Beiträge von Manius Atius Severus

    Gut Evander.
    Manius drehte sich wieder zum Kai, zum Kran, beobachtete einen Hafenarbeiter, wahrscheinlich einer der Schiffsklaven einer am Kai festgemachten Corbita und lauschte nach einer Möwe, die mit lautem Kreischen über den Hafen ihre Runden zog und darauf wartete dass ihr einiger Reste der Fischer abfiel. An den Kais sind notdürftig einige Seile und Balken angebracht um nun, nach dem Unglück, das Beladen und das Löschen der Ladung zu erleichtern. Einzelne Sklaven waren damit beschäftig die Waren mit bloßen Händen an Land zu schleppen. Dies war kein Problem solange es um Amphoren, Töpfe und Kisten ging. Doch hier am Hafen, wo für gewöhnlich die schweren Waren gelöscht wurden, wie eben auch Holz geladen wurde, und wo auch das Unglück passiert war, mühten sich die Sklaven ab.


    Manius ließ seinen Blick die Kaimauer entlang wandern, betrachtete die Hafeneinfahrt, wo gerade ein Schiff sich abmühte um in das sichere Hafenbecken zu gelangen.
    Manius griff sich in den Nacken, massierte etwas um sich wieder Evander zuzuwenden:
    Evander, lass uns zur Hafeneinfahrt gehen. Bei dem zuvor erwähnten Gespräch haben wir auch über die Möglichkeit von Pontons gesprochen. An der Hafeneinfahrt. Eine interessante Sache. Der Hafen könnte so auch während der Umbauarbeiten weiter betrieben werden. Eine wichtige Entscheidung wenn wir das machen könnten, kann doch weiter Ware gelöscht werden und die Wirtschaft wird nicht so hart getroffen als wenn er geschlossen werden müsste.

    Manius setzte sich langsam in Bewegung, und sah dabei immer wieder auf die Kaimauer, den Lochsteinen, an denen die Schiffe mit Tauwerk fest gemacht wurden, und die in regelmäßigen Abständen angeordneten Treppenaufgänge an denen die Schiffe entladen wurden.

    Manius musste immer wieder leicht Husten. Der durch die Straßen schleichende leichte Wind, der kühl und stetig aus den Bergen an die Küste strömte wie es um diese Jahreszeit für gewöhnlich oft der Fall war gaben ihm den Ruck möglichst schnell die Casa zu erreichen. Am Markt, wo er sich für gewöhnlich gerne flanierend von Stand zu Stand schleppte und Angebote verglich, Neues aus den verschiedenen Provinzen des Reiches interessiert beäugte und manchmal auch schwach geworden vor Neugierde das eine oder andere kaufte, ging er heute achtlos mit tief gesenktem Haupt daran vorbei. Manius kannte den Weg, war den Weg schon oft gegangen, weshalb er es auch nicht für Wert befand seinen Kopf zu heben, als das Haus langsam in Sicht kam.


    Die Casa der Atia war eine kleine Casa. Sie befand sich auf einer Insula unweit des Forums was Manius stets schätzte. Nur abends, wenn der Lärm noch bis spät in die Nacht an seine Ohren drang wünschte er sich eine Casa vor der Stadt, oder in der Nähe des Forum Provincialis wo die Honoratioren der Stadt ihre Villen haben. Am Straßenpflaster und am Plätschern des Neptunbrunnens, der auf einem kleinen Platz direkt vor der Casa Atia das gesamte Viertel dominierte konnte er erkennen das es nicht mehr weit war bis er an der Pforte seines Heimes ankommen würde. Er schaute langsam auf.
    Valens, da währen wir nun. Ich darf doch annehmen dass du einem Schluck Honigwein nicht abgeneigt sein wirst? Oder hast du dringende Angelegenheiten zu erledigen die dich wieder zurück in das Getümmel der Stadt führen werden?
    Die Höflichkeit seinem Begleiter gegenüber gebot es ihm ihn in seine Casa einzuladen, obwohl Manius sich eigentlich Ruhe gönnen wollte. Doch auch einem angenehmen Gespräch hätte er nichts einzuwenden gehabt, solange er sich nur ausspannen konnte.

    Er streckte den Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen um einen besseren Überblick zu bekommen, jedoch ohne erkennbaren Erfolg. Er wandte sich wieder an Evander
    Ah… Nicht nötig. Ich wollte ohnehin wegen des Dichterwettbewerbs mit ihm sprechen. Aber wenn du willst kannst du dich ruhig umsehen.


    Manius machte eine Pause Die Duumviri? Nun, ich habe mich bei Publius Annaeus Domitianus vorgestellt, einer der beiden Duumviri. Solltest du übrigens auch machen. Aber von kennen kann keine Rede sein. Außer diese Begegnung hatte ich noch keine Berührungspunkte mit ihnen.
    Er überlegte kurz
    Wenn du willst kannst du bei dieser Gelegenheit auch gleich das Thema der Hafensanierung ansprechen. Dann werde ich mit dem Proconsul darüber sprechen. Manius war erleichtert dass Evander die Duumviri ansprach, gab ihm doch dies die Gelegenheit Evander diesen Vorschlag zu unterbreiten. Er wollte ohnehin mit Valens sprechen und bei dieser Gelegenheit hoffte er auch den Proconsul aufsuchen zu können.

    Hmm… Manius drehte sich wieder zu Evander um, fuhr mit der rechten Hand durch einen Stoppelwald an der Wange die eigentlich eine gut rasierte und glatte Wange sein sollte.
    Nun ja, wie ich bereits vorhin im Officium gesagt habe müsste dies auch einem Proconsul schmackhaft gemacht werden. Ich glaube schon, dass er sich dann kaum abgeneigt zeigen wird auch einen Beitrag dafür zu leisten.
    Manius fuhr sich mit der Hand durch sein Haar und ging dann einen Entschluss gefasst näher an Evander heran.


    Gut, das machen wir. Wir werden mit dem Proconsul reden. Außerdem sollten wir mit dem Duumviren sprechen wie viel Geld für den Hafen locker gemacht werden kann. Und natürlich die Curie. Bei solchen Baumaßnahmen wird auch die Curie mitreden wollen. Außerdem habe ich gehört, dass der neue Procurator Viarum, Marcus Octavius Augustinus Maior, ein Mann den ich nur kurz kennen lernen durfte sich ebenfalls um den Hafen kümmern sollte. Vielleicht wurde er vom Proconsul bereits ins rechte Licht gesetzt. Ich möchte dies nicht ganz ausschließen, und nach meinem ersten Gespräch scheint er recht kompetent zu sein.


    Er dachte kurz über die Männer nach, die er damals am Hafen kennen gelernt hatte und dachte auch über Sevycius nach den er zuvor noch verschmäht hatte. Nun, nachdem er einige Zeit hatte darüber nachzudenken schien er ihm auch recht Kompetent zu sein. Er beschloss nichts zu sagen und hoffte dass sich diese Sache von selbst klären würde.
    Stellt sich nur noch die Frage wer was zu übernehmen gedenkt. …Weist du überhaupt wo Matinius Valens zurzeit ist? Ich hoffte eigentlich ihn hier am Hafen anzutreffen. Manius sah sich suchend um, und hoffte Valens im Getümmel des Hafens zu entdecken.

    Er hat Recht. Vale Octavius Augustinus. Manius ließ bewusst den Grund seiner Zustimmung offen. War er einer Meinung mit Sevycius was den Hafen betrifft oder weil er bereits seit geraumer Zeit zuhause in seiner Casa sein sollte wie er es geplant hatte und sich wie Augustinus verabschieden sollte? Eigentlich waren es beide Gründe, doch er hatte wohl den ersteren Grund gemeint.


    An der Hafeneinfahrt lassen sich die Pontons gut verankern. Der Leuchtturm, die Enge der Durchfahrt und der kurze Weg zum Kai. Die einzige Gefahr die ich dort sehe ist der stärkere Seegang vor der Hafeneinfahrt. … Manius nahm die Hand vor den Mund und räusperte sich um seinen Hustendrang zu unterdrücken.


    …Ahh…Ich sollte mich schon längst zurückgezogen haben, denn es wird Zeit dass ich endlich zu trockenen Sachen komme. Manius räusperte sich abermals und blickte zu Sevycius. Didius Sevycius, es wahr mir eine Ehre dich kennen gelernt zu haben.

    Manius nickte zustimmend und griff sich nachdenklich an die Stirn. Die Idee mit der Pontonbrücke gefiel auch ihm, ja er fand sie zunehmend besser und besser.
    Werden nicht bei den Legionen solche Brücken verwendet um Flüsse zu überqueren? Das könnte ich mir auch hier vorstellen. Vor der Baustelle wird die Pontonbrücke aufgebaut während dahinter die Handwerker unbehelligt vom Hafentrubel arbeiten könnten.
    Er schaute in die Runde und fuhr mit nachdenklicher Stimme fort.
    Hmm…natürlich würden sich da Baumstämme gut eignen. Auch kleine Bote könnten dafür eingesetzt werden. Balken die darüber gelegt werden, mit Teer versiegelt und mit Tauen an den Boten nieder gezurrt ergeben sicher eine tragfähige Konstruktion.
    Manius erinnerte sich an eine Geschichte eines Soldaten, der immer über seine großen Heldentaten schwadronierte und dabei auch von der Überquerung der Donau sprach als Dacia unterworfen wurde. Dieser Soldat erwähnte eine solche Brücke, die mit Boten und darauf befestigten Stegen errichtet wurde.

    Manius schaute zu Evander zurück und signalisierte ihm mit heftigem Nicken Zustimmung.
    Da dürftest du vollkommen Recht haben. Ja ich gehe sogar soweit dass hier bewusst schlechtes Holz eingesetzt wurde. Siehe sich einer nur die Verfärbung an! Manius ging auf eine Stelle eines der Rüstbäume zu und wischte mit einer Hand daran herum. Bläulich schwarz! Schlechtes Holz, mit Wasser voll gesogen und von innen heraus verfault. Und das musste schon beim Fällen der Bäume aufgefallen sein. Manius schüttelte den Kopf. Er wusste, solche Verfärbungen konnten nur bei Holz das schlecht, also feucht gelagert wurde auftreten, oder bei Holz, das bereits im leicht abgestorbenen Zustand gefällt wurde.


    Sein Wissen zu den Bauholzarten die verwendet werden können um ein solches wirklich wichtiges Bauwerk für den Hafen aufzubauen reichte gerade soweit als dass er erkennen konnte dass Fichtenholz dafür ungeeignet war. Woran er sich erinnern konnte, und das konnte er auch aus einigen Unterlagen entnehmen, sollte zumindest Tannenholz, besser noch widerstandfähiges Eichenholz verbaut werden. Zähes und dichtes Holz, das den Umweltbedingungen an einem Hafen wo Feuchtigkeit und Nässe einerseits aber auch die ausdörrende Hitze und die salzig geschwängerte Luft andererseits den Hölzern zusetzt. Doch wie immer war das Billige gerade gut genug, und was der Stadt in Rechnung gestellt wurde, das konnte sich Manius denken. Er rieb sich nachdenklich das Kinn, hob mit einem Bein einen abgebrochenen Balken an, unter dem sich eine Wasserpfütze gebildet hatte schob ihn zur Seite und beugte sich zu einem der Taue hinunter die darunter zum Vorschein kamen.


    Er zog daran herum. Hmm… Das Tauwerk scheint neu zu sein. Wahrscheinlich das Einzige das den Kran noch in der Senkrechten hielt. Dies bestätigte auch das was er zuvor in den Unterlagen fand.


    Bauvorschriften? Sie müssten eben auch kontrolliert werden. Denn Vorschriften sind nur so gut wie sie auch eingehalten und überprüft werden. Er ließ das Tau wieder fallen, wischte sich seine feuchten Hände ab und ging wieder zu Evander.


    Was glaubst du, eine breitere Mole, einen neuen Pier, verbesserter Zugang zu den Hafengebäuden und den Lagerräumen, vielleicht auch ein tieferes und größeres Hafenbecken? Möglich ist viel … Manius sah wieder hinaus auf den Hafen, zum Kran und zum Wrack des gesunkenen Schiffes.

    Manius beobachtete Aufmerksam was sich tat, welcher Gemütsregung sich andere Sodales hingaben und was er aus ihren Gesten herauslesen konnte. Da sich offenbar keiner mehr zu Wort meldete oder etwas zu sagen hatte musste Manius zu einer Entscheidung kommen.
    Doch die Entscheidung hatte er bereits gefällt als er merkte dass Stille eintrat und auch der Duumvir sich anscheinend zurückhielt.


    Er räusperte sich, stand auf und trat mit selbstbewusster Gestik vor.
    Ja Proconsul, ich werde mich dem Votum der anwesenden Mitglieder der Curie stellen.


    Manius blickte in die Reihen. Er war gespannt welche Reaktionen folgen werden. Über den Ausgang der Abstimmung machte er sich jedoch keine Illusionen und so beschloss er zunächst abzuwarten was passieren würde.

    Manius hatte sich seine neue Toga übergestreift, weiß und in kunstvollen Falten gelegt machte er es sich in einer der hinteren Bänke gemütlich. Neben ihm einige alt gediente Honoratioren der Curie denen es sichtlich unangenehm war bei Manius zu sitzen, war er doch erst sehr kurz in die Curie aufgenommen worden und dies auch nur durch die Auflösung der Curie und der Neubestellung durch den Proconsuls. Manius hatte dies zwiespältig aufgenommen, wusste er doch dass durch seine Person ein Tabu gebrochen wurde. Aber er wollte sich davon nicht abschrecken lassen und seine Einsatzbereitschaft für Hispania schon unter Beweiß stellen.
    Aus den Kommentaren der beiden Sitzpartner konnte Manius erkennen dass sie Parteigänger des Duumviren Annaeus Domitianus waren.


    Manius ließ sich zurückhaltend auf seiner Bank nieder. Er lauschte eher belustigt der hitzigen Diskussion der beiden Heißsporne und hatte Mitleid mit Valens der krampfhaft versuchte die Situation zu glätten und wieder Sachlichkeit in die Diskussion einkehren zu lassen.


    Eher beiläufig sah er nun wie Evander sich zu Wort meldete und das was er sagte erregte dann doch seine volle Aufmerksamkeit. Er als vicarius, vor einigen Wochen konnte er sich noch gar nicht vorstellen hier zu sitzen.
    Mit einer anerkennenden Handbewegung und einem aufgesetzten Lächeln winkt er zu Evander, der sich nicht weit von ihm niedergelassen hatte zu.
    Es Ehrt mich von dir vorgeschlagen zu werden.

    Manius war klar, dass er sich gegen andere wohl verdiente Männer der Curie kaum durchsetzen wird können. Auch er wollte abwarten, was der streitbare Duumvir machen wird.
    Wenn der Vorschlag von Evander ernst gemeint war, so würde ihm das aufs höchste Ehren. Wenn er damit die Aufmerksamkeit auf Manius lenken wollte, so hatte er dies auf jeden Fall erreicht, soviel stand bereits jetzt fest.
    Manius ließ sich auf seine Bank zurückfallen und wollte die Reaktionen der anderen Sodales abwarten bevor er sich erneut zu Wort melden würde.

    Manius beschloss zu seiner viel gepriesenen Tat keinen Kommentar abzugeben. Bescheidenheit war eine Tugend deren Attribut die Zurückhaltung war und eben diese beschloss er nun zu üben. Außer einem kleinen Lächeln brachte er nichts über sich.


    Viel größere Aufmerksamkeit erregte die Aussage von Sevycius die er bezüglich des Hafens machte und da konnte er die Argumente von Valens verstehen.
    Da muss ich Valens zustimmen. Man bedenke was dies für die Wirtschaft hier in Tarraco bedeutet. Wenn es Möglichkeiten gibt den Betrieb wenn auch nur notdürftig fortzusetzen sollen diese ausgeschöpft werden.


    Manius wandte sich zu Augustinus.


    Nein, die Duumviri sind noch nicht informiert soweit ich das überschauen kann. Es war auch keiner von beiden am Hafen. Es sei denn einer der Vigiles hat sie in Kenntnis gesetzt was ich jedoch nicht annehme, da diese noch am Hafen alle Hände voll zu tun haben. Und was den Praefectus Portuensis angeht, nah ja …. Er nahm die Schultern hoch. …den hat schon länger niemand zu Gesicht bekommen. Manius würde ihn auch nicht suchen wollen, denn in den Hafenspelunken in denen dieser Mann bereits angetroffen wurde und zum gern gesehenen Gast gezählt wird wolle er nichts zu tun haben.

    Ja, du hast Recht, der Regionarius! Manius nickte und griff sich wieder ans Kinn.
    Ich glaube er war sogar am Hafen als das Unglück geschah. Manius rieb sich über die Stirn, dachte darüber nach, was ihm Evander sagte. Über konkrete Maßnahmen hatte er nicht nachgedacht, sondern versucht sich einen Überblick zu verschaffen. Aber Vorschläge für Maßnahmen die ergriffen werden sollten waren ihm willkommen. Außerdem wäre es wichtig darüber zu sprechen, vielleicht sogar mit den Procuratoren.


    Da fällt mir ein, dass ich ein Gespräch mit dem neuen Procurator Viarum, Octavius Augustinus führen konnte. Ein tatkräftiger Mann, er sollte mit dem Umbau des Hafens betraut worden sein. Ich glaube wir sollten uns mit ihm auseinandersetzten. Manius stand auf, ging um den Tisch herum und auf Evander zu. Mit der linken Hand ergreift er den Becher um einen letzten Schluck daraus zu nehmen.
    Nein Evander, genauere Pläne habe ich noch nicht. Doch Ideen, Ideen habe ich da schon. Dabei hob er die Augenbrauen und sah auf.
    Er legte ihm die Hand auf seine Schulter und sprach ihn in einem vertrauten Ton an.


    Weist du, es wird eben darauf ankommen auch die hohen Procuratoren und den Proconsul davon zu überzeugen. Investitionen in den Hafen sind nicht populär. Keine Tempel mit großen Inschriften, keine Thermen wo große Statuen und Namensinschriften des edlen Spenders und Mäzenen aufgestellt werden können. Manius senkte den Kopf als er mit Evander zur Tür schritt.


    Wir müssen uns Ideen darüber machen wie wir die Investizion auch für einen Proconsul interesant machen könnten. Ich hatte da mal an eine Statue gedacht, am Ende der Mole an der Hafeneinfahrt in Gestalt des Portunus. Damit könnten wir auch gleich die Erneuerung der Hafenmole und die Erweiterung der Kaimauern einbinden….


    Sim-Off:

    Hier gehts weiter ...

    Manius und Evander erreichten den Hafen. Sofort musste Manius den Blick an die Stelle heften wo er aus dem Wasser gefischt wurde, wo er aber auch einer Familie ihre Zukunft zurückgeben konnte. Was wohl aus der Frau und ihren beiden Kindern passiert war? Konnten sie sich in Tarraco eine Bleibe suchen, hatten sie Verwandte hier, wo sie unterkommen konnten? Nach einem kurzen Augenblick wischte er die Gedanken weg. Er erinnerte sich wieder daran warum sie an den Hafen gekommen waren und Evander würde sich nicht über seine Befindlichkeit sorgen machen.


    Am Hafen war immer noch das Chaos zu sehen, welches durch das Unglück angerichtet wurde. Die Balken und Stämme die einst den Steg bildeten waren großteils weggeschafft worden und lagerten in einer Ecke des Hafengeländes, wo sie niemandem im Weg waren. Der Kran jedoch, bei dem sich die Bergung wesentlich schwieriger darstellte war immer noch auf der Kaumauer. Am anderen ende, wo noch Schiffe anlegen konnten wurde gerade eine Ladung Oliven die für Rom vorgesehen war auf ein Schiff verladen.


    Da… Du siehst, der Kran, er liegt immer noch hier. er zeigte mit der Hand auf den Kran. Ich wette das Holz ist einfaches Fichtenholz, vielleicht auch schon verfault.

    Sim-Off:

    So, ich sehe mich hier mal genötigt einige Dinge klar zu stellen:


      [*] Ich bin hier immer noch Scriba. (Bin als Sriba in den Hafen gekommen und kann ihn nicht als Magistratus verlassen). Wenn ich lange genug hier bleibe werde ich sonst noch zum Kaiser ausgerufen. :D
      [*] Furianus wurde erst einen oder zweit Tage danach vom Unglück informiert. Hier der Beitrag.
      [*] Der Auftrag zur Hafenrenovierung kann also auch erst danach erfolgt sein. Das sehe ich übrigens auch für die Beförderung des Augustinus so, aber das können wir auch vorwegnehmen, da nicht relevant.


    Manius war kritisch, rieb sich die Stirn. Die Schiffe umlenken in einen anderen Hafen? Das wollte er nun auch nicht, und konnte auch kaum im Interesse des Oktaviers sein. Aber der gesamte Hafen war ja nicht betroffen und da wird sich was finden lassen wo die Schiffe anlegen konnten. Wenn der Octavier tatsächlich den gesamten Hafen umbauen will wird ohnehin eine Lösung dafür gefunden werden müssen.


    Da nicht der gesamte Hafen betroffen war wird sich schon was finden. Aber wir sollten die Anlagen genauer untersuchen bevor diese wieder, wenn auch nur notdürftig in betrieb genommen werden. Ein weiteres Unglück währe das Ende.
    Manius war überrascht das der Oktavier ihm, einem Scriba eine solche Frage stellte, aber er war diplomatisch genug um eine unverbindliche Antwort zu geben.
    Nun ich glaube es werden genug Sklaven zur Verfügung stehen. Aber du kanst ja Valens fragen, er ist sicher besser informiert. Manius zeigte zu Valens.


    *edit: Verlinkungen vergessen :D

    Vale mein Patron und mögen die Götter Unheil von dir fernhalten.


    Sagte Manius indem er die Hand zu einer freundlichen Geste hob und sich zur Porta wandte.


    Die Salutatio war vorüber, und er werde nun den Weg zurück in die Stadt antreten. Er war hier her gekommen um sich einen Rat zu holen den er auch bekommen hatte. Zunächst glaubte er nicht das bekommen zu haben das er sich erhoffte, doch im Gespräch war ihm einiges klar geworden, und letztendlich konnte er befriedigt die Villa des Proconsuls verlassen.

    Nicht nötig Proconsul. Die frische Luft wird mir gut tun. Außerdem wollte ich meinem Körper ohnehin noch etwas Bewegung gönnen. Das hält den Geist frisch und macht den Kopf frei für neue Herausforderungen.


    Manius der sich langsam in Begleitung seines Proconsuls dem Eingangsbereich näherte warf seinen Mantel über der ihm vom Sklaven gereicht wurde.


    Nochmals danke für den Empfang.

    Manius stutze doch etwas, wenn der Oktavier vom Wiederaufbau sprach. Der Hafen ist doch nicht zusammengebrochen. Ein Steg und ein Kran sind ins Hafenbecken gestürzt und haben dabei ein Schiff mit in die Tiefe gezogen.


    Als Manius darüber nachdachte musste er schmunzeln, hatte er doch einen Fleck auf der sonst so weißen Toga des Octavius Augustinus entdeckt, der noch niemanden aufgefallen war und dort ganz sicher nicht hingehörte. Nach der Konsistenz zu urteilen musste er eindeutig vom Maultier stammen.
    Ich sehe gerade, dass du dir schon einen ersten Eindruck vom Hafen gemacht hast. Aber ich kann dich beruhigen, er steht noch. Manius lächelte und musste wieder Husten.


    Zum anderen Mann gewandt: Salve, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Manius Atius Severus wie Valens bereits erwähnte.
    Wenn Manius eine Begegnung unangenehm war, und diese hier war sie für ihn in der Tat, da er noch immer in der Decke gehüllt und mit nassen Sachen herumstand pflegte er sarkastisch zu werden.
    Das mag schon sein, was Valens da behauptet. Trotzdem ist ein Ausflug ins Hafenbecken nicht zu empfehlen. Das Wasser ist kalt und zudem auch nass. Ein Umstand der sich nicht positiv auf das Wohlbefinden auswirkt.

    Ja, da hast du vollkommen recht. Zunächst werden die wichtigen Dinge angepackt und erst danach wird die Aufmerksamkeit auf die Aufgaben gelenkt die ohnehin auf einem Warten. Die Zeit gilt es zu nutzten. Manius dachte über die Begehung nach, überlegte sich wo es dringlich war rasch zu handeln und welche Aufgaben gleich angepackt gehörten. Er griff sich aufs Kinn wie er es immer zu machen pflegte wenn er in sich ging.


    Ich glaube wir sollten mit den Balken und Stämmen des zusammengekrachten Stegs beginnen. Die Vigiles hatten sie herausgefischt und ans sichere Ufer gebracht. Außerdem wird es interessant sein sich die Verankerung des Stegs an der Hafenmauer mal genauer anzusehen.
    Er griff wieder zum Becher mit dem Wein, und drehte ihn langsam in seinen Fingern, während er fortsetzte
    Die Pflasterung scheint ja noch ganz in Ordnung zu sein, doch vielleicht wurde die Mauer bereits unterspült. Und das brackige Salzwasser könnte die Kaimauer ebenfalls bereits so stark angegriffen haben dass sie löchrig und porös ist. Manius dachte über die Gründe des Versagens nach. Waren es die Fundamente auf denen der Kran und der Steg errichtet wurden weil sie nicht tief genug in den lockeren Schlick des Hafens getrieben waren? War es die Kaimauer die unterspült und porös den Steg nicht mehr in ihrer Verankerung halten konnte? Oder war es vielleicht schlechtes Holz, Holz das für den Bau eines Krans gar nicht geeignet war wie bereits Valens am Hafen vermutet hatte? Hier am Tisch werden sie diese Fragen nicht lösen können. Da fiel Manius noch etwas ein, das wichtig war und nicht unausgesprochen bleiben konnte.


    Da fällt mir ein, dass wir unbedingt die Vigiles befragen sollten. Einige waren bereits am Hafen als das Unglück passierte. Ihre genaue Beobachtungsgabe sollten wir nutzen.
    Manius dachte dass es zunächst besser war mit den Vigiles zu sprechen als mit den Leuten am Hafen. Die Menschen die ihnen helfen könnten und über die geforderte Beobachtungsgabe verfügten sind meist zu beschäftigt um auf dem Hafen flanierend herumzugehen. Und die Menschen, die von der geforderten Kleinigkeit die man Zeit nannte genug haben sind oft unzuverlässige Gauner und anderes Gesindel das sich gerne am Hafen herumtrieb. Die Vigiles, deren Aufgabe es war auf allem ein Auge zu werfen waren da sehr viel zuverlässiger.

    Er stieß die Tür auf und trat in den Raum als er das Herein vernommen hatte. Jetzt wo er im Raum war und dem Duumvir gegenüber stand sah er wie mürrisch er war.


    Salve, Publius Annaeus Domitianus, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Manius Atius Severus. Unser Proconsul Lucius Flavius Furianus hat mich zum Magistratus der Stadt ernannt. Daher habe ich mich gleich aufgemacht um bei dir vorstellig zu werden.


    Manius ging näher an den Tisch heran und versuchte einen Blick auf die Gesichtszüge des Domitianus zu werfen. War er überrascht, schreckte er auf oder war es ihm gleichgültig? Offenbar war sein Gegenüber solche Überraschungen gewohnt denn eine auffällige Änderung in seinem Gestus konnte er nicht erkennen.