltisch, das ist irgendwo da oben, da sind die bestimmt abgehärtet. Bestimmt war ihr Vater so ein großer Rothaariger - mit Bart. Vielleicht aber auch nicht, aber wahrscheinlich war sie wohl kein Mitglied der Familie. Ich war zwar nicht umbedingt ein Mensch der Vorurteile, aber viel andere gab es in diesem Haus ja nicht. Ich hoffte, ich kam ja nicht überheblich rüber.

    Ich blickte kurz Ursus zu wie er die Speisen opferte, wie es Sitte war. Bei diesem wurde ich sogar ein wenig ernster, da ich die Götter ja auch für einen wichtigen Bestandteil des römischen Lebens und des römischen Volkes hielt, umso mehr schätzte ich auch die Priester und bedankte mich bei Ursus. "Nun gut, eins nach dem anderen", meinte ich, nach dem sich Ursus wieder gesetzt hatte und ich nun auch mir einiges an Essen griff, es jedoch noch nicht verspeiste, da ich ja erstmal berichten musste. "Nun gut, Alexandria, wo soll ich anfangen?" 'am besten von vorn', dachte ich mir, trank einen Schluck und holte wieder Luft. "Zunächst einmal schipperten wir uns ich diese Richtung und schon von Meilen weiter entfernung konnten wir diesen gigantischen Leuchtturm sehen. Und wahrlich, ein Weltwunder ist noch untertrieben. Rom dagegen ist noch ein wenig niedriger. Gefesselt von dem Eindruck sahen wir glücklicherweise, da es Nacht war und ich extra geweckt wurde, das gigantische Feuer, das Schiffe aus Fern und Nah den Weg zeigte. Eine Art Vestafeuer nur viel größer!" Schwelgend in Erinnerung und Begeisterung, übertrieb ich manchmal natürlich ein wenig, aber sonst wäre es ja auch viel zu langweilig. "Dann schließlich legten wir an. Der hafen war voll und wir hatten Schwierigkeiten überhaupt ein Anlegeplatz finden zu können, aber es klappte doch letzten Endes, denn der Hafen war so groß... größer als in Ostia, ich könnte schwören!" Dann erinnerte ich mich an Helenas Frage und wandte mich an sie. "Und ja, es stimmt. Auch wenn in Alexandria alles ziemlich... romanisiert ist und eine Tunika mit einer Toga kein seltener Anblick ist. So gibt es doch einige Sklaven, aber auch dunkelhäutige Einwohner, die nur mit einer Schürze rumlaufen. Für manche Frauen wäre das bestimmt ein nicht unerregender Anblick gewesen.", grinste ich. Bevor ich jedoch dann weiter erzählen wollte oder über mich erzählen sollte, trank ich erst einmal was und gab einem Sklaven ein Zeichen (;)), dass ich noch etwas mehr vertragen konnte. Dann wartete ich erst Kommentare ab und stürzte mich ein wenig ins Essen, denn hungrig war ich auch.

    "Philonicus.", antwortete ich knapp. Diese Frauen von heute waren aber auch immer gleich beleidigt, wenn man mal nicht das richtige sagte. Und wenn man gar nichts sagt, dann hieß es immer, dass die Männer so schweigsam sind. Ahtsss -.^ :D Anscheindend war der gegenüberstehenden Dame nicht nur kalt, sondern sie hatte auch eine relativ lose Zunge die mich ein wenig zum grinsen verleitete. Ich versuchte sie zu immitieren, was mir relativ nicht gelang, und rieb mir meine Arme. "He, ja, alter. Meine Fresse, ist schon sackkalt hier draußen." Und wie ich das gesagt habe, wusste ich, wie bescheuert ich dabei erstens ausgesehen haben muss zweitens angehört haben muss. Doof grinsend, aber sich zeitgleich über mich selbst ärgernd, wechselte ich das Thema schnell, bevor sie mir sonst noch eins auf den Deckel gab. Wobei... jetzt war sie eh schon bestimmt beleidigt. "Weißt du? Es gibt auch Namen die kommen aus verschiedenen Sprachen. Meiner ist zum Beispiel ein Mix aus Griechisch und Latein."


    Sim-Off:

    :D


    Tut mir Leid - das Internet mal wieder...

    Sim-Off:

    Sorry, sorry, sorry, das liebe Internet :)


    "Aegyptus...", seufzte ich. Jedoch bevor ich berichten konnte wurde mir zunächst ein Getränk und dann mehrere Entschuldigungen aufgetischt. Das Corvinus krank verwunderte mich zwar, normalerweise kannte ich seine Ausrede nur als "sehr beschäftigt". Ich flüchtete mich ganz kurz in meinen Wein, um meine Stimme in Gang zubringen, so wie das Getuschel der neuen Sklaven zu übertönen, wobei mir ja Obst jetzt ganz recht kam. Am besten Äpfel oder so was. Aber das sollten schon die Sklaven entscheiden, was jetzt richtig war, so viel Freiheit hatten sie. Dann setzte ich ab und holte Luft. "Aegyptus war... ist! ... wärmer. Jaa, noch wärmer als hier." Während ich versuchte auf einem eher unwichtigen Theme herumzureiten, ordnete ich meine Gedanken, da der Wein sie ein wenig verwuschelt hatte. Dann hatte ich zumindest einen Satz schon vorformuliert und war stolz ihn zu präsentieren. Um das zu zeigen schob ich mich ein wenig aufwärtser. "Wir kamen von der Region Iudaea, nach dem wir sonst Syrien ausgelassen hatten, und schauten uns noch ein wenig diese Gegend an. Dann stiegen wir auf unser Schiff und fuhren gen Nil. Ziel war natürlich Alexandria. Während man sonst nur Öde sehen konnte, kamen wir dann an das gigantische Nildelta. Meine Fresse,", rutschte es mir heraus, "das hättet ihr sehen müssen!" In der puren Begeisterung der Erinnerung hatte ich ich mich entgegen meinen gewöhnlichen Prinzipien noch mehr aufgerichtet, vielleicht auch um gigantisch besser zu betonen zu können. Als ich es jedoch merkte, sackte ich ein wenig zurück, damit es wenigstens bequem für mich war, trank einen kurzen Schluck Wein und erwartete Beifall von allen Seiten, da ich immerhin schonmal ein Teil der Geschichte ohne größere Fehler von mir gegeben hatte.

    Ich richtete mich ein wenig ordentlicher auf und strubbelte durch meine Haare, um mich doch wenigstens so aussehen zu lassen, als ob ich in irgendeiner weise willig wäre, mich zu unterhalten. Dann holte ich ein wenig Luft um Ursus zu erklären, dass meine Reise gut verlaufen ist, jedoch als ich gerade in der Mitte des Satzes angekommen war, unterbrach mich das Eintreten einer jungen Dame, der ich jedoch dummerweise nicht gleich einen Namen zuordnen konnte, waren die Namen der verschiedenen Aurelier fast so kompliziert wie die Villa. Ich musste also improvisieren. Nunja, wenigstens stellte sie nur normale Fragen. Ich beobachtete faszinierd, wie sie sich hinsaß. Erstens weil sie eine Frau war, und zweitens weil sie erstens war nur in einer sehr augenverwöhnenden Fassung. "Danke, ich hatte einen sehr angenehmen Tag.", sagte ich höflich lächelnd. Ich winkte in die Richtung, in der ich einen Sklaven vermutete um mich mit Wein verwöhnen zu lassen, natürlich stark verdünnt, damit mich Ursus nicht immer so böse anschauen musste und andererseits, damit ich mehr trinken konnte. Dann wendete ich mich von der Frau ab, was nicht einfach war, und wandte mich wieder an Ursus. "Nun, wie bereits gesagt: Die Reise verlief gut und ohne größere Zwischenfälle. Nur haben wir dann auf halben Weg abgebrochen, weil mein Reiseleiter krank wurde." Ich wandte mich wieder zu der Dame und erklärte ihr kurz: "Ich war nämlich auf einer Reise, mit der ich eigentlich das Mittelmeer umrunden wollte, wir kamen jedoch nur bis Aegyptus und mieden die Gegend um Parthien, wegen dem Krieg."

    Gewöhnlich zu spät, da ich einen etwas längeren Mittagschlaf hielt, was sich eindeutig in den Haaren niederschlug, und weil ich immer noch nicht wusste, wo ich hinlaufen sollte und mich zweimal im Kreis bewegt hatte, einmal in ein Arbeitszimmer gelaufen bin, dreimal in den gleichen Gang, der ins Nichts führte, und einmal ins Bad, aber wenigstens kam ich zum Essen. Ich schaute mich um, stellte fest, dass irgendetwas nicht war, wie es sein sollte. Essen war da, Sklaven waren da, ich war da, sogar das Trinken war da. Ich schaute auf die Clinien und stellte fest, dass keine Leute da waren. Ich war fast der einzige, wenn man Ursus nicht mitzählte, was ich ihm allerdings nicht sagen sollte, denn sonst wäre er wohl ein wenig verletzt gewesen. Nach dem ich ein wenig Zeit gebraucht hatte, das alles zu realisieren begrüßte ich meinen Verwandten. "Salve Ursus. Ich bin wieder da." An seiner Stelle hätte ich jetzt etwas in Richtung 'ach wirklich' begegnet, wenn ich so wäre, wie ich ihn in Erinnerung hatte, so halb gut, halb schlecht gelaunt, aber man konnte ja nie wissen. Ich nahm einen kurzen Anlauf und schmiss mich dann auf eine der Clienien. Bequem waren sie ja schon.

    Ihre Tricks des Schäfchenzählens - was ich tatsächlich noch nicht versucht hatte - nahm ich nur schmuzelnd zur Kenntnis. Die Fremde kam mir ein wenig näher, was mich einerseits beunruhigte, andererseits empfand ich es als angenehm, ich wusste auch nicht warum. Vor Frauen verhielt ich mich aber eh wie ein Idiot, wenigstens konnte es niemand beobachten – bis... auf... sie halt. Caelyn, wie ich jetzt wusste. "Caelyn... welche Sprache ist das?", fragte ich zurück, anstatt die gestellte Frage zu beantworten. Das war mir zwar durchaus bewusst, aber ich tat nichts dagegen. Ich wollte immer erst mehr über den anderen wissen, als der andere über mich, sonst wäre ich ja im Nachteil, und das war mein jugendlicher Ehrgeiz - das eben nicht zu sein. Mich fröstelte ein wenig. 'Vielleicht sollten wir uns zusammen kuscheln, dann wärs wenigstens warm', schoss es mir doch viel lockerer durch den Kopf, und hätte ich es gesagt, hätte ich jetzt die Hand vor den Mund gehalten.

    Ich stand ein wenig bequemer, aber blickte immernoch befremdet auf die Figur vor mir. Ich versuchte mehr über sie herauszufinden, aber bisher war es nur, dass sie irgend ein Problem mit dem Knie hatte, eine Frau war, und ich sie nicht kannte - und, dass sie nicht schlafen konnte, und eine ungeübte Nachtwanderin ist, wie ich.. Eine ganze Menge für den Anfang, wie ich fand. "Nein, ich kann nicht schlafen.", meinte ich, obwohl es ja wohl eher eine rhetorische Frage war. "Aber wer bist du eigentlich?", fragte ich fast verängstlich, denn meine jugendlichen Angst vor Dieben, Räubern und Mord und Totenschlag mitten in der Nacht, war mir selbst in diesem Alter noch nicht genommen. Es wurde auch aber auch Zeit, dass ich erwachsen wurde, nur leider viel mir das in einer solchen Situation nie ein. Vielleicht war es aber eben auch so, dass die Aurelier ein nachtaktives Völkchen waren. Hui, ich musste noch viel lernen.

    "Sein.", antwortete ich perplex den scheinbar weiblichen, kurvigen Umriss, der sich immer deutlicher in mein Augenlicht schälte. Ich war unsicher wer es war. Sklaven trieben sich kaum hier draußen rum, es sei denn, sei taten es, und das war selten. Vielleicht war es auch einer der weiblichen Mitglieder meiner Familie, die ich den ganzen Ästen noch nicht gefunden hatte, oder... Ähm. Mehr viel mir spontan nicht ein, also beschloss ich mich so auszugeben wie ich bin. Denn meine Mutter war es nicht - diese hätte ich aus 30 Metern Entfernung gehört und erkannt. Ein wenig unwissend, was ich tun sollte, fast ertappt, blieb ich weiterhin erstarrt in der Stellung, wie man mich vorgefunden hatte. "Ich hätte Lust auf einen Apfel.", erklärte ich der Unbekannten und realisierte erst ein paar Sekunden später, welchen Schwachsinn ich redete - jedoch, wer konnte es mir übelnehmen? Es ist spät in der Nacht und ich musste mal für kleine Freunde.

    Es war nicht selten selten, dass ein Patrizier schon in den früheren Morgenstunden unterwegs war. Ich war es zumindest, ein wenig sich sportlich betreiben. Mein Arzt hatte mir geraten, sich zu bewegen, das hilft meiner Gesundheit und meinem Aussehen. Letzeres kümmerte mich weniger, weshalb ich mir einrede, es sei nur für meine Gesundheit. So kam ich auch meines Weges an einer Straße entlang, die gefüllt war mit schreinden Kindern und laufenden Müttern, und anderen Schau lustigen. Eine kleine Sklavenschaar, die mich begleitete, sah mich fast flehend, wie ein Kleinkind seine Mutter an, und ich gab das Zeichen entgegen der normalen Route diesem merkwürdigen Ding zu folgen. Kinder liefen schneller als ihre Mütter und krischen aufgeregt. Sogar alte Männer, die normalerweise wie eingeschraubt auf ihren Stammplätzen in bestimmten Tavernen sitzen waren auf gestanden und gafften fassunglos auf die Straße. Die Sklaven bereiteten mir einen weg und ich sah ein Bild, das mich zum schmuzeln und staunen veranlasste. Nicht alle Tage maschierte ein solches Geschöpf durch die Straßen Roms. Manche Kinder, die wohl nie schliefen, klatschten begeistert in die Hände, sogar ein Blume wurde geschmissen.

    Ein unsanftes Geräusch - nicht mal ein Duft, wie ich (selbst von Düften berauscht) war, feststellen konnte, weckte mich unsanft aus meiner geistlichen Dämmerung. Wie ein schlafendes Kind, das aufwacht, ist auch nur ein Geräusch zu viel in seiner Umgebung, verschwanden die Düfte aus meiner Nase. Ich konnte jedoch wieder nicht gleich erkennen, was sich um mich herum tat, war ich doch wieder geblendet und musste erst das Licht sammeln, um etwas zu sehen. Ich konnte nichts rufen, oder fragen, wer denn da sei, wusste ich doch, dass ich sonst nur ein Krächzen und ein Schlucken herrausbekommen würde. Außerdem war ich eh zu müde. Ich setzte mich aufrecht hin, versuchte nichts zu sagen und lauschte in die Dunkelheit. Ich wusste zwar nicht wieso, aber ich musste plötzlich aufs Klo. Das war ein alter Reflex der Kindheit, immer wenn man sich versteckt hielt, musste man aufs Klo, weshalb man früher oder später aus dem Versteck ging. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit, aber erkennen konnte ich trotzdem noch nichts. Fest stand jedoch, dass ich nicht der einzige Freund der Nacht war.

    Der Freund des Siegens konnte nicht schlafen und stand auf. Dunkel wars. Langsam tastete ich mich von meinem Bett zu meinem Schrank, um meine Bloßheit ein wenig unter einer Tunika zu verbergen. Meine Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte erste Umrisse erkennen. Diese waren aber meistens nur groß und viereckig und da es mir hier zu langweilig wurde und ich eh nichts machen konnte, beschloss ich mich in der villa ein wenig zu verlaufen. Leise öffnete ich die Tür, wie ein kleiner Junge, der Angst hatte von seiner Mutter entdeckt zu werden. Vor mir lag der etwas besser beleuchtete Gang. Ich stieg aus dem Türrahmen und ließ das Schloss hintermir zuschnappen. Also ging ich barfuß in irgendeine Richtung, mir war nicht ganz bewusst, wohin ich gerade ging, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass ich beschäftigt war, meine Tunika mit einer Schnur als Ersatzgürtel zu zu schnüren. Als ich wieder aufblickte, merkte ich, dass ich kurz vor dem Garten stand. Ich hatte mich schon immer für ein wenig Pflanzen interresiert und betrat ihn also.
    Still war es hier. Der Mond versteckte sich hinter einer grauen Wolkendecke. Nur manchmal kam er halb zum vorschein und spendete mehr Schatten als Licht. Ich ging auf den vorgepflasterten Weg langsam weiter, schnuppernd, riechend. Dort ein sanfter Duft, durch die Luft schwebend, wie die Kleider einer schönen Tänzerin. Dort ein herber Duft, durch die Luft zischend, einer Schlange ähnlich, auf der Suche nach Beute. Ich ließ mich auf einer Steinbank nieder und schloss die Augen. Wie schön es doch hier sein konnte.


    Sim-Off:

    Gibt es noch andere Nachtvögel?! :D

    Ich betrat mein Zimmer und zog die Luft ein. Ein typischer Geruch lag in der Luft. Es war der Geruch, der sich im ganzen Haus verbreitete, war man ersteinmal weg. Es roch eigentlich gleich, aber eine Abwesenheit mehrer Tage machte den normalen Geruch bemerklich. Ich hatte auf einen Sklaven verzichtet. In meiner Hand ein Reisegepäck voller Erinnerungen. Kaum angekommen, weggereist, vielleicht war es ein Jugendlicher Trieb. Ich war müde und wach zu gleich. Ich schleppte mein Zeug in die Mitte des Zimmers und begann es aus einander zu stauben, sodass sich ein Kreis voller Sachen um mich bildete. An jedes Einzelne Ding war eine kleine Erinnrung gebunden. Es war lehrreich gewesen, meine Reise. Fremde Kulturen, und trotzdem doch so Römisch. Die Tempel doch so wie in Rom, die Menschen doch so anders. Wengistens hatte ich sie gut überstanden, Merkur war gut gelaunt gewesen. Ich stand auf und ließ meine Sachen unaufgeräumt stehen. Es war eh schon spät, es gab nichts mehr zu tun. Morgen würde ich mich dann offiziell anmelden, waren die anderen doch eh schon alle im Bett. Ich kratzte mich an der Nase, zog mich um und legte mich ins Bett. Weich war es - und bequem. Nichts im Vergleich zu meinen Reiseunterkünften. Ich kauerte mich zusammen und blickte auf meine neue Sammlung voller Dinge. Sie war spontan die Reise, aber sie hatte sich gelohnt. Murmelnd und halb träumend fiel ich in einen Tiefen Schlaf, der mich erst wieder am späten Morgen verlassen sollte.

    Zitat

    Original von Aurelia Camilla
    „ Manius, mein Sohn! Endlich kann ich dich wieder drücken! “


    "Und ich dich erst.", bemerkte ich die Bemerkung meiner Mutter und gab die Umklammerung jener nach und nach nach. Ich hatte zwar nicht gang mitbekommen was vor mir und was nachmir geschah, aber es wechselten einige Blicke durch das Sklavenpack und Cotta. Ich kratzte mich kurz am Kopf, bemerkte dabei, dass meine Haarpflege wohl auchmal wieder ein wenig Nachhilfe brauchte. Dann bemerkte ich, dass auch mein Einfluss auf mein Blickfeld und mein Wahrnehmungsvermögen auch intensieveres Nachbearbeiten benötigte und dann registrierte ich folgende Szene: Cotta weint und wird von einer mir unbekannten jüngeren Dame getröstet. Außerdem stößt noch der dritte im Bunde in unseren kleinen Kreis hervor - Lupus, das Wölfchen. "Salve zusammen!", begrüßte ich nun auch die größere Runde und versuchte dabei nicht die Wörter wie den Wein vor nicht alzulanger Zeit herunter zu schlucken.