Beiträge von Manius Atius Severus

    Nun, vielleicht fällt auch was für dich dabei ab. Es könnte leicht sein, dass auch die eine oder andere Zisterne saniert werden muss. Manius sah grinsend zu Sevicius auf um sich hernach wieder einem Stück einer lukanischen Salami zu widmen.


    Aber um auf den Hafen und die Händler hier in Tarraco, die ihre Waren am Hafen anzubieten pflegen, zurückzukommen. Mir ist da gerade eine Idee gekommen. Wir könnten ja unten an der Hafeneinfahrt, dort wo die angrenzenden Gärten sind, die, ich glaube irgendein Duumvir anlegen ließ, und wo wir ja die Pontonbrücke aufzustellen gedenken, diese Gärten, oder zumindest einen Teil davon, der sich eben dazu eignet, für die Händler benutzen. Die Fläche ist groß, einige Stellen, vor allem die an den Hafen angrenzenden sind mit Kies befestigt, und der Garten wird niemanden abgehen in der Zeit, ist er doch schon seit Jahren verwildert. Für die Dauer der Bauarbeiten müsste dies ja genügen oder?
    Manius biss in den Happen den er sich zurecht gemacht hatte.

    Eben Sevycius, deshalb wollte ich zunächst das Problem mit den Vigiels in den Griff bekommen, sofern es überhaupt eines sein wird. Es ist ja überhaupt nicht gesagt, dass wir Probleme bekommen werden. Ich rechne ja fest mit dem Verständnis der Händler hier in Tarraco. Außerdem werden wir durch das Einrichten der Pontonbrücke ohnehin den Hafenbetrieb aufrechterhalten können.
    Manius griff zum Becher und nahm einen kräftigen Schluck.

    Und du meinst das sei notwendig? Ich hoffte das durch die Vigiles in den Griff zu bekommen. Gut, eine Diskussion in der Curie wird wahrscheinlich unumgänglich sein, da zu erwarten ist dass einzelne Händler Entschädigungsleistungen verlangen.
    Manius nahm einen Schluck vom Wein, und begann den Becher in seinen Fingern zu drehen.
    Nun ja, eine Lex kann schon hilfreich sein um sich einige dieser Händler vom Leibe zu halten. Ich werde darüber nachdenken.

    Gut dachte sich Pollas. Und fast währe ihm ein Lächeln entfleucht, doch rasch hatte er zu seiner griesgrämigen Art zurückgefunden und wandte sich nur müde zum Gehen. Mit der Schale, die an einem Schürhaken ähnlichem Gestänge baumelte verließ er den Raum um sich in einer der hinteren Räumlichkeiten zu verkriechen.


    Inzwischen hatte sich Manius flink wie ein Wiesel in sein Cubiculum verzogen und sich eine neue und vor allem trockene Tunica übergestreift. Er befand es für ratsam sich auch eine wärmende Untertunika anzulegen. Immer wieder fährt er sich dabei über die Stirn, erfühlte ob er fiebrig sei, doch er konnte nichts der gleichen spüren. Nur das ständige Hämmern und die ziehenden Schmerzen im Kopf die von seinem Schlag herrührten ließen ihm immer wieder angestrengt auf die Stirn fassen.


    Manius zog seine Tunika zurecht und kam mit raschen Schritten wieder in das Triclinium.
    Ich hoffe es ist alles zu deiner Zufriedenheit? Pollas hat dich mit allem versorgt wie ich gerade sehe. Und der Wein ist ebenfalls bereits aufgetragen.
    Er nahm an einer Kline platz und brachte sich mit geübten Schwung in eine angenehme Position. Dabei bemerkte er, dass Valens wohl eines der Pergamente die auf dem Tisch lagen fallengelassen hatte und sich nun zusammengerollt auf dem Boden rekelte.
    Er zeigte auf den Tisch.
    Wenn es dich interessiert, Satiriken und Epigramme von Martial und Juvenal. Habe ich mir eigens aus meiner Bibliothek geholt um darin etwas schmökern zu können. Er griff zum Krug und schenkte ein. Greif zu, solange der Wein noch warm und angenehm ist. … Weil wir schon bei den Poeten sind, welche Fortschritte macht der Dichterwettbewerb? erkundigte sich Manius neugierig.

    Ja, damit magst du vollkommen recht haben. Zuviele Meinungen erschweren den Weg zu einer brauchbaren Lösung zu finden. Manius nickte Zustimmend.


    Nun, … er griff sich an das Kinn … ich habe mir das ganze folgendermaßen vorgestellt. Zunächst wird wie bereits angesprochen eine Pontonbrücke angelegt. Danach, und das wird schwer genug sein dies bei den Geizigen Händlern durchzusetzen, der Hafen gesperrt um alle wichtigen Dinge die zum Betrieb des Hafens an die Pontonbrücke zu verlegen. Das heißt, vor allem die Wirkungsstätte des Praefectus Portuensis wird sich dann dort abspielen. Manius machte eine kurze Pause um sich den Freuden des Weins hinzugeben.
    Danach wird der restliche Hafen geräumt und die Arbeiten können beginnen. Ich glaube dafür werden wir schon einige Wochen benötigen. Und wenn sich der eine oder andere Händler sträubt, womit durchaus zu rechen sein wird, kann dies zu zusätzlichen Verzögerungen führen. Manius griff nach einem Stück einer schmackhaft aussehenden lukanischen Wurst und machte sich darüber her bevor er wieder zu Sevycius gewandt fortfuhr.


    Sevycius, du kennst dich doch hier im Hafenviertel aus, was meinst du, wird es Schwierigkeiten geben?
    Was die Sanierung angeht, so kann ich dir natürlich zustimmen. Selbstverständlich sollte höchstes Augenmerk auf die Funktionalität gelegt werden. Aber, eine vollkommene Funktion, spiegelt sich die nicht auch in einer vollendeten künstlerischen Form wieder? Eine erhabene Gestaltung, die der Stadt und ihrer Bedeutung würdig ist? Ich glaube wir sollten die wichtigsten Teile des sanierten Hafens aus massivem, hartem Stein bauen. Ansonsten sehen wir uns in ein paar Jahren wieder, und diskutieren über die selben Probleme.

    Manius nahm mit Freuden die Worte von Valens auf, wollte er doch gerade einen ähnlichen Vorschlag unterbreiten.
    Valens, du sprichst mir aus der Seele. Ich schlage daher folgendes Vor: zunächst wird die Pontonbrücke errichtet. Dazu wird die Stadt Holz zukaufen müssen. Ich glaube Fichtenholz, oder wenn dieses zu schwer zu bekommen ist auch Kiefernholz oder Tanne. Tauwerk zum Verzurren der Pontons und zum Verankern der Pontonbrücke an Land ist in den Lagern der Stadt noch genug vorhanden. Ansonsten werden welche aus den hiesigen Lagern zugekauft. Danach kann der Hafen vermessen werden. Wie stark sind die Kaimaueren? Wie stark ist das Hafenbecken versandet? Und vor allem, wie stark sind die Steinquader der Kaimauer bereits angegriffen? Ich glaube das muss schnellstens geklärt werden bevor sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden.
    Manius machte eine Pause und nützte diese um die Stufen hinunter auf die in diesem Bereich des Hafens aus losem Sand und Steinen befestigte und mit Holzbohlen abgegrenzte Kaianlage zu gelangen. Er schaute sich nachdenklich um, beobachtete das Fuhrwerk mit der streng riechenden Ladung wie es im Gewühl der Fischer verschwand und offenbar bei ihnen keinerlei Gemütsregung hervorrief.


    Was meinst du Valens, die Kaimauern sollten vergrößert werden, oder? Ich denke da an eine zweistufige Anlage. Vorne direkt an den Anlagestellen eine tiefer gelegen Ebene, darüber eine mit Treppen erreichbare Ebene auf dem heutigen Niveau der Kaimauern. Damit könnte das entladen wesentlich effektiver gestaltet werden. Die Ware wird zuerst an der tiefer gelegenen Ebene mit Entladekränen gesammelt und erst dann auf die andere Ebene abtransportiert. So bleibt der Hafen frei. An der unteren Kaimauer, an der dann die Schiffe anlegen, aus massivem harten Gestein cirka alle zwölf Schritt breite Treppenaufgänge und dazwischen genug Ankersteine damit die Schiffe ordentlich fest machen können. An den Treppen dann werden die Stege festgemacht, um auf die Schiffe zu gelangen. er machte eine weitere Pause. …Ich kann mir das schon recht gut vorstellen….


    Sim-Off:

    @edit: Schritt mit Fuss verwechselt *grr* ?(

    Sim-Off:

    sorry: "Nunc est bibendum" bedeutet: Nun lass uns trinken, oder nun soll getrunken werden! ;)



    Manius griff sich an das Kinn, und überlegte.
    Hmm… Du meinst also Fichten oder Tannenholz. Ich denke das müsste recht günstig und in ausreichender Menge zu bekommen sein. Übrigens dachte ich mir dass eine Sanierung der Mole und der Kaimauern angebracht währe um es größeren Schiffen zu erleichtern ihre Ware zu löschen. Kräne und in massiven Stein gearbeitete Hafenanlagen, Schmückende Kolonnadengänge an den Hafengebäuden für die Händler… Manius starrte träumend in die Ferne, um hernach durch einen Knall aus seinen Träumen gerissen zu werden.


    Hier, du wolltest doch einen Krug Wein Veronica, oder das Mädchen, das Manius für Veronica hielt knallte den Weinkrug auf den Tisch dass sich bereits einige Tropfen des Rebesaftes auf dem Tisch verteilten.


    Nicht so hastig, ich will den Wein trinken und nicht darin Baden! Manius lächelte sie an, während sie sich genervt einem anderen Tisch zuwandte.


    Nun, mit den Sanierungen sind vornehmlich die Magistrate der Stadt, also mein Kollege, Caius Redivivus Evander und ich beauftragt. Wir haben uns zunächst die Hafenanlagen angesehen, uns ein Bild gemacht, was zu machen ist, und welche Möglichkeiten uns geboten werden. Wir sind aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Im übrigen glaube ich dass auch der neue Procurator Viarum, Marcus Octavius Augustinus, hier mit eingebunden wird. Er hatte sich bereits am Hafen gleich nach dem Unglück brennend dafür interessiert. Manius nimmt einen großen Schluck aus seinem Becher.

    Dann spreche ich jetzt für Tarraco und heiße einen treuen Bürger und Freund der Stadt willkommen in seiner Heimat. Ich muss gestehen ich würde mich in Rom auch nicht zurechtfinden. Die Heimat ist mir bis jetzt treu geblieben und daher will ich es auch so halten. Trotzdem wollte Manius seinen zuvor geäußerten Gedanken nicht aufgeben. Seinem Gegenüber glaubte er dies zutrauen zu können. :D


    Das ist ein Wort. Einen Mann mit Erfahrung im Holzbau. Genau das, was ich immer gesucht habe. Nun wurde für Manius auch einiges klarer, was zuvor noch im Trüben lag. Er hielt ihm den Becher entgegen um anzustoßen. Nunc est bibendum Er nahm einen großen Schluck und bevor er sich wieder dem Gespräch widmete atmete er tief durch.


    Matinius Valens, soviel hat er mir zu verstehen gegeben möchte den Fall näher untersuchen. Ich hoffe du kannst uns dabei mit deinen Fachkenntnissen unterstützen. Hmm…weil wir schon dabei sind, was meinst du, welches Holz wird für die Pontons am besten geeignet sein? Jetzt ist ja die beste Einschlagzeit für Bauholz, und die Stadt wird für die Sanierung einiges an Holz kaufen müssen. Und dies nicht nur für deine großartige Idee mit der Pontonbrücke an der Hafeneinfahrt sondern auch für die Sanierung?

    Manius griff nach einer Hühnerkeule und biss genüsslich ein ordentliches Stück davon ab bevor er sich wieder an Sevycius wandte.
    Du warst in Rom? Und die Langeweile hat dich zurück nach Tarraco gezogen? Ungläubig zog Manius die Augenbrauen in die Höhe. Am Hafen, wenn er mit jemanden über Rom zu sprechen kam war immer genau das Gegenteil behauptet worden.
    Rom ist doch eine Weltstadt, der Mittelpunkt der Welt. ‚Roma aeterna’ die ewige Stadt wird sie genannt. Manius nahm einen Schluck Wein.
    Nun, ich will nicht hoffen das ein erzürnter Ehemann der wahre Grund dafür ist. Sei auf der Hut, er wird dich auch hier finden. Das Imperium ist klein. Manius hob den Zeigefinger und grinste zu Sevycius hinüber.


    Ich weis schon was du meinst. Auch mir ist da schon einiges recht komisch vorgekommen. Ein Steg, und dazu auch noch ein Holzkran, der einfach so in die Knie geht. Er schüttelte den Kopf Das Erste was ich als Magistratus daraufhin gemacht hatte war die Archive durchzustöbern um zu brauchbaren Informationen zu kommen. Doch das ist schwieriger als auf einen störrischen Esel zu reiten, das kann ich dir sagen. Ich gehe trotzdem davon aus, dass hier einige Spekulanten ordentlich Kasse gemacht hatten. Das Holz das verwendet wurde und davon gehe ich nach allem was ich bis jetzt in Erfahrung bringen konnte aus, war mit Sicherheit minderwertig. Und das hier einige Personen seit damals untergetaucht sind oder sich zumindest nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen spricht auch nicht gerade für sie. Da ist was gelaufen, da wurde abkassiert und das auf dem Rücken der Stadt!
    Manius wischte sich mit der flachen Hand über das Kinn und deutlich kroch ihm Zorn in die Gesichtszüge. Um sich zu beruhigen nahm er einen weitern Schluck aus dem Becher.

    Er drehte sich nur kurz um, würdigte dem Wagen einen müden Blick und wandte sich wieder mit lächelnd an Valens. Also hat dich doch die Idee von Didius Sevycius hier hergetrieben. Manius nickte und hob den Zeigefinger.
    Drei Männer und ein Gedanke. Selten in der heutigen Zeit. Vorallem am Hafen. Wenn sich hier für gewöhnlich zwei Männer treffen werden mindestens drei von ihnen übers Ohr gehauen aber alle werden behaupten ein gutes Geschäft gemacht zu haben. er lächelt, drehte sich langsam in jene Richtung aus der der Fischgeruch in seine Nase kroch und schaute hinunter zur mit Steinen und feinen Schotter befestigten Mole.
    Hier also währe die Stelle die Sevycius meinte. Hmm… Das Ufer scheint mir steil genug zu sein. Was meint ihr Evander und Valens?

    Ahhh… Dem Müßiggang frönen. Sich den Freuden des Bacchus hingeben, was?


    Er drehte sich um und hob den leeren Krug in die Höhe aus dem Sevycius nachgeschenkt hatte. Er suchte nach dem Mädchen und hatte es an einem der Nebentische ausfindig gemacht.
    Veronica, Wein! Er schwang den Krug und sah auffordert zu ihr hinüber. Er pflegte für gewöhnlich alle Sklavinnen so zu nennen, aber diesesmal schien der Name sogar irgendwie zu ihr zu passen. Verächtlich blickte sie ihn an, erwischte mit einer neckischen Bewegung den Krug und machte sich davon.


    Das ist eine Versuchung Sevycius. Dieses Angebot muss ich leider ausschlagen, so Leid es mir auch tut dich darin zu enttäuschen. Ich mag zwar oft heiterer Stimmung sein, einem Gläschen nicht abgeneigt, und bei den Weibern schon mal schwach zu werden. Für gewöhnlich aber stürze ich mich in Arbeit, studiere auch mal einige Pergamente oder rezitiere Gedichte. Vielleicht auch in Zweisamkeit bei Kerzenlicht und in einer Atmosphäre geschwängert vom Duft anregender Aphrodisiaka. Manius lächelte und nahm einen Schluck Wein.


    Sag mal, Valens hat mir erzählt das so was ähnliches schon mal passiert war. Ich meine den eingestürzten Kran, oder wie man das auch immer nennen will was da draußen im Hafen liegt. Weißt du was darüber? Er war neugierig, fiel doch des Öfteren der Name des Proconsuls bei dem Gespräch mit Valens.

    Manius wollte dem Stadtschreiber nicht die Illusion nehmen ein hervorragender Beamte zu werden. Denn wenn er für den Staatsdienst qualifiziert gewesen währe hätten von den verbliebenen Stimmberechtigten keiner für Manius aber 200% für den Scriba gestimmt und Manius währe leer ausgegangen. :D
    Aber so trat Manius vor und atmete tief durch. Ich werde mich der Stimme enthalten wie es sich für einen aufrichtigen Römer gehört. sagte er und zog sich mit zufriedener Mine zurück.

    Er grinste innerlich als er die Überraschung in Valens Augen erblickte der nicht mit einem, und noch dazu einen angelassenen Ofen hier im Triclinium gerechnet hatte. Für gewöhnlich wurden die Öfen, wenn überhaupt welche vorhanden waren in irgendwelchen Abstellkammern der Verwesung preisgegeben, und nur hervor geholt, wenn es mal ordentlich kalt wurde. Doch was Valens nicht wissen konnte, und Manius ohnehin für sich behalten wollte war dass er den Ofen regelmäßig anmachen lässt wenn er gedachte sich längere Zeit auch in die Nacht hinein im Triclinium aufzuhalten um diverse Pergamente und Papyri zu studieren. Und dabei hatte er sich eine Angewohnheit angeeignet, die er heute jedoch nicht gedenkt einzuhalten. Nämlich sich im Nachtkleid hier herumzutreiben.
    Manius verließ den Raum und machte sich eiligst auf in die Schlafkammer um sich umzuziehen.


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    Nach einigen Augenblicken – Manius war bereits verschwunden und Valens hatte sich genüsslich auf einer Klinen breit gemacht – stolperte Pollas, der Diener von vorhin , herein, der eigentlich gar keiner war. Er war viel zu kräftig für einen Hausdiener und das konnte man sofort erkennen. Auch seine Hände, groß wie Opferschalen waren eher Atribute eines Stallknechts oder eines Landarbeiters. Aber er war ein gewissenhafter Kerl, verlässlich und verschwiegen was Manius sehr schätzte und er gehörte zum Haushalt schon seit einer halben Ewigkeit.
    In seiner rechten Hand hielt er einen Krug, aus dem dampfende Rauchwolken aufstiegen. Auf dem Tablett, das er auf seiner Linken balancierte waren Honig, einige Schalen mit kandisierten Mandeln und Pistazienkernen.
    Habt ihr noch Wünsche? Ohne eine Antwort abzuwarten machte er kehrt und ging in Richtung Tür. Dabei murmelte er schlecht gelaunt und grimmig irgendetwas vor sich her. Bevor er jedoch den Raum verließ machte er nochmals kehrt, griff sich eine Schale die am Eingang stand und drehte sich nochmals um. Er nahm einen verstohlenen Blickkontakt mit Valens auf und wartete auf eine Reaktion.


    @edit: Bild eingefügt

    Nun ja, was sich dann da abspielte. Das Schiff hatte Holz geladen, und die Stämme kamen ins rutschen. Sie waren offenbar bereits von den Sicherungsseilen befreit und waren für die Entladung vorbereitet worden. Zunächst wurde angenommen der Kran war überlastet mit so vielen Baumstämmen. Doch es stellte sich heraus, dass noch kein einziger Baumstamm am Hacken hing. Manius schüttelte den Kopf.
    Das muss man sich einmal vorstellen. Der Kran, er war einfach mal so in die Knie gegangen. Er dachte sich wohl, heute werden wir dem Fährmann ein paar Seelen verschaffen und sie über den Styx befördern. Verdammt! Manius ließ die Faust auf den Tisch knallen das die Becher zu tanzen begannen und ihren Inhalt beinahe auf die Platte verteilten.


    Na, ja, du kannst dir Denken wie es bei einem solchen Unglück zugeht. Trauben von Menschen, die in das Hafenbecken gaffen und sich schon beinahe belustigen geben über die Tragödie die über die Schiffbrüchigen hereinbricht.
    Und das finde ich gelinde gesagt zum Kotzen. Und als ich dann noch das Kind im Hafenbecken schwimmen, oder sollte ich vielmehr treiben gesehen hatte, und keiner der dort Anwesenden hat auch nur einen Finger gerührt um zu helfen. Da konnte ich nicht anders und bin selbst ins Hafenbecken gesprungen.

    Manius machte eine Pause, nahm einen Schluck vom Wein.
    Ich kann dir sagen, nicht zu empfehlen. In den Thermen gefällt es mir schon wesentlich besser.
    Aber den Kleinen und seine Schwester und auch ihre Mutter, ich konnte sie alle ans Ufer bringen. Doch wie ich dann selbst aus dem Hafenbecken gekommen bin?
    Manius zuckte mit den Schulten Das kann ich dir auch nicht mehr sagen. Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich neben Matinius Valens und ich glaube seinem Cousin - zumindest weis ich dass er ein Vigil war – aufwachte. Ich sage dir, die Bilder haben sich in mir eingebrannt als ob es erst heute passiert währe.
    Er griff nach einer Wurst biss davon ein ordentliches Stück ab und ließ es in seinen Rachen gleiten.

    Manius lachte auf Du scheinst mir ein wahrer Experte zu sein. Ich denke ich werde zum gegebenen Zeitpunkt darauf zurückkommen.
    Er goss aus dem Krug nach und machte schon mal Platz für die Platte. Sofort wurde er wieder ernster, drehte den Becher zwischen seinen Fingern und hob an.
    Das Unglück. Eine üble Sache kann ich dir nur sagen.
    Er wischte sich den feuchten Mund trocken.
    Ich war gerade am Hafen unterwegs, war in einem anregenden Gespräch mit einem Händler aus Caesarea verwickelt, feilschte gerade wegen einigen Datteln die er viel zu teuer unter die Leute bringen wollte. Du weist, gute Datteln kommen nun mal aus Syrien, aber deshalb zahlt man nicht jeden Preis. Nun, wie dem auch sei, ich stand da, versuchte das alte Schlitzohr über das selbige zu schlagen, als vom Kai ein Getöse und ein Krachen zu vernehmen war. Zunächst konnte ich nicht erkennen was da passiert war. Die Leute begannen erst allmählich zu reagieren. Dann aber, ging alles schnell.
    Ich lief an die Kaimauer, und sah das Elend. Der gesamte Steg, mit samt dem Kran war im Hafenbecken verteilt.

    Manius nahm einen Schluck.
    Das war aber noch nicht das Schlimmste. Die Tragödie wurde erst durch das gekenterte Schiff perfekt. Zunächst war man im Glauben gefanngen, das Schiff sei gegen den Steg geprallt. Doch als ich das Tauwerk des Schiffes noch fein säuberlich am Lochstein an der Kaimauer festgezurrt sah, war mir klar, dass das Schiff vom Steg, oder vielmehr vom Kran in die Tiefe gezogen wurde. Und dann, wass sich da ...


    Eine Hand fuhr von der Seite an ihm vorbei und die bissigen hochnäsigen Worte Mach Platz da verrieten ihm dass die Fleischplatte vom Mädchen gebracht wurde. Sie stellte sie fast verächtlich auf den Tisch und machte kehrt.


    Manius grinste. Mit einem Dankeschön Domina neckte er sie und ließ seine Hand auf ihren Hintern knallen. Das Mädchen fuhr erschrocken auf, drehte sich um, und bedachte Manius nur mit einen ihrer bösen Blicke bevor sie sich verächtlich wie eine reiche Patrizierin abwandte.
    Sevycius … du hast einfach mehr Erfolg Manius grinste und schob die Platte zu recht. Er nahm einen leib Brot, reichte es ihm und sprach:
    Greif zu Sevycius. Es ist genug für uns beide da.

    Manius lächelte ihm entgegen und nahm gierig, ja man musste meinen hastig, sodass ihm einzelne Tropfen über die Wangen auf den Tisch tropften, einen großen Schluck des erlesenen Rebensaftes. Er wischt sich den Wein vom Gesicht.
    Ja, ja. Man könnte meinen du bist selber scharf auf die Kleine. Die… Er sah ihr nochmals nach, wie sie eben in der besagten Küche verschwand und pfiff. …Fleischplatte, nun, die kann auch warten. Mit vollem Magen vergeht einem ohnehin nur der Spaß daran. er drehte sich wieder zu ihm und schüttelte dabei den Kopf.
    Nein, Nein, Frauen, vor allem wie die Eine sind mir zu leicht zu haben. Der Reiz an der Sache ist doch eine Eroberung zu machen, sich Heroengleich nach anstrengendem listreichem Getümmel im Glücke zu wälzen. Obwohl … Er drehte sich nochmals andeutungsweise um und wippte mit dem Daumen nach hinten. …man sollte nichts schmähen. Wer weis auch eine Küchenbekanntschaft kann erquickend sein. Er lächelte wieder verschmitzt.

    Ich danke dir Bevor er noch auf die Worte einging setzte er sich und faltete die Hände auf dem Tisch, sah den Krug Wein am Tisch stehen.


    Mir ist die Taberna in meiner langen Zeit hier in Tarraco noch nicht aufgefallen. Habe sonst eher am Markt mein Lager aufgeschlagen, liegt nämlich näher an der Casa Atia.
    Manius sah mit wohlwollen als eines der Mädchen der Wirtschaft mit einem neuen gut gefüllten Krug mit Wein herbeieilte und ihm einen Becher vor die Nase stellte. Manius goss ein, griff jedoch nach dem Mädchen, das er am Handgelenk erwischte und erschrocken herumfuhr. Bring uns noch was zu Essen. Eine Fleischplatte wenn’s genehm ist er lächelte sie verschwitzt an, und das Mädchen reist sich mit einem fauchenden Zischen los und verschwand.
    Manius wandte sich wieder an Sevycius.
    Charmant diese Dinger. Immer schlecht gelaunt, nehmen einem aber nichts böse und sind vor allem nicht nachtragend. er lächelte, griff nach dem Krug und goss sich ein.


    Die Provinz? Hervorragend! Nirgends im Imperium ist das Leben so leicht und angenehm. Die Landschaft, der Wein, und vor allem die Mädchen … Manius nickte. …nichts möchte man missen. So müsste es bei den Göttern aussehen, und ich würde mich sofort in ein Messer stürzen.

    Wie viel sind das, Zweihundert, Dreihundert? Nein, das müssen gut dreihundertfünfzig Fuß sein. Er überlegte, versuchte in seinen Erinnerungen zu kramen und sich ein rechtes Bild davon zu machen, während sie langsam der Hafeneinfahrt in Natura näher kamen. Vor ihnen baute sich allmählich ein Getümmel auf, wie sonst nur zu den Saturnalien. Fischer brüllten durcheinander um andere aber wie Manius immer scherzhaft meinte vor allem sich selbst davon zu überzeugen dass sie den besten Fisch auf dem Hafen anboten.
    Also fühlte sich Manius gezwungen aufzublicken, um nicht noch von einem Fischer überrannt zu werden. Und da erblickte er ein Gesicht, mit dem er nun nicht mehr gerechnet hatte. Valens, der verzweifelt versuchte sich einen Weg zu bahnen.
    Manius ging rasch, ja fast laufend auf Valens zu und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm zu helfen.


    Salve Matinius Valens. Damit habe ich nun nicht mehr gerechnet. Wir haben gerade über dich gesprochen. Was treibt dich hier heraus? Ich glaube doch wohl kaum ein glitschiger Fischhandel, oder bist du nun in das Fischgeschäft eingestiegen?
    Manius lächelte ihm entgegen, während auch Evander näher kam.

    Die Treppe zur Casa schleppte er sich hoch, öffnete die Pforte, schritt oder vielmehr stolperte durch sie hindurch um sich im Atrium endlich seiner Decke entledigen zu können. Er achtete nicht mehr darauf, dass ihm Valens seiner Einladung folgend gefolgt war und ihm ins Haus begleitet hatte. Aber er war sich dessen wohl bewusst. Er sah sich mit inneren Widerwillen um, bedachte einen Dienstboten mit einem Blick, der jeden anderen sofort zusammenzucken hätte lassen. Doch dieser eilte sofort herbei, sammelte die Decke ein und nahm die Anweisungen von Manius entgegen, um sich hernach rasch in einen etwas abgelegenen Raum zu verziehen.
    Valens, das ist die Casa Atia. Ich darf dich ins Triclinium führen.


    Manius geleitete ihn durch das Atrium in ein kleines aber gemütliches Triklinium. Am Tisch standen kleine Schalen mit Früchten und ein Krug mit Wein, davor auf einem kleinen Tablett irdene Becher. Daneben, auf einem Hocker Schriftrollen, die Manius dort liegen ließ um sich wenn er in der rechten Stimmung war sich an den Gedichten ergötzen zu konnte. In einer Ecke glimmten in einem kunstvoll in Bronze gearbeiteten Becken rot glühende Kohlenstückchen und verbreiteten wohlige Wärme.
    Manius wies auf eine der Klinen. Mach es dir gemütlich. Ich werde mich beeilen. Außerdem habe ich Anweisung gegeben warmen gewürzten Wein zu servieren.

    Ein anstrengender Tag lag hinter ihm, das Wetter schön und Sonnig, aber kühl und windig. Etwas, das er mit Inbrunst hassen konnte. Entsprechend erleichtert war er als er die Pforte zur Taberna durchschritten hatte und eine wohlige Wärme verspüren konnte. Er sah sich um, suchte einer stillen Ecke, auf der er sich niederlassen konnte um auszuspannen und den einen oder anderen Happen zu sich nehmen konnte. Der Blick streifte über einige Tische an denen ihm vom Markt bekannte aber auch viele unbekannte Gesichter entgegen sahen.


    Manius erkannte einen freien Platz, an einem Tisch der etwas abseits stand, aber gerade deshalb seine Aufmerksamkeit erregte. Am Tisch saß ein Mann, den er wohl kannte. Manius ging näher an ihn heran.


    Salve Gaius Didius Sevycius. Ist es gestattet? Manius deutete auf einen der Plätze die an dem Tisch noch frei waren.