Beiträge von Flaviana Brigantica

    Was war nur mit ihm? Ich konnte es mir nicht erklären. Könnte ich doch nur in sein Innerstes schauen! Doch diese Gabe blieb mir leider verwehrt.
    So machte ich mich auf den Weg, um einen zweiten Becher und einen Krug, frischen Weins zu besorgen. Es dauerte nicht lange, bis ich wieder zurück zur Laube kam. Die Stimmung schien immer noch eisig zu sein. Schnell reichte ich dem Besucher den Becher, gefüllt mit Wein, schenkte meinem Herrn ebenfalls noch einmal nach und stellte den Krug ab.
    Dann verließ ich die Laube wieder. War es etwa das Gehühl, sich Sorgen um ihn machen zu müssen, was mich dann endlich dazu bewog nur aus der Sichtweite, nicht aber aus der Hörweite der Laube zu treten?
    Ich versteckte mich hinter einem Busch, der so dicht gewachsen war, so das man mich nicht sehen konnte. Gespannt wollte ich dem Gespräch lauschen.

    Ich war wirklich enorm erleichtert, als sich die Lage endlich wieder entspannt hatte. Noch immer konnte ich Severus´ Irritation spüren, weil ich mich auf Stratons Seite geschlagen hatte. Doch als "Luca" sich dann plötzlich wieder dieser kumpelhaften Sprache betätigte und auch noch Witze machte, wußte ich, die Gefahr war entgültig gebannt.


    Ja, wir sehen uns sicher noch!


    Spätestens zur Opferung,dachte ich und nickte Luca und Straton freundlich zu, als sie den Raum verließen.


    Als die Beiden dann weg waren wandte ich mich Severus zu.
    Da haben wir aber nochmal verdammtes Glück gehabt!


    Nachdem es endlich ruhig in der culina war, schlich ich mich hinein und ließ dann noch etwas Brot und ein kleines Stückchen Schinken mitgehen, welches ich dann anschließend genüßlich verspeiste.

    Es hatte sich eigentlich komplizierter angehört, als es dann tatsächlich war! Als Straton mir das Erklärte anhand des Abakus verdeutlichte, begriff ich wovon er sprach. Eigentlich war es dann recht einfach, wenn man die Funktion des Gerätes kannte. Sicher gab es auch immer wieder Situationen, in denen es hilfreich sein konnte, rechnen zu können.
    Mir schien, es war ein eigenartiges Gefühl, so nah bei ihm zu stehen, hatte doch gestern noch diese gewisse Distanz zwischen uns bestanden. Ich konnte nicht recht behaupten mich wohl oder unwohl in seiner Nähe zu fühlen. Auch hätte ich nicht recht sagen können, was mich an ihm anzog. War es dieser würzig-herb dezente Duft, der von ihm ausging, war es seine Ausstrahlung auf mich, seine Fingerfertigkeit, mit der er den Abakus bedient hatte oder vielleicht auch seine Statur. Ich wußte es nicht.
    Mir war auf einmal so, als wäre ich wie benebelt. Hatte ich zu Beginn seiner Ausführungen noch eifrig mit dem Kopf genickt, war es jetzt, als sei ich ganz weit weg.
    Sein Angebot, mir diese Fertigkeit beizubringen, stieß zunächst auf ein Schweigen meinerseits. Erst mußte ich wieder meine Gedanken sammeln und wieder zu mir kommen.
    Mechanisch kam dann meine Antwort.
    Oh...ja! Es wäre sicher hilfreich. Wenn du möchtest, kannst du es mir gerne beibringen.

    Aufmerksam hörte ich Straton zu, als er mir erklärte, was es mit diesem Abakus auf sich hatte und wofür er ihn brauchte. In der Tat, solch ein Gerät sah ich heute zum ersten Mal. Daher konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie man damit sehen konnte, wo denn das ganze liebe Geld abgeblieben war.


    Das ist ja interessant. Und wie funktioniert dieser Abakus?


    Ich fragt nicht nur aus reinem Interesse, sondern eigentlich wollte ich gerne noch etwas über ihn selbst erfahren. Unser gestriges Zusammentreffen war eigentlich nur recht kurz verlaufen und wurde dann auch noch jäh unterbrochen. So hatte ich noch gar keine Gelegenheit gefunden, mir über ihn ein rechtes Bild zu machen.
    Außer das er auch Aquilius´ Eigentum war, sich gut mit Zahlen auskannte und bislang den Sklavenfraß boykottierte, wußte ich eigentlich noch gar nichts über ihn.

    Was glaubte er denn, was ich hier machte? Sah es vielleicht so aus, als ob ich mir einen schönen Tag machte?
    Also, wenn es dich beruhigt, er weiß, daß ich hier bin. Er sagte es mir jeden Tag, Bridhe räum hier auf!, und Bridhe beseitigt jeden Morgen sein Chaos!
    Soso, er war also für den Rest von Aquilius´Lotterleben zuständig! Diesen Job wollte ich mit ihm auf keinen Fall tauschen. Das würde mir sicherlich den Rest geben!
    Doch ich wußte jetzt immer noch nicht, woher das seltsame Geräusch herrührte, was mich eigentlich dazu bewogen hatte, im Arbeitszimmer nachzuschauen. Schließlich entschied ich mich dazu, gezielt nachzufragen.
    Was hat denn da so geklackert?
    Nocheinmal fiel mein Blick in Richtung des Arbeitszimmers. Diesmal gelang es mir sogar, den Schreibtisch ins Visier zu nehmen. Darauf stand so eineigenartiges Ding, das ich noch nie zuvor gesehen hatte und was mir bislang auch noch nie augefallen war. Ich deutete darauf und fragte ihn danach.
    Was ist das denn? Übrigens, wir beide haben etwas genmeinsam!
    Geheimnisvoll lächelte ich ihm zu.

    Sim-Off:

    Wenn es Dich beruhigt - ich spreche nur unter Schwaben schwäbisch ansonsten lupenreines Hochdeutsch, ansonsten versteht einen ja niemand.


    Mach dir nix draus :D Nobody´s perfect! :D Den Dialekt den man hier spricht, ist manchmal auch ein Buch mit sieben Siegeln, zumindest für mich! ;)


    @ Antigonos Athenaois:
    Das sind doch die aus dem Sandmännchen, oder?!

    Mir blieb beinahe das Herz stehen, als plötzlich wer die Tür aufriß und dann auch noch meinen Namen aussprach. Natürlich wußte ich, daß es Straton war, denn sonst war ja niemand im Raum anwesend. Oh Mann, war mir das aber jetzt peinlich, einfach so entdeckt zu werden.
    Verlegen grinste ich ihm ins Gesicht und schwieg einen Moment. Doch sein Blick drängte mich dazu, mich zu erklären.
    Hallo! Ich bin´s nur. Ich hab´da so was gehört. Da wollte ich eben mal nachschauen.
    Etwas besseres fiel mir in diesem Moment nicht ein. Dafür war ich immer noch zu überrascht.
    Dann versuchte ich, an ihm vorbei ins Arbeitszimmer hinein zu schauen. Es interessierte mich doch jetzt wirklich, was er hier machte und was dieses eigenartige Geräusch verursacht hatte.
    Was machst du denn hier?
    Ich mußte ihm sicher wie eine naseweise Göre vorkommen, die nur eines im Sinn hatte, nämlich zu stören.

    Immer noch hielt ich seine Hand in der meinen. Doch es war mir klar, sein Schmerz steckte nicht in der angeschlagenen Hand, sondern saß fest im Herz. Seiner Reaktion nach zu urteilen, scheute er sich offenbar mit mir darüber reden. Was ich in gewisser Weise auch verstehen konnte. Doch irgendetwas in mir wehrte sich, ihn sich selbst hier zu überlassen.
    Manchmal ist es besser, über den Schmerz zu sprechen, der einem plagt.


    Kaum hatte ich meine Worte ausgesprochen, hörte ich, wie sich plötzlich Schritte näherten. Ich drehte mich um und erkannte, diesen Aurelier, in dessen Haus wir vor einiger Zeit waren.
    Einfach so, ließ er sich auf der zweiten Kline nieder und begann zu erzählen, so als ob er hier zu Hause wäre. Mich ignorierte er natürlich dabei.
    Doch noch erstaunlicher war, wie Aquilius sein Erscheinen quittierte. Es war etwas eisiges in seiner Stimme. Nichts deutete in diesem Moment darauf hin, daß die beiden Männer Freunde waren.
    In dieser Situation begann ich mich dann doch etwas unwohl zu fühlen.


    Ich gehe dann wohl besser, dominus. Soll ich noch etwas bringen?

    Mittlerweile kannte ich ihn schon etwas und ich wußte genau, daß etwas nicht stimmte. Da konnte er mir nichts vormachen. Doch offensichtlich war nicht ich der Grund seiner Verstimmung. Eigentlich hätte ich jetzt gehen können, doch er machte mir wirklich Sorgen, wie er so da stand. Ich bemerkte, wie er immer noch seine Hand hielt. Sie mußte wohl immer noch schmerzen, denn damit hatte er wohl das Geräusch verursacht. Ich wußte zwar, daß dies nicht der Grund für seinen Schmerz war. Dieser Schmerz saß nicht äußerlich, sondern tief in ihm selbst.
    Seinen letzten Satz ignorierend ging ich, statt fort, direkt zu ihm hin und sah auf seine Hand.
    Du hast dich verletzt!,
    stellte ich erst fest. Dann ergriff ich seine Hand.
    Darf ich?

    Ein Geräusch, wie der eines Schlages, gefolgt vom Herabrieseln einer Unmenge von Blättern, ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken. Ängstlich sah ich mich um, ob man wohl meinen vermeintlichen Müßiggang bemerkt hatte.
    Mein Blick fiel zu einer Laube, die sich ganz in meiner Nähe befand. Von dort mußte wohl das Geräusch seinen Anfang genommen haben. Die letzten Blätter, die der Erschütterung nicht Stand gehalten hatten, fielen zu Boden. In der Laube erkannte ich schließlich Aquilius und ich wunderte mich über seine Anwesenheit. Wollte er nicht längst im Tempel sein? Ärgerte er sich jetzt womöglich über mich oder meine Abwesenheit? Man konnte nie wissen, was in diesen Römern vor sich ging. So sehr anders waren sie in ihrer Art.
    So beschloß ich, mich ihm zu nähern. Leise, wie eine Katze ging ich zur Laube hin. Er nahm mich gar nicht wahr. Zu sehr war er mit sich selbst beschäftigt.
    Als ich direkt vor der Laube stand räusperte ich mich schließlich, um ihn nicht aufzuschrecken.


    Kann ich dir helfen, dominus?

    In letzter Zeit nutzte ich jede freie Minute dazu, um draußen an der frischen Luft zu sein. Es war sehr erfreulich, daß es trotz des fortgeschrittenen Herbstes noch immer recht warm und angenehm war. Zu Hause in Éirinn stürmte es oft schon zu dieser Zeit, das Meer schickte immer noch mehr Regenwolken auf die Insel und es war an den meisten Tagen recht kalt und ungemütlich.
    Auch heute nutzte ich meine Zeit dazu, ein wenig im Garten herum zu streunern und zwar möglichst dort, wo man mich nicht gleich bemerkte. Ich liebte es, zu sehen wie die Natur sich Tag für Tag veränderte, wie alles, was war ging und irgendwann später wieder neu erstand. Das war der Kreislauf des Lebens, der sich immerzu drehte und niemals stillstehen würde. Ich hatte schon früh in meinem Leben begreifen müssen, daß auch auch ich, meine Familie und alle Menschen Teil dieses Kreislaufes waren. Spätestens an dem Tag andem meine Mutter starb und mein Vater mich damit tröstete, daß irgendwo ein neues Leben für das Leben meiner Mutter entstanden war, wurde mir klar, daß unser Dasein von stetigen Veränderungen geprägt war.
    Völlig in meinen Gedanken versunken, ließ ich mich schließlich irgendwo im Gras nieder, eine Melodie summend, ohne zu wissen, daß ich in das Refugium eines Anderen eingedrungen war.

    Das war einer jener Morgen, die ich haßte! Wieder hieß es früh aufstehen, keine Zeit zum frühstücken, alles schnell, schnell! Gerade hatte Aquilius sein cubiculum verlassen, da hieß es für mich, mit der "Trümmerbeseitigung" zu beginen. Dieser Mann würde es in tausend Jahren nicht lernen, seine Kleider ordentlich hinzulegen, nachdem er sie abends ausgezogen hatte. Selbst mein keiner fünfjähriger Bruder hatte das mittlerweile gelernt! Nein, das darf Bridhe machen!
    Also sammelte ich alles auf, was so im Raum verstreut herum lag.
    Meine Stimmung hielt sich deshalb auch in Grenzen. Außerdem knurrte mir der Magen. Hatte ich doch gehofft, Attalus Frühstückspampe für Sklaven heute entgehen zu können. Mein nächstes Ziel, nachdem ich hier fertig wäre, würde dann zwangsläufig die Küche sein!
    Schließlich war ich im Begriff, das Bett zu machen, als mir ein eigenartiges Geräusch auffiel. Völlig ruhig verharrte ich einen Moment, um herauszufinden, woher es stammte. Es mußte von nebenan, aus dem Arbeitszimmer, kommen. Eigenartig! Aquilius wollte doch umgehend das Haus verlassen! Wer war denn dann in seinem Arbeitszimmer? Jetzt wollte ich es doch genauer wissen. Leise verließ ich das cubiculum und lauschte erst an der Tür zum Arbeitszimmer. Ja, da war es wieder, dieses klackernde Geräusch, das ich gehört hatte. Wer oder was war das?
    Da ich durch das Schlüsselloch nichts genaues entdecken konnte, öffnete ich schließlich ganz leise die Tür einen Spalt weit, um nachzusehen, was und vor allen Dingen wer, diesen "Lärm" verursachte.
    Es war dieser Neue, der sich erst gestern als Straton vorgestellt hatte. Er sah ziemlich beschäftigt aus und bemerkte mich anscheinend gar nicht. Erst als er aufsah, schloß ich schnell die Tür, damit er mich nicht bemerken würde. Ich blieb weiterhin vor der Tür stehen, denn meine Fragen waren noch nicht alle beantwortet und meine Neugier trieb mich. Ich wußte jetzt zwar, wer da drinnen war. Aber blieb mir doch weiterhin der Sinn des Ganzen verborgen. Außerdem ließ mich dies kurzzeitig mein Hungergefühl vergessen machen und schließlich war das auch eine willkommene Abwechslung zum Bettenmachen.

    Sim-Off:

    Klar darfst du!


    Zitat

    Original Rutger Severus
    Mit einem Ast bohrte er ein Loch in den Boden und steckte die brennende Kerze hinein. Bridhes Umarmung holte ihn aus seinem düsteren Sinnen. "Meine Götter? Ach, die sind für Freie, nicht für Sklaven bestimmt...", antwortete er wegwerfend. Er war sich auch nicht sicher, ob es gut wäre, ihnen an einem Feuer zu huldigen, wo schon andere, fremde Wesenheiten angerufen worden waren. Vor allem aber grollte er ihnen, dass sie ihn so im Stich gelassen hatten.
    "Könnt ihr in die Zukunft sehen in dieser Nacht?", fragte er ernsthaft. "Oh ja, min Skaz, natürlich möchte ich wissen welches Geschick sie für uns bereithält. Unbedingt. Wie macht ihr das denn? Werft ihr auch Runenstäbe dafür?"
    Er erwiderte ihren Kuss und betrachtete neugierig, und auch mit der Scheu, die ihn angesichts fremder Götteropfer immer überkam, wie sie ihren Göttern huldigte. Als Bridhe sich dann wieder neben ihn setzte, legte er den Arm um sie, und streichelte ihre Schulter. Es gelüstete ihn sehr nach Met, inzwischen, doch er wollte nicht respektlos sein, und wartete damit lieber noch, bis die Götter ihren Anteil bekommen hatten.


    Ich konnte seinem Gesichtausdruck entnehmen, daß Severus immer noch mit seinen Göttern haderte. Doch es war seine Entscheidung und die würde ich auch akzeptieren. Auch wenn es mich an diesem Abend schmerzte, ihn so zu sehen.
    Doch meiner Frage, ob er denn unsere Zukunft wissen wolle, schien sein Interesse geweckt zu haben.
    Gerade wollte ich ihm erklären, wie man an diesem Abend die Zeichen der Zukunft deuten konnte, als ich plötzlich verstummte und in Richtung der Bäume spähte.


    Da war etwas, Severus! Ich habe etwas knacken gehört!


    Sicher, das Geräusch, das ich zu hören geglaubt hatte, konnte natürlich auch vom Feuer herrühren. Allerdings hatte ich auch eine panische Angst davor, hier in einem fremden Haus, bei einer Opferzeremonie für nichtrömische Götter, erwischt zu werden. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, was Aquilius dazu sagen würde.


    Doch da, etwas hatte sich in den Ästen des Baumes bewegt!


    Hey du! Komm sofort vom Baum herunter!!!


    Ungeachtet meiner Ängste, schrie ich lauthals in Richtung des Baumes.

    Na da fiel mir ja ein ganzer Steinhaufen vom Herzen. Glücklicherweise kam "Luca" dann doch noch zur Vernunft. Es würden keine Geister herbeigerufen werden müssen und ihre Schädel würden sie sich auch nicht gegenseitig einschlagen. Geht doch! Aber was war das? Was sollte ich bei dieser Opfersache tun? Hoffentlich nicht irgendwelchen fremden Göttern opfern. Und schon gar kein Tieropfer! Gut, begleiten könnte ich Luca dabei, aber das wäre es dann auch schon!
    Also tat ich erleichtert und nickte zustimmend .

    Etwas mußte mit ihm geschehen sein. Er schaute mich plötzlich so an, als ob sonst was passiert wäre. Das mußte wohl der Auftrag, mich beim einkaufen zu begleiten, gewesen sein. Oder vielleicht doch etwas anderes?
    Es mußte etwas anderes gewesen sein, denn das was nun kam, irritierte mich völlig. Einkaufen famos! war seine Antwort. So kannte ich ihn ja gar nicht. Er zog mich förmlich hinter sich her. Er konnte es gar nicht mehr abwarten. Verkehrte Welt!
    Doch bald darauf, wurde mir klar, woher der Wind wehte! Endlich, als wir für unser Publikum außer Sicht- und Hörweite waren wurde mir gewahr, was der Auslöser für seine Entgeisterung war. Als ich ihn Süßer nannte, hatte ich unwissentlich seine Ehre verletzt! Noch schlimmer, ich hatte es vor den anderen Sklaven getan!


    Na klar, mein Sü, ähm leannán!


    Ich hatte wirklich zu kämpfen, mein kichern in Grenzen zu halten, versuchte ernsthaft zu bleiben, doch ohne merklichen Erfolg. Ich hatte auch den Eindruck, daß er wohl über sich selbst auch lachen mußte. Männer! Und kein Ende!
    Doch dann, noch eine Überraschung. Er hatte etwas für mich?
    Für mich, was denn?
    Jetzt hatte er meine Neugier geweckt. Ein Laster, das mit fast jeder Frau Hand in Hand ging.

    Gebannt beobachtete ich das Szenario, nicht fähig noch ein Wort zu sagen. All das, was ich gesagt und getan hatte, war mir jetzt so unendlich peinlich. Doch meine größte Sorge galt Severus. Sicher, auch er hatte in Unwissenheit gehandelt. Doch Severus hatte Lucas Mutter eine Hure genannt. Wissentlich oder unwissentlich, spielte hier keine Rolle!
    Da kam Stratons Einwurf wie gerufen! Ich hatte zwar keine Ahnung, wie Luca seine tote Mutter fragen wollte, was er tun solle. Aber gut. Vielleicht hatten sie ja auch ein Ritual, um die Geister der Anderswelt herbeizurufen.
    Wenigstens wäre Severus für´s erste einmal sicher.


    Bitte dominus, nimm Stratons Vorschlag an! Bitte!
    Endlich fand ich meine Worte wieder. Bittend, bettelnd sah ich zu Luca, oder besser Lucanus.